Tourismus in MV: Preisanstieg in Hotels und Pensionen

3. Juni 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 03.06.2021 11:33 Uhr

Das Doppelzimmer für 300 Euro pro Nacht? Die Beherbergungs-Preise in Mecklenburg-Vorpommern werden in diesem Jahr steigen. Umfragen ergeben aber: Richtig teuer wird es nur in wenigen Einzelfällen.

von Katja Bülow

Das Ostseestudio Rostock hat die Probe aufs Exempel gemacht und Hauptsaison-Preise aus dem vergangenen Jahr mit Preisen für den diesjährigen Sommer verglichen. Gecheckt wurden dabei zehn Anbieter vorrangig an der Küste: Von Trassenheide bis Boltenhagen, von Juliusruh bis Binz, vom Saaler Bodden bis Güstrow. Die Häuser bewegen sich alle im mittleren Marktsegment, Luxusherbergen waren außen vor. Fazit: Bei den meisten Herbergen sind Steigerungen feststellbar, wenn auch relativ moderat zwischen zwei und acht Prozent. In einem Binzer Hotel sind die Preise um rund 25 Prozent höher als im Jahr 2020. Ein Anbieter auf Rügen verzichtet mittlerweile ganz auf feste Preislisten, dort gibt es nur noch Tagesraten, die im Vergleich etwa zehn Prozent höher liegen als im vergangenem Jahr.

Preise zehn bis zwölf Prozent höher

Die Stichprobe ist nicht repräsentativ, sie deckt sich aber mit dem, was Tourismusorganisationen von ihren Mitgliedern hören. Eine Umfrage des Tourismusverbandes läuft zwar noch. Geschäftsführer Tobias Woitendorf versichert aber nach einer ersten Zwischenbilanz: “Wir haben 2020 erlebt, dass Quartiere stark nachgefragt waren und dass die Preise in der Hochsaison um zehn bis zwölf Prozent gestiegen sind. Wir gehen davon aus, dass das in diesem Jahr ähnlich sein wird.” Ähnliche Aussagen kommen auch von privaten Ferienhausvermietern und aus der Campingbranche.

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Zeit für Investitionen genutzt

Lars Schwarz vom Hotel- und Gaststättenverband stellt klar, dass die Preise gar nicht so leicht miteinander vergleichbar seien. “Viele haben die Zeit genutzt und investiert – bis hin zum komplett neuen Restaurant. Da ist das Produkt gar nicht mehr mit dem vorherigen vergleichbar.” Gerd Scharmberg vom Verband der Campingwirtschaft ergänzt: “Auch Dumping-Löhne kann sich kein Unternehmen mehr leisten.” Preiserhöhungen sind normal, darin sind sich alle einig. Zugleich müsse die Gratwanderung gelingen, dass dabei keine Gäste langfristig verschreckt werden.