Uni Rostock testet Corona-Impfstoff

4. September 2020 Aus Von mvp-web

Weltweit wird in diesen Tagen intensiv an Impfstoffen gegen das Coronavirus geforscht. In Rostock soll nun ein gerade entwickeltes Medikament getestet werden, wie die Ostseezeitung als erstes berichtet hat. Es kommt von einem amerikanischen Unternehmen, das zum Konzern Johnson & Johnson gehört.

Zeichnung von mehreren Coronaviren. © panthermedia Foto: lightsource

Freiwillige Testpersonen bekommen Spritze

Es geht um ein Verfahren, das Laien eine aktive Impfung nennen. Das heißt, man bekommt einen abgeschwächten Krankheitserreger gespritzt, so dass das Immunsystem anspringt und Antikörper entwickelt. Dafür wird ein Virus genutzt, das genetisch manipuliert wurde. Es hat nämlich die Gen-Informationen des SARS-Cov-2-Virus eingepflanzt bekommen, also die des Corona-Erregers. Als Testpersonen werden insgesamt 75 Menschen gesucht, die zwischen 18 und 55 Jahre alt sind oder die älter sind als 65 Jahre. Wichtig ist, dass sie gesund sind.

Weltweit suchen Forscher unter Hochdruck nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Der NDR berichtet über die Suche und gibt einen Überblick über den Stand der Entwicklung.

Rostock eines von drei Testzentren in Deutschland

Die Universitätsmedizin Rostock hat sich offenbar in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht als Kompetenzzentrum für Studien, in denen es um Impfstoffe geht. Dieser neue Impfstoff wird deutschlandweit an drei Zentren getestet, in Hamburg, Berlin und Rostock. Studienleiter für Deutschland ist der Rostocker Infektionsmediziner Professor Emil Reisinger.

Ergebnisse frühestens im kommenden Herbst

Noch ist über Nebenwirkungen nichts bekannt, bis auf unspektakuläre Hauterscheinungen, die die Mediziner erwarten. Noch hat die Studie nicht begonnen, Leiter Professor Reisinger rechnet in 15 bis 17 Monaten mit Erkenntnissen darüber, ob der Impfstoff wirkt oder nicht.

Stand: 04.09.2020 13:13 Uhr  – NDR 1 Radio MV