News zu Corona in Deutschland vom 1. April

News zu Corona in Deutschland vom 1. April

1. April 2021 Aus Von mvp-web
11:18:48
Alle News zur Corona-Pandemie: Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz steigt weiter. Aktuell liegt sie bei 134,2. Die Intensivbetten sind so stark ausgelastet wie zu den Spitzenzeiten im Frühjahr 2020 – über 3000 Patienten werden dort behandelt.

20:00 Uhr

Scholz für härtere Maßnahmen, wenn Infektionsgeschehen nicht besser wird

Vizekanzler Olaf Scholz hat sich im Interview mit dem SWR für härtere Corona-Maßnahmen ausgesprochen, falls sich die Infektionslage nicht verbessern sollte. An die Länder appellierte er, die beschlossenen Beschränkungen umzusetzen.

19:42 Uhr

Bangladesch verbietet EU-Bürgern Einreise

Angesichts steigender Corona-Zahlen lässt Bangladesch in den nächsten beiden Wochen keine Reisenden aus der Europäischen Union mehr ins Land. Das Verbot gilt für Bürger der EU und zwölf weiterer Länder von diesem Samstag an, wie die Zivilluftfahrtsbehörde des südasiatischen Landes mitteilte. Passagiere von Flügen aus Großbritannien dürfen einreisen, weil die Infektionsraten dort niedriger seien als in Kontinentaleuropa. Sie müssen aber für 14 Tage in Quarantäne. In dem 163-Millionen-Einwohner-Land gibt es mehr als 611.000 bekannte Corona-Fälle. Mehr als 9000 Menschen sind an oder mit dem Virus gestorben. Die geltenden Corona-Regeln werden von vielen ignoriert.

19:16 Uhr

Auch NRW führt Testpflicht an Schulen ein

Auch Nordrhein-Westfalen führt nach den Osterferien eine Testpflicht für Schülerinnen und Schüler ein. “Verpflichtende Selbsttests als zusätzliche Sicherheit tragen dazu bei, das Dunkelfeld von symptomlos Erkrankten aufzuhellen und die weitere Ausbreitung der Pandemie zu verhindern. Sie sorgen dafür, dass der Schulbetrieb sicherer wird”, begründete Schulministerin Yvonne Gebauer in Düsseldorf den Schritt. Die Kinder und Jugendlichen aller Schulen sollen nach ihren Worten zwei Mal pro Woche Selbsttests durchführen. Zuvor hatten bereits mehrere andere Bundesländer eine Testpflicht an den Schulen für die Zeit nach Ostern beschlossen.

In deutschen Ferienorten herrscht Sorge vor dem Ansturm

19.21 Uhr: Kurz vor Ostern ist die Stimmung in den schleswig-holsteinischen Badeorten ziemlich gedämpft. Wo in normalen Zeiten Zehntausende Gäste mit Freude begrüßt werden, macht man sich in diesem Jahr Sorgen wegen der Menschen, die trotz der Corona-Pandemie anreisen. Eigentümer, die ihre Ferienwohnungen und -häuser nicht selbst nutzen, dürfe sie Verwandten oder Freunden unentgeltlich überlassen. Der Bürgermeister der Gemeinde Sylt, Nikolas Häckel, appelliert an alle, zu Hause zu bleiben.

Sylts Bürgermeister Häckel rechnet trotz des touristischen Beherbergungsverbots mit vermehrten Anreisen an den Ostertagen. Sein Wunsch: Wer in seine Zweitwohnung reise, sollte sich regelmäßig testen lassen. “Auch Tagesgäste mögen sich bitte testen – eine Teststation haben wir unmittelbar am Bahnhof Westerland eingerichtet”, sagte Häckel. Er kündigte zudem an, das bestehende Beherbergungsverbot weiter zu kontrollieren.

Auch St. Peter-Ording rechnet je nach Wetterlage mit mehr Zweitwohnungsbesitzern und Dauercampern. Die Gemeinde appelliert an die Gäste, sich an die Corona-Regeln zu halten, Masken zu tragen und gezielt Orte aufzusuchen, die wenig frequentiert werden. Zudem wird Campern dringend abgeraten nach St. Peter-Ording zu reisen, da es keine Stellplätze gebe. “Wildes Campen ist verboten und wird mit Geldbußen von 100 Euro zuzüglich Bearbeitungsgebühr bestraft”, sagte Tourismus-Direktorin Katharina Schirmbeck.

Auf der Seebrücke gibt es eine Maskenpflicht. Am Osterwochenende soll es verstärkte Kontrollen geben. Tagestourismus ist nicht verboten, die Gemeinde weist aber darauf hin, dass es vor Ort nur ein sehr eingeschränktes Angebot gibt. So werde keine Außengastronomie angeboten “und wir haben keine Strandkörbe rausgestellt”.

Der Kreis Nordfriesland hat bereits am Wochenende die Allgemeinverfügung zur Maskenpflicht auf Straßen und Plätzen im Kreisgebiet verlängert und um Regelungen für die Gemeinde Sylt ergänzt.

Nordrhein-Westfalen führt Testpflicht an Schulen ein

18.52 Uhr: Nordrhein-Westfalen führt eine Testpflicht für Schülerinnen und Schüler ein. Nach den Osterferien sollen die Kinder und Jugendlichen aller Schulen zwei Mal pro Woche Selbsttests durchführen. Das kündigte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Donnerstag in Düsseldorf an.

Worauf warten Laschet & Co eigentlich?

Stand: 01.04.2021 16:36 Uhr

Nach der Kanzlerin will jetzt auch CDU-Chef Laschet nachdenken. Währenddessen rollt die dritte Welle der Corona Pandemie fast ungehindert weiter und kostbare Zeit geht verloren. Gute Politik geht anders.

Ein Kommentar von Franka Welz, ARD-Hauptstadtstudio

Armin Laschet will also nachdenken. Armin Laschet, der Anfang der Woche ernsthaft Einkaufen mit Termin als Anreiz dafür gepriesen hat, dass mehr Menschen in die Testzentren kommen. Der aufs Wetter gehofft hatte. Der im Februar davon fabulierte, man könne nicht immer neue Grenzwerte erfinden. Der monatelang den netten Lockerungsonkel vom Rhein und Schutzheiligen der Küchenbauer gab.

Dieser Armin Laschet will nun also über Ostern darüber nachdenken, mit welchen Mitteln die dritte Welle der Corona-Pandemie womöglich doch noch aufgehalten werden kann.

Diese Pandemie dauert bereits mehr als ein Jahr an. Viel Zeit, um nachzudenken, zu planen, Daten zu sammeln. Zu beobachten, welche Eindämmungsstrategien anderswo funktionieren, zum Beispiel in Demokratien wie Portugal. Und sie – Gott bewahre – womöglich sogar zu übernehmen.

Fakten lange bekannt

Aber es ist ja nicht nur Laschet. Alle politisch Verantwortlichen müssen sich fragen lassen, was sie eigentlich während des vergangenen Jahres gemacht haben und was sie gerade veranstalten. Jetzt, da die Hütte mal wieder brennt.

24.300 Menschen haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts innerhalb eines Tages neu mit dem Corona-Virus angesteckt. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gestiegen. Auf gut 134 Fälle pro 100.000 Einwohner.

Seit Mitte März müssen unterm Strich 1000 Intensivpatienten zusätzlich in den Krankenhäusern behandelt werden. Der Anteil der hoch ansteckenden britischen Variante B 1.1.7. beträgt in Deutschland mittlerweile fast 90 Prozent.

Streiten wie die Kesselflicker

Und die Politik? Bund und Länder streiten wie die Kesselflicker. Die Kanzlerin denkt. Ein Ministerpräsident warnt vor Inzidenzwerten von 700, will aber trotzdem nach Ostern die Schulen öffnen – egal, wie hoch die Inzidenz ist. Ein anderer erklärt sein gesamtes Bundesland zum Modellversuch. Das ist schizophren.

Derweil zieht Frankreichs Präsident Macron wirklich die Notbremse und schickt sein Land erneut in einen harten Lockdown – inklusive Schulschließungen, – weil die Pandemie dort wieder außer Kontrolle geraten ist. Übrigens nachdem es in Frankreich vielerorts trotz hoher Inzidenzen Öffnungen gab.

Über all das hätte auch Armin Laschet, der mutmaßlich Kanzler werden will, also schon lange intensiv nachdenken können. Bleibt die Frage, warum erst jetzt? Weil er den Ernst der Lage endlich anerkennt oder womöglich doch eher, weil er seine Felle mit Blick auf die Kanzlerkandidatur der Union davon schwimmen sieht? Dem Virus ist das egal. Die Zeit läuft.

Weimar-Oberbürgermeister resümiert Öffnungsprojekt: “Überwiegend positiv”

17.12 Uhr: Weimar hat im Zuge eines Pilotprojekts vom 29. März bis 1. April alle Geschäfte und Museen der Stadt geöffnet. Grundvoraussetzung dafür waren tagesaktuelle Schnelltests und Kontaktnachverfolgung mithilfe einer App oder Listen. Peter Kleine, Oberbürgermeister der Thüringer Kulturstadt, resümierte gegenüber FOCUS Online, die Stimmung in Weimar sei nach dem Testprojekt „überwiegend positiv“. In den ersten drei Tagen seien über 3000 Menschen in den Schnelltest-Zentren auf Corona getestet worden. Die Auszählung der Testungen vom Donnerstag stehe noch aus.

In der Stadt Weimar sei man nach dem Aufkommen der letzten Tage daher „ziemlich geschafft“, erklärte Kleine. Man wisse beispielsweise nicht, wie man den regen Betrieb in den Testcentern längerfristig durchhalten kann. Zudem würden nach einem solchen Öffnungsprojekt Fragen nach der Sinnhaftigkeit der unterschiedlichen Behandlung der Geschäfte aufkommen.

Das Gesamtergebnis des Projektes werde derzeit noch ausgewertet. „Trotzdem sehen wir das nur als den Anfang“, so Kleine. Frühestens ab dem 19. April, nach abgeschlossener Auswertung, wolle man bei einer Inzidenz unter 100 mit weiteren Öffnungsschritten beginnen. Diese betreffen auch Bars und Restaurants. Zuletzt stieg die Sieben-Tage-Inzidenz der Stadt auf 116,51 – laut Oberbürgermeister ist dies jedoch auf einen Virusausbruch in einem Kindergarten zurückzuführen.

Ganz Kroatien wird Risikogebiet – Portugal fast ganz “risikofrei”

15.34 Uhr: Wegen steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Kroatien inklusive der Urlaubsregion Istrien ab Samstag als Risikogebiet ein. Das gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag im Internet bekannt. Damit müssen alle, die aus Kroatien kommend nach Deutschland einreisen, wieder für zehn Tage in Quarantäne, von der sie sich nach fünf Tagen mit einem zweiten negativen Corona-Test befreien können. Der erste Test muss spätestens 48 Stunden nach Einreise erfolgen.

Die bei deutschen Urlaubern beliebte Halbinsel Istrien war am 7. März vorübergehend von der Risikoliste des RKI gestrichen worden. Als Risikogebiete werden Länder und Regionen mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) eingestuft. Es ist die niedrigste von drei Risikokategorien des RKI. Neu in dieser Kategorie ist ab Samstag auch die spanische Region Rioja.

Ganz von der Risikoliste gestrichen werden zwei Regionen in Irland und Finnland sowie die portugiesische Hauptstadt Lissabon. Damit ist das ganze portugiesische Festland “risikofrei”. Nur die Ferieninsel Madeira im Atlantik gilt noch als Risikogebiet. Portugal hat die Infektionszahlen nach einem dramatischen Anstieg durch einen harten Lockdown auf den niedrigsten Stand in der gesamten Europäischen Union gedrückt.

In die mittlere Risikokategorie werden Länder mit einer Inzidenz von mehr als 200 eingestuft. Dazu zählen ab Sonntag auch Peru und Chile in Südamerika. Keine Veränderungen gab es in der höchsten Risikostufe mit den Gebieten mit besonders gefährlichen Virusvarianten.

Osten Österreichs geht in mehrtägigen Lockdown

15.02 Uhr: Angesichts einer drohenden Überlastung der Intensiv-Kapazitäten sind Teile Österreichs seit Donnerstag wieder in einem mehrtägigen Lockdown. In Wien, im Burgenland und in Niederösterreich schlossen die meisten Geschäfte, die Museen und die Zoos. Außerdem gelten rund um die Uhr Ausgangsbeschränkungen. Gottesdienste sind unter Einhaltung sehr strenger Hygieneregeln erlaubt.

Betroffen sind insgesamt knapp vier Millionen der neun Millionen Bürger Österreichs. Die Maßnahme gilt in den drei betroffenen Regionen bis zum 10. April. Im Osten der Alpenrepublik grassiert besonders stark die britische Corona-Variante. Für die sechs anderen Bundesländer ändert sich zunächst nichts. Hier sind die Geschäfte auch am Karfreitag geöffnet.

Kanzler Sebastian Kurz sieht derzeit keine Notwendigkeit für einen landesweiten Lockdown. «Wir setzen das regionale Vorgehen fort», sagte Kurz am Donnerstag. In einigen Bundesländern sei die Lage sehr stabil. Insgesamt hat sich das Niveau bei den täglichen Neuinfektionen seit rund einer Woche nicht mehr stark verändert.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in den drei Bundesländern zwischen 280 und 340. Österreichweit haben sich in den vergangenen sieben Tagen etwa 250 Menschen pro 100.000 Einwohner nachweislich mit dem Virus angesteckt.

Neue Corona-Mutation in Afrika: “Variante, die Anlass zur Sorge gibt”

14.54 Uhr:  In Afrika ist laut der panafrikanischen Gesundheitsbehörde Africa CDC eine neue Corona-Variante registriert worden. Sie sei bei Reisenden aus Tansania in Angola entdeckt worden, teilte der Leiter der Africa CDC, John Nkengasong, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit. Die neue Variante weise bis zu 40 Mutationen auf. “Das ist sicherlich eine Variante, die Anlass zur Sorge gibt”, sagte er.

Das ostafrikanische Tansania hat seit Mitte vergangenen Jahres keine Daten über Covid herausgegeben. Auch aktuell gebe es keine Informationen zur genauen Anzahl der Fälle dort, erklärt die CDC. Der vor kurzem verstorbene tansanische Präsident John Magufuli hatte vergleichsweise lockere Corona-Einschränkungen spät eingeführt.

“Wir wissen leider nicht, wie diese Variante auf Impfstoffe reagiert”, erklärte Nkengasong. Es gebe nun ein Überwachungssystem in Tansanias Nachbarländern, während die Mutante in Südafrika untersucht werde. Auf dem Kontinent wurden in 18 Ländern laut CDC mittlerweile die hoch ansteckende, zuerst in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7 nachgewiesen, in 18 weiteren die “südafrikanische” Variante B.1.3.5.1. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt mehr als 40 Millionen Tests in Afrika. “Der Kontinent bewegt sich langsam in Richtung auf eine dritte Welle zu, was zu erwarten stand”, sagte Nkengasong. Während vor allem das westliche und südliche Afrika noch rückläufige Zahlen bei den Neuinfektionen registriere, stiegen sie nun vor allem in Zentral-, Ost- und Nordafrika an.

Tausende Querdenker wollen am Samstag in Stuttgart demonstrieren

14.10 Uhr: Das Osterwochenende droht in Stuttgart wegen mehrerer Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen und geplanter Gegenproteste unruhig zu werden. Bislang sind nach Angaben der Stadt allein am Samstag mindestens vier Demonstrationen gegen die Pandemie-Einschränkungen geplant, darunter eine Kundgebung der sogenannten Querdenken-Bewegung am Nachmittag auf dem Cannstatter Wasen.

Die Veranstalter erwarten zu diesem Protest rund 2500 Teilnehmer. Allerdings gehen Schätzungen derzeit davon aus, dass es auch deutlich mehr werden könnten. Nach Angaben eines Polizeisprechers von Donnerstag wird auch mit Gegendemonstranten gerechnet.

Laut Polizei sind mehrere Hunderte Polizeibeamte im Einsatz. Unterstützt wird die Stuttgarter Polizei von der Bereitschaftspolizei, der Einsatzhundertschaft und der Kriminalpolizei sowie von Kommunikationsteams und Polizeireitern. Im vergangenen Sommer hatten auf dem Wasen bis zu 10 000 Menschen demonstriert.

Berlin verschärft Kontaktbeschränkungen – Kitas wieder im Notbetrieb

12.09 Uhr: Der Berliner Senat hat sich auf schärfere Kontaktbeschränkungen ab Karfreitag geeinigt. Das berichtet der RBB am Donnerstag. Demnach dürfen sich Personen von 21 bis 5 Uhr morgens nur noch alleine oder zu zweit draußen aufhalten. Außerdem sollen die Kitas der Stadt ab dem 8. April wieder in den Notbetrieb übergehen. Dann dürfen nur noch Kinder von Eltern aus systemrelevanten Berufen oder mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen die Tagesstätten besuchen.

Gericht: Schuhgeschäfte in Bayern dürfen wieder öffnen

09.52 Uhr: Schuhgeschäfte gehören nach einem Beschluss des bayerischen Verwaltungsgerichtshofs zu den „unverzichtbaren“ Ladengeschäften. Damit dürfen sie auch in Gebieten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 öffnen, wie das Gericht in einem am Donnerstag in München veröffentlichten Beschluss entschied. Gegen die Entscheidung gibt es keine Rechtsmittel.

Britische Corona-Variante bei fast 90 Prozent in Deutschland

8.27 Uhr: Die zuerst in Großbritannien entdeckte, sehr ansteckende Corona-Variante B.1.1.7 hat einen Anteil von 88 Prozent in Deutschland erreicht. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochabend mit Verweis auf Tests der vergangenen Woche (22.-28. März) mit. Ihr Anteil sei kontinuierlich gestiegen. Die Verbreitung der Variante sei besorgniserregend, weil sie “nach bisherigen Erkenntnissen deutlich ansteckender ist und vermutlich schwerere Krankheitsverläufe verursacht als andere Varianten.” Es sei daher mit weiter steigenden Covid-Fällen in Kliniken zu rechnen.

Der Anstieg der Fallzahlen insgesamt und der Infektionen durch B 1.1.7. werde zu einer “deutlich ansteigenden” Anzahl von Covid-19-Patienten in Kliniken führen. Alle in Deutschland verfügbaren Impfstoffe schützten nach derzeitigen Erkenntnissen jedoch sehr gut vor einer Erkrankung durch B.1.1.7 und auch vor schweren Erkrankungen durch zwei andere Varianten, schreibt das RKI.

Diese beiden Virusvarianten spielen laut RKI derzeit in Deutschland kaum eine Rolle: Die in Südafrika verbreitete Variante B.1.351 sei in 0,8 Prozent der darauf untersuchten positiven Proben nachgewiesen worden, die stark in Brasilien zirkulierende Variante P.1 sogar nur in 0,1 Prozent. Beide Varianten können den Antikörpern des Immunsystems ein Stück weit entweichen. Ihr Anteil sei so niedrig, weil es in Deutschland keine Bevölkerungsimmunität gebe, hatte der Berliner Virologe Christian Drosten kürzlich in einem NDR-Podcast erklärt. “Diese Varianten kommen nur dann hoch, wenn wir in der Bevölkerung schon eine Immunität haben. Sonst profitieren die nicht von ihren Mutationen.” Auch Drosten zufolge schützen die Impfstoffe jedoch in beiden Fällen vor einem schweren Covid-19-Verlauf.

Günther schießt zurück: „Im Norden wird gehandelt, im Süden werden Briefe geschrieben“

07.39 Uhr: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat einen Vorstoß seiner Amtskollegen Markus Söder (CSU/Bayern) und Winfried Kretschmann (Grüne/Baden-Württemberg) für einen härteren Corona-Kurs zurückgewiesen. „Im Norden wird gehandelt, im Süden werden Briefe geschrieben“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Kiel. „Wir haben bereits regelmäßige Tests als Voraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht für die Zeit nach den Ferien eingeführt, die Herren Söder und Kretschmann wollen darüber reden.“

Es sei jetzt nicht die Zeit für Effekthascherei, sondern für konsequentes und verantwortungsvolles Handeln, meinte Günther. „Die Kollegen sollten jetzt nicht die Nerven verlieren, sondern die verabredeten Regeln in ihren eigenen Ländern umsetzen.“

Er reagierte auf einen gemeinsamen Brief Söders und Kretschmanns an die Regierungschefs der 14 anderen Länder. Beide fordern darin eine strikte Anti-Corona-Politik mit einer konsequenten Umsetzung der Notbremse in Hotspots, auch mit nächtlichen Ausgangsbeschränkungen. Zudem plädieren sie für eine Corona-Testpflicht an den Schulen nach den Osterferien. Diese Pflicht hat Schleswig-Holstein am Mittwoch verkündet. Der Norden hat die niedrigste Corona-Inzidenz in Deutschland.

„Die dritte Welle rollt seit einigen Wochen unerbittlich über das Land. Die Lage ist ernst, ernster als viele glauben“, heißt es in dem Brief Söders und Kretschmanns, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung“ darüber berichtet. „Getragen von einem einheitlichen Geist gilt es jetzt, die Notbremse ohne weiteres Überlegen und Zögern konsequent umzusetzen“, steht in dem Schreiben. „Hierzu gehören nächtliche Ausgangsbeschränkungen und adäquate Kontaktbeschränkungen bei einer Inzidenz über 100 sowie eine konsequente FFP2-Maskenpflicht und Tests.“

Kassenärzte-Chef Gassen kritisiert Ausgangssperren und Reiseverbote

07.34 Uhr: Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, sieht den Impfstart in Hausarztpraxen im April durch den teilweisen Astrazeneca-Impfstopp nicht gefährdet. „Und zwar deshalb nicht, weil der Impfstart in den Arztpraxen zunächst nur mit dem Impfstoff von Biontech und nicht mit Astrazeneca beginnen wird“, sagte Gassen der „Rheinischen Post“ (Donnerstag).

Bund und Länder hatten am Dienstagabend nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) beschlossen, Astrazeneca in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahre einzusetzen.

Der Astrazeneca-Impfstoff werde nach dieser Entscheidung nun vorwiegend in den Impfzentren eingesetzt, während in den Praxen eher Vakzine von Biontech und Johnson & Johnson verwendet würden, sagte Gassen. Trotz der Rückschläge hält er das Versprechen der Bundesregierung, bis Ende des Sommers allen Bürgerinnen und Bürgern ein Impfangebot zu machen, noch für haltbar.

Gassen kritisierte jedoch das Corona-Management der Regierung scharf. „Ausgangssperren oder Reiseverbote sind nicht wirklich zielführend. Wir sollten diese harten Maßnahmen ganz schnell wieder wegpacken“, erklärte Gassen. Hinter der Idee der Ausgangssperre stehe ein „merkwürdiges Menschenbild“.

RKI-Zahlen: Mehr als 24.000 Neuinfektionen – bundesweite 7-Tage-Inzidenz steigt auf 134,2

06.46 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 24.300 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 201 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Donnerstag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 22.657 Neuinfektionen und 228 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.30 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 134,2 – und damit etwas über dem Niveau vom Vortag (132,3).  

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.833.173 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.535.000 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 76.543.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,97 (Vortag: 1,01). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 97 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Verstoß gegen Corona-Verordnung: Polizei stoppt Party mit 150 Jugendlichen

Donnerstag, 1. April, 06.33 Uhr: Die Polizei hat in einem Strandbad in Neubrandenburg eine Party mit rund 150 Jugendlichen beendet. Wie die Polizei in der Nacht zum Donnerstag mitteilte, hatten sich am Mittwochabend mehrere Anrufer aus Neubrandenburg bei der Polizei über laute Musik beschwert. Die Besatzung eines Funkstreifenwagens stellte fest, dass rund 150 Jugendliche in dem Strandbad bei lauter Musik feierten. Mit einem Großaufgebot sei die Polizei dann angerückt.

In mehr als 50 Fällen sei es den Beamten gelungen, die Personalien festzustellen. Gegen die Jugendlichen sei Anzeige wegen des Verstoßes gegen die Corona-Landesverordnung und wegen illegaler Abfallbeseitigung erstattet worden, da laut Polizei im Strandbad erhebliche Verschmutzungen festgestellt wurden.

In einem Fall kam es zu einer Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, in einem anderen zu einer Anzeige wegen Lärmbelästigung. Die Musikanlage sei sichergestellt worden.