RKI meldet 15.685 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 121,5
8. Mai 2021Kanzlerin Merkel hat sich klar gegen eine Aufweichung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe ausgesprochen. Nach fast sieben Monaten Lockdown hat in Belgien die Außengastronomie wieder geöffnet. Alle Entwicklungen im Live Blog.
- Verordnung für Geimpfte und Genesene gilt ab Mitternacht
- EU kauft weitere BioNTech-Impfdosen
- Kuba startet Impfungen mit eigenen Vakzinen
- Kein Aus für gelben Impfpass
- RKI meldet 15.685 Neuinfektionen in Deutschland
- Spahn optimistisch für Sommerurlaub innerhalb der EU
- Mehr als 4000 Tote in Indien – neuer Höchststand an einem Tag
Ausnahmezustand in Spanien endet
In Spanien endet am Sonntag der landesweite Ausnahmezustand, womit der Kampf gegen das Coronavirus nach Ansicht einiger Regionalregierungen erschwert wird. Gesundheitsexperten befürchten unter anderem, dass die Zahl der Reisen im Land und damit die Gefahr der Ausbreitung des Coronavirus deutlich zunehmen werden. Der Ausnahmezustand war von der Zentralregierung im Oktober ausgerufen worden, als die Zahl der täglichen Neuinfektionen stetig stieg. Zuletzt gingen diese deutlich zurück. Der Ausnahmezustand gab den Regionalbehörden den rechtlichen Rahmen, um beispielsweise nächtliche Ausgangssperren und Reiseverbote zwischen den Regionen zu verhängen. Ab Sonntag können solche Maßnahmen nur noch ergriffen werden, wenn ein lokales Gericht vorher zustimmt. Einige Regionen haben bereits für Fakten gesorgt: So sicherten sich die Behörden auf den Balearen am Donnerstag die richterliche Zustimmung für die Aufrechterhaltung der nächtlichen Ausgangssperre.
Italien erleichtert ab Mitte Mai Einreisen aus Europa
Italien will ab Mitte Mai die Quarantäne-Vorschriften für Einreisende aus europäischen Ländern, darunter auch Großbritannien, und Israel lockern. Das kündigte Außenminister Luigi Di Maio an. Ab Juni sollen die Erleichterungen auch für Einreisen aus den USA gelten. Demnach soll die Reisenden an der Grenze entweder einen negativen Coronatest vorweisen, eine Impfung nachweisen oder von einer Infektion genesen sein.
In den USA bleibt der Impfstoff liegen
Vor dem Hintergrund schwindender Nachfrage nach Corona-Impfungen haben zahlreiche US-Staaten ihre Vakzinbestellungen bei der Regierung in Washington zurückgefahren. Sie baten um die Belieferung mit einem Bruchteil der Menge, die eigentlich für sie vorgesehen war. Allein in dieser Woche bleiben damit Hunderttausende Impfdosen liegen.
Die Bundesregierung stellt den einzelnen Staaten Impfstoff je nach Einwohnerzahl zur Verfügung. Die Staaten entscheiden dann wöchentlich selbst, wie viele Dosen sie davon bestellen. Zu Beginn der Impfkampagne bestellten die Staaten regelmäßig ihr volles Kontingent und forderten sogar mehr, inzwischen fahren sie die Bestellmenge zurück.
Mehr als 150 Millionen Amerikaner, etwa 57 Prozent der erwachsenen Bevölkerung, sind inzwischen mindestens einmal geimpft. Die Regierung von Präsident Joe Biden bemüht sich darum, auch den Rest des Landes noch von einer Impfung zu überzeugen.
Impfzertifikat zum vereinfachten Reisen kommt wohl pünktlich
Das Grüne Impfzertifikat zum vereinfachten Reisen in Europa kann nach Erwartung von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen pünktlich im Juni starten. Die technischen und rechtlichen Vorbereitungen lägen im Plan, sagte von der Leyen nach dem EU-Gipfel in Porto.
Geplant sei ein fälschungssicherer Nachweis einer Corona-Impfung, einer überstandenen Covid-Erkrankung oder eines negativen Tests. Die Kommissionschefin bekräftigte zudem, dass bis Juli genug Impfstoff zur Verfügung stehen werde, um 70 Prozent der Erwachsenen in der EU zu immunisieren. Bisher hätten fast 160 Millionen Europäer eine erste Impfdosis bekommen, sagte sie. Um im Sommer auch den Tourismus wieder zu ermöglichen, sei die Impfung der Schlüssel.
Merkel lehnt Freigabe von Impfstoff-Patenten ab
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich nach dem EU-Gipfel klar gegen eine Aufweichung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe ausgesprochen. „Ich habe hier noch einmal deutlich gemacht, dass ich nicht glaube, dass die Freigabe von Patenten die Lösung ist, um mehr Menschen Impfstoff zur Verfügung zu stellen“, sagte sie. Sie glaube, „dass wir die Kreativität und die Innovationskraft der Unternehmen brauchen.“ Dazu gehöre der Patentschutz. Seit Tagen tobt eine politische Debatte um die Lockerung der Rechte am geistigen Eigentum, die ärmere Länder seit langem fordern und die US-Präsident Joe Biden diese Woche überraschend unterstützte.
Papst für Aussetzung von Patenten bei Impfstoffen
In der Debatte um die Freigabe von Patenten für Corona-Impfstoffe hat sich Papst Franziskus für die vorübergehende Aussetzung der Rechte am geistigen Eigentum ausgesprochen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche äußerte sich in einer Videobotschaft, die der Vatikan in Rom veröffentlichte.
Darin warnt der 84-jährige vor zu viel Nationalismus in der Corona-Krise: „Es ist ein geschlossener Nationalismus, der zum Beispiel einen Internationalismus der Impfstoffe verhindert.“ Franziskus äußerte sich in dem aufzeichneten Video für ein Benefizkonzert „Vax Live“ bei Los Angeles, das bereits vor einigen Tagen stattfand. Mit seinem Appell unterstützte er die Position von US-Präsident Joe Biden. Die Bundesregierung sieht eine Freigabe von Impfstoffpatenten hingegen skeptisch.
Landessportbünde und DOSB fordern Öffnung des Sports
Alle 16 Landessportbünde und der Deutsche Olympische Sportbund fordern in die Öffnung des Sports. „Die Zeit ist reif, um zu einem geordneten Sportbetrieb zurückzukehren“, heißt es in einer Erklärung nach einer Videokonferenz zu den Auswirkungen der Pandemie. Mit der steigenden Anzahl von Geimpften und Genesenen, flächendeckenden Testungen und den im Sport etablierten Hygiene- und Schutzkonzepten solle der Sport wieder geöffnet werden, sagte Elvira Menzer-Haasis, Vorsitzende der Konferenz der Landessportbünde.
Die Wissenschaft verfüge durch umfangreiche Forschung mittlerweile über neue Erkenntnisse und unterbreite den politischen Entscheidern kontinuierlich modifizierte Lösungsansätze. Für die Gesundheit und den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft sei es höchste Zeit, dass wieder Sport in gewohnter Weise stattfinden könne.
Dänemark: 50 Menschen mit „mexikanischer“ Corona-Variante infiziert
In Dänemark haben sich etwa 50 Menschen mit einer zunächst in Mexiko entdeckten Corona-Variante infiziert. Es sei der größte Ausbruch dieser Variante in dem nordeuropäischen Land, teilte die nationale Behörde für Patientenschutz nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Ritzau mit. Bei den Infizierten handle es sich vorwiegend um Personal und Gäste eines Restaurants in der Gegend Nordsjaelland nördlich der Hauptstadt Kopenhagen. Die Behörde stufte den Ausbruch nicht als besonders gefährlich ein. Wie die aus Mexiko bekannte Variante nach Dänemark kam, ist noch nicht bekannt.
Zeitung zieht BioNTech-Bericht zurück
Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ hat die Meldung zurückgezogen, wonach BioNTech den Patentschutz für seinen Corona-Impfstoff vorübergehend aussetzen möchte (siehe Blogeintrag 12:51 Uhr).
Das Mainzer Unternehmen teilte mit, „weiterhin Länder mit niedrigem oder unterem mittleren Einkommen mit unserem Impfstoff zu einem nicht gewinnorientierten Preis versorgen“. Patente seien jedoch „nicht der begrenzende Faktor für die Produktion oder Versorgung mit unserem Impfstoff“, sagte eine Sprecherin. Die Herstellung von Impfstoffen sei ein komplexer Prozess. Wenn die Anforderungen nicht erfüllt seien, könnten Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs leiden.
Bars und Cafés in Belgien öffnen Terrassen wieder
Nach fast sieben Monaten Lockdown haben in Belgien die Terrassen von Bars und Cafés wieder geöffnet. Belgien war in der ersten Corona-Welle vergangenes Jahr eines der am stärksten betroffenen Länder Europas und die Regierung hatte zwei Mal einen landesweiten Lockdown verhängt.
Angesichts der Fortschritte bei der Impfkampagne und sinkender Infektionszahlen hat die Regierung inzwischen eine schrittweise Rückkehr zur Normalität eingeleitet. Die Ausgangssperre wurde aufgehoben, allerdings dürfen sich zwischen Mitternacht und 05.00 Uhr weiterhin nicht mehr als drei Menschen im Freien treffen.
Bars und Cafés in Belgien öffnen Terrassen wieder
Nach fast sieben Monaten Lockdown haben in Belgien die Terrassen von Bars und Cafés wieder geöffnet. Belgien war in der ersten Corona-Welle vergangenes Jahr eines der am stärksten betroffenen Länder Europas und die Regierung hatte zwei Mal einen landesweiten Lockdown verhängt.
Angesichts der Fortschritte bei der Impfkampagne und sinkender Infektionszahlen hat die Regierung inzwischen eine schrittweise Rückkehr zur Normalität eingeleitet. Die Ausgangssperre wurde aufgehoben, allerdings dürfen sich zwischen Mitternacht und 05.00 Uhr weiterhin nicht mehr als drei Menschen im Freien treffen.
Bericht: BioNTech verzichtet vorübergehend auf Patentschutz
Das Mainzer Pharmaunternehmen BioNTech will laut „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vorübergehend darauf verzichten, den Patentschutz für seinen Corona-Impfstoff durchzusetzen. Die Firma werde nach Auskunft einer Sprecherin bis zum Ende der Corona-Pandemie juristisch nicht gegen etwaige Imitatoren vorgehen, berichtet die „FAS“.
Dasselbe Versprechen hatte der amerikanische Wettbewerber Moderna schon vor einigen Monaten gegeben. Die Corona-Impfstoffe von BioNTech und Moderna beruhen auf der neuartigen mRNA-Technologie und zeigen bisher die höchste Wirksamkeit aller zugelassener Corona-Vakzine. Die Weltgesundheitsorganisation spricht sich dafür aus, den Patentschutz generell auszusetzen, um die Bevölkerung ärmerer Länder günstig mit Impfstoff versorgen zu können. Die USA hatten am vergangenen Mittwoch angekündigt, die Forderung nach einer Aussetzung des internationalen Patentschutzes auf Corona-Impfstoffe und -Medikamente bei der Welthandelsorganisation zu unterstützen. Die EU zeigte sich offen, über entsprechende Schritte zu diskutieren.
EU kauft weitere BioNTech-Impfdosen
Der angekündigte EU-Vertrag zum Kauf von bis zu 1,8 Milliarden weiteren Dosen Corona-Impfstoff von BioNTech/Pfizer ist unter Dach und Fach. Dies teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter mit.
Die Menge soll bis 2023 geliefert werden. 900 Millionen Dosen sollen fest bestellt werden, weitere 900 Millionen Dosen sind eine Option. Damit sollen Impfungen von Erwachsenen aufgefrischt und die 70 bis 80 Millionen Kinder in der EU gegen das Coronavirus immunisiert werden. Der Vertrag hat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein Volumen von bis zu 35 Milliarden Euro und bedeutet weitere Investitionen in Deutschland und Belgien. Die EU-Kommission erwartet, dass für Auffrischungen und die Impfung von Kindern 2022 und 2023 zusammen rund 700 Millionen Dosen nötig werden. Tritt eine Mutation des Coronavirus auf, gegen die die bisherigen Impfungen nicht helfen, bräuchte man 640 Millionen Dosen, um 70 Prozent der EU-Bevölkerung völlig neu zu immunisieren.
Wie aus einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestages hervorgeht, könnte Deutschland 165 Millionen Dosen aus der Bestellung der ersten 900 Millionen Dosen beziehen.
Weitere Bedürftige im Vatikan geimpft
Der Vatikan hat erneut etwa 300 Bedürftige gegen das Coronavirus impfen lassen. Wie das Portal „Vatican News“ berichtete, fand die Aktion in der vatikanischen Audienzhalle statt. In den vergangenen Wochen waren so bereits 1400 hilfsbedürftige Menschen aus Rom immunisiert worden.
Das Päpstliche Almosenamt setzt zudem seine Ende März begonnene Spendenkampagne „Ein Impfstoff für die Armen“ fort. Die bisherige Resonanz übertraf nach Vatikanangaben die Überwartungen. Aus den Einnahmen flossen demnach 200.000 US-Dollar nach Indien, das zurzeit besonders unter der Corona-Pandemie leidet. 350.000 Euro sollen im Bürgerkriegsland Syrien für die Bewältigung der Pandemie eingesetzt werden.
Verordnung für Geimpfte und Genesene gilt ab Mitternacht
In ganz Deutschland können vollständig gegen Corona Geimpfte (in der Regel zwei Wochen nach der Zweitimpfung) und Genesene wie geplant ab morgen wieder mehr ihrer Rechte wahrnehmen. Die von Bundestag und Bundesrat zuletzt verabschiedete Verordnung ist wie angekündigt im Bundesanzeiger veröffentlicht worden und tritt damit ab Mitternacht in Kraft.
Geimpfte und Genesene dürfen sich damit im privaten Rahmen wieder ohne Einschränkungen mit anderen Geimpften und Genesenen treffen. Bei Treffen mit Ungeimpften, etwa im Familien- oder Freundeskreis, zählen sie laut Verordnung künftig ebenso wie Kinder unter 14 nicht mehr mit. Auch die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen gelten für Geimpfte und Genesene nicht mehr und nach Reisen müssen sie nur noch in Ausnahmefällen in Quarantäne – etwa, wenn sie aus einem Virusvariantengebiet einreisen. Fürs Einkaufen oder den Friseurtermin ist für diese Personengruppe kein negativer Test mehr nötig.
Britische Reisebranche fordert Freigabe für Tourismusziele
Die britische Tourismusbranche hat die Regierung mit Nachdruck zu einer weitreichenderen Öffnung von Ferienzielen aufgefordert. Der Branchenverband Airlines UK verlangte „wesentliche Ergänzungen“ für eine „grüne Liste“ genehmigter Reiseländer. Vom 17. Mai an sind Auslandsreisen wieder erlaubt. Allerdings stehen nur zwölf Länder, darunter Israel und Portugal, auf der „grünen Liste“. Bei Rückkehr aus diesen Ländern wird keine Quarantäne fällig.
Deutschland steht wie fast alle EU-Staaten nicht auf dieser Liste. Wer von diesen Ländern ins Vereinigte Königreich einreist, muss sich für zehn Tage in Quarantäne begeben und auf eigene Kosten zwei Corona-Tests machen. Gleichzeitig mit Bekanntgabe der „grünen“ wurde mehrere Länder, darunter die Türkei, zu einer „roten Liste“ hinzugefügt. Wer aus diesen Ländern nach Großbritannien einreist, muss auf eigene Kosten für zehn Tage in Hotel-Quarantäne.
Michel: Freigabe von Impfstoff-Patenten keine „Wunderlösung“
In der Debatte um die Aussetzung von Patenten für Corona-Impfstoffe haben die EU-Staats- und Regierungschefs die USA aufgefordert, ihren Vorschlag zu konkretisieren. Die Teilnehmer des EU-Gipfels in Porto seien nicht der Meinung, dass eine Freigabe „kurzfristig eine Wunderlösung“ sei, um die weltweite Impfstoffknappheit zu beseitigen, sagte EU-Ratspräsident Charles Michel. „Aber wir sind bereit, uns mit diesem Thema zu beschäftigen, sobald ein konkreter Vorschlag auf den Tisch kommt“.
Karliczek : „Aufhol-Programm“ – Länder sollen sich stärker beteiligen
Nach dem Willen von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sollen sich die Länder stärker am „Aufhol-Programm“ des Bundes für Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise beteiligen. „Da Bildung in der Verantwortung der Länder liegt, vertraue ich darauf, dass die Länder ebenfalls erhebliche eigene Anstrengungen unternehmen werden“, sagte sie der „Rheinischen Post“.
Die Bundesregierung will mit zwei Milliarden Euro die sozialen Folgen der Corona-Pandemie für Heranwachsende lindern. Mit dem „Aufholpaket“ sollen in diesem und im nächsten Jahr beispielsweise Nachhilfestunden finanziert werden, aber auch die Mitgliedschaft in Sportvereinen, Musikunterricht oder die Teilnahme an Feriencamps.
Kuba startet Impfungen mit eigenen Vakzinen
Kuba will in der kommenden Woche mit den Impfungen zweier selbst entwickelten Vakzine beginnen, obwohl die klinischen Tests noch laufen. Wie Gesundheitsminister Portal mitteilte, soll die Impfkampagne in der Hauptstadt Havanna und den Provinzen Santiago de Cuba und Matanzas starten. Es handelt sich offiziell um eine umfangreiche Praxisstudie, bei der zwei von fünf kubanischen Impfstoffkandidaten zum Einsatz kommen sollen.
Kuba ist bisher das einzige lateinamerikanische Land, das eigene Corona-Impfstoffe entwickelt. Die Regierung hofft, für die beiden Vakzine Abdala und Soberana 2 im Juni eine Notfallzulassung erteilen zu können. Danach soll dann mit den Massenimpfungen begonnen werden.
Digitaler Impfpass wohl noch im zweiten Quartal
Der gelbe Impfpass in Papierform soll laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auch weiterhin gültig sein. „Wenn wir nur auf die digitale Variante setzen, werden sowohl Länder ohne diese Lösung benachteiligt als auch Bürger, die diese nicht haben wollen oder können“, sagte Spahn der „Rheinischen Post“. Er verwies etwa auf „ältere Mitbürger ohne Smartphone“. Als Ziel für den ergänzenden digitalen Nachweis nannte Spahn die „zweite Hälfte des zweiten Quartals“
Erste Freibad-Öffnung in NRW für alle Besucher
In NRW wird von heute an getestet, wie ein Schwimmbad unter Corona-Bedingungen wieder öffnen kann. Das Freibad in Billerbeck in der Modellregion Coesfeld macht den Auftakt. 500 Besucher werden mit tagesaktuellem Corona-Test oder vollständig geimpft hineingelassen – ohne Voranmeldung.
Energiekosten wieder auf Vor-Corona-Niveau
Die Energiekosten der privaten Haushalte in Deutschland sind nach einer Analyse des Vergleichsportals Verivox wieder so hoch wie vor Beginn der Corona-Krise. Nachdem die Ausgaben für Heizung, Strom sowie Benzin und Diesel im Verlauf der Pandemie zunächst stark gesunken seien, hätten sie seit ihrem Tiefpunkt im November um knapp 15 Prozent zugelegt. Im April 2021 betrugen die durchschnittlichen Energiekosten für einen Musterhaushalt demnach 3831 Euro pro Jahr. Sie befanden sich damit auf gleichem Niveau wie im Januar 2020.
Als Grund für den Anstieg wurde der starke Preisauftrieb bei Erdölprodukten genannt. So habe sich das Heizen mit Heizöl in den vergangenen sechs Monaten um 43,3 Prozent verteuert. Für 2000 Liter Heizöl hätten im November 2020 noch 849 Euro bezahlt werden müssen, im April 2021 seien es 1217 Euro gewesen. Auch Gas, Benzin und Diesel hätten sich verteuert.
Türkei: Einwohner im Lockdown – Touristen auf der Straße
Nur zum Arzt oder zum Einkauf im Supermarkt dürfen die Türken momentan ihre Wohnungen oder Häuser verlassen. Seit gut einer Woche gilt ein strenger Lockdown. Aber eben nur für die Einwohner, nicht für die Touristen. Ein Bericht von Marion Sendker.
Impfen mit AstraZenca – das gibt es zu beachten
Theoretisch kann sich jetzt zwar jeder Erwachsene in Deutschland mit AstraZeneca impfen lassen. Doch so einfach ist es denn doch nicht. tagesschau.de gibt Hinweise, wie am besten vorgegangen werden könnte und was zu beachten ist.
Patentfreigabe für Corona-Impfstoff – EU hat Vorbehalte
Der Vorstoß der USA, für die Corona-Impfstoffe vorübergehend eine Patentfreigabe zu ermöglichen hat auch den EU-Gipfel beschäftigt. Dort wurden viele Argumente genannt, die dagegen sprechen.
Covid bei Kindern – Diagnose: PIMS
Bei Kindern verläuft eine Covid-Erkrankung meist glimpflich. Allerdings kann es in sehr seltenen Fällen zu einer zeitverzögerte Reaktion kommen. Die Kinder leiden unter Ausschlag und hohem Fieber. Die Diagnose lautet dann: PIMS – „Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome“, ein post-virales Entzündungssyndrom.
Indien registriert 4187 Corona-Tote an einem Tag
Indien meldet 4187 Covid-19-Tote binnen eines Tages – das sind so viele Tote wie noch nie an einem Tag. Zudem wurden den dritten Tag in Folge mehr als 400.000 Corona-Neuinfektionen registriert. Am Freitag war mit mehr als 414.000 Neuinfektionen ein Höchstwert verzeichnet worden.
In Indien sind nach offiziellen Angaben fast 240.000 Menschen in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. Das Gesundheitssystem ist überlastet, vielerorts gibt es nicht genug Sauerstoff für Patientinnen und Patienten.
Schweinfurt verbietet Großdemo gegen Corona-Auflagen
Die Stadt Schweinfurt in Unterfranken hat eine für heute geplante Großdemonstration gegen die Corona-Auflagen verboten. Wie die Stadt und die Polizei am Freitagabend mitteilten, wurde das Verbot aufgrund neuer Erkenntnisse über das „Gefährdungspotenzial“ der Versammlung verhängt.
Das bayerische Innenministerium habe am Abend eine Gefahrenprognose erstellt, die „weitaus brisanter“ ausgefallen sei als es die bis dato vorliegenden Informationen vermuten ließen. Die Schweinfurter Polizei werde „das Verbot am Samstag konsequent durchsetzen und keine Zuwiderhandlungen tolerieren“, hieß es weiter.
RKI meldet 15.685 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 121,5
Das Robert-Koch-Institut meldet 15.685 neue Positiv-Tests. Vor einer Woche meldete das RKI 18.935 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 121,5 von 125,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
238 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 84.648. Insgesamt wurden bislang mehr als 3,5 Millionen Fällen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.
Lauterbach spricht sich für Aussetzen aller Impfstoff-Patente aus
Der Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach, spricht sich in der Debatte um Lockerungen des Patentschutzes von Corona-Impfstoffen für Lizenzproduktionen in anderen Ländern aus. „Anders als Teile der Bundesregierung bin ich der festen Überzeugung, dass es jetzt ein befristetes Aussetzen aller Patente für Corona-Impfstoffe braucht“, sagte der Politiker der „Rheinischen Post“. Das befristete Aussetzen der Patente sei als humanitäre Pflicht dringend geboten, weil sonst Impfstoffe aus den USA oder Europa nicht schnell genug in Indien sowie afrikanischen und südamerikanischen Ländern ankämen.
Spahn sieht Chance für problemlosen Sommerurlaub in EU-Staaten
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht angesichts der derzeitigen Entwicklung in der Corona-Pandemie gute Chancen für einen problemlosen Sommerurlaub in den EU-Staaten. „Innerhalb der EU wird das Reisen voraussichtlich nicht von der Impfung abhängig sein“, sagte Spahn der „Rheinischen Post“. „Auch mit den Testungen wird man sich europaweit gut bewegen können.“
Er selbst plane seinen Urlaub in Deutschland. „In dieser hoffentlich letzten Phase der Pandemie würde ich keine großen Fernreisen planen, Nordsee statt Südsee quasi“, sagte der Minister.