In Sachsen-Anhalt dürfen Diskos wieder öffnen
15. Juni 2021Der Bund will für Luftfilteranlagen an Schulen und Kitas zahlen. 22,3 Millionen Menschen in Deutschland haben den vollständigen Impfschutz gegen das Coronavirus erhalten. Alle Entwicklungen im Liveblog.
- Diskotheken in Sachsen-Anhalt können wieder öffnen
- Sterbefallzahlen im Mai wieder überdurchschnittlich
- Konsequenzen nach vorzeitiger Impfung für OB von Halle
- Wirtschaftsforscher erwarten Konsumschub
- Spahn: Fünf Millionen digitale Impfnachweise
- RKI meldet 652 Neuinfektionen
- 166 Millionen Euro Corona-Nothilfe an Studenten ausgezahlt
- Pflegebevollmächtigter warnt vor Lockerung der Maskenpflicht
- Kassenärzte fordern mehr Impfstoff
- Maskenpflicht: Intensivmediziner offen für Lockerung
- Geburtenzahl im März auf höchstem Stand seit mehr als 20 Jahren
Großer Andrang bei digitalen Impfnachweis
Großer Andrang auf den neuen digitalen Corona-Impfnachweis hat zwischenzeitlich zu einzelnen technischen Verzögerungen geführt. Das System sei wegen des Ansturms zeitweise überlastet gewesen, teilte das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage mit. Insgesamt seien aber bis zum Nachmittag inzwischen 6,6 Millionen Zertifikate von Impfzentren, mobilen Diensten, Arztpraxen und Apotheken ausgegeben worden.
Gesundheitsminister Jens Spahn sagte am Rande eines Treffens mit seinen EU-Kollegen in Luxemburg, gerade jetzt zu Beginn des Sommers und der Reisezeit sei es für viele Bürgerinnen und Bürger wichtig, dass es eine Einheitlichkeit gebe.
Slowenien lässt Notstand auslaufen
Slowenien lässt nach acht Monaten am Donnerstag den Notstand auslaufen. Damit werden auch die meisten verbliebenen Einschränkungen entfallen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Das Land mit zwei Millionen Einwohnern meldete heute 112 Neuinfektionen und zwei weitere Todesfälle. Etwa 45 Prozent der Erwachsenen haben mindestens eine Impfdosis erhalten, bei 32 Prozent ist die Impfung abgeschlossen.
Kleineres Wacken-Festival Mitte September
Nach der erneuten Absage des Heavy-Metal-Festival ist im schleswig-holsteinischen Wacken vom 16. bis 18. September unter dem Titel „Bullhead City“ eine kleinere Ausgabe geplant. Dazu werden unter anderem Blind Guardian und Doro erwartet. „Wir wollen mit Bullhead City einen Lichtblick in einem weiteren Jahr voller Absagen setzen“, sagte Festival-Mitbegründer Holger Hübner.
Die Kapazität des dreitägigen Festivals soll später mit den Behörden festgelegt werden. Zunächst hatte die «Bild»-Zeitung über das Festival berichtet. Bereits 2020 war das Heavy-Metal-Festival mit seinen rund 75.000 Fans wegen der Corona-Pandemie abgesagt und durch eine Online-Veranstaltung ersetzt worden.
15:52 Uhr
Saarland hebt Maskenpflicht im Unterricht auf
In den Klassenräumen der saarländischen Schulen soll ab Donnerstag die Maskenpflicht aufgehoben werden. Betroffen sind alle Grund- und weiterführenden Schulen. Auf den Fluren und im öffentlichen Personen-Nahverkehr gilt die Maskenpflicht allerdings weiter.
„Wir sind uns in der Landesregierung einig, dass es Lockerungen bei der Maskenpflicht in Innenräumen zuerst bei den Schülerinnen und Schülern geben muss. Für Kinder und Jugendliche ist das Maskentragen im Unterricht angesichts der steigenden Temperaturen eine körperliche Belastung“ sagte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD).
Diskotheken in Sachsen-Anhalt können wieder öffnen
Die Diskotheken in Sachsen-Anhalt können wieder öffnen. Voraussetzung sind Negativtests und eine maximale Auslastung der Diskotheken von 60 Prozent, wie die Staatskanzlei in Magdeburg mitteilte. Die landesweit stabile Sieben-Tage-Inzidenz im einstelligen Bereich ermöglichten weitere zentrale Lockerungen.
So dürften auch Indoor-Spielplätze und Saunen wieder öffnen. Die Kontaktbeschränkung auf bislang maximal zehn Personen wird aufgehoben. Es gilt jetzt die generelle Empfehlung, größere Ansammlungen möglichst zu vermeiden und sich möglichst mit einem konstanten Personenkreis und vorzugsweise im Freien zu treffen. Die entsprechende Verordnung tritt zum Wochenende in Kraft.
Keine Maskenpflicht mehr auf bayrischen Schulhöfen
Bayerns Schüler können unter freiem Himmel künftig wieder ihre Corona-Schutzmasken ablegen. In den Pausen besteht nach Angaben von Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) keine Maskenpflicht mehr. Gleiches gelte etwa bei Wandertagen oder Exkursionen. In den Klassenzimmern müssen die Schülerinnen und Schüler dagegen weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Rheinland-Pfalz streicht Maskenpflicht im Unterricht
An allen Schulen in Rheinland-Pfalz wird ab kommendem Montag die Maskenpflicht im Unterricht aufgehoben. Nach Angaben von Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) soll der Mund-Nasen-Schutz auf dem Weg zum Platz im Klassenzimmer aber weiter getragen werden. Die Regelung gilt ihr zufolge solange, wie die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen unter einem Wert von 35 bleibt.
Maskenpflicht in MV fällt im Freien weitgehend
Die Pflicht, im Freien einen Mund-Nasen-Schutzes zu tragen, soll in der kommenden Woche in Mecklenburg-Vorpommern weitestgehend abgeschafft werden. Nach Angaben von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) wird es außerdem es ein neues Ampelsystem geben, anhand dessen weitere Corona-Maßnahmen oder Lockerungen abgeleitet werden sollen. Es berücksichtigt laut Schwesig nicht allein die Sieben-Tage-Inzidenz, also den Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, sondern zusätzlich auch die Krankenhausauslastung mit Covid-19-Patienten.
Auch für Touristen gelten weniger strenge Regeln.
Sterbefallzahlen im Mai wieder überdurchschnittlich
Im Mai sind sechs Prozent mehr Menschen gestorben als im Schnitt der Vorjahre. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts starben vergangenen Monat 79.756 Menschen – 4300 mehr als im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020. In der 22. Kalenderwoche vom 31. Mai bis zum 6. Juni lagen die Zahlen ebenfalls sechs Prozent über dem Durchschnitt. Eine Woche zuvor hatte dieser Wert noch im Schnitt der Vorjahre gelegen.
Die Zahl der Covid-19-Todesfälle allerdings geht weiter zurück. Zwischen dem 17. und dem 23. Mai starben 796 Menschen – damit fiel die Zahl erstmals seit Ende Oktober wieder in den dreistelligen Bereich.
Sachsen-Anhalt lockert Corona-Regeln
Die Landesregierung in Sachsen-Anhalt will die Corona-Regelungen noch vor dem Wochenende lockern. Nach Angaben von Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) sollen die bislang geltenden Kontaktbeschränkungen in Kontaktempfehlungen umgewandelt werden. Bislang darf jeder bis zu zehn andere Menschen treffen, egal aus welchem Haushalt. Außerdem muss im öffentlichen Personennahverkehr und in Geschäften künftig nur noch ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske fällt dort damit künftig weg.
Auch für den Gastronomiebereich und die Schulen wurden Lockerungen beschlossen: „Die Maskenpflicht entfällt sowohl auf Schulgeländen und Freigeländen als auch im Unterricht“, sagte Bildungsminister Marco Tullner (CDU). Künftig soll der Mund- und Nasen-Schutz demnach nur noch außerhalb des Unterrichts in Gebäuden, wie auf den Fluren, vorgeschrieben sein.
Auch Hamburg lockert bei der Maskenpflicht
Weil sich das Corona-Infektionsgeschehen weiter abschwächt, lockert auch der Hamburger Senat die Maskenpflicht. Im Freien muss ein Mund-Nasen-Schutz ab dem Wochenende nur noch an Orten getragen werden, wo es besonders eng ist. Auf Wochenmärkten und in Innenräumen sowie in Bussen und Bahnen bleibt die Maskenpflicht aber vorerst bestehen.
Ob im öffentlichen Nahverkehr weiterhin FFP2-Masken vorgeschrieben sein werden, ist noch offen. Die Verkehrsminister der Länder beraten morgen über diese Frage. Der Senat befürwortet nach Angaben eines Sprechers mindestens eine medizinische Maske.
Baden-Württemberg lockert Maskenpflicht an Schulen
Besonders Schüler haben unter den Corona-Beschränkungen gelitten – nun sollen sie wieder mehr aufatmen dürfen, auch ohne Maske: Baden-Württemberg will die Maskenpflicht an Schulen lockern. Sofern die Sieben-Tage-Inzidenz in einer Region unter 35 liegt und es zwei Wochen an der Schule keinen Corona-Ausbruch gab, soll die Maskenpflicht „im Unterricht in allen Schulformen“ wegfallen, kündigte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) in Stuttgart an. Bereits bei einer Inzidenz von unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern und Woche soll die Maskenpflicht auf den Pausenhöfen wegfallen.
Konsequenzen nach vorzeitiger Impfung für OB von Halle
Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos), ist vorläufig seines Amtes enthoben worden. Das teilte das Landesverwaltungsamt in Sachsen-Anhalt als zuständige Kommunalaufsichtsbehörde heute mit. Mit Verfügung vom 7. Juni sei Wiegand „vorläufig seines Dienstes als Hauptverwaltungsbeamter der Stadt Halle und aller Ämter, die sich aus seinem Hauptamt ableiten, sowie hiermit in Verbindung stehender Nebenämter enthoben“, heißt es in einer Mitteilung der Behörde.
Wiegand hatte sich im Januar frühzeitig gegen das Coronavirus impfen lassen. Ihm wird vorgeworfen, für diese und weitere Verstöße gegen die vom Bund erlassene Impfreihenfolge verantwortlich zu sein. Der Vorwurf und wahrheitswidrige Behauptungen des Beamten führten zur Einleitung eines Disziplinarverfahrens durch das Landesverwaltungsamt. Die Entscheidung wird nach Angabe der Behörde unmittelbar wirksam.
Rekordeinnahmen für „Ärzte ohne Grenzen“
Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat im ersten Jahr der Corona-Pandemie so viel Unterstützung erhalten wie nie zuvor. Die Einnahmen der deutschen Sektion sind nach Angaben der Organisation im Jahr 2020 auf 221,8 Millionen Euro gestiegen – 2019 waren es demnach noch 171,2 Millionen Euro. Davon seien knapp 90 Prozent direkt in die Arbeit in den Einsatzländern geflossen. Mit knapp 98 Prozent kam der Großteil der Einnahmen nach eigenen Angaben von Spenderinnen und Spendern.
Im aktuellen Jahresbericht steht auch, dass die Hilfsorganisation im vergangenen Jahr so viel wie nie in Europa tätig war. Unter anderem hat sie die von Corona schwer betroffene Region Lombardei in Norditalien unterstützt.
Berlin lockert die Maskenpflicht im Freien
In Berlin fällt im Freien die Maskenpflicht teilweise weg: Auf Bürgersteigen von Einkaufsstraßen und auf sehr belebten Plätzen, für die das bisher vorgeschrieben war, müssen keine Masken mehr getragen werden – bis auf Stellen, an denen kein Mindestabstand möglich ist. Auch im Zoo und im Tierpark fällt im Freien die Maskenpflicht weg. Dagegen gibt es keine Änderung bei der Maskenpflicht für Busse und Bahnen. Im ÖPNV müssen weiterhin FFP2-Masken getragen werden.
Rekordeinnahmen für „Ärzte ohne Grenzen“
Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat im ersten Jahr der Corona-Pandemie so viel Unterstützung erhalten wie nie zuvor. Die Einnahmen der deutschen Sektion sind nach Angaben der Organisation im Jahr 2020 auf 221,8 Millionen Euro gestiegen – 2019 waren es demnach noch 171,2 Millionen Euro. Davon seien knapp 90 Prozent direkt in die Arbeit in den Einsatzländern geflossen. Mit knapp 98 Prozent kam der Großteil der Einnahmen nach eigenen Angaben von Spenderinnen und Spendern.
Im aktuellen Jahresbericht steht auch, dass die Hilfsorganisation im vergangenen Jahr so viel wie nie in Europa tätig war. Unter anderem hat sie die von Corona schwer betroffene Region Lombardei in Norditalien unterstützt.
Berlin lockert die Maskenpflicht im Freien
In Berlin fällt im Freien die Maskenpflicht teilweise weg: Auf Bürgersteigen von Einkaufsstraßen und auf sehr belebten Plätzen, für die das bisher vorgeschrieben war, müssen keine Masken mehr getragen werden – bis auf Stellen, an denen kein Mindestabstand möglich ist. Auch im Zoo und im Tierpark fällt im Freien die Maskenpflicht weg. Dagegen gibt es keine Änderung bei der Maskenpflicht für Busse und Bahnen. Im ÖPNV müssen weiterhin FFP2-Masken getragen werden.
Wirtschaftsforscher erwarten Konsumschub
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat seine Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft wegen der abflauenden Pandemie nach oben korrigiert. Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr um 3,9 Prozent und 2022 sogar um 4,0 Prozent zulegen, sagte das Institut voraus. Im März war es noch von 3,7 und 3,6 Prozent ausgegangen.
Im vergangenen Jahr war Europas größte Volkswirtschaft wegen der Corona-Krise um 4,8 Prozent eingebrochen. „Im Sommer sind die konjunkturellen Aussichten in Deutschland günstig“, heißt es vom IWH. „Weil die Pandemie auf dem Rückzug ist, dürften die Restriktionen, die die Aktivität in vielen Dienstleistungsbranchen behindert haben, nach und nach aufgehoben werden.“ Dadurch sei mit einem kräftigen Schub bei den privaten Käufen zu rechnen, von dem insbesondere der Einzelhandel, das Gastgewerbe und andere Anbieter von Freizeitaktivitäten profitieren dürften.
Spahn: Fünf Millionen digitale Impfnachweise
Nach dem Andrang auf das digitale Corona-Impfzertifikat wird nach den Worten von Gesundheitsminister Jens Spahn bereits heute die Marke von fünf Millionen Exemplaren geknackt. Diese Zahl nannte der CDU-Politiker am Rande eines Treffens mit seinen EU-Kollegen in Luxemburg, bei dem das europäische Zertifikat Thema sein sollte. „Gerade jetzt auch zu Beginn des Sommers, der Reisezeit, (ist es) für viele Bürgerinnen und Bürger sehr, sehr wichtig, dass wir eine Einheitlichkeit haben, dass ein digitaler Impfpass, der in Deutschland oder Spanien oder Finnland ausgestellt wird, eben auch dann in allen europäischen Ländern genutzt werden kann und gültig ist“, sagte Spahn.
Mit dem Zertifikat kann eine vollständige Corona-Impfung ebenso nachgewiesen werden wie eine durchgestandene Infektion oder ein frischer Test. Die digitale Bestätigung einer vollständigen Impfung ist in Deutschland seit Montag bei entsprechenden Papiernachweisen in Apotheken möglich. Bald sollen auch Arztpraxen den digitalen Impfnachweis ausgeben können.
Bund zahlt jetzt für Luftfilteranlagen an Schulen und Kitas
Schulen und Kitas können nun beim Bund Fördermittel für den Einbau von festen Luftfilteranlagen beantragen. Seit Freitag können entsprechende Anträge gestellt werden, wie das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) mitteilte. Die Förderung ist allerdings begrenzt auf Räume und Einrichtungen für Kinder bis 12 Jahren, da für diese Altersgruppe bisher kein Impfstoff gegen Corona zugelassen ist. Anträge können direkt online beim Bafa gestellt werden, entweder durch die Träger der Einrichtungen oder durch Schulen, Kitas und Horte selbst. Es gibt maximal 500.000 Euro.
Nicht gefördert werden mobile Luftfilter, Umbauten an Fenstern oder sogenannte Klappenlüftungen. Außerdem gibt es nur dann Geld, wenn nicht bereits Fördergelder von anderen Stellen, wie dem Land oder der EU fließen. Das Programm ist bis Ende des Jahres befristet. Mit dem ursprünglichen Luftfilterprogramm des Bundes in Höhe von rund 500 Millionen Euro, das im vergangenen Jahr aufgelegt wurde, wird bereits der Einbau von Anlagen in öffentlichen Gebäuden, Theatern, Museen und auch Schulaulen gefördert. Dies wurde nun um Kitas und Schulen ergänzt. Zudem gibt es vom Bund jetzt auch Zuschüsse für die Um- und Aufrüstung bestehender Luftfilteranlagen unter anderem in Einrichtungen der Rehabilitation, Frühförderstellen und Einrichtungen der Kinder und Jugendhilfe gefördert.
22,3 Millionen Menschen mit vollem Impfschutz
22,3 Millionen Menschen in Deutschland haben den vollständigen Impfschutz, wie aus neusten Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Das sind 26,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Knapp 40,5 Millionen Menschen (48,7 Prozent) haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Am Montag wurden 590.529 Millionen Impfdosen verabreicht. 407.728 davon führten zur vollständigen Impfung. Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 54,0 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Auch das Saarland, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen haben die 50-Prozent-Marke geschafft, Mecklenburg-Vorpommern steht kurz davor. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 43,5 Prozent.
Das Saarland zählt mit 31,9 Prozent den höchsten Anteil an Einwohnern mit vollständigem Impfschutz. Hessen ist hier mit 24,5 Prozent am Ende der Rangliste. Die Impfkampagne gegen den Erreger Sars-CoV-2 hat in Deutschland Ende vergangenen Jahres begonnen.
Uni-Abschlussfeier in Wuhan ohne Schutzmaßnahmen
Anderthalb Jahre nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie in der chinesischen Stadt Wuhan haben mehr als 11.000 Studenten an einer riesigen Abschlussfeier teilgenommen. Die Absolventen saßen bei der Veranstaltung am Sonntag in marineblauen Roben dicht gedrängt nebeneinander, ohne Mund-Nase-Bedeckungen zu tragen. Über ihnen hing ein Schild mit der Aufschrift „Wir wünschen euch allen eine großartige Zukunft“.
Im vergangenen Jahr hatten in der Stadt, in der das neuartige Coronavirus Ende 2019 zuerst festgestellt worden war, nur vereinzelt Abschlussfeiern stattgefunden. Die Universität von Wuhan veranstaltete im vergangenen Juni eine größtenteils digitale Abschlussfeier, vor Ort teilnehmende Studenten und Dozenten trugen Masken. Rund 2200 Studenten, die ihr Studium bereits im vergangenen Jahr abgeschlossen hatten, wurden bei der diesjährigen Zeremonie geehrt.
EU-Gesundheitskommissarin warnt vor Nachlassen beim Impfen
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hat beim Treffen der EU-Gesundheitsminister in Luxemburg zu weiterhin hohem Druck bei der Impfkampagne gemahnt. Es gebe „jeden Grund zu Optimismus“, man dürfe jedoch nicht „zu selbstgefällig“ sein, sagte Kyriakides zum Auftakt des eintägigen Ministertreffens. Inzwischen seien mehr als 53 Prozent der Erwachsenen in der EU gegen Corona geimpft; jeder Dritte habe die zweite Dosis erhalten. Man beobachte aber genau die Situation bei den Virusvarianten. „Daher ist wichtig, dass wir die Botschaft senden: impfen, impfen, impfen.“
Länder wollen bei Großveranstaltungen einheitlich vorgehen
Angesichts sinkender Corona-Inzidenzen streben die Länder offenbar ein bundeseinheitliches Vorgehen bei Großveranstaltungen an. In der kommenden Woche solle es einen Vorschlag für eine gemeinsame Regelung geben, kündigte die niedersächsische Staatskanzlei in Hannover an. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte sich bereits in der vergangenen Woche für einheitliche Corona-Regeln bei Großveranstaltungen ausgesprochen. Oft gehe es um ähnliche Veranstaltungen im gleichen Format, etwa bei der Fußballbundesliga oder Konzerttourneen, erklärte der Ministerpräsident. Er forderte unter anderem klare Hygienekonzepte „insbesondere mit der Gewährleistung von Abstand“. Dann könne man sich auch wieder an größere Veranstaltungsformate herantasten.
Einstellungsschub in Großbritannien
Mit der schrittweisen Öffnung der Wirtschaft in Großbritannien hat die Beschäftigtenzahl im Mai im Rekordumfang zugelegt. Sie stieg in den Firmen im vorigen Monat um 197.000, wie aus neuen Steuerdaten hervorgeht. Befördert wurde der Einstellungsschub durch die abklingende Corona-Pandemie, die auch die Öffnung von Innenräumen von Pubs und Restaurants ermöglichte. Dennoch liegt die Beschäftigtenzahl noch immer mehr als eine halbe Million unter dem Niveau von vor der Krise. Die Arbeitslosenquote für den Zeitraum Februar bis April fiel auf 4,7 Prozent.
Der Arbeitsmarkt wurde in der Corona-Krise durch staatliche Kurzarbeiterprogramme stabilisiert. Die Regierung von Premier Boris Johnson hatte zuletzt bei ihrer Öffnungsstrategie in der Pandemie-Krise einen Rückschlag hinnehmen müssen. Sie verschob geplante Lockerungsschritte wegen der raschen Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus um einen Monat. Ursprünglich sollten auf der Insel die meisten Einschränkungen am 21. Juni aufgehoben werden. Nun wird der 19. Juli angepeilt.
Mehr als 40 Corona-Fälle rund um Copa América
Rund um die Fußball-Südamerika-Meisterschaft Copa América in Brasilien sind 41 Corona-Fälle festgestellt worden. Betroffen seien 31 Spieler oder Angestellte teilnehmender Nationalmannschaften sowie zehn Arbeiter, die für die Meisterschaft angeheuert worden seien, teilte das brasilianische Gesundheitsministerium mit. Alle Mitarbeiter mit positivem Testergebnis seien in Brasilia gemeldet worden, wo die brasilianische Auswahl das Turnier am Sonntag mit einem klaren Sieg über Venezuela eröffnete.
Die venezolanische Nationalmannschaft meldete zuvor fast ein Dutzend Corona-Fälle unter Spielern und dem Trainerstab und beorderte daher kurzfristig 15 neue Kicker nach Brasilien. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro, der Gegner von Corona-Schutzmaßnahmen ist, bot sein Land als Gastgeber an, nachdem Argentinien und Kolumbien vor erst zwei Wochen als gemeinsame Ausrichter verworfen worden waren.
Fluggesellschaft Emirates meldet Milliardenverlust
Die Corona-Krise setzt der bis dato so erfolgsverwöhnten Airline Emirates massiv zu: Im vergangenen Jahr hat der weltgrößte Langstrecken-Anbieter einen Nettoverlust von 5,5 Milliarden Dollar (rund 4,5 Milliarden Euro) hinnehmen müssen. Der Umsatz sei wegen der globalen Beschränkungen im Reiseverkehr um mehr als 66 Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar gesunken, teilte das Unternehmen mit. Über das vergangene Jahr hinweg sei das gesamte Passagier- und Frachtaufkommen um 58 Prozent zurückgegangen. Herausschlagen konnte die Airline 2020 noch Einnahmen von 288 Millionen Dollar. Erstmals seit mehr als 30 Jahren konnte die Emirates Group keinen Gewinn vermelden. Die Regierung des Emirats Dubai, der die Airline gehört, warf ihr im vergangenen Jahr einen Rettungsring im Umfang von zwei Milliarden Dollar zu, um Liquiditätsengpässe abzufedern.
Antikörpertherapie von AstraZeneca floppt in klinischer Studie
Eine Corona-Antikörpertherapie von AstraZeneca ist in einer klinischen Studie gescheitert. In der Untersuchung, in der das Mittel zur Vorbeugung von Covid-19 mit einem symptomatischen Verlauf getestet wurde, wurde das Studienziel nicht erreicht, teilt AstraZeneca mit. An der Studie nahmen ungeimpfte Erwachsene ab 18 Jahren teil, die innerhalb der vergangenen acht Tage vor Behandlung Kontakt zu einer infizierten Person hatten. Das Mittel reduzierte zwar das Risiko symptomatischer Covid-Verläufe um 33 Prozent im Vergleich zu einem Placebo, statistisch war das aber nicht signifikant. Die Rivalen Regeneron und Eli Lilly haben ähnliche Antikörpertherapien entwickelt, deren Einsatz bereits freigegeben wurde.
Infektiologe: Maskenpflicht im Freien kann entfallen
Die Maskenpflicht kann nach Ansicht des Bonner Infektiologen Peter Walger im Freien überall entfallen. Dagegen müsse es für Innenräume eine differenzierte Diskussion geben, etwa die Abhängigkeit von der Personenzahl, sagte der Experte von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. Die Maske sei eine der effektivsten Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen.
Mit Blick auf die Schulen hält Walger eine sofortige Beendigung der Maskenpflicht bei allen Kindern unter zehn Jahren für machbar. Bei älteren Kindern müsse man differenzierter schauen. Daten belegten, dass die Dominanz der Übertragung des Coronavirus auf Kinder eindeutig von Erwachsenen ausgehe. „Die Schule ist insgesamt ein relativ sicherer Ort für Kinder, sicherer als das private Milieu. Und dem sollten wir endlich Rechnung tragen“, sagte der Infektiologe. Generell müsse man aber wachsam bleiben, mahnte Walger.
Geburtenzahl im März auf höchstem Stand seit mehr als 20 Jahren
Im März dieses Jahres sind so viele Kinder zur Welt gekommen wie seit mehr als 20 Jahren nicht. Der Anstieg stehe in zeitlichem Zusammenhang mit dem Abflachen der ersten Welle der Corona-Pandemie in Deutschland und den Lockerungen von Anfang Mai 2020 an, erklärte das Statistische Bundesamt. Insgesamt seien im März 2021 laut vorläufigen Zahlen 65.903 Kinder geboren worden. Mehr als 65.000 Geburten in einem März habe es zuletzt 1998 gegeben. Im Vergleich zum März 2020 stieg die Geburtenzahl in diesem Jahr um etwa 5900 oder zehn Prozent, wie die Statistiker erklärten.
Israel hebt Maskenpflicht weitgehend auf
Israel hebt heute wegen der anhaltend niedrigen Zahl von Corona-Neuinfizierten die Maskenpflicht bis auf wenige Ausnahmen auf. Nur noch ungeimpfte Besucher und Mitarbeiter in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen müssen Masken tragen. Hintergrund ist das erhöhte Risiko der Patienten und Senioren, krank zu werden. Auch Personen, die sich auf dem Weg in ihre Quarantäne befinden, sowie Passagiere und Personal in Flugzeugen müssen weiter Masken tragen. Dies teilte das Gesundheitsministerium mit.
Japan verdoppelt Impfdosen für Olympia-Mitarbeiter
Japan hat sich weitere 20.000 Impfdosen für Mitarbeiter bei den Olympischen Spielen in Tokio gesichert. Wie Olympia-Ministerin Tamayo Marukawa bekanntgab, hat die Regierung eine entsprechende Vereinbarung mit dem US-Konzern Pfizer getroffen. Damit erhält Japan für Olympia-Mitarbeiter nun insgesamt 40.000 Impfdosen, nachdem das Internationale Olympische Komitee (IOC) zuvor mit Pfizer bereits eine Vereinbarung über die Bereitstellung von 20.000 Dosen getroffen hatte. So sollen nun auch Freiwillige, die im Olympischen Dorf eingesetzt werden, Mitarbeiter des Organisationskomitees sowie einheimische Journalisten das Angebot einer Corona-Impfung erhalten.
Ungeachtet breiter Ablehnung in der Bevölkerung setzen Japans Olympia-Macher ihre Vorbereitungen für die Spiele unbeirrt fort. Sie waren wegen Corona um ein Jahr verschoben worden. Derzeit dauert der Notstand in Tokio noch bis Sonntag an. Doch erwägt die Regierung, während der Spiele eine Art Quasi-Notstand über Tokio zu verhängen.
Japan spendet AstraZeneca-Dosen an Vietnam
Japan wird 1 Million Impfstoffdosen nach Vietnam schicken, sagte der japanische Außenminister Toshimitsu Motegi. Die Lieferung von in Japan hergestellten AstraZeneca PLC-Impfstoffen soll am Mittwoch in Vietnam eintreffen, sagte Motegi Reportern. Japan erwägt zusätzliche Impfstoffspenden nach Vietnam und Taiwan und plant, Anfang nächsten Monats Dosen nach Indonesien, Malaysia, den Philippinen und Thailand zu senden, fügte Motegi hinzu. Taiwan erhielt Anfang dieses Monats seine erste Lieferung von AstraZeneca-Dosen.
Strobl: „Querdenker“ weiter beobachten
Trotz des Abflauens der Corona-Krise muss der Staat nach Meinung von Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) weiter ein scharfes Auge auf die Protestbewegung um die sogenannten Querdenker haben. „Wir haben die klare Erkenntnis, dass im Zuge des Protestgeschehens Verschwörungsideologien Aufwind erhalten und sich sehr stark verbreitet haben“, sagte der Vorsitzende der Innenministerkonferenz der Nachrichtenagentur dpa. Es gehe um Ideologien, die sich gegen staatliche Vertreter, einzelne gesellschaftliche Gruppen oder gegen die Demokratie an sich richten. „Diese Entwicklung werden wir auf das Schärfste beobachten.“ Man werde die Zusammenarbeit der Verfassungsschützer „bundesweit intensivieren und standardisieren“.
In Baden-Württemberg beobachtet das Landesamt für Verfassungsschutz bereits seit Ende vergangenen Jahres die Organisationsebene der „Querdenken“-Bewegung. Einige Länder sind dem Beispiel gefolgt, aber längst nicht alle. Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet seit Ende April Personen und Gruppen innerhalb der „Querdenken“-Bewegung.
Brasiliens Regierungschef bittet Pfizer um schnellere Lieferung
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro will Insidern zufolge das Impfprogramm beschleunigen. Bolsonaro habe bei Pfizer angefragt, ob die für das vierte Quartal bestimmte Lieferung auf Juni vorgezogen werden könne, sagt ein mit der Angelegenheit vertrauter Regierungsbeamter. Das Büro des Präsidenten bestätigt in den sozialen Medien eine Telefonkonferenz zwischen Bolsonaro, seinem Stabschef, dem Gesundheitsminister sowie Außenminister und den Geschäftsführern von Pfizer Brasilien und Pfizer Lateinamerika. Pfizer lehnt einen Kommentar ab. Brasilien verzeichnet nach den USA die meisten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bolsonaro hatte Covid-19 zunächst als Grippe verharmlost und laut Aussage einer brasilianischen Untersuchungskommission im vergangenen Jahr Impfangebote von Pfizer ignoriert.
RKI registriert 652 Neuinfektionen
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 652 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1204 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 15,5 an (Vortag: 16,6; Vorwoche: 22,9). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 93 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 140 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.716.170 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.586.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 89.937 angegeben.
166 Millionen Euro Corona-Nothilfe an Studenten ausgezahlt
In den vergangenen zwölf Monaten sind rund 166 Millionen Euro Corona-Nothilfe an Studenten ausgezahlt worden. Die Summe nannte das Deutsche Studentenwerk auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Im Durchschnitt hätten die Betroffenen knapp 450 Euro im Monat bekommen. Die sogenannte Überbrückungshilfe kann seit einem Jahr online beantragt werden. Insgesamt seien bei den 57 Studenten- und Studierendenwerken, die sich um die Bearbeitung kümmern, 548.000 Anträge eingegangen. 370.000 Mal sei Überbrückungshilfe gewährt worden.
Da die Leistung für jeden Monat neu beantragt werden muss, lässt sich aus den Zahlen aber nicht schließen, wieviele Studentinnen und Studenten sie in Anspruch genommen haben. Die Unterstützung ist für Betroffene gedacht, die während ihres Studiums zum Beispiel durch einen wegbrechenden Nebenjob in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Überwiesen werden 100 bis maximal 500 Euro pro Monat, wenn per Kontoauszug nachgewiesen werden kann, dass eine pandemiebedingte Notlage besteht. Das Geld muss nicht zurückgezahlt werden.
DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde sagte der dpa: „Die Überbrückungshilfe kommt an, sie funktioniert, sie hilft, leider jedoch nicht allen.“ Es gebe eine Gruppe von Studierenden in dauerhaft prekärer Lage. „Bei mehr als der Hälfte der abgelehnten Überbrückungshilfe-Anträge befinden sich die Studierenden zwar in einer finanziellen Notlage, diese war aber schon vor der Pandemie gegeben und nicht Folge der Pandemie.“ Daher greife die auf die pandemiebedingte Notlage angelegte Überbrückungshilfe für sie nicht. Meyer auf der Heye bekräftigte die Forderung des DSW nach einer strukturellen Reform und Öffnung des Bafög, so dass wieder mehr Studenten damit erreicht werden. Zudem müsse im Bafög für nationale Krisensituationen ein Notfallmechanismus geschaffen werden.
Pflegebevollmächtigter warnt vor Lockerung der Maskenpflicht in Heimen
In der Debatte über ein Ende der Maskenpflicht warnt der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, vor einer übereilten Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen in Betreuungseinrichtungen. „Wenn wir jetzt die Bremse ganz loslassen, kann es sein, dass wir wieder von der Straße in Richtung Normalität abkommen“, sagte Westerfellhaus den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Westerfellhaus sagte zur Begründung, nicht alle Pflegekräfte, Bewohner und Besucher seien geimpft. Lockerungen in Pflegeeinrichtungen, wie etwa die Aufhebung der Maskenpflicht, müssten daher „mit Augenmaß erfolgen“. Mit Blick auf die aktuelle Diskussion über eine weitreichende Aufhebung der Corona-Auflagen erklärte er, trotz sinkender Fallzahlen „sollte der besonderen Situation in Pflegeeinrichtungen weiterhin unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit gelten“.
Kassenärzte fordern mehr Impfstoff
Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Gassen, fordert von Bund und Ländern Schritte für steigendes Tempo beim Impfen und für eine Rückkehr zu mehr Freiheiten. Er erwarte entsprechende „klare Signale“ von der Gesundheitsministerkonferenz an diesem Mittwoch, sagte Gassen der Nachrichtenagentur dpa. „Es müssen mehr Impfstoffe in die Praxen“, sagte Gassen. „Solange Impfstoffe leider immer noch knapp sind, appelliere ich an die Patientinnen und Patienten, Geduld zu haben.“ Jeder werde geimpft werden, der geimpft werden möchte – aber nicht sofort und gleich alle auf einmal. „Trotzdem ist schon jetzt klar: Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte machen aus dem Impffortschritt erst einen Impfturbo“. sagte Gassen. In diesem Zusammenhang sei auch zu klären, wie lange es Sinn mache, die teuren Impfzentren noch aufrecht zu erhalten. „Die nächsten Wochen sollten wir zwar noch an allen Fronten impfen, aber es ist klar, dass wir die Impfzentren dauerhaft nicht brauchen werden.“
Gassen machte sich zudem für eine sofortige Abkehr von der Maskenpflicht im Freien stark. Die Gesundheitsminister müssten einen Weg aufweisen, „wie die Bürgerinnen und Bürger ihre Freiheiten so schnell wie möglich vollumfänglich wiedererhalten werden“, sagte der KBV-Chef. „Beispielsweise kann die Maskenpflicht im Freien sofort und bei einem weiteren Absinken der Infektionszahlen sehr bald auch komplett entfallen.“
Maskenpflicht: Intensivmediziner offen für Lockerung
Die Intensivmediziner stehen einer Lockerung der Maskenpflicht positiv gegenüber, wollen aber das Tragen von Masken in Innenräumen beibehalten. „Generell spricht nichts dagegen: Jetzt im Sommer halten wir uns viel im Freien auf, die Inzidenzen sinken weiter. Und das Wichtigste: Es sind immer mehr Menschen bereits ein- oder zweimal geimpft“, sagt der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Um kein Risiko einzugehen, solle man seiner Meinung nach in Innenräumen aber weiterhin Maske tragen. „Draußen, wo auf großer Fläche viel Abstand zwischen viele Menschen kommen kann und die Aerosole sich nicht in einem Raum sammeln, kann man durchaus die Maske einmal ablegen und ein bisschen frühere Normalität zurückgewinnen.“
Hotel- und Gaststättenverband begrüßt Überprüfung der Maskenpflicht
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) nimmt die Debatte über die generelle Aufhebung der Maskenpflicht positiv auf. „Es ist richtig und konsequent, dass die Maskenpflicht auf den Prüfstand kommt, denn die Inzidenzzahlen sinken und die Impfquote steigt“, sagt Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Dehoga-Bundesverbandes, der Zeitung „Rheinische Post“. Jede Einschränkung – auch die Maskenpflicht – müsse nachvollziehbar, geeignet und verhältnismäßig sein. Insbesondere an der frischen Luft tendiere die Ansteckungsgefahr auch laut führender Aerosolforscher gen Null. Es sei jetzt Aufgabe der Politiker zu entscheiden, ob und wenn ja wo eine Maskenpflicht noch sinnvoll und im Rechtssinne verhältnismäßig ist.