FDP-Chef Lindner widerspricht Seehofer: Geimpfte sollten alle Grundrechte zurückbekommen

3. Februar 2021 Aus Von mvp-web
17:33:32
Der Corona-Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer kann künftig in Marburg produziert werden. Gegen die Corona-Mutante, die in Großbritannien entdeckt wurde, wirkt er laut Biontech wohl auch. Nun kündigte das Unternehmen an, 75 Millionen zusätzliche Impfdosen zu liefern.

Bericht: “Sputnik V” könnte in Sachsen-Anhalt produziert werden

17.10 Uhr: Nach einem Bericht der „Welt“ ist es möglich, dass der russische Impfstoff „Sputnik V“ in Sachsen-Anhalt hergestellt wird. Der Impfstoffentwickler hätte demnach im Januar das Pharmaunternehmen IDT Biologika in Dessau-Roßlau für die Produktion angefragt. Die Staatskanzlei von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) soll dies bestätigt haben. Der Geschäftsführer des angefragten Pharmaunternehmens in Dessau-Roßlau, Jürgen Betzing, habe sich bislang nicht genauer zu der Anfrage aus Moskau geäußert.

FDP-Chef Lindner widerspricht Seehofer – Geimpfte sollten alle Grundrechte zurückbekommen

16.38 Uhr: Der FDP-Chef Christian Lindner plädiert dafür, Geimpfte ihre Grundrechte wieder in vollem Umfang ausüben zu lassen. Das schreibt Lindner in einem Gastbeitrag für “t-online”. Wenn bewiesen sei, dass Geimpfte das Virus nicht verbeiten, dann gelte: “Wenn von einem Menschen keine Gefahr ausgeht, dann darf man ihn nicht mehr an der Verwirklichung seiner Grundrechte hindern!”

Lindner schreibt in dem Beitrag weiter: “Denn genau darum geht es: um Grundrechte. Sie sind keine Privilegien oder Vorrechte, sondern individuelle Garantien, die unsere Verfassung jeder Einzelnen und jedem Einzelnen garantiert.” Lindner erklärt, man könne die Freiheitsbeschränkungen “schlecht in Kraft lassen bis die letzte Person, die geimpft werden möchte, sich hat impfen lassen.” Man könne nicht vielen Millionen Geimpften “in Zukunft die Freiheit verwehren.”

In seiner Argumentation bei “t-online” bezieht sich Lindner auf das Grundgesetz: “Das Grundgesetz verlangt keine ‘Gleichheit im Elend’, sondern – im Gegenteil –, dass wesentlich Ungleiches unterschiedlich behandelt wird.” Und Lindner widerspricht Horst Seehofer: “Es handelt sich auch nicht um eine ‘faktische Impfpflicht’, wie der Bundesinnenminister meint. Wir respektieren, dass jemand sich nicht impfen lassen will. Dann sind aber auch individuell Konsequenzen zu tragen.”

Wichtiger Schritt zur Herdenimmunität: Astrazeneca-Impfstoff schützt offenbar auch vor Weitergabe

13.07 Uhr: Der Impfstoff von Astrazeneca schützt offenbar nicht nur vor der Krankheit selbst, sondern zu großen Teilen auch vor einer Weitergabe des Virus. Das ergab eine Studie der Universität Oxford. Der Impfstoff biete einen 76-prozentigen Schutz vor einer Weitergabe des Virus, heißt es. Nach der Einnahme der zweiten Dosis nach drei Monaten steige der Schutz auf 82,4 Prozent. Bei 67 Prozent der untersuchten Fälle seien weniger positive Abstriche genommen worden als vor Einnahme des Vakzins.

Die Frage, ob Geimpfte das Virus weitergeben können oder nicht, ist bei der Frage der Herdenimmunität von wichtiger Bedeutung. Je besser der Schutz ist, desto weniger Geimpfte braucht es, um eben diese Herdenimmunität zu erreichen.

Wieder massive technische Probleme bei Corona-Impfterminvergabe

Mittwoch, 3. Februar, 10.59 Uhr: Auch das zweite Anmeldeverfahren für die Vergabe von Corona-Impfterminen für Senioren über 80 Jahre in Hessen wird von massiven technischen Problemen begleitet. Die Internetseite für die Terminbuchung ließ sich am Mittwochmorgen nicht öffnen. Mitarbeiter der Telefon-Hotline sprachen von technischen Problemen, es könnten derzeit keine Termine vergeben werden.

Bereits bei der ersten Impfanmeldung für die Bevölkerungsgruppe der Über-80-Jährigen, bei der zunächst nur 60 000 Termine für die Corona-Schutzimpfung vergeben wurden, hatte es in Hessen massive technische Störungen wegen des großen Ansturms auf die Termine gegeben. Bis zum Schluss mussten die Senioren und ihre Angehörige teils über Stunden warten, bis sie sich registrieren oder für einen Termin anmelden konnten. Nun soll die Terminvergabe für die Menschen im Alter von über 80 Jahren nicht limitiert sein.