Urlaub in MV ab 4. Juni möglich
26. Mai 2021Die Bundesregierung hat nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters den 2,5 milliardenschweren Kulturfonds beschlossen. Gesundheitsminister Spahn will Impfungen für Jugendliche auch ohne STIKO-Empfehlung anbieten. Alle Entwicklungen im Live Blog.
- EU verklagt AstraZeneca auf Schadenersatz
- Schweiz macht Tempo bei Öffnungen
- Ethikratsvorsitzende Buyx für Impfangebote für Kinder und Jugendliche
- Sommerwetter mildert nur bedingt die Ansteckungsgefahr
- Anteil an Zweitimpfungen in Deutschland gestiegen
- WHO: Indische Virus-Variante in mehr als 50 Ländern
- RKI: Inzidenz erstmals seit Oktober unter 50
- Studie von Charité und TU Berlin: Kinder verbreiten weniger Aerosole
- STIKO: Impfempfehlung für Kinder unwahrscheinlich
Lauterbach für konkretere Angaben zum Impf-Fortschritt
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich dafür ausgesprochen, die Daten, wie viele Einwohner bereits gegen das Coronavirus geimpft worden sind, genauer aufzuschlüsseln. Dies solle auch nach Stadtteilen geschehen. „Doch diese Daten werden in Zukunft eine große Rolle spielen“, so Lauterbach gegenüber dem Internetportal t-online. Denn diese konkreten Angaben könnten helfen, Risikogruppen zu erreichen, die bislang noch kaum geimpft seien.
Schleswig-Holstein ändert Online-Vergabe von Impfterminen
Was sich ändert und was sich die Landesregierung davon erhofft, beantwortet der NDR in einem Überblick.
Laschet: „Erleichterungen im Alltag“ in NRW
Angesichts sinkender Corona-Inzidenzzahlen hat Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) weitgehende „Erleichterungen im Alltag“ in NRW angekündigt. Die Corona-Schutzverordnung werde „mit großer Vorsicht“ überarbeitet hin zu weiteren Öffnungsschritten, sagte Laschet am Mittwoch in Düsseldorf. Unter anderem sollen die Kitas ab dem 7. Juni wieder in den Normalbetrieb zurückkehren.
Biden für weitere Untersuchungen zum Virus-Ursprung
US-Präsident Joe Biden spricht sich für weitere Untersuchungen zum Ursprung des Coronavirus aus. Er habe die Geheimdienste darum geben, ihre Bemühungen nochmals zu verstärken, entsprechende Informationen zu sammeln, sagt Biden. Zu den weiteren Nachforschungen könnten auch spezielle Fragen an China gehören. Es gebe derzeit noch nicht genügend Informationen, um zu bestimmen, ob das Virus auf natürlichem Wege entstanden sei oder aus dem Labor stamme. Bei den Geheimdiensten gebe es dazu kein einheitliches Bild.
RKI: 2,2 Prozent Anteil der in Indien entdeckten Variante
Die in Indien entdeckte und inzwischen in vielen Ländern weltweit verbreitete Corona-Variante B.1.617 bleibt nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland recht selten. In der dritten Woche in Folge bewegt sich der Anteil dieser Mutante an den untersuchten Proben im Bereich von rund zwei Prozent, wie aus einem RKI-Bericht von Abend hervorgeht. Die aktuellsten Daten stammen aus der Woche vom 10. bis 16. Mai.
Mecklenburg -Vorpommern: Urlaub ab 4. Juni möglich
Touristen aus ganz Deutschland dürfen vom 4. Juni an wieder in Mecklenburg-Vorpommern Urlaub machen. Tagesgäste können vom 11. Juni an wieder ins Land. Besitzer von Ferienwohnungen dürfen bereits vom 28. Mai an wieder kommen, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig nach einem Gipfel zum Tourismus mit Vertretern von Landesregierung und Tourismuswirtschaft in Schwerin sagte.
Thüringen plant Impfangebot bis Sommerferienende für 12 bis 15-Jährige
Vor dem Bund-Länder-Gipfel am Donnerstag hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) für sein Bundesland das Ziel ausgegeben, allen Schülerinnen und Schülern ab zwölf Jahren bis zum Ende der Sommerferien ein Corona-Impfangebot zu machen. Es stimme ihn zuversichtlich, „dass die Mehrheit der Eltern – und selbst ihrer Kinder – sehr aufgeschlossen gegenüber einer Impfung ist“, erklärte Ramelow in Erfurt bei einem sogenannten Thüringer Kinderimpfgipfel. Nun komme es darauf an, wann der Impfstoff zugelassen werde und wie viel Impfstoff Thüringen bekomme.
In den Impfzentren und Impfstellen sollten gezielt Möglichkeiten für Kinder, Jugendliche und ihre Familien geschaffen werden, erklärte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). Die Kinder- und Jugendärzte stünden zudem bereit, in den Praxen zu impfen. Über die mögliche Zulassung der Impfung für 12 bis 15-Jährige will die europäische Arzneimittelbehörde am Freitag informieren.
Frankreich: Regierung kritisiert mutmaßliche Kampagne gegen Impfstoff
Frankreichs Regierung hat mutmaßliche Versuche einer Kampagne gegen den Impfstoff von BioNTech/Pfizer kritisiert. Alle in Frankreich zugelassenen Impfstoffe seien sicher und wirksam, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal. Wer versuche, das Gegenteil zu behaupten, spiele gegen die gesundheitlichen Interessen der Franzosen. Medienberichten zufolge hatten französische Influencer zuvor von einer Kommunikationsagentur Geld angeboten bekommen, um sich negativ über den Impfstoff zu äußern. Attal sprach von einem „groben Manöver“.
EMA fordert von J&J nach Todesfall weitere Studien
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) fordert wegen eines Todesfalls nach einer Impfung mit dem Mittel von Johnson & Johnson (J&J) weitere Studien vom US-Pharmakonzern. Der Fall werde geprüft, heißt es weiter. Eine 41-jährige Frau war am Freitag in Belgien an einer seltenen Thrombose gestorben.
Lieferverzögerungen bei BioNTech-Impfstoffen
Beim Corona-Impfstoff von Pfizer/BioNTech kommt es zu Lieferverzögerungen. Die Lieferzusage für das laufende Quartal werde zwar eingehalten, allerdings werde die zugesagte Liefermenge der kommenden beiden Wochen reduziert, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. Die Differenz werde erst in Kalenderwoche 25 bzw. 26 zusätzlich geliefert und damit ausgeglichen.
Heil für längere Corona-Testpflicht
Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat sich für eine verlängerte Verpflichtung der Unternehmen ausgesprochen, Beschäftigten im Betrieb Coronatests anzubieten. Er rechne damit, „dass die Testangebotspflicht auch über den Sommer hinaus uns mithelfen muss, das Infektionsgeschehen im Griff zu halten“, sagte der SPD-Politiker in Berlin. Die Testangebotspflicht und andere Schutzregeln würden über die aktuell geltende Befristung 30. Juni hinaus gebraucht. Heil kündigte zugleich Gespräche über das geltende Gebot an, den Beschäftigten – wo möglich – Homeoffice anzubieten.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hatte ein „klares Stufenkonzept“ von Bund und Ländern zur Rückkehr in einen „normalen Geschäftsbetrieb“ gefordert. Festgelegt werden solle darin, wie Testangebotspflicht, Homeoffice und Hygieneregeln in Korrelation zur Zahl von Geimpften und Genesenden verringert und abgeschafft werden können, hatte der BDI gefordert.
Litauen verlängert Lockdown und lockert Corona-Regeln
Litauen hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie den Lockdown formal bis Ende Juni verlängert. Zugleich beschloss die Regierung in Vilnius am Mittwoch weitere Lockerungen in dem EU-Land. Cafés, Restaurants und Bars dürfen ihre Außenterrassen demnach vom 1. Juni an zwei Stunden länger, bis Mitternacht, geöffnet haben. Auch Nachtclubs sollen erstmals seit November wieder Gäste empfangen dürfen, die einen sogenannten Grünen Pass besitzen – und somit nachweislich Corona-geimpft, negativ getestet oder genesen sind.
An öffentlichen Veranstaltungen im Freien kann ab kommendem Monat eine unbegrenzte Anzahl von Menschen teilnehmen, in Innenräumen ist die Teilnehmerzahl auf 250 Menschen begrenzt. Zu privaten Treffen können sich künftig bis zu zehn Menschen oder Mitglieder von zwei Familien oder Haushalten in Innenräumen versammeln. Litauen hatte Mitte Dezember einen Lockdown verhängt. Angesichts sinkender Corona-Zahlen hat die Regierung damit verbundenen Einschränkungen seit Februar schrittweise vorsichtig gelockert.
Merkel sagt karitativen Organisationen Unterstützung zu
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den karitativen Organisationen und ihren ehrenamtlichen Mitarbeitern Unterstützung für die Zeit nach der Corona-Pandemie zugesichert. „Wir werden hinterher Aufbauarbeit leisten müssen, um alle zu ermutigen, da wieder anzuknüpfen, wo wir vorher waren“, sagte die CDU-Politikerin bei einem Online-Bürgerdialog mit Ehrenamtlern. Viele Organisationen seien in der Krise unter Druck geraten.
Merkel verwies darauf, dass auch die freiwilligen Helfer während der Pandemie auf vieles hätten verzichten müssen. So hätten während der Krise oft die gewohnten Strukturen nicht zur Verfügung gestanden, bei denen sich die Ehrenamtlichen Rat holen oder sich gegenseitig stützen können.
Russische Regionen starten offenbar mit Tier-Impfungen
Mehrere russische Regionen haben einem Medienbericht zufolge mit der Impfung von Tieren begonnen. Dies geschehe in Tierarztkliniken, meldet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf die Landwirtschaftsaufsicht. Diese gab im April die Herstellung des weltweit ersten Impfstoffes für Tiere bekannt. Das Mittel mit dem Namen Carnivac-Cov erhielt im März die Zulassung in Russland. Unter anderem sollte es in Pelzfarmen eingesetzt werden.
China will Nepal eine Million Impfdosen schenken
China will seinem armen Nachbarland Nepal eine Million Dosen Corona-Impfstoff schenken. Dies kündete Chinas Botschafterin Hou Yanqi auf Twitter an. Zuvor hatte China Nepal bereits 800.000 Dosen Sinopharm geschenkt. Die Himalaya-Nation leidet derzeit an einer heftigen Corona-Welle, die Krankenhäuser ans Limit bringt, und auch der medizinische Sauerstoff ist knapp. Mit verantwortlich dafür dürfte die indische Virusvariante sein.
Bislang konnte Nepal nach eigenen Angaben 2,2 Millionen seiner 30 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner teilweise oder ganz impfen – meist mit Impfstoff, dem ihm die großen Nachbarländer China und Indien geschenkt haben. Nepal hatte auch zwei Millionen Dosen AstraZeneca-Impfstoff vom weltgrößten Impfstoffhersteller Serum Institute in Indien gekauft, allerdings die Hälfte der Dosen noch nicht erhalten. Angesichts der zweiten Welle in Indien hatte das Land seinen Impfstoffexport gestoppt.
Slowakei beschließt Einsatz von Sputnik V ab 7. Juni
Die slowakische Regierung hat beschlossen, den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V auch ohne Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA einzusetzen. Die staatliche Nachrichtenagentur TASR zitierte die von der Vier-Parteien-Koalition in ihrem Beschluss festgehaltene Begründung: „Es gibt noch immer eine nicht zu vernachlässigende Zahl an Bürgern, die erklären, dass sie sich nur mit Sputnik V impfen lassen wollen.“ Das dürfe man nicht ignorieren, wenn man eine ausreichende Durchimpfung der Bevölkerung erreichen wolle.
Belgien setzt Impfungen mit Johnson & Johnson für unter 41-Jährige aus
Der Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Johnson & Johnson wird in Belgien zunächst nur noch Menschen ab 41 Jahren gespritzt. Das entschied die Regierung, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete. Hintergrund sei der Tod einer Unter-40-Jährigen, der womöglich mit einer Impfung mit dem Präparat von Johnson & Johnson in Verbindung stehe. Die Europäische Arzneimittelagentur sei um eine Untersuchung gebeten worden.
Die Patientin sei am vergangenen Freitag gestorben. Sie sei mit einer schweren Thrombose und einem Mangel an Blutplättchen ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es demnach in einer Behördenmitteilung. Sie sei im Ausland über ihren Arbeitgeber geimpft worden. Die Auswirkungen auf die belgische Impfkampagne sind dem Bericht zufolge gering. Der Großteil der Impfungen mit Johnson & Johnson sei bislang an Menschen gegangen, die älter als 45 Jahre sind.
Laschet: Kinder und Jugendliche im Fokus des kommenden Impfgipfels
Im Vorfeld des Bund-Länder-Gipfels am Donnerstag hat der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bekräftigt, die Folgen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche in den kommenden Wochen besonders in den Blick nehmen zu wollen. „Unsere Aufgabe ist es, dass es keine verlorene Generation gibt“, sagte Laschet beim Besuch eines Impfzentrums in Düsseldorf. Für die Bildung und Gesundheit von Schülern brauche es „die beste Lösung“.
Die Impfkampagne werde nur so lange gut weiterlaufen, wie für Nachschub gesorgt werde, mahnte Laschet. „Deswegen muss der Bund alles daran setzen, dass es im Sommer keine Ausfälle oder Dellen bei den Lieferungen gibt“, sagte der CDU-Vorsitzende. Das Ziel, allen bis zum Sommer ein Impfangebot gemacht zu haben, müsse eingehalten werden.
Bezüglich der Corona-Impfungen von Kindern und Jugendlichen kündigte Laschet an, dass sich Nordrhein-Westfalen an die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) halten werde. Ob und wann Schülern ein Impfangebot gemacht werden könne, sei allerdings eine fachliche Frage, über welche die Gesundheitsminister und Chefs der Staatskanzleien beraten würden.
Impfstoffentwickler CureVac schreibt hohe Verluste
Das Tübinger Biotech-Unternehmen CureVac schreibt aufgrund hoher Forschungskosten weiter rote Zahlen. Der Verlust vor Steuern lag im ersten Quartal bei 112,2 Millionen Euro. Die Verluste gehen nach Angaben eines Sprechers vor allem auf Forschungs- und Entwicklungskosten für den Corona-Impfstoff CVnCov zurück. Im ersten Quartal des Vorjahres hatte der Verlust noch bei 23,9 Millionen Euro gelegen. Angaben zum Ergebnis nach Steuern machte Curevac zunächst nicht.
Positiv entwickelte sich hingegen der Umsatz. Er stieg in den ersten drei Monaten des Jahres von 3,1 Millionen Euro auf nun 10 Millionen Euro. Das ist laut CureVac vor allem auf die Zusammenarbeit mit dem britischen Pharmaunternehmen Glaxosmithkline (GSK) zurückzuführen. Die beiden Unternehmen arbeiten bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs zusammen.
CureVac hatte 2020 mit einem Vorsteuerverlust von 129,8 Millionen Euro abgeschlossen und auch dies mit hohen Kosten für Forschung und Entwicklung des Corona-Impfstoffs begründet. Der Corona-Impfstoffkandidat CVnCov befindet sich derzeit in einem rollierenden Zulassungsverfahren bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur. CureVac erwartet die Zulassung noch im Juni.
EU verlangt hohen Schadenersatz von AstraZeneca
Wegen der massiven Verzögerungen bei Impfstofflieferungen hat die EU vom Hersteller AstraZeneca vor Gericht hohe Entschädigungszahlungen verlangt. Das britisch-schwedische Unternehmen müsse eine Mindeststrafe von zehn Millionen Euro zahlen sowie zehn Euro pro Dosis und jeden Tag Verzögerung, forderten die Anwälte der EU-Kommission und der Mitgliedstaaten. Sie warfen AstraZeneca in dem Verfahren eine eklatante Verletzung von Vertragspflichten vor.
Die EU hatte im vergangenen Jahr insgesamt 300 Millionen Dosen bei AstraZeneca bestellt. Statt 120 Millionen Dosen im ersten Quartal lieferte das Unternehmen aber nur 30 Millionen. Es verwies dabei auf anfängliche Produktionsprobleme. Aber auch für das zweite Quartal sagte AstraZeneca dann nur 70 statt der vereinbarten 180 Millionen Dosen zu. Insgesamt fehlen damit im ersten Halbjahr aus jetziger Sicht 200 Millionen Dosen. Ein Urteil in dem Verfahren ist erst in mehreren Wochen zu erwarten.
Einreisebestimmungen aus Großbritannien könnten auch EM-Spiel in München treffen
Die neuen Corona-Bestimmungen für Einreisen aus Großbritannien könnten auch dem EM-Spielort München Sorgen bringen. Sollten die verschärften Maßnahmen bis Anfang Juli gültig bleiben und die UEFA als Turnier-Ausrichter keine Ausnahme erwirken, wäre das Viertelfinale in der Allianz Arena am 2. Juli in Gefahr. Einer der Teilnehmer des K.o.-Spiels hätte zuvor sein Achtelfinale in London ausgetragen und dürfte dann womöglich nicht einreisen. Die Europäische Fußball-Union teilte mit, sie prüfe die Lage. „Die Situation ändert sich ständig“, sagte ein UEFA-Sprecher.
Seit Sonntag dürfen Fluggesellschaften sowie Bus- und Bahnunternehmen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen aus Großbritannien nach Deutschland befördern. Die Bundesregierung stuft Großbritannien als Virusvariantengebiet ein, weil sich dort die zuerst in Indien entdeckte Corona-Variante ausbreitet. Die strikteren Bestimmungen greifen für jeden, der sich in den zehn Tagen vor seiner Einreise in Großbritannien aufgehalten hat. „Diese Regeln gelten auch für den Profifußball“, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums der Deutschen Presse-Agentur.
ARD-Wissenschaftsredakteurin zur Skepsis der STIKO
Dürfen oder sollen auch Kinder und Jugendliche gegen das Corona-Virus geimpft werden? Das ist eine Frage, mit der sich unter anderem die Ständige Impfkommission (STIKO) beschäftigt. Und die scheint skeptisch. ARD-Wissenschaftsredakteurin Anja Martini sagte dazu auf tagesschau24: „Es gibt erste Stimmen von STIKO-Mitgliedern und da heißt es, dass die STIKO eventuell nicht unbedingt eine generelle Impfempfehlung für alle Kinder abgeben wird, sondern eine Priorisierung herausgegeben wird“. Das bedeute, dass Kinder, die krank sind, eine chronische Erkrankung haben, andere Erkrankung haben, zuerst geimpft werden sollen, so Martini.
AstraZeneca: EU fordert hohe Geldstrafe wegen Impfstoff-Verzögerung
Im Rechtsstreit mit AstraZeneca wegen der Lieferverzögerungen beim Corona-Impfstoff fordert die EU eine hohe Geldstrafe. Die Europäische Union verlange für die Verzögerungen pro Tag und je Dosis eine Entschädigung von zehn Euro, erklärt ein EU-Anwalt in dem Verfahren vor einem Brüsseler Gericht. Zudem fordere die EU eine Geldstrafe von zehn Millionen Euro für jede Vertragsverletzung, für die der britisch-schwedische Pharmakonzern von dem Gericht schuldig befunden werde. Mit einem Urteil wird im nächsten Monat gerechnet.
Schweiz macht bei Öffnungen Tempo
Die Schweiz lockert die Einschränkungen angesichts der sinkenden Fallzahlen schneller als zuletzt angekündigt. Bei öffentlichen Veranstaltungen und privaten Treffen dürfen ab Montag mehr Personen teilnehmen als geplant. Restaurants können Tische auch innen wieder besetzen, die Sperrstunde wird aufgehoben. Die Homeoffice-Pflicht wird für Betriebe, die einmal pro Woche testen, in eine Empfehlung umgewandelt. Ab dem 1. Juli sollen zudem wieder Großveranstaltungen mit bis zu 5000 Teilnehmern möglich sein.
Anteil der Corona-Zweitimpfungen steigt weiter
Mit 57 Prozent liegt der Anteil der Corona-Zweitimpfungen an den täglich verabreichten Dosen so hoch wie noch nie. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch wurden am Dienstag 595.125 Menschen immunisiert, 339.751 davon bekamen nun ihren vollen Impfschutz. Zeitgleich liegt die Zahl der insgesamt verabreichten Impfungen im Vergleich zur Vorwoche erneut deutlich niedriger: 867 044 Impfungen waren es zum damaligen Zeitpunkt. Den bisherigen Spitzenwert erreichte die Impfkampagne in Deutschland am 12. Mai mit 1,4 Millionen an einem Tag verabreichten Spritzen. Insgesamt sind den Angaben zufolge bisher 40,8 Prozent (33,9 Millionen) der Bevölkerung mindestens einmal und 14,8 Prozent (12,3 Millionen) vollständig geimpft.
Lambrecht: Es wird keine Impfpflicht für Kinder und Jugendliche geben
Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht hat bekräftigt, dass es auch für Kinder und Jugendliche keine Pflicht geben werde, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. „Unsere Zusage gilt: Es wird keine Impfpflicht gegen Corona geben – nicht für Erwachsene und auch nicht für Kinder und Jugendliche“, sagte Lambrecht. Wichtig sei, dass Eltern und Kinder umfassende Informationen erhielten, damit sie „eine verantwortungsbewusste, freiwillige Entscheidung treffen können“, sagte Lambrecht weiter. Die Teilnahme am regulären Schulunterricht dürfe nicht davon abhängig gemacht werden, ob eine Schülerin oder ein Schüler geimpft sei. Niemand dürfe wegen nicht erfolgter Impfung vom Präsenzunterricht ausgeschlossen werden, erklärte die Bundesfamilienministerin.
Auch Merz kritisiert Spahn wegen Inzidenz-Ziel unter 20
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gerät jetzt auch in der eigenen Partei in die Kritik, weil er als Zielmarke für einen unbeschwerten Sommer eine Corona-Inzidenz von unter 20 genannt hat. „Ich fordere den Bundesgesundheitsminister dringend auf, nicht ständig niedrigere Inzidenzwerte zu fordern, die zudem nicht im Gesetz stehen“, sagte Friedrich Merz der in Hagen erscheinenden „Westfalenpost“ (Online, Print: Donnerstag). Die gesetzlichen Schwellenwerte lägen bei 100, bei 50 und bei 35. „Wir brauchen keine noch niedrigeren Grenzwerte, die die Bevölkerung nur weiter verunsichern, die Wirtschaft noch mehr belasten, und die keinen Beitrag leisten zur Lösung des Problems“, kritisierte der CDU-Bundestagskandidat für den Hochsauerlandkreis, der auch Mitglied im Wahlkampf-Team von CDU-Chef Armin Laschet werden soll.
Pakistan: Millionen Flüchtlinge könnten Impfung verpassen
In Pakistan könnten Millionen afghanischer Flüchtlinge eine Corona-Impfung versäumen. In dem südasiatischen Land leben rund 2,8 Millionen Afghanen, teils ohne jegliche Dokumente, teils mit einem speziellen Flüchtlingsausweis. Es gebe noch keine Entscheidung, ob Afghanen zu den Impfungen zugelassen würden, sagte ein Beamter des Gesundheitsministeriums in der Hauptstadt Islamabad. In Pakistan erfolgt die Registrierung zum nationalen Impfprogramm über die Nummer des Personalausweises. Laut einem Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR ist man in Gesprächen mit der pakistanischen Regierung, eine Lösung für die afghanischen Flüchtlinge zu finden.
Montgomery gegen Impfempfehlung für Kinder zum jetzigen Zeitpunkt
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank-Ulrich Montgomery hat sich gegen eine Empfehlung für eine Corona-Impfung von Kindern zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen. „Gegenwärtig gibt es noch zu wenig Daten, die Aussagen über das Risiko der Corona-Impfung bei Kindern zulassen“, sagt er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Klar sei aber, dass der Krankheitsverlauf bei Kindern deutlich geringer und weniger gefährlich sei als bei Erwachsenen oder Betagten. Deswegen habe die Ständige Impfkommission (STIKO) Recht, wenn sie angesichts dieser beiden Fakten bisher keine Impfung bei Kindern empfehle.
Letztlich könnte die Studienlage auch ergeben, dass das Risiko einer Impfung von Kindern größer sei als das einer Erkrankung in dieser Altersgruppe. „Dann wird man sogar von der Impfung abraten müssen.“ Im Gegenzug müsse der Impfschutz in allen anderen Altersgruppen verbessert werden.
Spahn verteidigt Äußerung zu Corona-Infektionen
Gesundheitsminister Jens Spahn hat Kritik an seiner Äußerung zurückgewiesen, dass Türkei- und Balkan-Reisende im vergangenen Jahr zu Corona-Infektionen mit beigetragen hätten. Er habe sich die Lageberichte des Robert Koch-Instituts (RKI) von 2020 nochmals angeschaut: „Wenn Sie auf die Länder schauen, wo die Infektion stattgefunden hat, sind unter den ersten zehn Ländern vor allem auch Länder des Westbalkans und die Türkei und die typischen Reiseländer der Deutschen“, sagte er in der RTL/ntv-Sendung „Frühstart“.
Melbourne: Nach Corona-Fall bei Sportereignis Tausende zu Tests aufgerufen
Wegen eines Stadion-Besuchers mit Corona-Infektion sind in Australien tausende Menschen aufgerufen worden, sich auf das Virus testen zu lassen. Bis zu einem negativen Testergebnis sollten sich die betroffenen Fans selbst isolieren, appellierte die Australian Football League (AFL). Die Gesundheitsbehörden werteten Überwachungsbilder aus um herauszufinden, welche Menschen durch den mit Corona infizierten Besucher einem Ansteckungsrisiko ausgesetzt waren. Zu dem Spiel der landestypischen Sportart Australian Football waren am Sonntag mehr als 23.000 Menschen in ein Stadion in Melbourne gekommen.
Die Fünf-Millionen-Einwohner-Stadt kämpft mit einer Zunahme von Corona-Infektionen. Bislang wurden 15 Ansteckungen nachgewiesen. Nach einem Ausbruch im vergangenen Jahr war über Melbourne ein viermonatiger Lockdown verhängt worden. Die nächsten AFL-Spiele in Melbourne am kommenden Wochenende sollen nach derzeitiger Planung stattfinden – mit einer Stadionauslastung von bis zu 85 Prozent. Die Behörden des Bundesstaates Victoria, dessen Hauptstadt Melbourne ist, schlossen Einschränkungen aber nicht aus.
EMA entscheidet am Freitag über Zulassung für Jugendliche
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA wird voraussichtlich am Freitag über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Hersteller Biontech/Pfizer für Kinder ab zwölf Jahre entscheiden. Nach einer außerordentlichen Sitzung wolle die Behörde das Ergebnis bekannt geben, teilte die EMA mit. Eine Zulassung gilt als wahrscheinlich.
Der deutsche Hersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten die Erweiterung der Zulassung des Impfstoffes auch für 12- bis 15-Jährige beantragt. Bisher ist das Mittel nur für Menschen ab 16 Jahre in der EU zugelassen. In den USA und Kanada darf das Mittel bereits bei Kindern angewendet werden. Nach Angaben der Hersteller beweisen Studien die sehr gute Wirksamkeit und Verträglichkeit des Präparats auch bei Kindern. Von den in der EU bisher zugelassenen vier Impfstoffen ist noch keines für Kinder zugelassen.
Bundesregierung beschließt Kulturfonds
Die Bundesregierung hat nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters den angekündigten Sonderfonds für Corona-Finanzhilfen für die Kulturbranche im Volumen von bis zu 2,5 Milliarden Euro beschlossen. Vorgesehen seien zum einen ab dem 1. Juli Wirtschaftlichkeitshilfen für Veranstaltungen, bei denen die Zuschauerzahl coronabedingt reduziert sei. Der Bund zahle in dem Fall bis zu einer festlegten Zahl einen Aufschlag auf verkaufte Tickets. Als zweites Element sei eine Ausfallversicherung für die Planung größerer Veranstaltungen ab 2000 Teilnehmern vorgesehen.
Ex-Berater Cummings entschuldigt sich für „Versagen“
Der britische Ex-Regierungsberater Dominic Cummings hat die Corona-Politik von Premierminister Boris Johnson als katastrophales Versagen kritisiert. Minister, Beamte und Berater seien katastrophal hinter den Standards zurückgeblieben, die die Öffentlichkeit in einer Krise erwarten darf, sagte Cummings vor Parlamentsabgeordneten in London. „Als die Öffentlichkeit uns am meisten gebraucht hat, haben wir versagt.“
Die Regierung habe die Anzeichen der sich ausbreitenden Pandemie nicht erkannt, sagte Cummings, der damals Johnsons wichtigster und einflussreichster Berater war. Erst Ende Februar 2020 sei gesehen worden, dass die Krisenpläne hohl seien. Cummings entschuldigte sich bei den Angehörigen der Corona-Toten. Der Ex-Berater äußerte sich vor Mitgliedern zweier Unterhaus-Ausschüsse des britischen Parlaments. Er hatte die Regierung im November 2020 im Streit verlassen.
Ethikratvorsitzende Buyx für ein Impfangebot an Kinder und Jugendliche
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hält ein Impfangebot für Kinder und Jugendliche für richtig. „Das stärkste Argument, Zwölf- bis 15-Jährige zu impfen, ist einfach, dass sie auch selbst natürlich einen Schutz haben möchten“, sagte Buyx auf NDR Info. Auch bei Jugendlichen gebe es schwere Verläufe und das so genannte Long-Covid-Syndrom. „Dann kommen Gruppenschutz-Gründe – dass die Schule sicherer wird – hinzu, und natürlich wird das auch einen Beitrag leisten für die Pandemie.“ Buyx verwies auch darauf, dass die Jugendlichen in der Corona-Pandemie hohen Belastungen ausgesetzt seien. Daher habe sie sehr viel Sympathie für Vorschläge, die jetzt die junge Generation in den Blick nähmen.
Berliner Universitäten öffnen ab Juni
Berlin will seine Hochschulen schrittweise wieder für kleine Lerngruppen öffnen. Gestartet werde vom 4. Juni an mit Seminaren, Technik- und Laborveranstaltungen bis 25 Studierende, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD).
Ab dem 18. Juni sollen Gruppen bis 40 Personen möglich sein. Voraussetzung seien Impfung, eine durchgemachte Infektion, Tests, Masken und Abstandsregeln. Auch Bibliotheken und Mensen sollen ab dem 4. Juni in der Hauptstadt öffnen. Im Wintersemester soll möglichst viel wieder in Präsenz stattfinden.
EZB-Direktor will Anleihe-Kaufprogramm fortführen
Die EZB sollte aus Sicht von Notenbank-Direktor Fabio Panetta das Tempo ihrer billionenschweren Notfall-Anleihenkäufe im Kampf gegen die konjunkturellen Folgen der Corona-Pandemie derzeit noch nicht drosseln. „Aus meiner Sicht rechtfertigen die Bedingungen, die wir heute sehen, es nicht, die Geschwindigkeit der Käufe zu verringern“, sagte Panetta der Nachrichtenagentur Nikkei. Auch sei es noch zu früh für eine Diskussion über ein Auslaufenlassen des „PEPP“ getauften Kaufprogramms. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte erst im März beschlossen, das Tempo der Transaktionen im zweiten Quartal zu erhöhen.
Das Pandemie-Kaufprogramm PEPP ist insgesamt auf 1,85 Billionen Euro angelegt und soll noch bis mindestens Ende März 2022 laufen. Rund eine Billion Euro des Kaufrahmens haben die Euro-Wächter schon genutzt. Aktuell erwerben sie im Rahmen von PEPP Staatsanleihen, Firmenanleihen und andere Titel im monatlichen Volumen von 80 Milliarden Euro.
Spahn: Impfung von Jugendlichen auch ohne STIKO-Empfehlung
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich für eine Einbeziehung von Jugendlichen in die Impfkampagne auch bei einer ausbleibenden Empfehlung der Ständigen Impfkommission STIKO ausgesprochen. In diesem Fall könnten Eltern und ihre Kinder gemeinsam mit ihren Ärzten trotzdem eine individuelle Entscheidung treffen, sagte Spahn in der Sendung „Frühstart“ der Sender RTL und ntv. Die STIKO-Festlegung sei eine „Empfehlung“.
Der Minister verwies zugleich darauf, dass ein Vakzin bei einer positiven Entscheidung durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA für Jugendlichen ab zwölf Jahren für diese dann auch völlig regulär zugelassen wäre. Die EMA prüft derzeit die Zulassung des Corona-Impfstoffs von BioNTech und Pfizer für die Altersgruppe der Zwölf- bis 15-Jährigen. Eine Entscheidung wird in den kommenden Tagen erwartet. Für Menschen ab 16 Jahren ist er schon zugelassen.
Bundesverband der Kinderärzte gegen Impfung an Schulen
Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte ist dagegen, Corona-Schutzimpfungen für Kinder und Jugendliche in den Schulen vorzunehmen. „Von Impfungen in der Schule halte ich nichts“, sagte Verbandssprecher Axel Gerschlauer der „Rheinischen Post“. „Wir müssen ja trotzdem Aufklärungsgespräche mit Eltern organisieren.“ Gerschlauer warnte zudem davor, eine Impfpflicht durch die Hintertür einzuführen. Der Schulbesuch dürfe nicht an eine Corona-Impfung geknüpft werden.
FDP-Generalsekretär Wissing: Mehr Verantwortung an Menschen zurückgeben
FDP-Generalsekretär Volker Wissing hat die Forderung seiner Partei bekräftigt, die Corona bedingten Verbote zurückzufahren. Im ARD-Morgenmagazin erklärte der Politiker: „Wir bleiben bei unserer Haltung. Wir haben immer gesagt, das strenge und ausschließliche Orientieren an diesen Inzidenzen ist nicht der richtige Weg. Das sieht die Wissenschaft in weiten Teilen genauso. Und deswegen müssen wir jetzt den Menschen eine klare Perspektive geben. Es muss klar gesagt werden, in welchen Schritten kommen wir zu einer Normalität zurück. Das ist ja ein Irrglauben zu meinen, dass nur Verbote und strengste Regeln einen Lösungsbeitrag geleistet haben. In Wahrheit ist es die Verantwortungsbereitschaft der Menschen. Und die können wir jetzt, auch wenn wir eine stärkere Durchimpfung haben, noch stärker ins Spiel bringen.“ Mit entsprechenden Hygienekonzepten seien Lockerungen möglich. Das habe die Gastronomie unter Beweis gestellt.
WHO: Indische Variante weit verbreitet
Die erstmals in Indien entdeckte Corona-Variante B.1.617.2 ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO bereits in 53 Ländern und Gebieten registriert worden. Aus nicht offiziellen Quellen seien Infektionen mit der Mutante darüber hinaus aus sieben weiteren Gebieten gemeldet worden. Die Mutante B.1.617.2 wird von der WHO als „besorgniserregend“ eingestuft. Sie habe sich als ansteckender als die bisher bekannten Virus-Varianten erwiesen. Ob sie auch schwerere Krankheitsverläufe verursache, werde noch untersucht.
In Indien hat sich das Corona-Virus auch wegen religiöser und politischer Massenveranstaltungen zuletzt rasant ausgebreitet. Das Gesundheitsministerium meldet 208.921 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Damit wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 27 Millionen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Die Dunkelziffer in dem Land mit mehr als 1,36 Milliarden Einwohnern dürfte Experten zufolge aber deutlich höher sein.
Wettereffekte bei Ansteckungsgefahr
Viele hoffen auf eine Entspannung der Corona-Lage – auch durch das Sommerwetter. Doch Sommerwetter ist nicht gleich Sommerwetter und die Studienlage zeigt, je nach Klima gibt es auch draußen große Unterschiede für die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung.
Homeoffice senkt laut Studie Bruttoinlandsprodukt
Der Homeoffice-Effekt könnte das deutsche Bruttoinlandsprodukt nach Einschätzung der Unternehmensberatung PwC dieses Jahr um 15 Milliarden Euro senken. Die verringerten Ausgaben von Büroangestellten träfen Gastronomie, stationären Einzelhandel und den Personennahverkehr besonders hart, erklärten die PwC-Finanzexperten in München. Derzeit arbeiteten rund 30 Prozent der Angestellten in Deutschland zuhause statt im Büro. Für das Pendeln zum Arbeitsplatz, das Mittagessen im Restaurant, Einkäufe im Büroviertel oder auf dem Arbeitsweg und für Unterhaltung gäben sie weniger Geld aus. Die direkt betroffenen Branchen verlören dadurch 5,7 Milliarden Euro Umsatz. Dazu kämen indirekte Effekte wie beispielsweise der geringere Energieverbrauch von Gaststätten. Das führe zu einem wirtschaftlichen Rückgang von 4,1 Milliarden Euro. Die verringerte Kaufkraft der Beschäftigten in den betroffenen Branchen schlage mit 5,1 Milliarden Euro zu Buche. Ergebnis sei ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um voraussichtlich 14,9 Milliarden Euro oder 0,3 Prozent, heißt es in der PwC-Analyse.
Kinder verbreiten laut Studie weniger Aerosole als Erwachsene
Kinder verbreiten beim Sprechen und Singen viel weniger der für eine Übertragung von Coronaviren relevanten Aerosole als Erwachsene. Das hat eine Untersuchung der Charité und der TU Berlin unter Federführung des Phoniaters Dirk Mürbe ergeben. „Kinder im Grundschulalter emittierten beim Sprechen eine Anzahl von Partikeln in der Größenordnung wie Erwachsene beim Atmen, und beim Singen emittierten sie ähnlich viele Partikel wie Erwachsene beim Sprechen“, sagte Mürbe, Direktor der Klinik für Audiologie und Phoniatrie an der Charité, der Nachrichtenagentur dpa. Die Anzahl der Aerosole hänge dabei stark von der Lautstärke ab. Der Befund könne nicht nur bei der Entscheidung für Präsenzunterricht an Schulen eine Rolle spielen, sondern auch für die Arbeit von Kinderchören. Mürbe zufolge bedeutet das aber nicht, dass Schulunterricht oder Chorproben und -konzerte unabhängig von der Infektionslage und ohne Beschränkungen stattfinden können. Allerdings sei je nach äußeren Umständen wie Größe des Raumes, Anzahl und Aufenthaltsdauer der Kinder sowie den Lüftungskonzepten mehr möglich als bisher praktiziert.
RKI: Inzidenz erstmals seit Oktober unter 50 – 2626 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat erstmals seit Oktober vergangenen Jahres wieder den politisch relevanten Wert von 50 unterschritten. Nach Daten des Robert Koch-Instituts lag der Wert bundesweit bei 46,8 (Vortag: 58,4; Vorwoche: 72,8). Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 2626 Neuinfektionen. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.040 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 270 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 284 Tote gewesen.
STIKO-Experte hält allgemeine Impfempfehlung für Kinder für unwahrscheinlich
Ein Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) hat sich skeptisch zu möglichen Massenimpfungen von Kindern und Jugendlichen geäußert. Eine allgemeine Impfempfehlung der STIKO für Kinder und Jugendliche halte er für unwahrscheinlich, sagte Kommissionsmitglied Rüdiger von Kries am Abend in der Sendung rbb-„Spezial“. Grund dafür sei das unklare Risiko einer Corona-Impfung bei Kindern. „Die STIKO ist ein autonomes Organ, wir arbeiten nicht auf Zuruf des Ministeriums, wir treffen unsere Entscheidungen nach Bewertungen der Risiken und des Nutzens“, sagte von Kries. Momentan sei „nichts“ über die Nebenwirkungen von Corona-Impfungen bei Kindern bekannt. „Bei unklarem Risiko kann ich zur Zeit noch nicht vorhersehen, dass es eine Empfehlung für eine generelle Impfung geben wird.“
Familienministerin Lambrecht: Schnellstmöglich wieder Präsenzunterricht
Kurz vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern mahnt Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) eine schnelle Rückkehr zum Präsenzunterricht an den deutschen Schulen an. „Wir müssen alles dafür tun, damit Schülerinnen und Schüler so schnell wie möglich zum regulären Unterricht zurückkehren zu können“, sagt Lambrecht der Zeitung „Rheinische Post“. Sie setze darauf, dass noch im Sommer ein Impfstoff für Kinder und Jugendliche zugelassen werde und den Schülern sehr schnell ein Impfangebot gemacht werden könne. Aktuelle Studien zeigten, wie sehr gerade Schulkinder durch die Pandemie psychisch belastet seien.