Dienstliche Angelegenheit? Innenminister geht in Rostock einkaufen

8. März 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 08.03.2021 13:58 Uhr

In der Hansestadt Rostock und dem Kreis Vorpommern-Rügen darf seit heute wieder weitgehend ohne Einschränkungen geshoppt werden – für Einheimische. Mittendrin: Der Güstrower Innenminister Torsten Renz (CDU).

In ganz Mecklenburg-Vorpommern darf der Einzelhandel seit heute wieder öffnen, in den meisten Regionen allerdings mit Termin-Vergabe. Nur in Rostock und Vorpommern-Rügen sind die Pforten des Einzelhandels auch ohne Vorabsprache für alle Kunden geöffnet. Bislang sind die Hansestadt und der Landkreis Vorpommern-Rügen die einzigen Regionen in Mecklenburg-Vorpommern, die Shoppen ohne Termin anbieten dürfen. Um einen Einkaufstourismus zu vermeiden, ist dies jedoch Einheimischen vorbehalten. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) appellierte am Sonnabend nach dem MV-Gipfel noch einmal eindringlich an die Bürger, nur dort einzukaufen, wo man auch wohnt.

Innenminister Renz “überzeugt” sich “persönlich” von Vernunft der Bürger

Einer hat es aber heute trotzdem gemacht: Innenminister Torsten Renz (CDU), der in Güstrow wohnt. Er habe sich “spontan entschieden” sich “die Lage von vor Ort anzuschauen”. Um zu prüfen, ob sich auch Anwohner des Rostocker Umlands an die Regelungen halten, seien auch Kräfte der Bereitschaftspolizei in Rostock unterwegs, die die Arbeit des Ordnungsamtes unterstützen, führt Renz aus. “Ich möchte ganz persönlich sehen, wie das hier anläuft und wie die Vernunft der Bürger hier vonstatten geht”, so Renz. Als nicht ortsansässiger dürfte auch Innenminister Renz die Läden in der Rostocker Innenstadt nicht nutzen, gibt er auf Nachfrage zu. Es gehöre seiner Ansicht nach aber “zu der Verantwortung”, die er trage, sich auch “in den Geschäften umzusehen”. Man könne ihm das negativ auslegen, gibt Renz zu, er sei jedoch mit sich “im Reinen”.

Shoppen mit Einschränkungen

Bereits kurz nach 10 Uhr wurde es in der Rostocker Innenstadt merklich voller. Vor allem Bekleidungsgeschäfte waren gefragt: Vor den Läden bildeten sich wegen der Einschränkungen lange Schlangen. Einige wenige Läden bieten bereits an, sich über die Luca-App zu registrieren, technisch funktioniert es allerdings noch nicht überall einwandfrei. Einige Geschäfte verzichteten gar auf eine Registrierung, offenbar war nicht bei allen Einzelhändlern bekannt, dass die Daten erfasst werden müssen. In den Schaufenstern kleben Zettel, auf denen vermerkt ist, wie viele Kunden den Laden maximal betreten dürfen, es stehen Desinfektionsmittel bereit, bei größeren Läden gibt es auch markierte Ein- und Ausgänge, ähnlich wie schon nach dem ersten Lockdown.