Rechnungshof kritisiert Gesundheitsministerium bei Maskenbeschaffung
17. Juni 2021In Deutschland wurden laut Gesundheitsminister Spahn gestern knapp 1,3 Millionen Menschen geimpft. Angesichts niedriger Neuinfektionszahlen darf in Österreich ab Juli die Nachtgastronomie wieder öffnen. Alle Entwicklungen im Liveblog.
- RKI: 1330 Neuansteckungen, Inzidenz sinkt auf 11,6
- Rechnungshof kritisiert Gesundheitsministerium bei Maskenbeschaffung
- Städte- und Gemeindebund für Erhalt der Impfzentren
- Corona-Impfstoff von CureVac mit geringer Wirksamkeit
- Spahn: 1,3 Millionen Impfungen am Mittwoch
Lissabon wegen Ausbreitung der Delta-Variante abgeriegelt
Lissabon wird wegen einer besorgniserregenden Zunahme der Corona-Infektionsfälle für rund zweieinhalb Tage abgeriegelt. Von Freitagnachmittag bis Montagmorgen dürfen die 2,8 Millionen Bewohner der portugiesischen Hauptstadt den Großraum Lissabon nur aus triftigem Grund verlassen, wie die Regierung mitteilte. Auswärtige werden nur in Ausnahmefällen einreisen dürfen. Mit 928 neuen Infektionen binnen 24 Stunden verzeichnete Lissabon den höchsten Wert seit dem 19. Februar. Das waren rund 75 Prozent aller in Portugal registrierten Fälle.
In der „Area Metropolitana“ Lissabons wohnen aber lediglich rund 27 Prozent aller 10,3 Millionen Bürger Portugals. In Lissabon breite sich derzeit die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus relativ stark aus, sagte Präsidentschaftsministerin Mariana Vieira da Silva. «Es ist nicht leicht, solche Maßnahmen zu ergreifen, aber uns erschienen sie unerlässlich, damit die Lage, die in Lissabon derzeit herrscht, nicht auf das ganze Land übergreift», betonte sie.
19.11 Uhr
Lauterbach räumt ein: „Streeck hatte mit seiner Corona-Prognose recht“
Virologe Hendrik Streeck musste für seine Prognose Anfang des Jahres viel Kritik und Häme einstecken. Streeck hatte vorhergesagt, dass die Infektionszahlen „im März, spätestens April“ fallen würden. Der Grund: Coronaviren verbreiten sich laut Streeck „über die Sommermonate hinweg nur noch auf einem niedrigen Level“. Viele andere Wissenschaftler hatten in diesem Punkt starke Bedenken.
Jetzt sagt Dauermahner Karl Lauterbach (SPD) gegenüber der „Bild“-Zeitung: „Für den Einfluss der Saisonalität auf das Infektionsgeschehen räume ich ein: Hendrik Streeck hatte voll recht.“ Freilich rät Lauterbach trotzdem weiter dazu, „sehr vorsichtig zu bleiben“, vor allem mit Blick auf die neue indische Delta-Variante.
Auch Lauterbach hatte zu jenen gehört, die Streeck kritisiert hatten. Bei einem TV-Auftritt im April bei Markus Lanz sagte der Gesundheitsexperte zum Thema Sommer und Infektionszahlen: „Die Hoffnung war unter Wissenschaftlern nicht weit verbreitet.“ Er kenne „keinen einzigen Wissenschaftler, bis auf einen, der namhaft ist, der diese Hoffnung gehabt hätte.“
Deutschland: Geimpfte Nicht-EU-Bürger dürfen demnächst einreisen
Für Menschen aus Staaten außerhalb der Europäischen Union soll die Einreise nach Deutschland ab dem 25. Juni grundsätzlich wieder möglich sein, wenn sie vollständig gegen Covid-19 geimpft sind. Das soll nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa zwar unabhängig davon sein, ob sie als Geschäftsreisende, Touristen, Studenten oder für einen Besuch kommen wollen. Aktuell dürfen Bürger aus sogenannten Drittstaaten nur in eng umrissenen Ausnahmefällen einreisen. Um Fälschung und Betrug zu vermeiden, legt die neue Regelung genau fest, wie der Impfnachweis aussehen muss. Neben der Bundespolizei sollen auch Fluggesellschaften diesen Nachweis prüfen. Außerdem werden nicht alle weltweit verfügbaren Impfstoffe anerkannt. Ausschlaggebend sind jene Substanzen, die das Paul-Ehrlich-Institut auf seiner Internetseite aufzählt, derzeit die Produkte von BioNTech, Moderna, AstraZeneca und Janssen.
USA wollen Anti-Corona-Pille bis Jahresende ausliefern
Die USA wollen 3,2 Milliarden US-Dollar (rund 2,6 Milliarden Euro) in die Entdeckung und Entwicklung antiviraler Medikamente zur Behandlung der durch das Coronavirus ausgelösten Krankheit Covid-19 investieren. Der US-Immunologe Anthony Fauci stellte die Pläne bei einem Briefing der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses in Washington vor. „Impfstoffe bleiben eindeutig das Kernstück unseres Arsenals gegen Covid-19“, betonte er. Antivirale Mittel könnten jedoch eine wichtige Ergänzung zu Impfstoffen sein. Antivirale Medikamente stellten außerdem eine weitere „Verteidigungslinie“ gegen besorgniserregende Varianten und künftige Bedrohungen durch Viren mit „pandemischem Potenzial“ dar.
Die Medikamente sollen eine antivirale Wirkung haben und nach einer Infektion die Symptome mindern. Sie werde noch entwickelt und könnte zum Jahresende ausgeliefert werden. Dies teilte ein mit der Angelegenheit vertrautes Regierungsmitglied mit der Nachrichtenagentur AP mit. Voraussetzung sei ein erfolgreicher Abschluss klinischer Studien, teilte die Gewährsperson weiter mit.
Finanziert werden soll das Programm mit Mitteln aus dem „amerikanischen Rettungsplan“, einem billionenschweren Maßnahmenbündel, das der Kongress im März verabschiedet hatte. Über die geplante Investition hatte zunächst die „New York Times“ berichtet.
Höchster Infektionsanstieg in Großbritannien seit fast vier Monaten
Großbritannien verzeichnet den höchsten Anstieg an Neuinfektionen binnen eines Tages seit dem 19. Februar. Die Behörden registrieren 11.007 nachgewiesene Ansteckungsfälle, am Tag zuvor waren es noch 9055. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt um 19, am Mittwoch waren es neun weitere Tote.
EMA: Vorerst keine Folgen für Zulassungsverfahren von CureVac
Die enttäuschenden Zwischenergebnisse zur Wirksamkeit des Impfstoffes des Tübinger Herstellers CureVac haben vorerst keine Folgen für das Prüfverfahren bei der Europäischen Arzneimittelbehörde. Es gebe keine harte Mindestgrenze bei der Wirksamkeit, erklärte die EMA. Vor einer Bewertung müssten alle Ergebnisse vorliegen.
CureVac hatte zuvor mitgeteilt, dass der Impfstoff des Unternehmens einer Zwischenanalyse zufolge eine Wirksamkeit von nur 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung „jeglichen Schweregrades“ zeige. Das ist niedriger als bei anderen Impfstoffen. Bei klinischen Studien werde zwar von einer Mindestgrenze von 50 Prozent Wirksamkeit ausgegangen, sagte die EMA. Aber vor allem im Zusammenhang mit den neuen Virusvarianten müsse man die Daten sehr gut prüfen und Vorzüge gegen Nachteile abwägen. Die Experten der EMA prüfen zur Zeit vier Impfstoff-Kandidaten. Wann mit einer Entscheidung zu rechnen sei, sei noch nicht abzusehen. Die Hersteller müssen nach Angaben der Behörde noch zusätzliche Daten liefern.
Russland: Weitere Regionen führen Impfpflicht in Unternehmen ein
Nach Moskau haben weitere Regionen in Russland auf die gestiegenen Corona-Zahlen mit einer verpflichtenden Impfquote in Unternehmen reagiert. Auch auf der Halbinsel Sachalin im äußersten Osten Russlands sind zahlreiche Arbeitgeber angehalten, bis September mindestens 60 Prozent ihrer Angestellten impfen zu lassen, wie die regionale Leiterin der Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor, Olga Funtusowa, erklärte. Von der Regelung betroffen seien unter anderen Beschäftigte im Bildungs- und Gesundheitswesen, in Schönheitssalons, Fitnessstudios sowie im öffentlichen Nahverkehr, sagte Funtusowa der Agentur Interfax zufolge.
Am Mittwoch hatte Moskaus oberste Amtsärztin eine vergleichbare Impfquote für eine Reihe von Unternehmen angeordnet. Dem Beispiel der Hauptstadt folgten auch das Moskauer Umland sowie die sibirische Region Kemerowo. Kritiker bemängeln, dass für eine solche Impfanweisung durch Arbeitgeber die gesetzliche Grundlage fehle. Weil diesen aber Strafen drohen, wenn ihre Unternehmen die Quote nicht erfüllen, sei vorprogrammiert, dass sie ihre Angestellten „mit legalen und illegalen Maßnahmen“ zum Impfen bewegen würden, sagte etwa eine Rechtsanwältin dem kremlkritischen Portal Meduza. Kremlsprecher Dmitri Peskow verteidigte das Vorgehen der Regionen als «absolut richtig», betonte aber erneut, dass keine russlandweite Impfpflicht geplant sei.
Maskenpflicht für Hamburgs Schüler auch nach Sommerferien
Die Schülerinnen und Schüler in Hamburg müssen zumindest zum Start des kommenden Schuljahrs in den Klassenzimmern weiter Maske tragen. Zudem sollen sie auch nach den in der kommenden Woche beginnenden Sommerferien zwei Mal pro Woche getestet werden, kündigte die Schulbehörde an. Auch die Lüftungs- und Hygieneregeln bleiben demnach vorerst in Kraft. „Immer neue Virusvarianten und die Probleme bei der Beschaffung des Impfstoffes bleiben ein Risiko. Deshalb gilt: Lieber testen und lüften als Schulen schließen“, erklärte Schulsenator Ties Rabe.
Es solle nach den Ferien ab dem 5. August an allen Schulen der Hansestadt vollen Präsenzunterricht unter Beibehaltung der geltenden Corona-Sicherheitsmaßnahmen geben. „Wir wollen optimistisch, aber vorsichtig in das neue Schuljahr gehen“, sagte Rabe. In mehreren Bundesländern wie dem Saarland oder Rheinland-Pfalz haben die Landesregierungen hingegen beschlossen, dass die Schülerinnen und Schüler keine Maske im Unterricht mehr tragen müssen.
Städte fordern mehr Hilfe für große kommunale Krankenhäuser
Die Städte fordern angesichts verschärfter Finanznöte in der Corona-Krise stärkere Unterstützung für große kommunale Kliniken. „Krankenhausdefizite in ungeahnter Höhe und wegbrechende Steuereinnahmen durch Corona sind ein brisantes Gemisch“, sagte der Präsident des Deutschen Städtetags, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung. „Bund und Länder müssen die erforderlichen Mittel bereitstellen, damit kommunal getragene Großkrankenhäuser wieder auf gesunden Füßen stehen können.“ Der Städtetag warnte davor, Kommunen finanziell zu überfordern. Sonst wachse die Gefahr, dass manche keine Möglichkeit mehr sähen, große Kliniken mit erheblichem Defizit zu erhalten. „Viele Krankenhäuser sind inzwischen selbst Patient. Sie sind chronisch unterfinanziert“, sagte Jung. Dies zeige sich in der Pandemie jetzt noch stärker.
WHO besorgt wegen rasanter Ausbreitung in Afrika
Die dritte Corona-Welle mit neuen Virus-Varianten wird in Afrika immer stärker. Die Zahl der Neuinfektionen steige dort jede Woche um 22 Prozent, erklärte die Regional-Direktorin der Weltgesundheitsorganisation WHO für Afrika, Matshidiso Moeti, am Donnerstag. Sie forderte mehr Impfstofflieferungen: „Afrika braucht diese Impfdosen hier und jetzt, um die dritte Welle einzudämmen.“ In Afrika sind bisher lediglich knapp 12 Millionen Menschen vollständig geimpft, was weniger als einem Prozent der Bevölkerung des Kontinents entspricht, wie die WHO erklärte.
Die Organisation verzeichnet aber eine Beschleunigung der Impfkampagne in Afrika: In den vergangen fünf Tagen wurden mehr als fünf Millionen Dosen verimpft. Während der vergangenen drei Wochen waren es lediglich 3,5 Millionen Dosen pro Woche gewesen. In der Demokratischen Republik Kongo, Namibia und Uganda gab es laut WHO zuletzt die höchsten wöchentlichen Fallzahlen seit Beginn der Pandemie. Der Anstieg ist demnach vor allem auf das kühlere Wetter im südlichen Afrika und die Verbreitung ansteckenderer Varianten zurückzuführen. Die Deltavariante sei bereits in 14 afrikanischen Ländern nachgewiesen worden, die Alpha- und Betavarianten in 25 Ländern.
Dänemark will 12- bis 15-Jährigen Impfangebot machen
In Dänemark sollen auch Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren gegen Covid-19 geimpft werden. Ihnen soll im Rahmen der nationalen Impfkampagne eine Corona-Impfung angeboten werden, nachdem alle anderen Impfgruppen im Alter ab 16 Jahren an der Reihe gewesen sind. Das empfahl die dänische Gesundheitsverwaltung (SST). Das bedeutet, dass es für die Jüngeren gemäß dem derzeitigen Impfkalender voraussichtlich ab September soweit ist. SST-Direktor Søren Brostrøm sagte auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen, dies geschehe in erster Linie aus einem Wunsch heraus, den Grad der Immunität innerhalb der Bevölkerung zu erhöhen. Das werde auch eine Auswirkung darauf haben, die Pandemie im Winter unter Kontrolle zu behalten. Das Ganze sei vollkommen freiwillig.
Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte den Impfstoff von BioNTech/Pfizer im Mai auch für Kindern ab dem Alter von zwölf Jahren zugelassen. Nach Angaben der dänischen Gesundheitsverwaltung wird davon ausgegangen, dass auch andere Impfstoffe eine EU-Zulassung für Minderjährige erhalten werden.
Einzelhandel sieht mögliche Aufhebung der Maskenpflicht skeptisch
Eine mögliche Abschaffung der Maskenpflicht wird in der Wirtschaft unterschiedlich bewertet. „Kunden und Handel haben sich an die Maskenpflicht gewöhnt“, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelverbands (HDE) dem Portal „Watson“. Es müsse alles unternommen werden, „einen nochmaligen Lockdown zu verhindern“. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) ist zumindest für eine Überprüfung der Pflicht. Jede Einschränkung müsse „nachvollziehbar, geeignet und verhältnismäßig“ sein, sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartes dem Portal. Schwierig ist die Situation beim Kino. Diese sind laut Christine Berg vom Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF) auf die Erlöse vom Verzehr am Platz „dringend angewiesen“.
Der Einzelhandel sieht eine mögliche Aufhebung der Maskenpflicht skeptisch. Bild: picture alliance / Rupert Oberh
Gegen eine Aufhebung der Maskenpflicht ist die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Hygienekonzepte wie Lüften in Klassenzimmern könnten oftmals nicht gut umgesetzt werden, und es seien auch noch nicht alle Lehrer vollständig geimpft. „Die Länder müssen die Sommermonate nutzen und in Sachen Hygieneschutz für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern nacharbeiten“, forderte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern.
Löwe stirbt mit oder an Corona in indischem Zoo
Ein Löwe ist in einem indischen Zoo gestorben, nachdem er zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Bereits Anfang Monat war in dem gleichen Zoo in der Stadt Chennai eine Löwin nach einen positiven Test gestorben, und weitere Löwen waren infiziert worden. Der gestorbene Löwe Pathbanathan habe zunächst etwas gehustet, später habe er aufgehört zu fressen, sagte der Zoo-Vizechef der Zeitung „The New Indian Express“.
Sein Zustand habe sich trotz aller Anstrengungen der Tierärzte schnell verschlechtert. Am Dienstag habe das zwölf Jahre alte Tier Mühe beim Atmen gehabt, am Mittwoch sei es dann gestorben. Nach dem Tod der Löwin Anfang Juni hatte der Arignar Anna Zoological Park mitgeteilt, Tierpfleger seien gegen Corona geimpft und trügen Schutzanzüge. Seit Beginn der Pandemie gab es immer wieder Meldungen über Sars-CoV-2-Infektionen bei Wild- und Haustieren.
Bund hält an CureVac-Beteiligung fest
Der Bund hält auch nach dem Rückschlag der Tübinger Biopharmafirma CureVac bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs an seiner Beteiligung an dem Unternehmen fest. „Mit der Beteiligung an CureVac verfolgte und verfolgt die Bundesregierung gesundheits- und industriepolitische Ziele“, erklärte das Wirtschaftsministerium. Es gehe nicht nur darum, mehr Impfstoffproduktion in Deutschland und Europa anzusiedeln, sondern auch um Forschungsaktivitäten. Für die mRNA-Technologie, die auch bei den Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna zum Einsatz kommt, gebe es vielfältige Anwendungsbereiche, etwa in der Krebsbekämpfung, betonte eine Sprecherin.
Tag der offenen Tür der Bundesregierung fällt aus
Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie lädt die Bundesregierung in diesem Sommer nicht zum Tag der offenen Tür. Zwar seien die Infektionszahlen stark rückläufig und immer mehr Menschen geimpft, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert. „Dennoch ist die Pandemie noch nicht überwunden und wird es auch im August noch nicht sein.“ Der Tag der offenen Tür lebe vom Austausch vieler Bürger mit Politikerinnen und Politikern und von der nahen Begegnung. „Eine solche Veranstaltung mit an die 100 000 Besucherinnen und Besuchern kommt daher für diesen Sommer zu früh“, erklärte Seibert. Den Tag der offenen Tür gibt es seit 1999. Im vergangenen Jahr hatte die Bundesregierung den Bürgern digital einen Blick hinter die Kulissen gewährt. Jetzt erklärte Seibert, digitale und hybride Formate würden „dem Charakter eines Tages der offenen Tür nicht gerecht“.
Hunderte Gesundheitsmitarbeiter in Indonesien trotz Impfung infiziert
In Indonesien haben sich Hunderte Ärzte und Mitarbeiter des Gesundheitswesens trotz vollständiger Impfung mit dem Coronavirus infiziert. Die Betroffenen arbeiteten alle in der Region Kudus in Zentral-Java und seien mit dem Vakzin des chinesischen Herstellers Sinovac geimpft worden, sagte eine Sprecherin des indonesischen Impfprogramms. Alle zeigten jedoch nur milde Symptome. „Sinovac ist wirksam gegen die neuen Varianten“, betonte Tarmizi. Der Inselstaat in Südostasien hat in den vergangenen Tagen wieder steigende Zahlen verzeichnet. Die Behörden meldeten heute mehr als 12.600 Neuinfektionen – so viele wie seit Januar nicht mehr. Vor allem in Kudus hätten die Krankenhäuser kaum noch Platz für neue Patienten, hieß es. Mit 270 Millionen Einwohnern ist Indonesien das viertbevölkerungsreichste Land der Erde. Insgesamt wurden bislang 1,9 Millionen Corona-Infektionen registriert, mehr als 53.000 Todesfälle wurden in Verbindung mit Covid-19 erfasst.
Sozialwissenschaftler fordert „Umverteilung von oben nach unten“
Die Schere zwischen Arm und Reich hat sich aus Sicht des Sozialwissenschaftlers Christoph Butterwegge während der Corona-Pandemie weiter geöffnet. „Die Ungleichheit ist gewachsen. Die ganz Reichen sind noch reicher geworden“, sagte der Kölner Armutsforscher während einer öffentlichen Diskussion zum Thema „Das Soziale neu denken“. Butterwege erklärte, dass das Vermögen von Dieter Schwarz, Inhaber der Discounterketten Lidl und Kaufland, während der Pandemie um eine hohe Milliardensumme angewachsen sei. Dagegen seien viele Gering- und Normalverdiener durch das Kurzarbeitergeld unter die Armutsgefährdungsgrenze gerutscht. „Wir brauchen eine Umverteilung von oben nach unten“, sagte Butterwegge. Die Jobcenter sollten Sanktionen gegenüber Leistungsempfängern auch über die Pandemie hinaus aussetzen, indem sie etwa auf die Vermögensprüfung weiter verzichten und die Angemessenheit der aktuellen Wohnung weiter voraussetzen. Außerdem forderte der Sozialwissenschaftler eine solidarische Bürgerversicherung, in die alle einzahlen. Butterwegge wies darauf hin, dass etwa Beamte, Abgeordnete oder auch Freiberufler derzeit nicht in den Sozialstaat einzahlen. Auch Kapitaleinkünfte, Mieten und Zinsen sollten mit Sozialabgaben belegt werden.
Arbeitsschutzregeln werden langsam gelockert
Betriebe müssen ihre Mitarbeitenden weiterhin testen, feste Teams soll es aber nicht mehr geben: Das Arbeitsministerium lockert angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen die Auflagen. Hygiene- und Abstandsregeln bleiben bestehen.
Disneyland Paris wieder geöffnet
Nach fast achtmonatiger pandemiebedingter Schließung ist Disneyland Paris wieder für Besucher geöffnet. Allerdings gelten Abstands- und Hygieneregeln. So posieren die als Disney-Lieblingsfiguren verkleideten Darsteller – darunter Mickey Mouse, Minnie Mouse und Goofy – wie gewohnt für Selfies mit den Besuchern, halten aber Abstand. Nach den überarbeiteten Regeln des Parks werden „enge Interaktionen, einschließlich Umarmungen, vorübergehend ausgesetzt“. Auch Besucher ab sechs Jahren müssen Masken tragen. Trotzdem waren die Besucher, die zur Öffnungszeit durch die Tore strömten, begeistert, dabei zu sein.
EU-Kommission: Curevac-Rückschlag keine Bedrohung für Impfziel
Der Rückschlag für den Corona-Impfstoff von Curevac stellt aus Sicht der EU-Kommission keine Bedrohung für das Ziel dar, bis Ende Juli 70 Prozent der erwachsenen EU-Bevölkerung zu immunisieren. „Wir haben von Anfang an auf ein breites Portfolio an Impfstoffen gesetzt“, sagte ein Behördensprecher. Das sei auch gemacht worden, um für den Fall vorbereitet zu sein, dass ein Impfstoff ausfalle. Die Kommission gehe weiter davon aus, dass bis Ende kommenden Monats genügend Impfdosen geliefert werden könnten, um den EU-Staaten die Impfung von 70 Prozent ihrer erwachsenen Bevölkerung zu ermöglichen.
Curevac hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass sein Impfstoffkandidat in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung erzielt habe. Damit habe er vorgegebene Kriterien nicht erfüllt. Die EU-Kommission hatte 220 Millionen Dosen des Impfstoffs vorbestellt, Deutschland sollte 24,5 Millionen Dosen erhalten. Es sei nun abzuwarten, ob sich die vorläufigen Ergebnisse bestätigen, hieß es von der Kommission. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte im Februar ein schnelles Prüfverfahren für den Impfstoff der Tübinger Firma gestartet. Für den Fall, dass es zu keiner Marktzulassung in der Europäischen Union kommt, gibt es in dem Vertrag der Kommission mit dem Hersteller eine Ausstiegsklausel.
Fast jeder zweite Deutsche erstgeimpft
Die Corona-Impfungen nähern sich der Schwelle, dass jeder zweite Bundesbürger mindestens eine Spritze bekommen hat. Inzwischen erhielten 41,2 Millionen Menschen oder 49,6 Prozent der Gesamtbevölkerung nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Donnerstag eine erste Dosis. Vollständig mit der meist notwendigen zweiten Spritze geimpft sind demnach 23,9 Millionen Menschen, was 28,8 Prozent der Bevölkerung entspricht.
Bei den Erstimpfungen haben den Angaben zufolge inzwischen 7 der 16 Bundesländer die Schwelle von 50 Prozent der Bevölkerung erreicht oder liegen darüber: An der Spitze liegt Bremen mit 55,6 Prozent gefolgt von Schleswig-Holstein (53,1), dem Saarland (53,0), Nordrhein-Westfalen (52,1), Mecklenburg-Vorpommern (50,9), Niedersachsen (50,6) und Berlin (50,0). Spahn sagte, bei einer wohl anzunehmenden Impfbereitschaft von etwa 75 Prozent der Erwachsenen seien bundesweit nun etwa vier von fünf Erwachsenen mindestens einmal geimpft. Allein mit den zugesagten Impfstofflieferungen von BioNTech/Pfizer und Moderna sei es Stand heute möglich, bis Ende Juli/Anfang August allen Erwachsenen, die wollen, ein Angebot für eine erste Impfungen zu machen.
Italien will Maskenpflicht draußen beenden
Italiens Regierung steuert wegen der niedrigeren Corona-Zahlen auf eine Abschaffung der Maskenpflicht im Freien zu. Wann genau die seit Herbst 2020 geltende Pflicht zum Tragen der Corona-Schutzmasken für den Außenbereich fällt, ist noch offen. Außenminister Luigi Di Maio schrieb auf Facebook: „Die Maske draußen ab dem Sommer abnehmen zu können, ist das Ziel der Regierung, und es ist nahe.“ Zeitungen spekulierten über Mitte Juli, andere hielten eine schnellere Lockerung für möglich. In Südtirol, wo die Landesregierung oft einen Sonderkurs in der Corona-Politik fährt, fällt schon ab Montag (21. Juni) die generelle Maskenpflicht draußen.
Der Chef der in Italien mitregierenden rechten Lega, Matteo Salvini, machte nach eigenen Angaben bei einem Gespräch mit Premier Mario Draghi in Rom Druck auf eine schnelle landesweite Lockerung. Er sprach nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa über eine mögliche Perspektive „von Tagen“ für die „Freiheit beim Atmen“. Draghi ist für seinen vorsichtigen Kurs bei der Entschärfung von Vorschriften bekannt. Außenminister Di Maio von der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung erläuterte: „Wir warten schon seit Monaten auf diesen Moment, und jetzt, wo die Zahlen zeigen, dass wir die Gesundheitskrise überwinden, muss man schneller vorangehen.“
CureVac-Experte: Geringe Wirksamkeit liegt wohl an niedriger Dosierung
Die niedrige Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Curevac ergibt sich laut dem Virenexperten Peter Kremsner daraus, dass das Vakzin nicht hoch genug dosiert werden konnte. Das wiederum habe daran gelegen, dass die einzelnen Bestandteile nicht chemisch modifiziert worden seien, sagte der Leiter der Impfstoff-Studie des Tübinger Biotech-Unternehmens dem SWR. Eigentlich sei dies immer als Vorteil gepriesen worden, wahrscheinlich sei das jetzt der Hauptnachteil: „Das heißt, wir konnten nicht hoch genug dosieren wie das die anderen gemacht haben.“ Die anderen Impfstoffhersteller hätten 30 und 100 Mikrogramm verabreicht. „Mit der Curevac-Impfung konnten wir nur 12 Mikrogramm geben. Dann wurde es zu unverträglich, wenn man weiter höher dosiert hat.“ Das Unternehmen hatte am Mittwochabend mitgeteilt, dass sein Vakzin nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung „jeglichen Schweregrades“ zeigt. Damit habe es die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien nicht erfüllt.
Afghanistan meldet Tageshöchstwert bei Neuinfektionen
In Afghanistan hat die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen und Toten den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie erreicht. Die Behörden meldeten 2313 neue Fälle und 101 Tote, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. In dem Land mit geschätzt rund 37 Millionen Einwohnern erhöhte sich die Gesamtzahl der erfassten Corona-Infektionen damit auf knapp 99.000, mehr als 3900 Menschen starben mit dem Virus.
Die Zahlen waren landesweit zuletzt massiv angestiegen. Anfang Mai wurden noch weniger als 200 neue Fälle binnen eines Tages gemeldet. Es wird angenommen, dass die tatsächliche Anzahl der Infektionen und Toten viel höher ist. In offiziellen Statistiken sind nur Menschen geführt, die in Krankenhäusern sterben, nicht aber zu Hause. Zudem lassen sich viele Menschen mit Symptomen nicht testen. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, hat die Regierung einige Beschränkungen angeordnet, wie die Schließung von Bildungszentren und Hochzeitssälen. Bislang hat das Land mehr als 1,6 Millionen Impfdosen erhalten.
Telefonische Krankschreibung verlängert
Bei leichten Atemwegserkrankungen ist bis zum 30. September weiter eine telefonische Krankschreibung möglich. Der Gemeinsame Bundesausschuss verlängerte die wegen der Corona-Pandemie eingerichtete Sonderregel um drei Monate, wie das Beschlussgremium des Gesundheitswesens mitteilte. Die Verlängerung trotz deutlich gesunkener Infektionszahlen begründete der Bundesausschuss damit, dass es nach wie vor ein relevantes Infektionsgeschehen gebe.
Mit der Sonderregelung können an Atemwegserkrankungen leidende Versicherte zunächst bis zu sieben Tage telefonisch krankgeschrieben werden. Für weitere sieben Tage können niedergelassene Ärzte telefonisch eine Folgebescheinigung ausstellen. Die Ärzte müssen sich aber durch eine eingehende Befragung vom Gesundheitszustand des Versicherten überzeugen und gegebenenfalls prüfen, ob doch eine körperliche Untersuchung nötig ist. Falls das Bundesgesundheitsministerium keine Einwände formuliert, tritt die Verlängerung zum 1. Juli in Kraft.
EU-Behörden: Geimpfte von Test- und Quarantänepflichten ausnehmen
Reisende mit vollständigem Impfschutz gegen Covid-19 oder überstandener Corona-Infektion sollten nach Angaben führender EU-Behörden von Test- und Quarantänepflichten ausgenommen werden. Eine Ausnahme von dieser Empfehlung gelte für Menschen aus Gebieten mit besonders hohem Corona-Risiko oder grassierenden Coronavirus-Varianten, teilten die EU-Luftsicherheitsbehörde EASA und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC in ihren aktualisierten Flugreiserichtlinien mit. Für Reisen aus diesen Gebieten könne die Anforderung eines negativen Corona-Tests in Erwägung gezogen werden.
Mit den Richtlinien liefern die in Köln und Stockholm ansässigen Behörden risikobasierte Empfehlungen für den Flugverkehr in der EU. In der neuen Version wird auch darauf hingewiesen, dass weiterhin auf medizinische Masken, Hygienemaßnahmen und Abstandhalten gesetzt werden sollte. Die Empfehlungen sind für die zuständigen Behörden und Fluggesellschaften nicht bindend, sollen aber als Wegweiser dienen.
Heil: Momentan keine große Sorge wegen Delta-Variante
Die Bundesregierung hat nach Angaben von Arbeitsminister Hubertus Heil zur Zeit keine großen Bedenken wegen der Delta-Variante des Coronavirus. „Ich glaube, dass wir den Sommer gut hinbekommen in Deutschland“, sagte Heil der Nachrichtenagentur dpa. Man müsse aber über den Herbst reden, wachsam und vorbereitet sein. Momentan arbeiteten die Impfungen „für uns“. Diese würden helfen, in diesem Herbst besser vorbereitet zu sein als im Herbst 2020, „wo wir nach dem Sommer, der uns auch alle fröhlich gemacht hat, ein bisschen arglos in eine zweite und dritte Welle gestolpert sind“, so Heil. Man müsse wachsam bleiben und aufpassen, die bisherigen Erfolge nicht durch Leichtsinnigkeit wieder zu verspielen.
Arbeitsminister Hubertus Heil hat zur Zeit keine großen Bedenken wegen der Delta-Variante des Coronavirus.
Die in Indien entdeckte Delta-Variante hat ihren Anteil an den Neuinfektionen in Deutschland binnen einer Woche deutlich gesteigert. Mit 6,2 Prozent in der Kalenderwoche 22 (31. Mai bis 6. Juni) bleibe sie aber weiter relativ selten, heißt es im jüngsten Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI).
Spahn verteidigt „unkonventionelles Handeln“ bei Maskenbeschaffung
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat das Vorgehen seines Ressorts beim Beschaffen damals knapper Corona-Schutzmasken im Frühjahr 2020 gerechtfertigt. „Ja, es stimmt: In dieser Notlage haben wir tatsächlich unkonventionell handeln müssen“, sagte der CDU-Politiker. Er könne sich erinnern, wie Unikliniken wegen fehlender Masken fürchteten, den Betrieb einstellen zu müssen. Dann könne man sagen, man habe gerade keine Struktur für eine Lösung. Stattdessen habe das Ministerium aber auf verschiedenen Wegen alles versucht „und auch viel bezahlt, das ist wahr.“ Als Lehre daraus gelte es jetzt zu schauen, dass es nicht noch einmal so komme, sagte Spahn. So werde auch mit dem Bundesinnenministerium beraten, mehr operative Einheiten für solche Fragen zu bekommen. Das Gesundheitsministerium sei eigentlich ein Gesetzgebungsministerium.
Griechenland erhält 30,5 Milliarden Euro Corona-Hilfen
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat Griechenland Corona-Hilfen in Höhe von 30,5 Milliarden Euro zugesagt. Die griechischen Corona-Aufbaupläne seien ambitioniert und hätten das Potenzial, Griechenland über die nächsten Jahrzehnte in eine bessere Zukunft zu führen, sagte von der Leyen bei einem Besuch in Athen. Acht Milliarden Euro sollen noch in diesem Jahr fließen. Am Vortag hatte von der Leyen im Rahmen des Corona-Aufbauprogramms der EU bereits Spanien und Portugal Milliardensummen in Aussicht gestellt. Der Start der Auszahlungen wird für Juli erwartet. Vorher muss noch der Rat der EU-Länder zustimmen.
1,3 Millionen Impfungen am Mittwoch
Laut Gesundheitsminister Jens Spahn wurden gestern knapp 1,3 Millionen Menschen in Deutschland geimpft. Dies sei die dritthöchste Zahl seit dem Start der Kampagne.
Ministerium: Curevac-Rückschlag ohne Auswirkungen auf Impfkampagne
Das Bundesgesundheitsministerium hat sich nach den negativen Studienergebnissen für den Impfstoff des Herstellers CureVac gelassen gezeigt. „Eine Auswirkung auf das Tempo unserer Impfkampagne hat diese Mitteilung nicht“, erklärte das Ministerium in Berlin. „Die Nachrichten über vorläufige Studienergebnisse können wir von Seiten des Ministeriums nicht kommentieren.“
Wirtschaftsminister von Bund und Ländern beraten über Corona-Hilfen
Heute beraten die Wirtschaftsminister von Bund und Ländern, wie es mit Corona-Hilfen für Firmen weitergeht. Warnungen vor einer dauerhaften Staatswirtschaft werden lauter.
Großbritannien könnte Reiseauflagen für Geimpfte lockern
In Großbritannien ist eine Lockerung der Corona-Reisebeschränkungen für vollständig Geimpfte in der Diskussion. Die Regierung erwäge ein Vorgehen wie das in der Europäischen Union, die Quarantänepflicht für Reisende mit Corona-Impfung nach der Heimkehr aufzuheben, berichtete die Zeitung „Daily Telegraph“. Wer aus einem Land einreise, das nach dem britischen Ampelsystem für das Corona-Risiko gelb eingestuft ist, müsste sich dennoch testen lassen. Die Pressestelle der Regierung erklärte, die Rolle der Impfungen werde bei den Gesundheits- und Testvorgaben für Einreisen in Betracht gezogen.
Zahl der Corona-Infektionen in England steigt wieder stark
Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus steigt die Zahl der Neuinfektionen in England wieder stark an. Einer Datenanalyse im Auftrag der Regierung zufolge lag das Wachstum zwischen dem 3. Mai und dem 7. Juni bei 50 Prozent. Der Zeitraum stimme mit der Verbreitung von Delta überein, teilte das Gesundheitsministerium in London mit. Treiber seien junge und meist ungeimpfte Menschen. Daten von 110.000 Schnelltests zwischen 20. Mai und 7. Juni hätten ergeben, dass die Zahl der Fälle sich alle elf Tage verdoppelt, hieß es weiter. Schwerpunkt ist Nordwestengland. Experten setzen allerdings darauf, dass wegen der Impfkampagne die Ausbreitung des Virus wieder verlangsamt wird. Mittlerweile haben mehr als 30 Millionen Erwachsene – gut die Hälfte – die für den vollen Schutz notwendigen zwei Dosen erhalten. Schon in wenigen Tagen dürfen alle über 18-Jährigen sich für eine Impfung anmelden.
Karlsruhe lehnt AfD-Eilantrag zu EU-Corona-Hilfsfonds ab
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat einen Eilantrag der AfD gegen die Unterzeichnung des deutschen Ratifizierungsgesetzes für den EU-Corona-Hilfsfonds abgelehnt. Da das Gesetz bereits durch den Bundespräsidenten ausgefertigt und im Bundesgesetzblatt verkündet worden sei, habe sich der Antrag erledigt, teilte das Gericht mit.
US-Open wieder vor vollen Zuschauerrängen
Die US-Open der Tennisprofis werden in diesem Jahr wieder vor vollen Zuschauerrängen ausgetragen. Während der zwei Wochen vom 30. August bis 12. September in Flushing Meadows in New York soll eine hundertprozentige Zuschauerkapazität erlaubt sein. Wie die Veranstalter bekanntgaben, sollen im Juli alle Tickets für das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres in den Verkauf gehen. Die US Open wären damit das erste Grand-Slam-Turnier mit voller Zuschauerauslastung seit den Australian Open im Januar/Februar 2020.
Hunderte Ärzte in Indonesien infiziert
In Indonesien haben sich den Behörden zufolge mehr als 350 Ärzte angesteckt, obwohl sie mit dem chinesischen Impfstoff Sinovac geimpft worden waren. Die meisten der Betroffenen hätten keine Symptome, Dutzende der Mediziner müssten allerdings im Krankenhaus behandelt werden, sagt ein Vertreter der Gesundheitsbehörden auf Java. Dort gibt es in einem Bezirk einen Corona-Ausbruch, der von der ansteckenderen Virus-Variante Delta dominiert wird.
DFL-Boss setzt auf Rückkehr der Fans
Angesichts sinkender Corona-Infektionen setzen deutsche Spitzenfunktionäre auf eine Rückkehr der Zuschauer in die Fußballstadien. „Es geht hier um Grundrechte von Menschen und Unternehmen. Es gab gute Gründe, diese vorübergehend einzuschränken. Aber es gibt zwischenzeitlich mehr Gründe, diese Einschränkungen schrittweise zurückzunehmen“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert im „Bild“-Interview. Er sehe „derzeit wenig Gründe, um in der zweiten Jahreshälfte nicht schrittweise zum Normalbetrieb von Großveranstaltungen jeglicher Art zurückzukehren“.
Österreich hebt Corona-Sperre für Bars und Discos auf
Angesichts der niedrigen Neuinfektionszahlen wird in Österreich ab Juli die Nachtgastronomie wieder geöffnet. Die Sperrstunde wird aufgehoben. „Es kann wieder getanzt, gefeiert und geheiratet werden“, sagt Bundeskanzler Sebastian Kurz. Als Voraussetzung gilt die sogenannte „3-G-Regel“: Nur wer getestet, genesen oder geimpft ist, bekommt Zutritt. Bars, Clubs und Discos waren seit Mitte März 2020 geschlossen.
CureVac-Börsenwert nach Impfstoffenttäuschung mehr als halbiert
Verfehlte Wirksamkeitsziele des Corona-Impfstoffkandidaten von CureVac haben am Donnerstag den Börsenwert des Tübinger Unternehmens mehr als halbiert. Vorbörslich brachen die Titel beim Broker Lang & Schwarz zuletzt um 56 Prozent ein auf 34,75 Euro. CureVac hatte am späten Mittwochabend in einer Pflichtbörsenmitteilung eingeräumt, dass der eigene Impfstoffkandidat CVnCoV in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung „jeglichen Schweregrades“ erzielt habe. Damit habe er die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien nicht erfüllt.
Bericht: RKI, Drosten und Lauterbach am häufigsten angefeindet
Das Robert Koch-Institut, der Virologe Christian Drosten und der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach werden einem Bericht zufolge in sozialen Netzwerken am häufigsten von Impfgegnern diskreditiert und angefeindet. Das gehe aus einer Studie des deutschen Ablegers des Londoner „Thinktanks Institute für Strategic Dialogue“ hervor, berichtete das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. Ausgewertet wurden 400.000 Posts der impfskeptischen Szenen in sozialen Netzwerken.
Keine Testpflicht nach Einreise nach Mecklenburg-Vorpommern
Die Testpflicht nach der Einreise nach Mecklenburg-Vorpommern fällt weg. Zuvor mussten sich Touristen jeden dritten Tag im Nordosten testen lassen, sofern sie nicht zweimal geimpft oder von einer Corona-Infektion genesen waren. Die Testpflicht bei der Einreise bleibt hingegen zunächst bestehen. Wer zum Urlaub machen in den Nordosten kommt, muss weiterhin einen maximal 24 Stunden alten Test vorweisen, sofern er nicht zweimal geimpft oder von einer Corona-Infektion genesen ist.
Für manche Dienstleistungen wie die Gastronomie im Innenbereich soll die Testpflicht ebenfalls zunächst bestehen bleiben. Wer in einem Hotel übernachtet, soll dort jedoch seit Donnerstag Gastronomieangebote auch ohne Test in Anspruch nehmen können.
faktenfinder-Podcast: „Kinderimpfung: Was ist wahr, was Fake?“
Wie lassen sich Fake-News, Gerüchte und Verschwörungslegenden erkennen? Der faktenfinder-Podcast der tagesschau widerlegt Falschmeldungen, erklärt Hintergründe und regt zum Nachdenken an. Die neue Folge beschäftigt sich mit dem Thema: „Kinderimpfung: Was ist wahr, was Fake?“
Mehr Unruhen in Zeiten der Pandemie
Die Welt ist nach einem aktuellen Bericht in Zeiten der Pandemie konfliktreicher geworden. Das ist das zentrale Ergebnis des jährlichen Global Peace Index, den das Institute for Economics and Peace in London für 2020 veröffentlichte. Damit hat sich die Friedenssituation im Schnitt zum neunten Mal in zwölf Jahren verschlechtert. Der Gründer des Instituts, Steve Killelea, macht die Corona-Pandemie für eine Verschärfung der Lage verantwortlich: „Obwohl das Niveau von Konflikten und Terrorismus im Jahr 2020 insgesamt gesunken ist, haben politische Instabilität und gewalttätige Demonstrationen zugenommen“, so Killelea.
„Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie werden weitere Unsicherheiten schaffen, insbesondere für Länder, die bereits vor der Pandemie Probleme hatten.“ Voraussichtlich werde die Erholung auch sehr unterschiedlich verlaufen. Das könnte das Risiko für eine weitere Vertiefung der Gräben bergen.
Städte- und Gemeindebund für Erhalt der Impfzentren
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat die Absicht der Gesundheitsministerkonferenz begrüßt, die Corona-Impfzentren über den September hinaus verfügbar zu halten. Die Impfzentren seien „ein unverzichtbarer Baustein in der Pandemiebekämpfung“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Rheinischen Post“. Der Weiterbetrieb der Zentren sei bis mindestens Ende des Jahres notwendig.
Die Teams aus Ärzten und anderen medizinischen Fachkräften in den Impfzentren seien mittlerweile sehr gut eingespielt, sagte Landsberg. „Wenn, wie zu erwarten ist, die Lieferung von Impfdosen weiterhin kontinuierlich steigt, können die Impfzentren einen wichtigen Beitrag leisten, das Impfgeschehen bis September insgesamt deutlich zu beschleunigen.“
Japan erwägt bis zu 10.000 heimische Olympia-Zuschauer
Olympia-Gastgeber Japan will trotz der andauernden Corona-Pandemie bei den Sommerspielen eine begrenzte Zahl an heimischen Zuschauerinnen und Zuschauern in den Wettkampfstätten zulassen. Wie die japanische Tageszeitung „Mainichi Shimbun“ berichtete, erwägt die Regierung eine Obergrenze von 10.000 Fans. Eine offizielle Entscheidung solle bei einem Treffen der Regierung mit der Stadtverwaltung von Tokio, dem Organisationskomitee und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) getroffen werden.
Zuschauerinnen und Zuschauer aus dem Ausland sind bei Olympia in Tokio bereits ausgeschlossen worden. Die Regierung plane nun, keine weiteren Eintrittskarten für die in gut einem Monat beginnenden Spiele zu verkaufen, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo.
Ungeachtet breiter Ablehnung in der japanischen Bevölkerung und Sorgen von Experten setzen Japans Olympia-Macher und das IOC ihre Vorbereitungen für die Spiele fort. Bild: dpa
Australien: AstraZeneca-Präparat erst ab 60 Jahre
Australien schränkt die Empfehlung für den Impfstoff von AstraZeneca weiter ein. Aufgrund der Bedenken über Blutgerinnsel soll das Vakzin nur noch an Menschen über 60 Jahre verimpft werden, sagte Gesundheitsminister Greg Hunt. Zuvor lag die Schwelle bei 50 Jahren.
Mehr als 1,5 Millionen Kinderkrankentage in dritter Welle
Zahlreiche Eltern haben sich in der dritten Corona-Welle wegen geschlossener Kitas und Schulen krankschreiben lassen. Aktuelle Zahlen der größten deutschen Krankenkassen zeigen, dass zwischen Januar und Mai dieses Jahres mehr als 1,5 Millionen Kinderkrankentage von Eltern genommen wurden, weil die Einrichtungen nicht oder nur eingeschränkt in Betrieb waren, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.
Mehr als 600.000 Mal wurde pandemiebedingtes Kinderkrankengeld in dieser Zeit beantragt, wie der AOK-Bundesverband, die Techniker Krankenkasse (TK), die Barmer und die DAK-Gesundheit mitteilten. Den Daten der Kassen zufolge nutzten Eltern das Angebot besonders stark im Februar.
Patientenschützer für weitere Finanzierung der Impfzentren
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert auch mit Blick auf mögliche Corona-Folgeimpfungen eine weitere Finanzierung der regionalen Impfzentren durch den Bund. Voraussichtlich ab Herbst stünden Auffrischungsimpfungen für die 900.000 Pflegeheimbewohner an, sagte Vorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur dpa. Die Impfungen in den 12.000 Pflegeeinrichtungen könnten aber nur mit den mobilen Teams der Impfzentren realisiert werden. „Das gilt auch für Impfaktionen in Corona-Hotspots. Zudem hat nicht jeder einen Hausarzt, um einen Impftermin zu vereinbaren.“
Es sei daher richtig, jetzt ein Konzept für den Fortgang der Impfkampagne zu erarbeiten, sagte Brysch. „Dabei muss klar sein, dass es ohne finanzielle Schützenhilfe des Bundes für die bewährte zentrale Impfstruktur über Weihnachten hinaus nicht gehen wird. Bleibt der Zuschuss aus, ist es wahrscheinlich, dass die Bundesländer die Impfzentren dichtmachen.“ Für die Immunisierung in den Arztpraxen fielen beim Land schließlich keine Kosten an.
RKI meldet 1330 Neuinfektionen, Inzidenz bei 11,6
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 1330 neue Positiv-Tests gemeldet. Das sind 1857 weniger als am Donnerstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf nun 11,6; am Vortag hatte der Wert bei 13,2 gelegen. Dieser gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
105 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöhte sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 90.179. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus.
Immunologen fordern Vorbereitungen auf Delta-Variante
Immunologen haben die Politik aufgefordert, sich angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante insbesondere an den Schulen intensiv auf eine neue Corona-Welle im Herbst vorzubereiten. „Es ist fest davon auszugehen, dass spätestens im Herbst die Delta-Variante die dominierende Variante in Deutschland sein wird“, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI), Carsten Watzl, der „Augsburger Allgemeinen“. „Wenn sehr viele Kinder nicht geimpft sind und die Delta-Variante im Herbst kommt, droht in den Schulen wieder ein stärkeres Ausbruchsgeschehen.“
Man müsse sich daher schon jetzt an Konzepte wie Luftfilter machen, um nicht im Herbst wieder die Schulen zumachen zu müssen. Watzl verwies darauf, dass der Anstieg der Inzidenzzahlen in Großbritannien größtenteils auf Schulkinder zurückgehe, für die es zum Teil noch gar keine Impfstoffe gebe.
UN: Deutschland bremst Pandemie-Bekämpfung
Nach Einschätzung der UN-Entwicklungsorganisation UNDP bremsen Deutschland und andere Länder die Bekämpfung der Corona-Pandemie, indem sie eine Freigabe von Patenten für Impfstoffe blockieren. „Rechte an geistigem Eigentum sind ein Hindernis für eine beschleunigte Verbreitung und Produktion von Impfstoffen“, sagte UNDP-Chef Achim Steiner der Nachrichtenagentur dpa. Es gebe bei Vorstößen wie jenem zur Patent-Freigabe zwar immer Bedenken, doch „Risiko ist kein Grund, jetzt nicht zu handeln“, so Steiner.
Die Freigabe von Patenten müsse als eine von mehreren Maßnahmen in Betracht gezogen werden, um der eklatanten Ungleichheit beim Verteilen der Vakzine zu begegnen. Deutschland hatte sich zuletzt beim G7-Gipfel in Cornwall zusammen mit Großbritannien erneut gegen die Patent-Freigabe gestemmt, die eine lizenzfreie Impfstoffproduktion in Entwicklungsländern ermöglichen könnte.
Kritik an Maskenpflicht in Schulen
Angesichts sinkender Inzidenz-Zahlen und der Hitzewelle haben sich Politiker und Experten für ein Ende der Maskenpflicht in Schulen ausgesprochen. „Bei der momentanen Talfahrt der Infektionsrate sollte die Maskenpflicht inzidenzabhängig fallen“, sagte Thomas Fischbach, Chef des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte der „Bild“.
„Masken haben eine Schutzfunktion, schränken aber auch ein. Schüler können Mimik und Gestik nicht komplett erkennen, schwitzen und bekommen schlechter Luft“, sagte CDU-Familienpolitiker Marcus Weinberg. Infektologe Peter Kremsner, Leiter der CureVac-Studie, regte ebenfalls an, die Masken „angesichts der derzeit niedrigen Inzidenzen“ wegzulassen. „Vor allem, wenn die Durchimpfungsrate weiter so rapide ansteigt, dass die Eltern und Älteren geschützt sind.“
Politikerinnen und Experten kritisieren die Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler. „Eine pauschale Maskenpflicht in Schulen muss fallen“, sagt FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus. „Unsere Kinder haben schon genug gelitten in dieser Pandemie.“ Bild: dpa
Rechnungshof kritisiert Beschaffung von Corona-Masken
Der Bundesrechnungshof hat die zentrale Beschaffung damals knapper Corona-Schutzmasken in der Frühphase der Pandemie durch das Bundesgesundheitsministerium kritisiert. Anzuerkennen sei, unter welch hohem Einsatz es im Frühjahr 2020 half, eine Notlage bei der Versorgung im Gesundheitswesen abzuwenden, heißt es in einem Prüfbericht an den Bundestag. Gerügt wird darin aber das „Fehlen einer systematischen Mengensteuerung“. Die aus einer „massiven Überbeschaffung resultierenden Lagerbestände“ und die aufgewendeten Haushaltsmittel und Personalkapazitäten seien „nicht wirtschaftlich für eine wirksame Pandemiebekämpfung eingesetzt“ worden.
Die kontrahierte Gesamtmenge aus allen Beschaffungswegen übersteige mit 5,8 Milliarden Schutzmasken selbst einen vom Ministerium „auf der Grundlage sachfremder Annahmen“ berechneten Jahresbedarf von 4,7 Milliarden Masken noch um 23 Prozent, heißt es in dem Bericht.
Ryanair will britische Regierung verklagen
Die Fluggesellschaft Ryanair und drei britische Flughafenbetreiber wollen die Regierung in London wegen der Quarantäne-Bestimmungen für Reisende verklagen. Ein Gericht solle die Transparenz des Ampel-Systems überprüfen, berichtete die „Financial Times“. Die Regierung müsse offenlegen, nach welchen Kriterien sie Länder in die Kategorien „grün“, „gelb“ und „rot“ einteile, hieß es. Von der Einstufung hängt etwa ab, ob Reisende in Quarantäne müssen.
Corona-Impfstoff von CureVac verfehlt Wirksamkeitsziele
Im Bemühen um die Markteinführung eines hochwirksamen Corona-Impfstoffs hat das Tübinger Pharma-Unternehmen CureVac einen Rückschlag erlitten. Der Curevac-Impfstoffkandidat CVnCoV habe einer Zwischenanalyse zufolge nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung „jeglichen Schweregrades“ erzielt und damit nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien erreicht, teilte das Unternehmen in einer Pflichtmitteilung mit.
Großbritannien: Impfpflicht für Personal in Pflegeheimen
Die britische Regierung will eine Impfpflicht gegen das Coronavirus für Angestellte in Pflegeheimen in England einführen. Die Notwendigkeit, gefährdete Bewohnerinnen und Bewohner zu beschützen, habe eine größere Bedeutung als das Recht von Beschäftigten auf die freie Entscheidung, ob sie sich impfen ließen, argumentierte die Regierung.
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock gab die neue Regelung bekannt. Die Vorgabe sei ein vernünftiger Schritt, um Menschenleben zu retten. „Die große Mehrheit der Angestellten in Pflegeheimen ist bereits geimpft, aber nicht alle, und wir wissen, dass der Impfstoff nicht nur Sie beschützt, sondern die um Sie herum beschützt“, sagte Hancock. Das Parlament muss der Regelung zustimmen. Sie würde dann im Oktober in Kraft treten.