Verschärfte Reiseregeln wegen Delta-Variante?

Verschärfte Reiseregeln wegen Delta-Variante?

28. Juni 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 28.06.2021 14:15 Uhr

Wegen des steigenden Anteils an Corona-Infektionen mit der Delta-Variante werden verschärfte Regeln für Reiserückkehrer diskutiert. Im Gespräch ist eine doppelte Testpflicht mit einer Quarantäne.

Medienberichten zufolge will Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) in einer Telefonkonferenz mit den Staatskanzleichefs der Länder heute über neue Regeln diskutieren. Zuletzt hatten sich zahlreiche Länderchefs für Verschärfungen ausgesprochen.

Schwesig für doppelte Testpflicht

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sprach sich in NDR MV Live für eine doppelte Testpflicht aus. “Wir haben jetzt eine wirklich gute, sichere Lage. Die sollten wir nicht durch Reisen in Risikogebiete verspielen. ” Es habe bereits Fälle gegeben, in denen Reiserückkehrer zunächst negativ getestet worden seien, aber dann doch Corona bekommen hätten. Deswegen seien die bestehenden Regeln, die lediglich einen Schnelltest nach der Rückkehr vorsehen, nicht ausreichend. “Ich kann die Sehnsucht nach Urlaub verstehen”, sagte Schwesig. Allerdings empfehle sie, in diesem Jahr Urlaub in Deutschland zu machen – das werde sie ebenfalls machen. Die Lage vor Ort habe man besser im Blick. “Wir haben nicht in der Hand, wie es sich in anderen Ländern entwickelt.”

Lauterbach: “Der Preis für Urlaub”

Auch SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach plädierte für eine doppelte Testpflicht: “Das ist der Preis für den Urlaub: Wenn ich in ein Risikogebiet reise, dann muss ich auch damit rechnen, dass ich danach noch ein paar Tage in Quarantäne bin, bis sichergestellt ist, dass ich mich nicht infiziert habe.” Auch die Regierungschefs von Niedersachsen und Hamburg, Stephan Weil und Peter Tschentscher (beide SPD), forderten eine doppelte Testpflicht.

Corona: Delta-Variante breitet sich in MV aus

Bei einer Auswertung der Universitätsmedizin Greifswald wurden 30 Prozent der Proben der Delta-Variante zugeordnet.

30 Prozent Delta-Proben

Bei einer Auswertung der Universitätsmedizin Greifswald waren zuletzt 30 Prozent der Coronavirusproben der Delta-Variante zugeordnet worden. Das berichtete das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) auf seiner Internetseite. Damit belegte die Delta-Variante Platz 2 hinter der mit 51 Prozent weiterhin dominierenden Alpha-Variante. Die Forscher wiesen allerdings darauf hin, das Ergebnis mit Vorsicht zu interpretieren. Es wurden nur 37 Proben in die Untersuchung einbezogen.

Impf-Apell an Eltern

Mecklenburg-Vorpommerns Familienministerin Stefanie Drese (SPD) appellierte an die Eltern von Schul- und Kita-Kindern, sich in den nächsten Wochen gegen das Coronavirus impfen zu lassen. “Eine Impfung der Eltern ist ein wirkungsvoller Schutz für ihre Kinder”, sagte Drese. “Sie reduzieren damit das Risiko einer Ansteckung innerhalb der Familie deutlich.” Laut jüngster Studien aus Israel und Finnland, so Drese, bieten hohe Covid-Impfraten bei Erwachsenen auch ungeimpften Kindern einen besseren Schutz.