++RKI: Inzidenzanstieg vor allem bei 15- bis 34-Jährigen++

++RKI: Inzidenzanstieg vor allem bei 15- bis 34-Jährigen++

22. Juli 2021 Aus Von mvp-web

Tokio registriert einen Tag vor dem Start der olympischen Spiele den höchsten Wert an Neuinfektionen seit Januar. China lehnt Pläne der WHO ab, den Corona-Ursprung zu untersuchen. Die Ereignisse im Liveblog.


  • EU spendet 200 Millionen Impfdosen
  • WHO: Erst 20 Million vollständig Geimpfte in Afrika
  • Medienbricht: Spanien und Niederlande bald Hochinzidenzgebiete
  • Tokio: Höchster Anstieg der Infektionen seit Januar
  • RKI: 1890 Neuinfektionen, Inzidenz steigt an auf 12,2
  • Gamma-Variante in Russland entdeckt
  • Merkel ruft Bevölkerung zum Impfen auf
  • RKI erwartet “fortgesetzte globale Zirkulation des Virus”

21:32 Uhr

Italien will “Grünen Pass” einführen

Italien will zur Eindämmung der zuletzt wieder stark gestiegenen Neuinfektionszahlen die Vorlage eines “Grünen Passes” bei zahlreichen Einrichtungen und Veranstaltungen verlangen. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza mit. In Italien bescheinigt der “Grüne Pass”, dass eine Person mindestens einmal geimpft, negativ getestet oder genesen ist. Nach Speranzas Angaben werde das Zertifikat ab 6. August benötigt, um beispielsweise Sportstadien, Fitnesscenter, Museen, Kinos, Schwimmbäder und Handelsmessen zu besuchen. Auch für den Innenbereich von Restaurants müssten die Gäste den Nachweis vorlegen.

20:43 Uhr

Israelischer Ministerpräsident ruft zum Impfen auf

Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett hat Hunderttausende noch nicht gegen das Coronavirus geimpfte Bürger zur Impfung aufgerufen. “Unsere Herausforderung ist klar: Alle Israelis, die sich impfen lassen können, sollten gehen und sich impfen lassen”, sagte Bennett in einer Fernsehansprache. “Impfverweigerer gefährden die Gesundheit, Umgebung und Freiheit aller israelischer Bürger. Sie gefährden unsere Freiheit zu arbeiten, die Freiheit unserer Kinder zu lernen, die Freiheit, Feste mit der Familie zu feiern.”

Israel war unter den weltweit erfolgreichsten Ländern bei der Impfung gegen das Coronavirus. Mehr als 56 Prozent der 9,3 Millionen Menschen haben zwei Dosen des BioNTech/Pfizer-Impfstoffs bekommen. Vor einigen Wochen wurden fast alle verbliebenen Corona-Beschränkungen aufgehoben. Wegen der hochansteckenden Delta-Variante musste das Land die Maßnahmen jedoch teilweise wieder einführen.

20:05 Uhr

RKI: Inzidenzanstieg vor allem bei 15- bis 34-Jährigen

Der Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist laut Robert Koch-Institut (RKI) bisher vor allem bei Menschen zwischen 15 und 34 Jahren zu beobachten. Während sich die Werte in den Gruppen ab 60 Jahren in den vergangenen Wochen nur minimal und auf sehr niedrigem Niveau (unter fünf Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen) veränderten, verzeichnet das RKI für Jüngere relativ starke Zuwächse. Das geht aus einem wöchentlichen Covid-19-Lagebericht hervor, den das RKI neuerdings donnerstags vorlegt.

Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz von 32 in der vergangenen Woche verzeichnen demnach die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 24 Jahren. In dem Alter sind schwere Krankheitsverläufe von Covid-19 relativ selten. Die Impfquoten bei den Menschen unter 60 sind zudem auch deutlich geringer als bei den über 60-Jährigen. Das RKI schreibt, der Rückgang der Patientenzahlen in Krankenhäusern und auf Intensivstationen setze sich aktuell jedoch nicht weiter fort. Die Werte lägen zurzeit aber auf einem niedrigen Niveau.

19:52 Uhr

Anstieg der Neuinfektionen in Spanien verlangsamt sich

Der rasante Anstieg der Corona-Zahlen in Spanien während der vergangenen Wochen hat sich etwas abgeflacht. Die Zahl der Neuerkrankungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf 333. Das war nur ein Zähler mehr als am Vortag. Für die Balearen wurde der Wert mit 365 angegeben – eine Steigerung von 18 Zählern im Vergleich zu Mittwoch. Damit liegen Spanien insgesamt und auch 16 seiner 17 Regionen über dem Wert von 200, ab dem Deutschland ein Land oder eine Region zum Hochinzidenzgebiet erklären kann.

Bei der Entscheidung über die Frage, ob Spanien oder einzelne Regionen vom Risikogebiet zum Hochinzidenzgebiet hochgestuft werden müssen, sollen aber auch andere Faktoren als nur die Inzidenzen berücksichtigt werden. Dies könnten etwa die Lage im Gesundheitssystem, die Todesrate und der Stand der Impfkampagne sein. In Spanien sind derzeit etwa 13,5 Prozent der Betten auf Intensivstationen mit Corona-Patienten belegt, binnen sieben Tagen wurden 78 Corona-Tote gezählt. 70 Prozent der 47 Millionen Einwohner haben mindestens eine Corona-Impfung verabreicht bekommen, 52,8 Prozent sind vollständig geimpft.

17:23 Uhr

Ausstellung von Impfzertifikaten in Apotheken gestoppt

Apotheken in ganz Deutschland können keine Corona-Impfzertifikate mehr ausstellen. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) teilte mit, dass die Ausstellung von Zertifikaten in Rücksprache mit dem Bundesgesundheitsministerium gestoppt worden sei. Dem “Handelsblatt” war es demnach gelungen “mithilfe von professionell gefälschten Dokumenten” auf dem DAV-Server einen Gastzugang für einen nicht existierenden Apothekeninhaber zu erzeugen, mit dem dann zwei Impfzertifikate ausgestellt worden seien. Aktuell würden deshalb die angemeldeten Betriebsstätten einer Überprüfung unterzogen. Doch gebe es bislang keine Hinweise auf andere unberechtigte Zugänge. Wann die Apotheken wieder Impfzertifikate ausstellen können, steht nach Angaben des DAV noch nicht fest.

17:22 Uhr

Indien weist Studien zu Corona-Toten zurück

Indien hat die Einschätzung von US-Forschern zurückgewiesen, wonach die Zahl der Corona-Toten in dem Land bei mindestens 3,4 Millionen liegen dürfte – und damit um ein Mehrfaches höher als offiziell angegeben. Mehrere Bundesstaaten würden nun ihre Daten zu den Todesfällen abgleichen, erklärte die Regierung in Neu Delhi. Dass Todesfälle nicht registriert worden seien, sei aber “unwahrscheinlich”. Die indische Regierung kritisierte die Methodik der Wissenschaftler. Die Annahme, dass alle überzähligen Todesfälle auf das Coronavirus zurückzuführen seien, basiere “nicht auf Fakten, und ist völlig abwegig”. Die Prämisse, dass die Wahrscheinlichkeit, an den Folgen einer Corona-Infektion zu sterben, in verschiedenen Ländern gleich sei, sei “dreist”. Indien habe eine sehr “gründliche Kontaktnachverfolgungsstrategie” implementiert, auch gebe es “enorme Testmöglichkeiten”, hieß es.

17:19 Uhr

Bremen: Impfmobil für Fußballfans vor dem Weser-Stadion

Vor dem Bundesliga-Heimspiel von Werder Bremen gegen Hannover 96 können sich Fans am Weser-Stadion sich mit dem Präparat von Johnson&Johnson impfen lassen. Das teilte die Bremer Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard mit. “Wir hoffen, dass wir so auch jüngere Altersgruppen mit einer Impfung versorgen können”, sagte sie. Das vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betriebene Impfmobil soll auf dem Parkplatz am Stadion stehen. “Wir werden diese Pandemie nur mit großer Impfbereitschaft überwinden, deshalb würden wir uns freuen, wenn viele Werder-Fans dieses Angebot annehmen”, sagte der Präsident und Geschäftsführer des SV Werder Bremen, Hubertus Hess-Grunewald. Eine vorherige Anmeldung sei nicht notwendig.

17:15 Uhr

Israel will “Grünen Pass” wieder einführen

Angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen in Israel soll in dem Land der sogenannte “Grüne Pass” wieder eingeführt werden. Das Corona-Kabinett beschloss, für Versammlungen von mehr als 100 Menschen erneut Beschränkungen zu verhängen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die älter als zwölf Jahre alt sind, müssen demnach am Eingang eine Bescheinigung für Geimpfte oder Genesene vorzeigen oder ein negatives Corona-Testergebnis. Dies soll unter anderem für Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Fitnessstudios, Restaurants, Konferenzen und Gebetshäuser gelten. Die neuen Vorschriften, die auch noch von der ganzen Regierung gebilligt werden müssen, sollen in einer Woche in Kraft treten. Zuvor waren bereits ähnliche Beschränkungen für Festhallen verhängt worden. Auch die im Juni kurzfristig aufgehobene Maskenpflicht in geschlossenen Räumen gilt inzwischen wieder.

16:49 Uhr

EU spendet 200 Millionen Impfdosen

Die Europäische Union will noch vor Jahresende mehr als 200 Millionen Impfdosen an ärmere Länder spenden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, die EU übernehme Verantwortung und unterstütze die Welt im Kampf gegen das Virus. Impfungen seien der Schlüssel, darum sei es von großer Bedeutung, Ländern weltweit Zugang zu Corona-Impfungen zu ermöglichen. Ursprünglich hatte die Europäische Union angekündigt, 100 Millionen Impfdosen bis zum Jahresende abzugeben. Die Spende soll über das Covax-Programm erfolgen, das von den Vereinten Nationen unterstützt wird.

16:47 Uhr

Niedersachsen: Verdacht auf falsche Impfausweise in Praxis

Mediziner einer Gemeinschaftspraxis im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen sollen falsche Corona-Impfausweise ausgestellt haben – und zwar in “größerem Umfang”. Die Anzahl könne bisher nur gemutmaßt werden, möglich sei eine zweistellige Zahl, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hildesheim. Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchten die Praxis; Unterlagen und Computerdaten wurden sichergestellt. Gegen die Ärzte wird den Angaben zufolge wegen gewerbsmäßigen Betrugs, der Ausstellung unrichtiger Gesundheitszeugnisse und Körperverletzung ermittelt. Den Ermittlungen ging eine anonyme Anzeige voraus, wie der Sprecher sagte.

16:32 Uhr

EU: Mehr als Hälfte der Erwachsenen vollständig geimpft

Mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung in der EU ist nach Angaben der Europäischen Kommission inzwischen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Bislang wurden demnach etwa 200 Millionen Menschen in der EU vollständig geimpft, wie eine Kommissionssprecherin mitteilte. Dies entspreche 54,7 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Die EU-Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis zum Ende des Sommers 70 Prozent der Erwachsenen in der EU vollständig gegen Corona geimpft sein sollen. “Wir gehören jetzt zu den Regionen in der Welt, die am meisten geimpft haben”, sagte die Kommissionssprecherin. “Aber es ist wichtig, dass diese Fortschritte gleichmäßiger verteilt sind, damit es keine Inseln gibt, wo das Virus sich ausbreiten und mutieren kann.”

16:26 Uhr

EU dringt auf bessere Absprachen bei Corona-Kontrollen

Die EU-Kommission dringt darauf, dass sich die EU-Länder besser absprechen, welche Stellen für die Kontrolle von Impfzertifikaten verantwortlich sind. Um eine möglichst reibungslose Abfertigung von Passagieren an Flughäfen zu ermöglichen, solle darauf geachtet werden, Kontrollen durch mehrere Akteure zu vermeiden, teilte die Kommission mit. Denn wie aus nun veröffentlichten Vorschlägen für neue Leitlinien für die Impf-, Test- und Genesungsnachweise hervorgeht, gibt es in den 27 EU-Staaten derzeit 15 verschiedene Wege, die Kontrolle der Nachweise zu organisieren. So können je nach Land die Flughafenbetreiber, die Airlines oder etwa lokale Sicherheitsbehörden für die Kontrollen zuständig sein. In mehreren Mitgliedsländern sogar alle drei. Zudem gibt es Unterschiede, wann kontrolliert wird – etwa beim Abflug oder bei der Ankunft. Und auch hier gibt es Länder, die beides vorsehen.

16:14 Uhr

EU-Kommission: 120 Millionen Euro für Corona-Forschung

Die EU-Kommission hat 120 Millionen Euro für elf neue Forschungsprojekte zur Bekämpfung des Coronavirus und seiner Varianten zugesichert. Die Gelder stammen aus dem EU-Programm “Horizont Europa”, wie die Behörde mitteilte. An den Projekten seien mehr als 300 Forschungsteams aus 40 Ländern – darunter auch Deutschland – beteiligt. Viele der Projekte dienten den Angaben zufolge dazu, klinische Prüfungen für neue Therapien und Impfstoffe zu unterstützen. Andere wiederum wollen sich mit dem Austausch von Daten, Fachwissen und Forschungsressourcen beschäftigen, hieß es weiter.

16:12 Uhr

Tschechien: Corona-Impfungen ohne Anmeldung

Im Kampf gegen erste Anzeichen von Impfmüdigkeit setzt Tschechien immer stärker auf Corona-Impfangebote ohne Anmeldung. Nun öffnete im Janacek-Theater in der zweitgrößten Stadt Brünn (Brno) ein neues Zentrum, in dem sich täglich 1500 Menschen spontan impfen lassen können. Es ist auch nach Feierabend und an Wochenenden geöffnet. Zuvor waren bereits Impfstellen ohne Anmeldung unter anderem am Prager Hauptbahnhof sowie landesweit in mehreren Einkaufszentrum, Krankenhäusern und Polikliniken eröffnet worden. Voraussetzung ist in jedem Fall ein Wohnsitz in Tschechien. Eine Impfpflicht solle es aber weiterhin nicht geben, so Ministerpräsident Andrej Babis: “Wir gehen den Weg der Überzeugung”, sagte er nach Angaben der Agentur CTK.

16:09 Uhr

Bundesregierung: Neuer Videoclip bewirbt Impfkampagne

Die Bundesregierung hat den Schlagerhit “Hello again” von Howard Carpendale in einem Fernsehspot neu aufgelegt, um mehr Menschen von einer Corona-Impfung zu überzeugen. Der Clip mit einem Cover des Songs wurde online veröffentlicht und soll nun auch im Fernsehen und auf Streamingdiensten ausgestrahlt werden, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Das Video zeigt Menschen bei Geburtstagsfeiern, in Cafés, auf Konzerten und bei Fußballspielen. Die Botschaft am Ende lautet: “Holen wir uns das volle Leben zurück” und “Jede Impfung zählt”. Laut Gesundheitsministerium sollen weitere TV-Spots folgen, die an die Zweitimpfung gegen Corona erinnern.

16:03 Uhr

Euro-Raum trotz Corona-Variante auf Wachstumskurs

Nach Ansicht der EZB steuert der Euro-Raum im Sommer trotz weiter lauernder Gefahren durch die Corona-Pandemie auf ein kräftiges Wachstum zu. Die Wirtschaft habe sich im Zuge der gelockerten Corona-Auflagen bereits im Frühjahr erholt, sagte EZB-Chefin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz nach der Zinssitzung. Auch die Industrie werde trotz kurzfristiger Lieferengpässe voraussichtlich gut abschneiden. Mit der Wiedereröffnung weiter Teile der Wirtschaft sei zudem der Dienstleistungssektor wieder im Aufschwung, so Lagarde. “Doch die Delta-Variante des Coronavirus könnte diese Erholung im Dienstleistungssektor dämpfen, speziell im Tourismus und im Gastgewerbe”, sagte sie.

16:01 Uhr

Berlin: Giffey schlägt Kulturticket als Impfanreiz vor

Vor dem Hintergrund wieder steigender Corona-Zahlen schlägt Berlins SPD-Vorsitzende Franziska Giffey eine Art Kulturticket als Anreiz vor, um Menschen zu einer Impfung zu bewegen und gleichzeitig die Kultur- und Veranstaltungsbranche zu unterstützen. Ihre Idee: Wer sich impfen lässt, bekommt ein kostenloses Ticket etwa für eine Theatervorstellung, eine andere Veranstaltung, eine Schifffahrt auf der Spree oder ähnliches. Die Kosten dafür trägt die öffentliche Hand. “Wir müssen die Leute zum Impfen kriegen und dafür unkonventionelle Wege gehen, die auch einen Anreiz schaffen”, sagte Giffey der Nachrichtenagentur dpa. “Und wenn man solche Anreize schafft, dann sollten sie nicht nur für die einzelne Person, die geimpft wird, gut sein, sondern auch denen dienen, die besonders unter der Pandemie gelitten haben.” Dazu gehörten die Kultur- und die Veranstaltungsbranche, die jetzt zusätzliche Unterstützung bräuchten.

16:01 Uhr

Zehntausende Impfdosen für deutsche Hochwassergebiete

In die von der Hochwasserkatastrophe gezeichneten Gebiete sollen Zehntausende Corona-Impfdosen geliefert werden. Das Bundesgesundheitsministerium habe den betroffenen Ländern zusätzlichen Impfstoff angeboten, teilte eine Sprecherin mit. Damit könnten niedrigschwellige Impfangebote vor Ort gemacht werden. Rheinland-Pfalz habe dieses Angebot bereits angenommen und erhalte 23.400 zusätzliche Impfdosen des Präparats von BioNTech/Pfizer. Sie sollen durch mobile Teams zum Beispiel dort verimpft werden, wo die Arztpraxen aufgrund des Hochwassers schließen mussten, hieß es. Neben Impfstoff sollten bei Bedarf auch Masken, Tests und Medikamente geliefert werden.

15:56 Uhr

WHO-Europachef warnt vor nachlassendem Impftempo

Im Hinblick auf steigende Corona-Infektionszahlen hat der Europachef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einem nachlassenden Tempo bei den Impfungen gewarnt. Angesichts des noch nicht ausreichenden Impffortschritts lege die Delta-Variante die Achillesferse Europas frei, sagte Hans Kluge dem “Handelsblatt”. “Je langsamer wir impfen, umso mehr Varianten werden entstehen.” Das Impftempo nehme in vielen Ländern ab einer Impfquote von 40 bis 50 Prozent deutlich ab, so Kluge. Das reiche aber noch nicht annähernd aus. Die Maskenpflicht müsse daher beibehalten werden. Einer Impfpflicht steht Kluge demnach skeptisch gegenüber, sie müsse ein Mittel der letzten Wahl sein. “Wir können aber an einen Punkt gelangen, an dem die WHO eine Impfpflicht empfehlen wird.”

15:55 Uhr

Schleswig-Holstein beschließt weitere Lockerungen

Das Landeskabinett in Kiel hat weitere Öffnungsschritte in Schleswig-Holstein beschlossen. So sollen von Montag an etwa wieder größere private Treffen mit bis 25 Personen erlaubt sein, teilte ein Regierungssprecher mit. Mit der neuen Corona-Verordnung gibt es eine Reihe weiterer Erleichterungen. Fortan besteht für den Besuch von Innenräumen in Restaurants keine Testpflicht mehr. Die Begrenzung der Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen wie Feiern und Empfängen wird aufgehoben, auch die Testpflicht entfällt. Auflagen wie eine maximale Auslastung von 50 Prozent gelten aber weiter. Wer im Hotel übernachten will, muss weiter einen negativen Test nachweisen, der höchstens 48 Stunden alt ist.

15:21 Uhr

Erst 20 Millionen vollständig Geimpfte in Afrika

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das langsame Tempo der Impfungen gegen Covid-19 in Afrika beklagt. Bislang seien erst 20 Millionen Menschen des Kontinents vollständig gegen das Coronavirus geimpft, sagte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti. Das entspreche 1,5 Prozent der Bevölkerung Afrikas. Moeti wies daraufhin, dass die Menschen in Afrika im Vergleich zu anderen Regionen einen nur sehr eingeschränkten Zugang zu den Impfungen gegen Covid-19 hätten. Von den 3,7 Milliarden Dosen, die bislang weltweit verimpft worden seien, seien nur 1,7 Prozent in Afrika verabreicht worden. Neben der mangelnden Verfügbarkeit von Impfdosen machte die Regionaldirektorin auch eine Skepsis gegenüber den Vakzinen in Teilen der Bevölkerung für das langsame Tempo der Kampagne verantwortlich.

14:49 Uhr

Bericht: Spanien und Niederlande bald Hochinzidenzgebiete

Die Bundesregierung will Spanien und die Niederlande zu Hochinzidenzgebieten erklären. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Regierungskreise. Demnach müssten dann nicht vollständig geimpfte Reiserückkehrer von Freitag an in eine zehntägige Quarantäne gehen, die frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Test beendet werden kann. Deutschland hatte am 9. Juli ganz Spanien zum Risikogebiet erklärt. Bei dieser Einstufung kann die Quarantäne mit einem negativen Test umgangen werden. Für Geimpfte und Genesene gilt sie nicht.

13:48 Uhr

Quarantäne-Folge: Leere Regale in Großbritannien

Nach offiziellen Corona-Warnungen für hunderttausende Beschäftige im Einzel- und Großhandel sind in Großbritannien Regale in Supermärkten leer geblieben. Wie aus Daten der Gesundheitsbehörde NHS hervorgeht, waren fast 620.000 Beschäftigte in England und Wales per App aufgefordert worden, sich wegen Kontakten mit Infizierten zehn Tage in Quarantäne zu begeben. Auch andere Branchen wie die Industrie oder Spediteure bekommen den Personalmangel zu spüren. So machen sich insbesondere bei der Lebensmittelversorgung auch logistische Probleme bemerkbar. Die Fleischindustrie hatte vor einem Zusammenbruch der Lieferketten gewarnt.

12:58 Uhr

US-Präsident Biden appelliert an Ungeimpfte

US-Präsident Joe Biden hat sich frustriert über die ins Stocken geratene Corona-Impfkampagne in seinem Land gezeigt. An die Menschen appellierte er bei einem Bürgertreffen in Cincinnati, sich rasch immunisieren zu lassen. Denn die Impfungen seien angesichts wieder steigender Fallzahlen in Amerika durch die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus “gigantisch wichtig”, so Biden. Die öffentliche Gesundheitskrise habe sich zunehmend in eine Misere der Ungeimpften gewandelt, sagte Biden. “Wir haben eine Pandemie für jene, die sich noch keine Impfung geholt haben – so grundsätzlich ist das, so einfach.” Weiter sagte der US-Präsident: “Wenn Sie geimpft sind, werden Sie nicht ins Krankenhaus kommen, Sie werden nicht auf der Intensivstation sein, und Sie werden nicht sterben.” Daher müssten alle Amerikanerinnen und Amerikaner auf ihre Mitmenschen achtgeben.

12:54 Uhr

Corona-Impf-Ziel in Afrika verzögert sich

In Afrika rückt das Ziel einer Impfung von 60 Prozent der Bevölkerung gegen Covid-19 ins kommende Jahr. “Wir bleiben sehr optimistisch, bis zum Jahresende 25 Prozent geimpft zu haben”, sagte John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union, der Africa CDC. Das ursprünglich für dieses Jahr anvisierte Ziel einer Impfung von 60 Prozent der Bevölkerung sei somit kaum vor Ende 2022 zu erreichen. Die Länder Burundi, Eritrea und Tansania hätten nicht mal mit Impfungen begonnen. Die CDC versucht über die nun zum Trust ausgebaute Avat-Kommission (African Acquisition Trust), die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu koordinieren. Bisher hat Afrika laut CDC erst 82,7 Millionen Impfdosen von den für dieses Jahr geplanten 700 Millionen beschafft – 74 Prozent wurden verabreicht.

12:54 Uhr

Lauterbach: Delta-Variante ansteckender und tödlicher

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält die Delta-Variante für deutlich gefährlicher als bisherige Mutanten des Coronavirus. “Von allem, was wir bisher wissen, müssen wir davon ausgehen, dass die Delta-Variante sowohl ansteckender als auch tödlicher ist”, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dies hätten Auswertungen aus Kanada gezeigt. Auch Daten aus England hätten die Hoffnung, Delta wäre zwar ansteckender, aber nicht tödlicher, nicht bestätigt. Der Epidemiologe zeigte sich daher “sehr sorgenvoll für den Herbst”. Lauterbach sagte, die Delta-Variante könne auch für jüngere Menschen und Kinder schwere gesundheitliche Folgen haben. “Obwohl wir dort keine oder nur sehr wenige Todesfälle erwarten müssen, wird es viele auch schwere Verläufe geben, deren Endergebnis Long Covid auch für Kinder sein kann”, sagte Lauterbach.

12:48 Uhr

Olympia: Tschechische Beachvolleyballerin positiv getestet

Der nächste positive Corona-Test bei den Olympischen Spielen betrifft eine Gegnerin der deutschen Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Margareta Kozuch. Wie das tschechische olympische Komitee mitteilte, ist Marketa Slukova betroffen, deren Ehemann und Trainer Simon Nausch zuvor bereits positiv getestet worden war. Slukova und ihre Beach-Partnerin Barbora Hermannova solltendie letzten Gruppengegnerinnen für Ludwig und Kozuch sein. Der positive Test sei eine “riesige Enttäuschung”, teilte Slukova mit. Sie habe “geweint, geschimpft und wieder geweint”. Nach Angaben eines Sprechers des Nationalen Olympischen Komitees muss Slukova nun für zehn Tage in Quarantäne, ihre Teilnahme an den Spielen in Tokio sei damit praktisch ausgeschlossen.

12:31 Uhr

England: Mehr als 420.000 Menschen in Quarantäne

In England sind nach Angaben der britischen Regierung allein in der vergangenen Woche 475.465 Menschen als enge Kontaktpersonen von Corona-Infizierten registriert worden. Etwa 428.000 Menschen seien daraufhin kontaktiert und aufgefordert worden, sich selbst zu isolieren, teilte das Gesundheitsministerium mit. Das entspricht einer Quote von etwa 90 Prozent.

12:06 Uhr

Versammlungsverbot für “Querdenker” in Kassel

Das Verwaltungsgericht Kassel hat das von der Stadt erlassene Verbot eines Aufzugs von Anhängerinnen und Anhängern der sogenannten „Querdenken“-Bewegung bestätigt. Der Eilantrag der Anmelderin der für diesen Samstag vor dem Hauptbahnhof geplanten Versammlung sei abgelehnt worden, teilte das Gericht mit. Gegen den Beschluss steht den Beteiligten die Beschwerde an den Hessischen Verwaltungsgerichtshof zu. Zur Begründung verwies das Gericht vor allem auf eine umfangreiche Gefährdungslagenbewertung des Polizeipräsidiums Nordhessen und die Erfahrung mit vergleichbaren – teilweise verbotenen – Veranstaltungen am 20. März dieses Jahres, als es zu vielen Verstößen gegen die Corona-Auflagen gekommen war.

11:49 Uhr

Merkel warnt vor vierter Corona-Welle

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor einer vierten Welle in der Corona-Pandemie gewarnt. Die Infektionszahlen stiegen mit einer “besorgniserregenden Dynamik”, sagte Merkel in der Bundespressekonferenz in Berlin: “Wir haben ein exponentielles Wachstum.” Eine stetig steigende Impfquote biete die Möglichkeit, “höhere Inzidenzen als in den ersten drei Wellen zu bewältigen, ohne dass in der sich nun abzeichnenden vierten Welle in der Pandemie das Gesundheitssystem überlastet wird”, so die Kanzlerin. “Wir wollen alle unsere Normalität zurück”, sagte Merkel. “Aber diese Normalität erhalten wir nicht allein, sondern nur als Gemeinschaft zurück.”

11:46 Uhr

UN-Corona-Intervention in Myanmar gefordert

Die UN-Sonderberichterstatterin für Myanmar, Yanghee Lee, hat angesichts des Vorgehens der Militärjunta und des anhaltenden Infektionsgeschehens im Land eine UN-Intervention gefordert. “Seit dem Putsch vom Februar hat die Junta Mitarbeiter des Gesundheitswesens getötet, medizinische Einrichtungen zerstört und lässt Sauerstoff beschlagnahmen”, erklärte Lee. Sie fordert zur Bekämpfung von Covid-19 eine “massive, von den UN geführt humanitäre Intervention in Myanmar”. Der Junta warf Lee vor, den lebensrettenden Sauerstoff für Corona-Patienten nur noch Militärkrankenhäusern und den Familien von Armeeangehörigen zu liefern.

11:41 Uhr

Gamma-Variante in Russland entdeckt

Die erstmals in Brasilien aufgetauchte Gamma-Variante des Coronavirus ist in Russland nachgewiesen worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Interfax und beruft sich auf das Vector Institut in Sibirien, das den russischen Impfstoff EpiVacCorona entwickelt hat. Die Mutante komme bislang in geringen Mengen vor. Die Delta- und die Gamma-Variante seien als besorgniserregend eingestuft, da sie sich leichter ausbreiten als das ursprüngliche Virus und die Wirksamkeit von Antikörpern verringern könnten, erklärte das Institut.

Die Corona-Varianten und ihre Namen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzt ab sofort auf neutrale Bezeichnungen für die Varianten des Coronavirus. Sie sollen nicht mehr nach den Ländern benannt werden, in denen sie zuerst entdeckt wurden. Damit will die WHO Diskriminierung und Stigmatisierung verhindern.

Alpha heißt die zuerst in Großbritannien aufgetauchte Variante B.1.1.7.

Beta lautet der Name für die in Südafrika entdeckte Variante B.1.351.

Gamma steht für die in Brasilien nachgewiesene Variante P.1.

Delta bezeichnet die zunächst in Indien gefundene Variante B.1.617.2.

11:39 Uhr

Merkel: MPK könnte vorgezogen werden

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in Aussicht gestellt, die nächste Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) zur Corona-Pandemie vorzuziehen. Sie werde sich Bitten von Regierungschefs der Länder nicht verschließen, sagte Merkel. Bisher ist das Treffen für Ende August geplant. Merkel sagte, das Thema Corona könne auch bei einem Treffen von Ministerpräsidenten zur Katastrophenhilfe besprochen werden, das deutlich früher stattfinden soll.

11:37 Uhr

Merkel ruft Bevölkerung zum Impfen auf

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Bevölkerung angesichts steigender Infektionszahlen zu verstärkten Impfbemühungen aufgerufen. “Je mehr geimpft sind, umso freier werden wir wieder sein”, sagte die Kanzlerin in Berlin. Nur gemeinsam könne die Pandemie überwunden werden. Deswegen sollten Menschen auch im privaten Umfeld und der Arbeitswelt aktiv für Impfungen werben. Die derzeit etwa binnen zwölf Tagen registrierte Verdoppelung der Inzidenzzahlen bewerte Merkel als dramatisch. Nötig sei es, Schutzmaßnahmen mehr zu beachten: Masken, Abstand, Lüften und auch regelmäßiges Testen. Höhere Impfquoten machten es inzwischen möglich, auch mit höheren Infektionszahlen umzugehen. “Die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, bleibt Richtschnur unser Handelns”, so die Kanzlerin.

11:35 Uhr

Afrika: Hoffnung auf Impfstoff aus dem Senegal

Im Zusammenhang mit der verheerenden Pandemie-Lage auf dem afrikanischen Kontinent war die Zahl der wöchentlichen Corona-Toten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zuletzt innerhalb einer Woche um 43 Prozent gestiegen. “Dieser Anstieg ist der schnellste, den der Kontinent je gesehen hat”, sagte die WHO-Afrika-Direktorin Matshidiso Moeti.

11:20 Uhr

Landesbischof will Corona-Trauergruppen aufbauen

Der bayerische Landesbischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, will Corona-Trauergruppen gründen. Ziel sei ein bayernweites Netzwerk von Selbsthilfegruppen für Angehörige von Corona-Opfern, hieß es in einer Mitteilung der evangelischen Landeskirche. Angehörige könnten bei einer zentralen Stelle eine Trauergruppe in ihrer Nähe erfragen oder Hilfe zur Gründung einer neuen Gruppe bekommen.

11:17 Uhr

Grönland lockert Corona-Regel für öffentlichen Verkehr

Bereits nach wenigen Tagen verabschiedet sich Grönland von der Regel, dass nur noch Menschen mit Corona-Impfung die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen dürfen. Diese erst am Dienstag in Kraft getretene Anforderung gilt nur noch bis einschließlich Freitag und nicht wie geplant bis Ende des Monats, wie die grönländische Regierung nach Angaben des Rundfunksenders KNR und der Zeitung “Sermitsiaq” erklärte. Grund dafür sind positive Entwicklungen bei der Infektionslage. Regierungschef Múte B. Egede sagte nach Angaben der beiden führenden grönländischen Medien, er sei stolz, dass die Bürgerinnen und Bürger Verantwortung übernommen hätten und die Regeln befolgten.

11:15 Uhr

RKI: Anstieg der Infektionszahlen im Herbst und Winter

Das Robert Koch-Institut (RKI) erwartet für den Herbst und Winter in Deutschland noch einmal einen Anstieg der Corona-Infektionszahlen und eine “fortgesetzte globale Zirkulation des Virus”. Deutschland befinde sich mit den steigenden Impfquoten in der Übergangsphase vom pandemischen in ein endemisches Geschehen, erklärte das RKI. Wann dieser Übergang abgeschlossen sein werde, könne derzeit aber noch nicht genau vorausgesagt werden.

Die “aktuell entspannte Infektionslage” solle genutzt werden, um präventive Maßnahmen für den Herbst und Winter vorzubereiten, so das RKI, so dass “die Anzahl schwerer Krankheitsverläufe, Todesfälle und die Belastung für das Gesundheitswesen klein gehalten und bevölkerungsbezogene Maßnahmen minimiert werden können”.

11:10 Uhr

UN rügt ungleiche Impfstoffverteilung

Die ungleiche Verteilung der Corona-Impfstoffe wird die wirtschaftliche Entwicklung armer Länder lange und gravierend erschweren. Das geht aus neuen Daten hervor, die das UN-Entwicklungsprogramm UNDP, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Universität Oxford veröffentlichten. Hätten Staaten mit niedrigem Einkommen den gleichen Zugang zu Impfstoffen gehabt wie reiche Länder, wäre deren prognostiziertes Bruttoinlandsprodukt für 2021 demnach um 38 Milliarden US-Dollar höher. In einigen Ländern mit niedrigem und mittleren Einkommen sei weniger als ein Prozent der Bevölkerung geimpft, was zu einer ungleichen wirtschaftlichen Erholung der Staaten von der Pandemie führe, erklärte UNDP-Leiter Achim Steiner. Während reiche Länder Billionen investierten, um ihre schwächelnden Wirtschaften zu stützen, sei es an der Zeit Impfgerechtigkeit herzustellen.

“Fehlende Impfgerechtigkeit ist das größte Hindernis dieser Welt, um die Pandemie zu beenden und die Auswirkungen zu überwinden”, sagt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

11:08 Uhr

USA: Mehr als 52.000 Neuinfektionen

In den USA nimmt die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen wieder zu. Mit 52.032 neuen Fällen meldeten die Behörden zuletzt etwa 20.000 Fälle mehr als vor genau einer Woche, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität hervorgeht. Die Zahl der Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion blieb mit 333 vergleichsweise stabil.

Nach jüngsten Schätzungen der Gesundheitsbehörde CDC ist die besonders ansteckende Delta-Variante inzwischen für rund 83 Prozent aller erfassten Infektionen im Land verantwortlich. Auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen von Infizierten nahm zuletzt wieder zu und soll laut CDC-Prognose in den kommenden Wochen weiter ansteigen.

Anthony Fauci (Archivbild): Die Behörden beobachteten mit Besorgnis, dass mehr Corona-Infektionen bei Vollgeimpften erfasst würden, selbst wenn es sich meist um weniger schwere Verläufe handele, sagte der US-Immunologe dem Sender CNBC. “Viren mutieren nicht, es sei denn, Sie erlauben ihnen, sich zu replizieren und in der Gemeinde zu verbreiten.” Das einfachste und effizienteste Mittel dagegen sei, sich impfen zu lassen, so Fauci. Bild: dpa

11:03 Uhr

Besserer Schutz in britischen Quarantäne-Hotels

Nach Berichten von sexuellen Übergriffen in britischen Quarantäne-Hotels sollen alleinreisende Frauen künftig besser geschützt werden. Soweit wie möglich sollten sie weibliche Wachen zur Seite gestellt bekommen, berichtete die BBC. Das Gesundheitsministerium soll diese Änderung veranlasst haben, nachdem der Sender über mehrere Fälle berichtet hatte, bei denen männliche Wachen Frauen sexuell belästigt hatten.

Großbritannien schreibt bei Einreise aus Ländern auf der sogenannten “roten Liste” eine zehntägige Quarantäne im Hotel auf eigene Kosten vor. Auf der Liste stehen vor allem Länder, in denen sich gefährliche Varianten des Coronavirus ausbreiten.

11:01 Uhr

Indonesien: Corona-Infizierter fliegt mit falscher Identität

Ein mit dem Coronavirus infizierter Indonesier hat als seine eigene Ehefrau verkleidet einen Inlandsflug angetreten. Der Mann trug einen Nikab, der sein Gesicht verhüllte, und führte falsche Papiere sowie einen negativen PCR-Test mit sich. Seine Tarnung flog aber nach kurzer Zeit auf. Eine Flugbegleiterin bemerkte nach Polizeiangaben, dass der Mann auf der Toilette seine Kleidung wechselte. Der Mann wurde nach der Landung festgenommen. Ein Coronatest bei ihm fiel positiv aus. Die Polizei nahm Ermittlungen auf.

10:29 Uhr

Fast 2000 Neuinfektionen in Tokio

Kurz vor Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio ist die Zahl der Neuinfektionen in der japanischen Hauptstadt auf den höchsten Wert seit Januar gestiegen. Binnen 24 Stunden seien 1979 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte die Stadtverwaltung mit. Das seien 671 Fälle mehr als vor einer Woche. Die Olympischen Sommerspiele werden am Freitag eröffnet, einzelne Wettkämpfe finden bereits statt.

10:20 Uhr

NRW will Kinder und Jugendliche in Impfzentren impfen

Nordrhein-Westfalen will nun auch Zwölf- bis 15-Jährige in Impfzentren gegen das Coronavirus impfen. Das Land wolle dabei die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beachten, teilte das Gesundheitsministerium mit. Diese empfehle Impfungen für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren bei Vorliegen bestimmter Vorerkrankungen oder bei regelmäßigem Kontakt zu Personen mit erhöhtem Risiko schwerer Krankheitsverläufe, die selbst nicht geimpft werden können. Aber auch weitere Kinder und Jugendliche könnten nach ärztlicher Aufklärung eine Impfung erhalten. “Ein ‘Ärmel hoch und Spritze rein’ soll es bei jungen Menschen nicht geben”, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

10:18 Uhr

Rugby League World Cup ohne Australien und Neuseeland

Die Rugby-Großmächte Australien und Neuseeland verzichten wegen der weiter angespannten Corona-Situation in England auf ihre Teilnahme am diesjährigen Rugby League World Cup. Eines der wichtigsten Turniere nach der Weltmeisterschaft soll dort Ende Oktober beginnen. Die Australian Rugby League Commission (ARLC) und die New Zealand Rugby League (NZRL) teilten den Organisatoren ihre Entscheidung mit. Beide Nationen sagten zum Schutz ihrer Spieler und Offiziellen ab.

10:15 Uhr

“Long Covid” bei Kindern: Nicht “zu unvorsichtig sein”

Politik und Medizin wollen Schulen und Kitas möglichst offen halten. Doch eine Corona-Impfung für unter Zwölfjährige ist derzeit noch nicht möglich, für ältere Kinder und Jugendliche empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) sie nur in bestimmten Fällen. Befürchtet wird nun, dass sich ab Herbst das Infektionsgeschehen besonders unter den Jüngeren abspielt. Gleichzeitig sind auch bei Kindern und Jugendlichen Fälle von “Long Covid” bekannt. “Insofern würde ich schon davor warnen, zu unvorsichtig zu sein und zu sagen: Man kann die Kinder auch infizieren, weil es ja nicht so schwere Erkrankungen gibt”, sagt Christine Falk, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, im ARD-Morgenmagazin.

09:55 Uhr

Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland kaum verändert

Die Corona-Pandemie hat die Jungendarbeitslosigkeit in Deutschland bisher kaum beeinflusst. Dies ist das Ergebnis einer Auswertung aktueller Daten der OECD, wie das Münchner Ifo-Institut erklärte. Im Durchschnitt stieg die Arbeitslosigkeit von Menschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren in den OECD-Ländern im März 2020 um über 50 Prozent. In Deutschland konnte jedoch kaum ein Anstieg festgestellt werden. Die Entwicklung in den einzelnen OECD-Ländern sei “sehr unterschiedlich”, so Ifo-Forscherin Lavinia Kinne.

Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit in den USA, Kanada und in Schweden sei zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 besonders deutlich gewesen, danach jedoch wieder stark abgefallen. Eine ähnliche Entwicklung habe es in Frankreich gegeben. Dieser Trend entspreche dem OECD-Durchschnitt. Ausnahmen bildeten dabei Italien und das Vereinigte Königreich: Auch hier stieg die Jugendarbeitslosigkeit an. Der Anstieg war dabei weniger stark, hält laut Ifo-Institut jedoch bis heute an. Im Gesamtdurchschnitt aller OECD-Länder waren junge Frauen häufiger von Jugendarbeitslosigkeit betroffen als Männer.

09:45 Uhr

Australien: Entschuldigung für langsame Impfkampagne

Australiens Premierminister Scott Morrison hat wegen der langsamen Impfkampagne gegen das Coronavirus um Entschuldigung gebeten. “Es tut mir Leid, dass wir die erhofften Zielmarken nicht erreichen konnten”, sagte Morrison. Die Behörden in der Metropole Sydney hatten zuvor angekündigt, dass es wegen des anhaltenden Anstiegs der Ansteckungszahlen wohl zu längerfristigen Einschränkungen des öffentlichen Lebens kommen wird.

Die lange Zeit sehr niedrigen Ansteckungszahlen in Australien waren zuletzt so schnell angestiegen wie seit Beginn der Pandemie nicht. Zugleich sind nur rund elf Prozent der Bevölkerung geimpft – eine der niedrigsten Impfraten unter den reicheren Ländern. “Ich erwarte, dass die Fallzahlen noch höher steigen werden”, sagte die Regierungschefin der Provinz New South Wales, Gladys Berejiklian. Die Lage in Sydney sei “sehr ernst”.

Australiens Premier Scott Morrison hatte die Corona-Politik seiner Regierung lange als weltweiten “Goldstandard” verteidigt. Anders als die europäischen Länder zielt sie darauf ab, keinerlei Ansteckungen mit dem Virus mehr zu haben. Dafür machte Australien seine Grenzen weitgehend dicht und verhängte bereits bei wenigen Ansteckungen lokal begrenzte, aber dafür umso strengere Lockdowns.

09:38 Uhr

Flexiblere Arbeitsmodelle auch nach der Corona-Krise

Umfragen des Wirtschaftsforschungsunternehmens Prognos zufolge haben die Erfahrungen in der Corona-Pandemie vielerorts zum Umdenken geführt und den Weg für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf geebnet. Wie das ARD-Hauptstadtstudio berichtet, wollen 65 Prozent der befragten Unternehmen flexiblere Arbeitsmodelle nach dem Ende der Corona-Krise zumindest zum Teil beibehalten.

09:34 Uhr

Team aus Guinea reist nicht zu Olympischen Spielen

Guinea wird nicht an den Olympischen Spielen in Tokio teilnehmen. Das teilte das Sportministerium des westafrikanischen Landes mit. Als Grund wurden die steigende Zahl der Corona-Infektionen und die Sorge um die Gesundheit der Athletinnen und Athleten genannt. Die Delegation hätte aus fünf Aktiven bestanden. Guinea ist das zweite Land nach Nordkorea, das gar keine Sportlerinnen und Sportler nach Japan entsenden wird.

09:29 Uhr

Doppelimpfungen wirksam gegen Delta-Variante

Eine britische Studie bestätigt eine hohe Wirksamkeit der Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und AstraZeneca gegen die Delta-Variante des Coronavirus. Zwei Dosen des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer oder AstraZeneca seien gegen die hochgradig übertragbare Delta-Variante fast genauso wirksam wie gegen die bisher dominierende Alpha-Variante, heißt es in der im “New England Journal of Medicine” veröffentlichten Untersuchung. Demnach sind zwei Impfungen mit BioNTech/Pfizer zu 88 Prozent wirksam, um eine symptomatische Erkrankung durch die Delta-Variante zu verhindern, verglichen mit 93,7 Prozent gegen die Alpha-Variante. Die Zweifachimpfung mit AstraZeneca schützt zu 67 Prozent wirksam gegen die Delta-Variante, verglichen mit 74,5 Prozent gegen die Alpha-Variante.

08:43 Uhr

Niedersachsen erwägt tägliche Corona-Tests in Schulen

Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne will nach den Sommerferien die Corona-Testfrequenz in den Schulen erhöhen. Möglicherweise solle statt zweimal wöchentlich täglich getestet werden, sagte der Minister der “Neuen Osnabrücker Zeitung”. “Niemand wird nach den Sommerferien ohne einen negativen Corona-Test in die Schule gehen”, sagte Tonne. Zu der Frage, ob nach den Sommerferien alle Schulen mit Luftfiltern ausgestattet seien, sagte Tonne, dass das Land mittlerweile zusätzlich Fördermöglichkeiten in Höhe von 20 Millionen Euro geschaffen habe. Nötigenfalls solle finanziell nachgebessert werden. Die Umsetzung liege bei den Schulträgern.

Niedersachsen Niedersachsen erwägt tägliche Corona-Tests für Schüler

Mithilfe der Tests könnte der Präsenzunterricht laut Kultusminister Tonne auch bei höheren Inzidenzen möglich sein.

07:08 Uhr

China lehnt WHO-Pläne für Studie ab

China lehnt Pläne der WHO ab, den Ursprung des Coronavirus in einer zweiten Phase zu untersuchen. Dann soll die Hypothese geprüft werden, dass das Virus aus einem chinesischen Labor entwichen sein könnte. China werde ein solches Vorhaben nicht akzeptieren, da es in einigen Aspekten den Erkenntnissen der Wissenschaft und dem gesunden Menschenverstand widerspreche, sagt der Vize-Minister der Nationalen Gesundheitskommission, Zeng Yixin. China lehne es ab, die Studie zu politisieren.

Die Herkunft des Virus ist unter Experten umstritten. Die ersten bekannten Fälle traten im Dezember 2019 in Wuhan auf. Es wurde angenommen, dass das Virus von Tieren, die auf einem Markt für Lebensmittel verkauft wurden, auf den Menschen übergesprungen ist. US-Geheimdiensten zufolge könnte es sich aber auch um einem Labor-Unfall handeln.

Im Januar war ein WHO-Team zur Untersuchung der Ursprünge des Coronavirus in Wuhan eingetroffen. China hatte die Reise des ersten Forscherteams monatelang verzögert. Obwohl die WHO die Untersuchungen fortsetzen will, macht Peking keine Anstalten, das in China zuzulassen.

06:32 Uhr

DAK: Erkältungssaison 2021 nahezu komplett ausgefallen

Die Zahl der Krankmeldungen ist nach Angaben der DAK-Gesundheit in den ersten sechs Monaten des Jahres auf 3,7 Prozent gefallen. Das bedeutet, dass im ersten Halbjahr durchschnittlich 3,7 Prozent der DAK-Versicherten arbeitsunfähig gemeldet waren. Das sei ein enormer Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und zum ersten Halbjahr 2019, als der Krankenstand jeweils 4,2 Prozent betragen habe, teilte die Krankenversicherung mit.

Von Januar bis Juni 2021 hatten DAK-Versicherte Arbeitnehmer durchschnittlich 6,7 Fehltage und damit 22 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2020. Ein besonders großes Minus habe es bei den Atemwegserkrankungen gegeben, hieß es. Auf je 100 Versicherte kamen im gesamten Halbjahr nur 48 Fehltage – in den ersten sechs Monaten des Vorjahres waren es 92 mehr gewesen, wie die Auswertung der Daten ergab. “Die Erkältungssaison 2021 ist nahezu komplett ausgefallen”, sagte der Vorstandschef der DAK-Gesundheit, Andreas Storm.

Er erklärte das mit den Abstands- und Hygieneregeln in der Corona-Pandemie und plädierte dafür, sich auch künftig in Erkältungszeiten ein Beispiel an Asien zu nehmen: “Die Maske ist im Kampf gegen Krankheitserreger so einfach wie wirkungsvoll.”

06:20 Uhr

Einzelhandel ruft Kunden zum Impfen auf

Angesichts rasch steigender Inzidenzzahlen in Deutschland appelliert der Einzelhandel an die Bevölkerung, sich gegen Corona impfen zu lassen. “Nur mit einer wirkungsvollen und schnellen Impfkampagne können wir die Pandemie nachhaltig zurückdrängen und uns dauerhaft mehr Normalität auch beim Einkaufen zurückerobern”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth. Unterstützt wurde der Aufruf des HDE von Vertretern namhafter deutscher Handelskonzerne wie der Rewe Group, der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland), der Edeka-Zentrale, von Aldi, Otto, Douglas, Galeria Karstadt Kaufhof und Ikea.

Es gehe jetzt darum, möglichst viele Menschen von der Notwendigkeit einer Impfung zu überzeugen, sagte Genth. Vorstand und Präsidium des HDE betonten, mit einer Impfung könne jeder einzelne einen wichtigen Beitrag zur Überwindung der Pandemie leisten. Dies gelte für Kunden und Mitarbeiter. Die Gefahr einer vierten Infektionswelle sei nach wie vor nicht gebannt. “Wir müssen diesen Sommer nutzen, um uns noch besser gegen die Pandemie aufzustellen”, sagte Genth. “Jetzt heißt es: Impfen, Impfen, Impfen”.

Appell des Einzelhandels “Impfen, impfen, impfen”

Nur wenn sich genügend Menschen impfen lassen, könne dauerhaft mehr Normalität beim Einkaufen einkehren.

05:33 Uhr

Ärztepräsident: Lockerungen in England “sehr gewagt”

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, rät zum Abwarten vor einer Aufhebung aller Corona-Beschränkungen wie in England. Mit Blick auf das Ende fast aller Corona-Vorschriften in dem größten britischen Landesteil sagte Reinhardt der “Passauer Neuen Presse”: “Das finde ich sehr, sehr gewagt. Ob der jetzige Zeitpunkt mit stark steigenden Infektionszahlen der richtige Moment dafür ist, halte ich für mehr als fragwürdig.” Man müsse aber auch sehen, dass die Zahl schwer erkrankter Patienten, gemessen an den Fällen von Ansteckungen, deutlich niedriger sei als auf dem Höhepunkt der zweiten Welle.

“Wir wissen noch nicht, wie sich vor dem Hintergrund der Impfkampagne die Zahl schwerer Verläufe entwickelt”, sagte Klaus Reinhardt der “Passauer Neuen Presse”. Man solle die immer noch gute Infektionslage in Deutschland nicht gefährden. “Aber man muss schrittweise vorgehen und sich immer wieder fragen, was man zulassen kann. Dazu sind wir den Menschen gegenüber verpflichtet.

05:04 Uhr

Länder setzen mehr auf mobiles Impfen

Angesichts sinkender Nachfrage nach Corona-Impfungen setzen die Bundesländer zunehmend auf flexible Lösungen, um mehr Menschen zu erreichen. Das geht aus einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa hervor. Das Interesse an einer Impfung lässt vielerorts nach, teilweise werden Impfzentren geschlossen. Außerdem gibt es immer mehr mobile Impfteams, und Menschen können sich vielerorts auch ohne Termin eine Spritze holen.

Nach Informationen des Robert Koch-Instituts (RKI) sinkt die Anzahl der verabreichten Impfdosen in Deutschland. Am Dienstag wurden beispielsweise nur 572.482 Dosen gespritzt, verglichen mit dem Höchststand von 1,5 Millionen am 9. Juni. Besonders die Impfzentren verzeichneten einen Rückgang laut dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI). In den hessischen Impfzentren erschienen rund 20 Prozent nicht zu ihren Terminen, wie das Innenministerium mitteilte. Auch in Berlin wurden laut Gesundheitsverwaltung rund 20 Prozent der Termine nicht genutzt. In Thüringen seien die überregionalen Impfzentren laut Gesundheitsministerium nur noch zur Hälfte ausgelastet. In Baden-Württemberg sei die Zahl der Erstimpfungen in den Impfzentren zuletzt um 70 Prozent eingebrochen, so das Gesundheitsministerium.

Die geringe Auslastung führt dazu, dass vermehrt Impfzentren schließen. Bayern machte letzte Woche erste Zentren zu, auch in den verbliebenen Zentren wurde teilweise die Kapazität reduziert – und das Herunterfahren weiterer fester Standorte werde vorbereitet. In Berlin schloss das Impfzentrum Tempelhof am Mittwoch, drei weitere sollen bis Ende August folgen. In Thüringen soll von vier überregionalen Impfzentren nur das in Erfurt über den Sommer hinaus fortgeführt werden. Andere Länder wie Hessen, Schleswig-Holstein oder Sachsen wollen ihre Zentren bis Ende September offen halten. Stattdessen setzen viele Länder auf flexible Impfangebote. Beispielsweise sind mobile Impfteams in Fußgängerzonen, an Universitäten oder vor Fußballstadien unterwegs. Vielerorts kann man nun auch ohne Termin in Impfzentren eine Spritze bekommen.

04:42 Uhr

Weitere positive Fälle bei Olympischen Spielen

Einen Tag vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio haben die Organisatoren zwölf weitere Corona-Fälle vermeldet. Wie das Organisationskomitee in seinem Tagesbericht bekanntgab, gehören zu den Betroffenen zwei Athleten, die in Japan im olympischen Dorf wohnen. Beide Personen sind keine Japaner. Insgesamt stieg die Zahl der positiven Tests, die seit dem 1. Juli ermittelt wurden, auf 87. Nach Angaben der Organisatoren sind zwei weitere Personen aus dem olympischen Dorf betroffen, dabei handelt es sich nicht um Sportler. Die vier Bewohner des Dorfes mussten sich in Quarantäne begeben.

04:21 Uhr

1890 Corona-Neuinfektionen, Inzidenz steigt weiter an

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit mehr als zwei Wochen kontinuierlich an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Morgen lag sie bei 12,2 – am Vortag betrug der Wert 11,4 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Demnach meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI zuletzt binnen eines Tages 1890 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.11 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1642 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 42 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 32 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.750.503 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.642.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.458.

04:06 Uhr

Kassenärzte: Firmen und Unis sollen beim Impfen helfen

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat mehr Engagement von großen Unternehmen und Universitäten bei der Corona-Impfkampagne gefordert. “Große Arbeitgeber können noch stärker eingreifen, genau wie die Universitäten, wenn die Semester wieder losgehen”, sagte Vize-Chef Stephan Hofmeister der Nachrichtenagentur dpa. “Das halten wir für geeigneter, als mit dem Impfbus abends vor der Disco zu stehen.”

Derzeit zeichne sich in einigen Regionen eine Impfmüdigkeit ab, insbesondere in den Impfzentren gehe die Frequenz der Impfungen deutlich nach unten. Kassenärzte-Chef Andreas Gassen erklärte, es gebe “eine relevante Zahl von Menschen, die sich schlicht nicht impfen lassen will”. Desinteressierte könne man “schon ein bisschen schubsen”, etwa indem Bürgertests bald für alle kostenpflichtig würden, die sich theoretisch auch impfen lassen könnten. “Impfen ist der beste Individual-Schutz”, betonte er.

In den Praxen besteht laut Gassen die Gefahr, dass Impfstoff weggeschmissen werden muss, weil er nur in größeren Fläschchen angeboten wird. Um ein Fläschchen voll zu nutzen, müssten in kurzer Zeit sechs Impfpatienten kommen. Das sei aber immer seltener der Fall. “Wichtig wäre, dass die Industrie diesen Impfstoff in Einzeldosen anbietet”, sagte Gassen deshalb. “Sonst wird es zum Verfall von Impfdosen kommen.” Auch ein Teil der Impfdosen von Astrazeneca und Johnson & Johnson, die derzeit schwerer vermittelbar seien, müssten vielleicht entsorgt werden. “Damit wird man leben müssen.”

Auffrischungsimpfungen sind nach Auffassung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung im Herbst nur für Über-75-Jährige nötig und für chronisch Kranke mit Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken. “Gesunde 20- bis 60-Jährige dagegen sind dieses Jahr noch sicher”, sagte Hofmeister. Gassen plädierte zudem für neue Kriterien zur Bewertung der Corona-Bedrohung. “Es muss zum Beispiel darum gehen, wer wie schwer erkrankt. Wenn wir nur auf die Inzidenz schauen, laufen wir am Ende ohne wissenschaftliche Begründung mal wieder in eine Lockdown-Situation”, warnte er.

02:58 Uhr

USA verbieten weiterhin Reisen nach Kanada

Die US-Regierung verbietet noch immer nicht unbedingt erforderliche Reisen zwischen dem Land und Kanada. Das Verbot gelte bis mindestens 21. August, teilte das US-Heimatschutzministerium mit. Am Montag hatte die kanadische Regierung bekanntgegeben, dass vollständig gegen das Coronavirus geimpfte US-Bürger am 9. August wieder ins Land dürften. Ob sich die Verlängerung der USA auf die kanadische Vorgabe auswirken wird, war zunächst unklar.

Politiker in US-Staaten an der Grenze zu Kanada kritisierten die Verlängerung. Sie sei absurd, sagte der republikanische Gouverneur von New Hampshire, Chris Sununu. Die US-Kongressvertreter aus Maine, bei denen es sich um zwei demokratische Abgeordnete und jeweils ein republikanisches und unabhängiges Senatsmitglied handelt, forderten US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas in einem Brief auf, vollständig geimpfte Kanadier ins Land zu lassen. Auch der republikanische Gouverneur des US-Staats North Dakota, Doug Burgum, übte Kritik an der Entscheidung.

Zu Beginn der Coronavirus-Pandemie im März 2020 hatten beide Länder nicht unbedingt erforderliche Reisen auf dem Landweg eingeschränkt. Kanadier konnten mit negativem Coronavirus-Test in das andere Land einreisen. Nach einer Schätzung des US-Reiseverbands kostet die Schließung der Grenze jeden Monat 1,5 Milliarden Dollar.

02:56 Uhr

Erholung für die Wirtschaft Spaniens

Spaniens Wirtschaft erholt sich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie und expandiert im zweiten Quartal. Das Wirtschaftswachstum habe um geschätzte 2,4 Prozent zugelegt und sei auf gutem Weg, in diesem Jahr um sechs Prozent und 2022 um sieben Prozent zu wachsen, sagte der spanische Regierungschef Pedro Sanchez auf einer Veranstaltung der Nachrichtenagentur Reuters während einer Reise in die Vereinigten Staaten.

Hintergrund seines Besuchs ist, mögliche US-Investoren für Modernisierungsprojekte in Spanien zu gewinnen. Rund 500 Milliarden Dollar an privaten Investitionen wolle er an privaten Investitionen mobilisieren, um das durch die Hilfe der Europäischen Union finanzierte Erholungsprogramm zu ergänzen, erklärte er.

02:50 Uhr

WHO warnt vor Langzeitfolgen für die Psyche

Das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist auf die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie für die geistige Gesundheit der Menschen hin. Es seien nicht nur die Infektionen und die Angst vor einer solchen Ansteckung, die auf die Psyche schlagen könnten, teilte das WHO-Regionalbüro Europa mit. Auch von den psychologischen Effekten von Lockdowns und Selbstisolation, aber auch den Folgen von Arbeitslosigkeit, finanziellen Sorgen, sozialer Ausgrenzung und anderem sei jeder auf die eine oder andere Weise betroffen.

“Die Menschen in der europäischen Region brechen buchstäblich unter der Belastung von Covid-19 und seinen Folgen zusammen”, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Die Auswirkungen der Corona-Krise hätten hinsichtlich der geistigen Gesundheit und dem Wohlbefinden der Menschen enormen Tribut gefordert. Gleichzeitig biete die Pandemie Ländern eine Gelegenheit, ihre psychische Gesundheitsversorgung zu überdenken und zu reformieren. “Das ist eine Gelegenheit, bei der es sich kein Land leisten kann, sie zu verschwenden, wenn wir besser und stärker wieder aufbauen wollen”, so Kluge. Psychische Gesundheit und Wohlbefinden sollten als grundlegende Menschenrechte betrachtet werden.