Quarantäne-Verweigerern droht ab heute der Corona-Knast in Schleswig-Holstein

1. Februar 2021 Aus Von mvp-web

Top-News zur Corona-Pandemie am 1. Februar 2021

  • Fast alle Intensivbetten belegt: Tschechische Petition fordert Corona-Hilferuf an Deutschland (15.05 Uhr)
  • Mehr als 3100 Soldaten helfen in Alten- und Pflegeheimen (14.21 Uhr)
  • Für Quarantäne-Verweigerer: Corona-Knast in Schleswig-Holstein öffnet heute (11.04 Uhr)
  • RKI-Zahlen: 11 192 neue Corona-Infektionen gemeldet – 399 Todesfälle (07.50 Uhr)
  • Covid-19-Hochrisikogebiet Portugal riegelt sich ab (13.53 Uhr)
  • Zehntausende FFP2-Masken aus Transporter gestohlen (13.49 Uhr)

Österreich öffnet Schulen, Friseure und Geschäfte wieder

18.15 Uhr: Österreich hat am Montag mehrere Lockerungen in der Corona-Pandemie angekündigt. Am späten Nachmittag gab es eine Pressekonferenz der Regierung in Wien, die derzeit noch läuft. Laut “Standard” sollen ab dem 8. Februar der Handel, Museen und Zoos wieder öffnen. Auch Friseure dürfen wieder aufmachen. Es werde aber eine Beschränkung der Besucherzahl geben. Auch die Schulen öffnet Österreich wieder: Die Schulen sollen nach den Ferien demnach zum Präsenzunterricht zurückkehren.

Bundeswehr beginnt mit Hilfe für Portugal

17.42 Uhr: Die Bundeswehr wird nach einer Entscheidung des Verteidigungsministeriums am Mittwoch Hilfe in das von der Corona-Pandemie besonders stark betroffene Portugal schicken. Es sei geplant, dem EU-Partner 26 Sanitätskräfte sowie 150 Feldkrankenbetten und insgesamt 50 Beatmungsgeräte zu stellen, teilte das Verteidigungsministerium am Montag den Obleuten im Bundestag mit. Die Hilfe solle in einem Krankenhaus erfolgen, zivil oder militärisch. Die Unterrichtung lag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor.

Portugal selbst hat sich zur Eindämmung der Pandemie abgeriegelt. Seit Sonntag ist in dem auch bei Deutschen beliebten Urlaubsland die Ein- und Ausreise ohne triftigen Grund untersagt. Ministerpräsident António Costa bezeichnete die Pandemie-Lage als «sehr schlimm». Das Land ist besonders stark von der als höher ansteckend geltenden Virusvariante betroffen, die zunächst in Großbritannien auffiel. Deshalb gilt in Deutschland seit Sonntag eine Einreisesperre aus dem Land.

36 Fälle von Virus-Mutation in Vivantes-Kliniken nachgewiesen

16.37 Uhr: Rund eine Woche nach dem Aufnahmestopp am Berliner Vivantes Humboldt-Klinikum wegen einer Virusmutation ist die Corona-Lage nach Angaben des Krankenhauses unter Kontrolle. Insgesamt konnten bei Vivantes 36 Fälle der SARS-CoV2-Variante des Typs B.1.1.7 nachgewiesen werden. Das sind vier Fälle mehr als am Freitag, wie eine Sprecherin auf Nachfrage von FOCUS Online sagte. Im Vivantes Humboldt-Klinikum seien davon derzeit nur noch neun stationäre Patienten sowie 14 Mitarbeitende betroffen, im Vivantes Klinikum Spandau betrifft es sechs Patienten und drei Mitarbeiter.

Bei Vivantes waren zuletzt zwei Fälle der „südafrikanischen“ Virusvariante B.1.351 identifiziert worden, aktuelle sind nicht dazu gekommen. Es handelte sich um zwei voneinander unabhängige Fälle. Beide Fälle waren von außen ins Krankenhaus eingetragen und direkt isoliert untergebracht worden. Es handelt sich um einen Fall im Vivantes Humboldt-Klinikum (ohne Reiseanamnese) sowie um einen im Vivantes Klinikum Spandau (aus dem südöstlichen Afrika eingereist), der inzwischen nach Hause entlassen werden konnte.

Fast alle Intensivbetten belegt: Tschechische Petition fordert Corona-Hilferuf an Deutschland

15.05 Uhr: Immer mehr Menschen in Tschechien fordern ihre Regierung auf, Deutschland um Hilfe bei der Behandlung von Corona-Intensivpatienten zu ersuchen. Eine Online-Petition mit dem Titel “Öffnet die Grenzen für Rettungswagen” hatten bis Montag bereits mehr als 2700 Menschen unterzeichnet. Frustriert äußerte sich der Präsident der Karlsbader Region im Westen des Landes, Petr Kulhanek. Er habe an das Kabinett in Prag appelliert, über Verlegungsmöglichkeiten nach Sachsen oder Bayern zu verhandeln. “Und nichts”, schrieb der konservative Politiker bei Twitter.

In der Verwaltungsregion um Karlsbad (Karlovy Vary) war kein einziges Intensivbett für Corona-Patienten mehr frei. In der benachbarten Region Pilsen (Plzen) gab es noch ein einziges. Besonders dramatisch entwickelt sich die Lage im Stadtkrankenhaus von Eger (Cheb). Täglich werden von dort Patienten mit Krankenwagen oder Armeehubschraubern in weit entfernte Kliniken innerhalb Tschechiens verlegt – teilweise über Hunderte Kilometer. Dabei ist die Grenzstadt auf drei Seiten von Deutschland umgeben.

Gesundheitsminister Jan Blatny ist der Ansicht, dass ausländische Hilfe nicht erforderlich ist, solange in anderen Landesteilen Kapazitäten verfügbar sind. Kritiker merken an, dass der Nordwesten des Landes seit Jahren medizinisch unterversorgt sei. In der Karlsbader Region gibt es kein einziges Universitätskrankenhaus. Die Behörden meldeten am Montag landesweit 2540 neue Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie gab es mehr als 987 000 nachgewiesene Infektionen und 16 392 Todesfälle.

Corona-Pandemie: Mehr als 3100 Soldaten helfen in Alten- und Pflegeheimen

14.21 Uhr: Die Bundeswehr hat die Zahl der in der Corona-Pandemie zum Schutz in Alten- und Pflegeheimen eingesetzten Soldaten deutlich gesteigert. Inzwischen seien 3145 Frauen und Männer im Einsatz, teilte die Bundeswehr am Montag mit. Aus mehr als der Hälfte der 404 Landkreise gebe es Anträge auf Amtshilfe. Bis Montag hatten 206 der Gebietseinheiten die Bundeswehr um Hilfe gebeten. Das Bundeskabinett hatte in der vergangenen Woche die Kostenfreiheit der Unterstützung geregelt. Das Verteidigungsministerium kündigte an, deutlich mehr Soldaten für Schnelltests bereitzustellen.

Fast alle Intensivbetten belegt: Tschechische Petition fordert Corona-Hilferuf an Deutschland

15.05 Uhr: Immer mehr Menschen in Tschechien fordern ihre Regierung auf, Deutschland um Hilfe bei der Behandlung von Corona-Intensivpatienten zu ersuchen. Eine Online-Petition mit dem Titel “Öffnet die Grenzen für Rettungswagen” hatten bis Montag bereits mehr als 2700 Menschen unterzeichnet. Frustriert äußerte sich der Präsident der Karlsbader Region im Westen des Landes, Petr Kulhanek. Er habe an das Kabinett in Prag appelliert, über Verlegungsmöglichkeiten nach Sachsen oder Bayern zu verhandeln. «Und nichts», schrieb der konservative Politiker bei Twitter.

In der Verwaltungsregion um Karlsbad (Karlovy Vary) war kein einziges Intensivbett für Corona-Patienten mehr frei. In der benachbarten Region Pilsen (Plzen) gab es noch ein einziges. Besonders dramatisch entwickelt sich die Lage im Stadtkrankenhaus von Eger (Cheb). Täglich werden von dort Patienten mit Krankenwagen oder Armeehubschraubern in weit entfernte Kliniken innerhalb Tschechiens verlegt – teilweise über Hunderte Kilometer. Dabei ist die Grenzstadt auf drei Seiten von Deutschland umgeben.

Gesundheitsminister Jan Blatny ist der Ansicht, dass ausländische Hilfe nicht erforderlich ist, solange in anderen Landesteilen Kapazitäten verfügbar sind. Kritiker merken an, dass der Nordwesten des Landes seit Jahren medizinisch unterversorgt sei. In der Karlsbader Region gibt es kein einziges Universitätskrankenhaus. Die Behörden meldeten am Montag landesweit 2540 neue Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie gab es mehr als 987 000 nachgewiesene Infektionen und 16 392 Todesfälle.

Mehr als 3100 Soldaten helfen in Alten- und Pflegeheimen

14.21 Uhr: Die Bundeswehr hat die Zahl der in der Corona-Pandemie zum Schutz in Alten- und Pflegeheimen eingesetzten Soldaten deutlich gesteigert. Inzwischen seien 3145 Frauen und Männer im Einsatz, teilte die Bundeswehr am Montag mit. Aus mehr als der Hälfte der 404 Landkreise gebe es Anträge auf Amtshilfe. Bis Montag hatten 206 der Gebietseinheiten die Bundeswehr um Hilfe gebeten. Das Bundeskabinett hatte in der vergangenen Woche die Kostenfreiheit der Unterstützung geregelt. Das Verteidigungsministerium kündigte an, deutlich mehr Soldaten für Schnelltests bereitzustellen.

Für Quarantäne-Verweigerer: Corona-Knast in Schleswig-Holstein öffnet heute

11.04 Uhr: Wer sich in Schleswig-Holstein hartnäckig einer auferlegten Corona-Quarantäne verweigert, dem droht seit Montag im Extremfall eine Unterbringung. In einer eigenständigen Einrichtung auf dem Gelände der Jugendarrestanstalt Moltsfelde in Neumünster ist Platz für bis zu sechs Quarantäne-Verweigerer. Bis Freitagnachmittag sei aber nicht absehbar gewesen, dass die Kreise bereits Gebrauch von der Unterbringungsmöglichkeit machen, sagte eine Sprecherin des Landkreistags.

Über eine vom Gesundheitsamt verfügte Unterbringung muss letztlich ein Gericht entscheiden. Laut Infektionsschutzgesetz kommt eine sogenannte Absonderung als letztes Mittel in Betracht. Das heißt, jemand muss sich erkennbar weigern, Auflagen einzuhalten, Verstöße müssen nachgewiesen und eine sogenannte Gefährderansprache erfolglos geblieben sein. Wie viele Quarantäneverweigerer im Land es gibt, ist nicht bekannt.

Der Kreis Segeberg wird die Unterkunft betreiben und den anderen Kreisen und kreisfreien Städten zur Verfügung stellen. 12 bis 15 Mitarbeiter werden über Honorarverträge beschäftigt. Freiwillig gemeldet hatten sich mehr als 30 ehemalige Polizei- und Justizvollzugsbeamte.