Ostern zu Hause: MV-Gipfel berät zu Strategie gegen die dritte Welle

Ostern zu Hause: MV-Gipfel berät zu Strategie gegen die dritte Welle

26. März 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 26.03.2021 11:27 Uhr

Nach den Bund-Länder-Beratungen in dieser Woche und dem Landtag am Donnerstag will heute der MV-Gipfel die weiteren Schritte in der Corona-Krise beschließen. Am Nachmittag beginnt die Videokonferenz.

Zugeschaltet sind Vertreter von Kommunen, Sozialverbänden und der Wirtschaft – insgesamt sind um die 70 Teilnehmer dabei. Es wird darum gehen, wie die dritte Welle gebrochen werden kann. Eine große Rolle spielt dabei die Eindämmung der britischen Mutation, die deutlich ansteckender, gefährlicher und tödlicher ist, als das Ursprungsvirus. Aber auch Hilfen für die Branchen, die unter dem Lockdown leiden, werden ein Thema sein – da werden die Rufe aus der Tourismuswirtschaft lauter – gerade angesichts des am Donnerstag beschlossenen 44-Millionen-Kredits für die Werften.

Keine Lockerungen bis Ostern

Die Inzidenzen steigen – der Landkreis-Ludwigslust Parchim etwa ist mit einer Inzidenz von über 150 Hochrisikogebiet – um die 80 Prozent aller Fälle seien dort auf die Mutante zurück zu führen, hieß es von Landrat Stefan Sternberg, SPD. Deshalb sind bis Ostern erst einmal alle Lockerungen vom Tisch. Hotels, Restaurants oder Cafés bleiben geschlossen. Selbst Landesprimus Rostock droht in absehbarer Zeit die 50er-Inzidenz-Schwelle zu überschreiten. Mediziner warnen vor einer Überlastung des Gesundheitswesens. Der Chef der DGB-Nord, Ingo Schlüter, hat sich ebenfalls gegen Lockerungen ausgesprochen. Die Mobilität in der Gesellschaft müsse heruntergefahren werden. Wichtiger als die Außengastronomie seien Kita und Schulen, meinte Schlüter vor dem Start des MV-Gipfels.

Nach Ostern: Öffnungen in Modellregionen?

Nach Ostern müsse mehr Experimentierfreude her, hatte CDU-Fraktionschef Wolfgang Waldmüller noch am Donnerstag im Landtag gefordert. Ministerpräsidentin Schwesig zieht Modellprojekte in bestimmten Regionen mit niedrigen Fallzahlen in Betracht, beispielsweise in Rostock. Denkbar wäre etwa, dass dort die Außengastronomie dann öffnen dürfte. Dabei setzt die Regierungschefin vor allem auf Schnelltests – aber auch auf mehr Impfungen. Derzeit allerdings steht MV im Bundesvergleich auf dem vorletzten Platz der Impfstatistik.

Notbremse eingeplant

Bei allen Ideen für Öffnungen: Weiterhin greift ab einer Inzidenz von 100 landesweit sofort die Notbremse, die alle Lockerungen zurücknimmt – darauf wies Schwesig im Landtag explizit noch einmal hin. Für die Ostertage appellierte die Ministerpräsidentin bereits an alle, zu Hause zu bleiben, auf Kontakte und auf Reisen zu verzichten. Die Tourismusbranche wiederum verlangt nun Perspektiven für die Zeit nach dem 18. April. Die SPD im Landtag blickt bereits auf den Sommer: eine Schnelltest-Strategie könne die Sommersaison im Tourismus sichern – eine Absage auch dieser Urlaubs- und Ferienzeit in MV wäre danach eine Bankrott-Erklärung.