Impfstoff-Gipfel: Nord-Länder sehen den Bund in der Pflicht

1. Februar 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 01.02.2021 15:33 Uhr

Als Reaktion auf die Probleme bei den Corona-Impfungen spricht Kanzlerin Merkel heute mit Ministerpräsidenten und Pharmafirmen. Im Vorfeld forderten die Länder Klarheit über Umfang und Zeitpunkt der zukünftigen Impfstoff-Lieferungen.

Es stockt beim Impfen in Deutschland, unter anderem, weil bisher weniger Impfstoff da ist als geplant. Auch in den norddeutschen Bundesländern kann derzeit nicht so viel geimpft werden wie gewünscht. An der Videokonferenz, die gegen 14 Uhr begann, nehmen deshalb neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidentinnnen und -präsidenten auch mehrere Bundesminister sowie Vertreter aus der Pharmaindustrie sowie der EU teil.

Eine zentrale Frage dürfte sein, ob es möglich ist, die Produktionskapazitäten für Corona-Impfstoffe in Deutschland auszuweiten. Außerdem wird offenbar debattiert, Menschen mit Vorerkrankungen etwas früher zu impfen als bislang geplant.

Schwesig fordert verbindlichen Impfplan

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte im Vorfeld vom Bund einen verbindlichen Impfplan gefordert, an dem sich die Länder orientieren können. Die Länder bräuchten für die kommenden Monate Planungssicherheit, sagte Schwesig im Hörfunk-Interview auf NDR Info. Es müsse klar sein, wie viel Impfstoff jede Woche geliefert werde. Mecklenburg-Vorpommern ist mit einer Impfquote von 3,5 Prozent das Bundesland mit den bislang meisten Impfungen.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) möchte, dass der Bund klare Wege aufzeigt, wie die Produktion von Impfstoffen beschleunigt werden kann. Sich ständig ändernde Aussagen des Bundes erschwerten nicht nur Ländern und Gemeinden die Arbeit, sondern verunsicherten auch die Bevölkerung, so Weil.