Sachsen-Chef Kretschmer verhängt Hammer-Lockdown – und spielt eigene Schuld herunter

10. Dezember 2020 Aus Von mvp-web

Ab Montag gilt in Sachsen ein harter Lockdown. Im „heute Journal“ des ZDF stellte sich nun Ministerpräsident Michael Kretschmer einigen kritischen Fragen.

Moderatorin Marietta Slomka begann das Interview mit einer provokanten These: „Ich würde gerne zum Einstieg mit einer These beginnen. Die Kanzlerin hatte mit ihren vielen Mahnungen Recht, die Ministerpräsidenten – unter anderem der sächsische – haben zu lange gezögert.“ Kretschmer entgegnet ihr: „Die Mahnungen, die die Kanzlerin ausgesprochen hat und auch wir und viele andere, auch Wissenschaftler, sind in der Bevölkerung zu wenig gehört worden.“

Kretschmer: „Die Bevölkerung geht viel lockerer mit der Situation um“

Im Nachsatz nimmt Kretschmer zwar einige aus, die sich „sorgen gemacht haben“. Doch im Verlauf des Interviews zeigt Sachsens Ministerpräsident erneut mit dem Finger auf die Bürger.

„Die Situation ist viel dramatischer als im Frühjahr und die Bevölkerung geht viel lockerer, unbedarfter mit der Situation um. Das ist glaube ich sehr, sehr gefährlich und hat uns jetzt auch in diese Situation geführt, dass überall die Zahlen steigen und wir härtere Maßnahmen ergreifen müssen.“

Kretschmer: „Deswegen ist mein Weg in Sachsen sehr entschieden“

Auch als Slomka klarstellt, dass sie mit ihrer Frage auf die Ministerpräsidenten abgezielt hatte, weicht Kretschmer aus. Er habe feststellen müssen, dass man mit Mahnungen und Vorschlägen vielerorts nicht weiterkomme, Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren würden nicht ihre volle Wirkung entfalten: „Deswegen ist mein Weg in Sachsen sehr entschieden durchzugreifen, weil wir Menschenleben schützen müssen.“