Bund-Länder-Gipfel: Corona-Tests bald nicht mehr kostenlos

Bund-Länder-Gipfel: Corona-Tests bald nicht mehr kostenlos

10. August 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 10.08.2021 17:25 Uhr

Bund und Länder haben heute über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Ministerpräsidentin Schwesig setzt vor allem auf Impfungen und Tests. Das sind die Ergebnisse des Bund-Länder-Gipfels.

Wer nicht gegen Corona geimpft ist, muss sich künftig bei steigender Inzidenz testen lassen, wenn er die Innengastronomie oder Angehörige in Alten- und Pflegeheimen besuchen will, oder zum Friseur geht. Diese Tests werden vom 11. Oktober an nicht mehr kostenlos sein. Das haben die Länderchefs und Kanzlerin Merkel bei ihren Beratungen zur Corona-Lage beschlossen. Ministerpräsidentin Schwesig informiert gegen 18 Uhr über die Ergebnisse. Wir berichten und ordnen die Beschlüsse ein in NDR MV Live. Die Testpflicht soll ab einer Inzidenz von 35 oder einem vergleichbaren niedrigen Infektionsgeschehen in folgenden Innenräumen gelten:

– Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe
– Innengastronomie
– Veranstaltungen und Feste in Innenräumen
(Informations- Kultur- oder Sportveranstaltungen), auch Kinos fallen unter diese Regelung.
– Sport im Innenbereich (z.B. Fitness-Studios, Schwimmbäder, Sporthallen)
– Körpernahe Dienstleistungen (z.B. Friseur, Kosmetik, Körperpflege)
– Hotels, Pensionen, Campingplätze und Ferienwohnungen bei An- und Abreise

Vorgeschrieben ist ein negativer Antigen-Test, der nicht älter als 24 Stunden ist, oder ein negativer PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist. Kinder unter 6 Jahren und Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen eines Schutzkonzeptes regelmäßig in der Schule getestet werden, sind von der Testpflicht ausgenommen.

Corona-Tests bald nicht mehr kostenlos

Die kostenlosen Corona-Bürger-Tests werden zum 11. Oktober abgeschafft. Nur Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und Menschen, die sich nicht impfen lassen können, haben weiterhin einen Anspruch auf kostenlose Corona-Tests. Das betrifft zum Beispiel Schwangere und diejenigen, für die die Ständige Impfkommission (STIKO) bisher keine Empfehlung ausgesprochen hat.

Erneuter Appell zum Impfen

Mit diesen Maßnahmen wollen Kanzlerin Merkel und die Länderchefs auch ereichen, dass sich mehr Menschen impfen lassen. “Das Impftempo hat erheblich nachgelassen”, sagte Merkel in einer Pressekonferenz nach den Beratungen und rief noch mal dazu auf, sich gegen Corona impfen zu lassen. “Das ist auch ein Beitrag für die Gemeinschaft, den jeder einzelne leisten kann”.

Inzidenz bleibt zentraler Indikator

Die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in 7 Tagen – soll nicht mehr der einzige Indikator zur Beurteilung der Corona-Lage sein. Auch die Impfquote, die Auslastung der Krankenhäuser und die Zahl der Intensivpatienten soll künftig berücksichtigt werden. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hatte beim Bund-Länder-Gipfel für das Ampelsystem geworben, das in Mecklenburg-Vorpommern seit Ende Juni gilt und genau diese Indikatoren in die Risikobewertung einbezieht.