Unimedizin Greifswald stößt an Kapazitätsgrenze

3. Januar 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 03.01.2021 13:06 Uhr

Stetige Zunahme an Corona-Patienten über die Feiertage, weniger Intensivbetten, zunehmende Personalengpässe: Die Universitätsmedizin Greifswald setzt alle planbaren Operationen aus – vorerst für eine Woche.

Wegen des anhaltend hohen Corona-Infektionsgeschehen verschiebt die Universitätsmedizin in Greifswald sämtliche planbaren Operationen in der kommenden Woche (ab 4. Januar). Das teilte das Klinikum am Sonntag nach Beratungen des Krisenstabes der Universitätsmedizin mit. “Wir bedauern diese Einschränkungen sehr, mussten aber handeln”, erklärte Kliniksprecher Christian Arns mit Verweis auf einen “kontinuierlichen Anstieg des sowieso schon sehr hohen Aufkommens an Corona-positiven und Corona-Verdachtspatienten”. Je nachdem wie sich die Lage weiterhin entwickle, könnte die Maßnahme verlängert werden, so Arns weiter.

“Nur noch wenige Intensivbetten zur Verfügung”

Klinikangaben zufolge hat sich die Situation am Klinikum über Weihnachten und Neujahr offenbar verschärft. Das Personal habe seit Weihnachten eine stetige Zunahme an Corona-Patienten zu bewältigen. Zugleich sei es Quarantäne-bedingt in den Intensiv- und Wachbereichen zunehmend zu Personalengpässen gekommen. “Es stehen im ganzen Haus insgesamt nur noch wenige Intensivbetten zur Verfügung.” Zum Jahreswechsel wurden laut Arns die Aufnahmekapazitäten für Corona-Infizierte und Verdachtspatienten erweitert worden. Dennoch stößt die Klinik offenbar allmählich an ihre Grenzen. Die Interdisziplinäre Wachstation ist den Angaben zufolge nicht mehr aufnahmefähig.

Die meisten Neuinfektionen wurden im Landkreis Vorpommern-Greifswald registriert.

Rund 50 Covid-Erkrankte und Patienten mit Corona-Verdacht in der Klinik

Die Klinik will mit der Aussetzung von Operationen ihr vorrangiges Ziel sicherstellen, nämlich die Versorgung für Notfallpatienten und unaufschiebbare Behandlungen für Menschen aus der Region. Derzeit werden 26 Patienten mit Covid-19 am Klinikum behandelt, zehn davon auf der Intensivstation. Zudem wurden zum Jahreswechsel 25 Patienten mit Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion in der Unimedizin betreut.

Landesweit 274 Menschen mit Covid-19 im Krankenhaus

Auch landesweit hat die Zahl der in Krankenhäusern betreuten Corona-Patienten in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen Tagen zugenommnen. Nach Zahlen des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) und des Gesundheitsministeriums vom Sonntag werden derzeit 274 Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung in einem Krankenhaus im Nordosten behandelt, 77 von ihnen liegen auf einer Intensivstation. Laut Intensivregister müssen 36 Covid-19-Patienten beatmet werden. Das Register weist für Mecklenburg-Vorpommern 522 belegte und 125 freie Intensivbetten aus.