Landesregierung fürchtet 4. Corona-Welle im Herbst

Landesregierung fürchtet 4. Corona-Welle im Herbst

11. Juni 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 11.06.2021 05:15 Uhr

Zur Vorbereitung auf mögliche Herausforderungen wird ein Stab beim Gesundheitsministerium mit Vertretern aller Ministerien eingerichtet.

Stabschef wird Uwe Becker, der zugleich auch Impfmanager des Landes sein soll, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) mitteilte. Becker (61) ist Referatsleiter für Brand- und Katastrophenschutz im Innenministerium. Die Impfzentren, die zunächst nur bis Ende September Bestand haben sollten, bleiben Schwesig zufolge erhalten. „Wir werden in den Herbst hinein impfen müssen, um uns zu schützen, und vor allem wollen wir dann auch Auffrischungsimpfungen machen“, sagte sie nach Beratungen der Ministerpräsidenten der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Dazu sollen die aufgebauten Strukturen mit genutzt werden.

Sorge vor einer vierten Corona-Welle im Herbst

Sorge bereitet vor allem die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus, die zuerst in Indien beobachtet wurde und derzeit in Großbritannien für wieder steigende Infektionszahlen sorgt. Merkel sagte nach dem Bund-Länder-Treffen: „Wir sind im Grunde in einem Wettlauf mit dem Impfen. Jeder Tag, an dem wir eine geringe Nachweisbarkeit dieser Variante haben, ist ein guter Tag.“ Derzeit sei man bei 2,5 Prozent. Auch Schwesig betonte: „Wir können uns nur durch das Impfen vor einer möglichen weiteren Welle im Herbst schützen.“ Mecklenburg-Vorpommern habe aktuell zwar die niedrigsten Inzidenzen bundesweit. „Doch wir können uns nicht darauf verlassen, dass Corona weg ist.“

Mehr als 25 Prozent haben vollen Impfschutz

Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) verwies auf Fortschritte der Impfkampagne im Land. Inzwischen hätten 48,3 Prozent der Menschen im Nordosten mindestens eine Impfung. 25,4 Prozent verfügen über den vollen Impfschutz. Der Minister mahnte dennoch zur Vorsicht: „Wir glauben nicht, dass mit der zweiten Impfung alles vorbei ist, dass sich das Virus dann zurückzieht. Wir wollen vorbereitet sein, auch auf die Fragen einer eventuellen vierten Welle.“

Digitaler Impfpass startet am Montag

Nach Glawes Worten soll der elektronische Impfpass in Mecklenburg-Vorpommern von Montag an starten. Wer eine Impfung erhält, solle einen Code bekommen, der später eingescannt werde, so dass man „relativ schnell“ den Nachweis per Handy führen könne. Dazu werde es eine kostenlose App geben, so Glawe. Geimpfte könnten den digitalen Impfpass in den Impfzentren und in einzelnen Apotheken erhalten, mit den niedergelassenen Ärzten sei man noch im Gespräch.