Fünftägiger Bahnstreik: Für MV gilt ein Notfallplan

Fünftägiger Bahnstreik: Für MV gilt ein Notfallplan

1. September 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 01.09.2021 18:41 Uhr

Bahnreisende müssen sich von Donnerstagmorgen an (2. September) auf Behinderungen im Schienenverkehr einstellen. Im Güterverkehr hat der Ausstand bereits begonnen, der Personenverkehr soll bis Dienstagmorgen bestreikt werden. Für Mecklenburg-Vorpommern gilt ein Notfallfahrplan.

Zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit wird bei der Bahn wieder gestreikt. Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) hat erneut zur Arbeitsniederlegung im Bahnverkehr aufgerufen. Im Güterverkehr hat der Ausstand der Lokführer bereits begonnen, der Personenverkehr soll diesmal insgesamt fünf Tage andauern. Von Donnerstagmorgen an (2. September) müssen Bahnreisende deswegen massiv mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Ob daran ein am Mittwochnachmittag nachgebessertes Angebot der Bahn etwas ändert, stand bis Mittwochabend nicht fest.

Ersatzlos gestrichene Strecken und Ausweichlinien im Regionalverkehr

Für folgende Strecken kann die Bahn nach derzeitigem Stand keinen Ersatz mit Ausweichzügen oder Bussen bereitstellen:

  • RE7: Stralsund – Greifswald
  • RB17/18: Wismar – Schwerin – Ludwigslust
  • RB25: Velgast – Barth

Folgende Strecken können nach derzeitigem Stand mit einem reduzierten Ersatzfahrplan mit Zug und Bussen bedient werden:

  • RE1: Rostock – Schwerin – Hamburg
  • RE3: Stralsund/ Schwedt (Oder) – Pasewalk – Angermünde – Berlin – Lutherst. Wittenberg/ Falkenberg (Elster)
  • RE4: Lübeck – Bad Kleinen – Güstrow – Neubrandenburg – Pasewalk – Ueckermünde/ Szczecin Glowny
  • RE5: Rostock/ Stralsund – Neustrelitz – Berlin – Wünsdorf-Waldstadt/ Esterwerda
  • RB11:Wismar – Rostock – Tessin – kompletter Zugverkehr nach Regelfahrplan abgesichert
  • RB12: Rostock – Rövershagen – Graal-Müritz – kompletter Zugverkehr nach Regelfahrplan abgesichert
  • RB23/RB24: Insel Usedom
  • S1/S2/S3: Warnemünde – Rostock – Schwaan/ Laage – Güstrow

ODEG, Molli und andere Kleinbahnen nicht betroffen

Eisenbahnunternehmen anderer Anbieter im Nordosten, die ODEG, die Hanseatische Eisenbahn, der Molli und die Rügensche Kleinbahn fahren hingegen nach Plan. Auch die Regionalbahn Tessin- Rostock – Wismar ist nicht betroffen. Diese wird vom Personal der Rostocker Straßenbahn betrieben, das nicht streikt. Glück im Unglück haben zudem Reisende an Strecken, an denen Gleise wegen Bauarbeiten planmäßig gesperrt ist, wie zwischen Altentreptow und Grimmen ist das zum Beispiel der Fall. Dort fahren Busse und keine Züge. Und die fahren auch während des Streiks.

Mehr Kulanz: Aufgehobene Zugbindungen und Möglichkeit der Erstattung

Die Bahn rät dazu, nicht notwendige Fahrten wenn möglich zu verschieben. Vor Fahrtantritt sollten sich Bahnreisende über die geplante Verbindung informieren, beispielsweise auf der Internetseite der Deutschen Bahn oder der dazugehörigen App DB Navigator. Informieren kann man sich auch über die kostenfreie Sonderhotline unter 08000 996633.

Es gelten außerdem erweiterte Kulanzregeln: Gebuchte Fahrkarten im Fernverkehr können bis zum 17. September genutzt werden, die Zugbindung bei Sparpreisen ist aufgehoben. Auch Platzreservierungen können kostenfrei umgetauscht werden. Alternativ können Fahrkarten kostenfrei erstattet werden, auch solche, die im Normalfall vom Umtausch ausgeschlossen sind.

Gewerkschaft fordert höhere Löhne und Corona-Prämie

Die GDL fordert unter anderem 3,2 Prozent mehr Geld sowie eine Corona-Prämie von 600 Euro. Die Bahn bot zunächst zwar 3,2 Prozent mehr Lohn an, wollte die Stufen aber später umsetzen und forderte eine längere Laufzeit des Tarifvertrages. Das Unternehmen hatte zudem Verhandlungen über eine Corona-Prämie angeboten, jedoch keine konkrete Zahl genannt. Am Mittwochnachmittag besserte die Bahn ihr Angebot nach. Eine Antwort der GDL auf das Angebot der Bahn stand bis Mittwochabend aus.