Corona in MV: Öffnungen für Schulen, Gastronomie und Tourismus

Corona in MV: Öffnungen für Schulen, Gastronomie und Tourismus

12. Mai 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 12.05.2021 11:58 Uhr

Am 17. Mai gehen die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern wieder in den Präsenz- und Wechselunterricht. Die Gastronomie darf am 23. Mai öffnen, danach folgen Einzelhandel, Kosmetikstudios und Hotels.

Die Öffnungsschritte sind das Ergebnis des MV-Gipfels der Landesregierung mit Vertretern von Kommunen und Verbänden. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) begründet sie damit, dass die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 100 ist. „Die Inzidenz hat sich in den drei Wochen Lockdown quasi halbiert“, so Schwesig. Entscheidend sei auch, dass inzwischen 35 Prozent der Menschen im Land ihre Erstimpfung erhalten haben.

Stufenplan: Präsenz- und Wechselunterricht an Schulen

Laut Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) gibt es drei Öffnungsstufen für die Schulen im Land. In allen Regionen, die eine Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 haben, starten die Schulen vom 17. Mai an in eine Mischform aus Präsenz- und Wechselunterricht. Während die Klassenstufen 1 bis 6 sowie Abschlussklassen Präsenzunterricht haben, lernen Kinder ab Klasse 7 im Wechselunterricht. „Dabei wird die Testpflicht zwei Mal pro Woche weiter gelten“, so Martin. In Regionen hingegen, die eine Inzidenz zwischen 100 und 165 haben, gebe es für alle Klassen Wechselunterricht – plus eine Notbetreuung für die Klassenstufen 1 bis 6. Sollte in einer Region die Inzidenz noch einmal auf mehr als 165 steigen, greift die Bundes-Notbremse und die Schulen müssen wieder schließen. Der Stichtag dafür, welche Öffnungsschritte von kommendem Montag an greifen, ist laut Martin der 12. Mai.

Kitas: Stufenplan mit Testpflicht für Eltern

Die Kindergärten und Krippen öffnen laut Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) ebenfalls vom 17. Mai an in drei Stufen. „In Regionen, die einen Inzidenzwert unter 100 haben, gehen die Kitas in den Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“, so Drese. In Kreisen und kreisfreien Städten, die eine Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 100 und 165 haben, müssen sich die Eltern von Kita-Kindern nun jedoch regelmäßig auf das Coronavirus testen lassen – die entsprechenden Formulare gibt es auf der Internetseite des Sozialministeriums. „Epidemiologen sagen, dass die Infektionen von Eltern und nicht von Kindern ausgehen“, begründet Drese die Entscheidung. Bei einem Wert von mehr als 165 greift die Bundes-Notbremse und es wird nur eine Notbetreuung angeboten.

Innen- und Außengastronomie darf Pfingstsonntag öffnen

Die Gastronomie darf laut Schwesig landesweit am 23. Mai öffnen – sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. „Wir werden diese Öffnung mit einer Testpflicht begleiten“, ergänzt Schwesig. Wer den Innenbereich eines Restaurants betrete, müsse einen negativen Corona-Test vorweisen. Im Außenbereich von Cafés und Restaurants gelte keine Testpflicht.

Herrentag wird eher Familientag

An „Christi Himmelfahrt“ gelten die coronabedingten Kontaktbeschränkungen und Hygieneregeln noch. Ein Haushalt plus maximal eine Person, größer darf die Herrentagsparty nicht werden. Einzige Ausnahme: Vollständig Geimpfte und Genesene können sich auch in größerer Runde treffen, und Kinder unter 14 zählen nicht mit. Der Alkoholausschank ist im ganzen Land untersagt, der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit dagegen nicht, jedenfalls sofern das entsprechende Alter erreicht ist. Reisebeschränkungen gibt es nicht mehr, Ausflüge sind also landesweit und auch darüber hinaus möglich. Einwohner von drei Landkreisen sollten allerdings morgen abend die Uhr im Blick behalten: In Ludwigslust-Parchim, Vorpommern-Greifswald und im Kreis Mecklenburgische Seenplatte gilt – außer für Genesen und Geimpfte – noch die nächtliche Ausgangssperre von 22 und 5 Uhr früh.

Einzelhandel und körpernahe Dienstleistungen öffnen

Laut Schwesig darf der Einzelhandel in ganz Mecklenburg-Vorpommern am 25. Mai wieder öffnen. Dasselbe gelte für körpernahe Dienstleistungen, wie zum Beispiel Fußpflege oder Kosmetik. „Das oberste Ziel ist, dass wir das, was wir jetzt öffnen, nicht noch einmal schließen müssen“, sagt Schwesig. Da der Landkreis Vorpommern-Rügen bereits eine Inzidenz von unter 50 hat, dürfe der Einzelhandel in diesem Kreis bereits am kommenden Freitag öffnen. Sollte eine Region eine Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 100 haben, greift auch hier die Notbremse des Bundes-Infektionsschutzgesetzes – und die Öffnungsschritte werden rückgängig gemacht.

Sommerurlaub in MV soll möglich sein

Am 7. Juni soll zunächst der Übernachtungstourismus für Einheimische öffnen. Am 14. Juni öffnen laut Schwesig die Hotels, Pensionen, Campingplätze und Ferienwohnungen auch wieder für Menschen aus ganz Deutschland. Zu den Einreisebestimmungen sagt Schwesig: „Alle, die doppelt geimpft oder genesen sind, dürfen ohne Test einreisen.“ Für alle anderen gelte eine Testpflicht bei der Einreise – auch für Kinder ab dem Schulalter. Buchungen seien ab sofort möglich.

Pilotprojekte in der Kultur zugelassen

Laut Landesregierung dürfen die Schweriner Schlossfestspiele, die Klassiknacht im Rostocker Zoo, die Neustrelitzer Festspiele im Schlossgarten und die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern als Pilotprojekte stattfinden. Über weitere Öffnungsschritte für die Kultur und den Sport beraten die Landesregierung und der MV-Gipfel am 31. Mai und am 1. Juni.

Kontaktreduzierung um 40 Prozent im harten Lockdown

Schwesig berief sich zur Begründung der Öffnungsstrategie auf den Greifswalder Professor für Bioinformatik Lars Kaderali. Er sagte, der „harte Shutdown“ sei ein erfolgreicher Schritt gewesen. Er habe zu einem schnellen Rückgang der Landesinzidenz geführt, wodurch aus wissenschaftlicher Sicht ein schmaler Korridor für schrittweise Öffnungen gegeben sei. Das Erreichte dürfe jetzt „nicht verstolpert“ werden, um nicht in eine vierte Infektionswelle zu geraten.