Bundesweite Impfwoche startet

Bundesweite Impfwoche startet

13. September 2021 Aus Von mvp-web

Stand: 13.09.2021 11:10 Uhr

In Bussen, Bibliotheken, Moscheen oder am Rand vom Fußballplatz: Ab heute können sich die Menschen in Deutschland an zahlreichen Orten spontan impfen lassen. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg leicht an, die Hospitalisierungsrate sank.

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie soll ab heute eine bundesweite Impfaktionswoche neue Fortschritte bringen. Jeder Bürgerin und jeder Bürger kann sich dann an zahlreichen Stellen unter dem Motto #HierWirdGeimpft ohne Termin und kostenfrei gegen Corona impfen lassen. Neben den dauerhaften Impfmöglichkeiten etwa in den Impfzentren sollen zahlreiche temporäre Angebote, zum Beispiel in Bibliotheken oder Einkaufszentren, die Impfquote nach oben treiben.

Nicht nur auf diese Woche beschränkt

Die Aktionen sollen aber auch nach dieser Woche fortgeführt werden, wie Kanzleramtsminister Helge Braun am Sonntagabend in der ZDF-Sendung “Berlin direkt” ankündigte. “Das endet nicht mit der Impfwoche, das wird in den nächsten Wochen fortgesetzt.” Die direkten und bürgernahen Impfangebote im Rahmen der Aktionswoche sollten dazu beitragen, eine vierte Welle der Pandemie im Winter noch zu verhindern. “Wenn wir nichts tun, dann kommt sie ziemlich sicher”, sagte Braun. Das bedeute dann im Ergebnis, dass diejenigen, die geimpft seien, etwa mit ihren Operationen zurückstehen müssten, weil Ungeimpfte in den Krankenhäusern lägen.

Bundesweite Impfaktionswoche zur Bekämpfung der Corona-Pandemie angelaufen

Viktoria Kleber, RBB, tagesschau 12:00 Uhr, 13.9.2021

Der Frankfurter Virologe Martin Stürmer sagte im ARD-Morgenmagazin, zusätzlich zu den Impfaktionen benötige es dringend mehr Aufklärungsarbeit. Es sei zielführender, genau zu schauen, welche Bevölkerungsgruppen sich nicht impfen lassen wollten. 38 Prozent der Deutschen seien bisher nicht geimpft, viele könnten sich auch gar nicht impfen lassen. Am Ende könne diese wieder zu einer Überlastung des Gesundheitssystems führen.

Stürmer forderte in dem Zusammenhang auch, die Sieben-Tage-Inzidenz “wieder mit in die Parameter-Bestimmung reinzunehmen.” Im Herbst könnten die Zahlen noch einmal deutlich nach oben gehen – die Entwicklung hänge aber maßgeblich davon ab, “wie wir mit dem Impfen vorankommen”, so Stürmer.

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Der Städte- und Gemeindebund forderte, die sozialen Netzwerke noch stärker in die Impfkampagne einzubinden. Es sei immer hilfreich, “wenn Prominente aus Kunst, Kultur und Sport sich klar zur Impfung bekennen und dazu aufrufen. So wie wir etwa Lesebotschafter haben, sollte es auch Impfbotschafter geben”, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der “Rheinischen Post”. “Die nun anlaufende Kampagne muss nachhaltig – also über die nächsten Monate hinweg – betrieben werden, sonst verlieren wir den Kampf gegen die vierte Welle.”

Merkel zu Impfaktionswoche “Schützen Sie sich selbst und andere”

Nie sei es einfacher gewesen, eine Impfung zu bekommen, so die Kanzlerin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die Bürger am Sonntag aufgerufen, die Angebote zu nutzen. “Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller”, sagte sie. Impfangebote werde es auch bei Freiwilligen Feuerwehren, in der Straßenbahn, am Rand von Fußballfeldern und in Moscheen geben.

Die Impfaktionswoche dauert bis zum 19. September. Derzeit sind rund 62 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig gegen Corona geimpft. Die Quote stieg zuletzt nur langsam weiter an. Nach Ansicht von Experten sind mindestens 75 Prozent nötig, um die vierte Welle noch abzuflachen, deutlich mehr, um sie zu verhindern.

Inzidenz gestiegen, Hospitalisierungsrate gesunken

Unterdessen stieg die Sieben-Tage-Inzidenz nach mehreren Tagen wieder leicht an, auf 81,9 von 80,2 am Vortag. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 5511 neue Positiv-Tests. Das sind 762 mehr als am Montag vor einer Woche, als 4749 Neuinfektionen gemeldet wurden.

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei der Hospitalisierung sank auf 1,79 pro 100.000 Einwohner, teilt das RKI mit. Am vergangenen Freitag lag sie bei 1,95. Die Bundesländer legen selbst fest, welche Schritte bei welchen Grenzwerten eingeleitet werden sollen.

Zwölf weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92.618. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,08 Millionen Corona-Tests positiv aus.