Mehr als 30 Prozent in Deutschland voll geimpft

Mehr als 30 Prozent in Deutschland voll geimpft

19. Juni 2021 Aus Von mvp-web

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung fordert, die Ladenöffnungszeiten weniger streng zu handhaben. Die Polizei in Hamburg räumt eine Party in einem Park mit 4000 Menschen. Alle Entwicklungen im Live Blog.


  • RKI: Sieben-Tage-Inzidenz im Bund erstmals seit September einstellig
  • Mehr als ein Drittel der Deutschen vollständig geimpft
  • Passagierzahlen bei der Bahn stark eingebrochen
  • Party mit 4000 Menschen im Hamburger Stadtpark aufgelöst
  • Verbot für Reisen zwischen Kanada und USA verlängert
  • USA: 300 Millionen Impfungen in Bidens ersten 150 Tagen Amtszeit

21:16 Uhr

Tausende Brasilianer demonstrieren gegen Corona-Politik

In ganz Brasilien sind Tausende Menschen gegen die Corona-Politik des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro auf die Straßen gegangen. In der Hauptstadt Brasília sowie 14 Provinzhauptstädten forderten sie mehr Impfungen und wirtschaftliche Unterstützung in der Corona-Krise, wie die Nachrichtenplattform „G1“ berichtete. Die Demonstranten verlangten zudem den Rücktritt Bolsonaros, mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Hunger und die Umweltzerstörung sowie die Achtung der Rechte indigener Völker.

20:27 Uhr

Fußballfans in München missachten oft Maskenpflicht

Obwohl die EM-Organisatoren in München angekündigt hatten, die Fans auf den Rängen zum Tragen von Masken zu bewegen, haben nur wenige Fans beim zweiten Spiel der Fußball-Europameisterschaft die vorgeschriebenen FFP2-Masken aufgehabt. Beatrix Zurek, Leiterin des Gesundheitsreferats der Stadt München, sagte zwar, dass sich die Hygienekonzepte insgesamt bewährt hätten. Die nicht eingehaltene Maskenpflicht sieht sie allerdings kritisch. „Im Zweifel müsste man die Person aus dem Stadion führen“, erklärte sie im Podcast „Players“ des Deutschlandfunks.

19:35 Uhr

Impfungen für alle ab 30 in der Türkei

In der Türkei dürfen sich alle Menschen im Alter von mindestens 30 Jahren ab Sonntag gegen das Corona-Virus impfen lassen. Mehr als 26,4 Millionen Menschen in dem Land mit knapp 84 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern haben bislang ihre erste Spritze erhalten und 14,3 Millionen Menschen beide Dosen. In der Türkei wird der von BioNTech und Pfizer entwickelte Impfstoff verabreicht sowie ein Vakzin des chinesischen Herstellers Sinovac.

17:51 Uhr

Spahn und Lauterbach äußern sich optimistisch

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach haben sich zuversichtlich über ein weiteres Abklingen der Corona-Pandemie geäußert. Voraussichtlich werde es nur noch eine kleine Corona-Welle geben, bei der sich die aggressivere Delta-Variante durchsetzen werde, sagten beide bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing. Spahn sagte, er gehe davon aus, dass auch diese Mutation durch niedrige Inzidenz-Werte eingedämmt werden könne.

17:25 Uhr

Putin fordert erneut zum Impfen auf

Russlands Moskau Präsident Wladimir Putin hat in einer Rede beim Parteitag von Geeintes Russland in Moskau ein Aufbauprogramm für den Gesundheitssektor im Umfang von mindestens 100 Milliarden Rubel (1,1 Milliarden Euro) angekündigt. Vor dem Hintergrund des erneuten Aufflammens der Corona-Pandemie und der nach wie vor nur schleppend verlaufenden russischen Impfkampagne forderte er erneut mehr Impfbereitschaft: „Es ist besser, geimpft zu sein, als krank zu werden“.

15:49 Uhr

Weniger als 1000 Corona-Patienten auf Intensivstation

Erstmals seit acht Monaten ist die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstation unter 1000 gefallen. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) meldete 960 Erwachsene in Behandlung. Ähnlich niedrig war die Zahl zuletzt in der zweiten Oktoberhälfte. Am Höhepunkt der dritten Welle Ende April waren es laut DIVI mehr als 5000 Patienten. Die Zahl aller Corona-Intensivpatienten, also einschließlich Kinder, gab die DIVI in ihrem Tagesbericht am Samstag mit 964 an.

15:28 Uhr

STIKO kritisiert Debatte um Kinder-Massenimpfung

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, hat die politische Debatte um eine Massenimpfung von Kindern und Jugendlichen vor dem neuen Schuljahr kritisiert. Grundsätzlich sei bedauerlich, dass dies zu einem politischen Thema geworden sei, noch bevor es eine Zulassung für einen Impfstoff gegeben habe, sagte Mertens auf dem Online-Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin.

Infektionen bei dieser Altersgruppe verliefen bekanntlich sehr häufig asymptomatisch oder mild. Mertens sagte, es habe insgesamt 1849 Fälle gegeben, bei denen es Einweisungen ins Krankenhaus gegeben habe. Dies sei ein Prozent der schon geringen Zahl gemeldeter Fälle.

„Wenn man damals, wie ursprünglich geplant, fünf Millionen Impfstoffdosen für Kinder beiseite gelegt hätte, dann wären das ja fünf Millionen Impfstoffdosen gewesen, die für die Impfung der Eltern gefehlt hätten“, so Mertens. Die STIKO hatte keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen gegen das Coronavirus nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen.

13:22 Uhr

Mehr als 500.000 Corona-Tote in Brasilien

Brasilien hat die Marke von einer halben Million Corona-Toten überschritten. Bei derzeit über 2000 neuen Opfern täglich wird das Land bald schon die USA als Land mit den weltweit höchsten Todeszahlen ablösen, rechnen Virologen vor. Experten zeigen sich beunruhigt über die hohe Zahl von Neuinfektionen: Mit 98.135 Fällen innerhalb von 24 Stunden wurde am Freitag ein absoluter Tagesrekord aufgestellt. Nachdem die Todes- und Infektionszahlen seit Ende April leicht gesunken waren, geht es nun wieder aufwärts. Von einer neuen Welle will die Mikrobiologin Natalia Pasternak jedoch nicht reden. Brasilien verharre vielmehr auf einem hohen Niveau mit eventuellen Anstiegen. Landesweit gedenken Katholiken heute unter dem Motto „Jedes Leben zählt“ der Opfer. Präsident Jair Messias Bolsonaro setzt jedoch seine Kampagne gegen Impfstoffe fort.

12:36 Uhr

Tokio streicht Public Viewings bei Olympia

Die geplanten Public Viewings bei den Olympischen Spielen in Tokio sind wegen der Corona-Pandemie gestrichen worden. Stattdessen sollen einige der sechs dafür vorgesehenen Schauplätze in Japans Hauptstadt als Impfzentren genutzt werden, wie Tokios Gouverneurin Yuriko Koike verkündete. Grund für die Entscheidung sind die anhaltenden Sorgen vor einer Verbreitung des Virus und seiner Mutationen während der Sommerspiele.

Die Public Viewings sollten unter anderem in Parks in Tokio veranstaltet werden, waren aber seit längerem umstritten. In Japan spricht sich seit Monaten eine Mehrheit in Umfragen gegen die Austragung der Olympischen Spiele in diesem Sommer aus. Die Spiele waren im vergangenen Jahr wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben worden und sollen am 23. Juli beginnen.

12:11 Uhr

Indien will erst eigenen Bedarf an Vakzinen decken

Indien will den Export von Corona-Impfstoffen erst wieder aufnehmen, wenn sein Inlandsbedarf gedeckt ist. Erst wenn ein erheblicher Teil der Bevölkerung geimpft sei und es Vorräte aus verschiedenen Quellen gebe, werde Indien wieder andere Länder beliefern, sagte der Chef der indischen Covid-19-Einsatzgruppe, Vinod Paul, im Interview der Nachrichtenagentur AP.

Die indische Regierung hatte die Ausfuhren im April gestoppt. Der weltgrößte Impfstoffhersteller, das Serum Institute of India hat seine Rolle als Hauptlieferant des UN-Programms Covax aufgegeben und erklärt, er könne die Lieferungen womöglich nicht vor Ende des Jahres wieder aufnehmen. Covax soll arme Länder mit Impfstoff versorgen.

Indien hat bislang mehr als 29 Millionen Corona-Infektionen registriert. Mehr als 380.000 Infizierte sind gestorben. Mittlerweile ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen von Spitzenwerten von mehr als 400.000 wieder deutlich gesunken. Vollständig geimpft sind aber weniger als fünf Prozent der mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner.

12:07 Uhr

Spahn für länger laufende Maßnahmen in Schulen

Corona-Maßnahmen in Schulen müssen nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch eine längere Zeit aufrechterhalten werden. „Wir werden nicht völlig ohne Schutzmaßnahmen wieder in den Schulbetrieb gehen können“, sagte er bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing über die Zeit nach den Sommerferien.

Im Herbst und Winter würden trotz derzeit sehr niedriger Inzidenzen voraussichtlich nach wie vor Maßnahmen wie Maskenpflicht oder auch Wechselunterricht notwendig sein. „Da setzen sich Millionen Menschen in Bewegung, die sich sonst nicht in Bewegungen setzen würden und begegnen sich“, betonte Spahn. Das könne dann zu einer „Drehscheibe in die Haushalte hinein“ werden. „Wir sollten dieses Mal die Sommerzeit besser nutzen“.

11:40 Uhr

Mehr als 30 Prozent in Deutschland voll geimpft

Mehr als 30 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Samstag hervor (Stand: 9.45 Uhr). Demnach wurden am Freitag 904.231 Impfdosen verabreicht. Etwas mehr als 42 Millionen Menschen (50,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 25,3 Millionen (30,4 Prozent) sind vollständig geimpft.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 57,0 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Neun weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 45 Prozent. Das Saarland zählt mit 36,5 Prozent den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Hessen ist hier mit 28,2 Prozent am Ende der Rangliste.

11:32 Uhr

Erneute Rekordwerte bei Infektionen in Moskau

Russlands Hauptstadt hat erneut einen Rekordwert an Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Die Behörden in Europas größter Metropole registrierten am Samstag 9120 Fälle – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchststand war am Tag zuvor mit rund 9000 Infektionen erreicht worden. Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge sind mittlerweile fast 90 Prozent der Covid-Erkrankungen auf die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus zurückzuführen.

Moskau kämpft – wie ganz Russland – weiter mit einer großen Impfskepsis in der Bevölkerung. Auch rund ein halbes Jahr nach Beginn der Massenimpfungen haben sich in der Hauptstadt jüngsten Angaben zufolge erst rund 15 Prozent der zwölf Millionen Einwohner mit einem der russischen Präparate immunisieren lassen. In ganz Russland waren laut Angaben vom Freitag circa elf Prozent vollständig geimpft.

11:06 Uhr

DIW-Chef Frantzscher fordert Lockerung der Öffnungszeiten

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, fordert angesichts der schwierigen Lage vieler Einzelhändler eine Lockerung der Öffnungszeiten. „Eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten ist dringend geboten, damit der stationäre Einzelhandel sich im Wettbewerb gegen den Onlinehandel behaupten und Arbeitsplätze sichern kann“, sagte Fratzscher dem „Handelsblatt“.

Der Ökonom stellte sich damit an die Seite des Handelsverbands HDE, der eine Öffnung auch an Sonntagen fordert. Das gebe den Händlern die Chance, wenigstens einen Teil des während der Lockdowns verlorenen Umsatzes nachzuholen und wäre auch ein Signal an die Menschen, dass die Innenstädte wieder offen seien.

10:32 Uhr

Lauterbach: „Historisches Versagen reicher Staaten“

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht in der Corona-Krise ein „historisches Versagen“ reicher Staaten. „Wir haben Impfkapazität aufgebaut, die genau zugeschnitten war auf das, was wir selbst brauchen“, sagte er bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing. „Wir haben keine zusätzliche Impfstoff-Produktionskapazität für die ärmeren Länder.“

Das habe nun zur Folge, dass die Menschen in Südostasien, Afrika oder Lateinamerika weitgehend ungeschützt einem immer gefährlicher werdenden Virus ausgesetzt seien. Denn je mehr Menschen geimpft seien, desto aggressiver müsse das Virus werden, um sich weiter ausbreiten zu können. „Das ist ein historisches Versagen der wohlhabenden Länder“, so Lauterbach.

10:27 Uhr

LH-Chef Spohr bei Geschäftsreisen optimistischer

Lufthansa-Chef Carsten Spohr rechnet langfristig mit einem weniger drastischen Einbruch bei Geschäftsreisen nach der Pandemie als bisher angenommen. „Ich war bisher von einem Rückgang von 10 bis 20 Prozent ausgegangen. Inzwischen glaube ich, dass das Minus eher 10 als 20 Prozent erreichen wird“, sagte Spohr der „Süddeutschen Zeitung“. Der Konzern rechne damit, dass die Geschäftsreisenden vom dritten Quartal an sehr deutlich zurückkommen würden.

Nach den tiefroten Zahlen im vergangenen Jahr, staatlichen Hilfen und einem Stellenabbau hatte die Lufthansa auch im ersten Quartal einen Milliardenverlust eingeflogen. Für das Gesamtjahr erwartet das Management, dass der Konzern im Tagesgeschäft weniger Verlust als 2020 macht. Zuletzt hatte Spohr angekündigt, die Milliardenhilfen der Regierung noch vor der Bundestagswahl am 26. September zurückzahlen zu wollen.

10:06 Uhr

Rave verboten – Zusammenstöße in Frankreich

Wegen des Verbots eines illegalen Raves ist es im Nordwesten Frankreichs zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Partygästen und der Polizei gekommen. Dabei gab es mehrere Verletzte, wie die zuständige Präfektur auf Twitter mitteilte.

Präfekt Emmanuel Berthier sagte, ein junger Mann habe bei der extremen Gewalt eine Hand verloren, fünf Gendarmen seien verletzt worden. Die Zusammenstöße hätten mehr als sieben Stunden gedauert. Einige Beteiligte hätten Molotowcocktails, Boulekugeln und Steine auf Sicherheitskräfte geworfen.

In der Nacht zum Samstag hatten etwa 1500 Partygäste versucht, in dem kleinen bretonischen Ort Redon einen Rave zu veranstalten. Das wurde wegen der Corona-Lage jedoch verboten. Die Gendarmerie war mit etwa 400 Kräften im Einsatz. Am Samstagmorgen hatte sich die Situation Berthier zufolge wieder beruhigt. Die Staatsanwaltschaft habe Untersuchungen eingeleitet.

08:58 Uhr

Polizei löst Party mit 4000 Menschen in Hamburg auf

Rund 4000 Menschen haben in der Nacht zu Samstag im Hamburger Stadtpark gefeiert – dabei wurde gegen die Corona-Regeln verstoßen. Mehrfach versuchte die Polizei, große Gruppen von Menschen aufzulösen, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Da dies jedoch nicht gelang, entschied sich die Polizei, das Gelände zu räumen. Dabei kam es vereinzelt zu Flaschenwürfen auf die Polizisten.

Zwei von ihnen wurden leicht verletzt und kamen vorsorglich in ein Krankenhaus. Sie wurden kurze Zeit später wieder entlassen. Es sei unklar, ob auch Besucher verletzt worden seien. „Ab 1.15 Uhr waren dann nur noch wenige Personen vor Ort, es wurde ruhiger“, sagte der Polizeisprecher. Festnahmen habe es keine gegeben.

08:35 Uhr

DB: Passagierzahl bricht um 50 Prozent ein

Die Corona-Krise macht sich einem Medienbericht zufolge immer stärker bei den Passagierzahlen der Deutschen Bahn bemerkbar. In den ersten Monaten dieses Jahres brach das Passagieraufkommen laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ im Fernverkehr im Vergleich zum Vorjahr um rund 50 Prozent ein. Das Unternehmen zählte demnach „per April“ nur noch 15,6 Millionen Passagiere, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Unterlagen der Bahn.

Im Regionalverkehr ging das Fahrgastaufkommen ebenfalls um gut 40 Prozent auf 278 Millionen Reisende zurück. Nur das Transportaufkommen bei der Güterbahn stieg leicht um fünf Prozent. Die Ziele im Personenverkehr für das Gesamtjahr seien durch die „anhaltenden Corona-Einschränkungen in Gefahr“, heißt es demnach in den Papieren.

07:22 Uhr

Lauterbach gegen EM-Spiele in London

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen London als Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft kritisiert. Es sei unvertretbar, dass in England Fußballspiele mit Zuschauern stattfänden, sagte der Politiker der Mediengruppe RTL/ntv. „Die Delta-Variante ist einfach zu gefährlich. Das ist eine Gefährdung der Bürger Englands und der Bürger Europas. Man müsste die Spiele in ein anderes europäisches Land verschieben“, sagte Lauterbach.

Allerdings sprach er sich dagegen aus, München als möglichen Ersatzort ins Spiel zu bringen. „Es wäre unglücklich, wenn man einen Vorschlag macht, der das eigene Stadion und die eigenen Fans bevorzugt. Wir wären nicht glaubwürdig, wenn wir England vorschlagen, dass die Spiele stattdessen bei uns stattfinden sollen“, erklärte der Politiker.

04:24 Uhr

RKI: Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit September einstellig

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Fälle ist erstmals seit gut neun Monaten wieder im einstelligen Bereich. Das Robert Koch-Institut gab den Wert der Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner am Samstag mit 9,3 an. Zuletzt war am 13. September ein einstelliger Inzidenzwert auf Bundesebene registriert worden.

Das RKI meldete zudem 1108 Corona-Neuinfektionen und 99 Corona-Todesfälle. Am Samstag vergangener Woche waren 1911 Neuinfektionen sowie 129 Todesfälle registriert worden. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt laut den neuesten RKI-Angaben bei 3.721.139. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 90.369.

01:15 Uhr

Verbot für Reisen zwischen Kanada und USA verlängert

Nicht unbedingt notwendige Reisen zwischen den USA und Kanada bleiben weiter verboten. Das Verbot werde bis 21. Juli verlängert, teilte die kanadische Regierung am Freitag mit. Der Schritt sei in Absprache mit den USA erfolgt, informierte der Minister für öffentliche Gesundheit, Bill Blair. „Wir sehen immer noch Fälle im Land und wir wollen sie nach unten bekommen“, sagte der kanadische Premierminister Justin Trudeau. „Gleichzeitig wissen wir auch, dass wir unsere Ziele von 75 Prozent Geimpften mit der ersten Dosis und mindestens 20 Prozent Geimpften mit der zweiten Dosis erreichen müssen, bevor wir anfangen können, die Dinge zu lockern, weil selbst eine vollständig geimpfte Einzelperson Covid-19 an jemanden weitergeben kann, der nicht geimpft ist.“

Es hat in den USA Forderungen gegeben, dass die Grenze zu Kanada für nicht unbedingt erforderliche Reisen wie touristische geöffnet wird. Das Verbot war im März 2020 bekanntgegeben worden. Es ist seitdem jeden Monat verlängert worden. Auch einige kanadische Provinzen erlauben Reisen aus anderen Provinzen nicht.

00:46 Uhr

USA: 300 Millionen Impfungen in Bidens ersten 150 Tagen Amtszeit

US-Präsident Joe Biden hat die Zahl der Impfungen gegen das Coronavirus in dem Land in den ersten 150 Tagen seiner Amtszeit gefeiert. Biden teilte mit, dass in dem Zeitraum 300 Millionen Impfungen verabreicht worden seien. Er machte dafür Wissenschaftler, Unternehmen, die Amerikaner und Bemühungen seiner Regierung verantwortlich. „Wir gehen in einen ganz anderen Sommer im Vergleich zu letztem Jahr“, sagte Biden. „Einen hellen Sommer.“

Einen anderen Meilenstein dürfte Biden dagegen verpassen. Er wollte, dass bis zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli 70 Prozent der erwachsenen Amerikaner zumindest eine Impfung gegen das Coronavirus bekommen haben. Die Rate der Impfungen im Land ist erheblich zurückgegangen. Biden wollte, dass der Independence Day als „Sommer der Freiheit“ vom Coronavirus gefeiert wird.

00:37 Uhr

Spahn rechtfertigt Vorgehen bei Masken-Beschaffung

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sein Vorgehen bei der Beschaffung von Corona-Schutzmasken gegen Kritik verteidigt. „Es wäre doch niemand auf die Idee gekommen, in China nicht-zertifizierte FFP-2-Masken zu bestellen, wenn es in Europa zertifizierte FFP-2-Masken gegeben hätte“, sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die ganze Welt habe in China gekauft. Spahn sagte: „Manchmal fühle ich mich wie bei der Feuerwehr, die einen Großbrand gelöscht hat und die dann zu hören bekommt, dass dabei Wasser daneben gelaufen ist.“ Für ihn zähle am meisten, dass man die Pandemie gemeinsam unter Kontrolle gebracht habe.

Der Bundesrechnungshof hatte eine „Überbeschaffung“ von Corona-Schutzmasken moniert und beklagt, die aufgewendeten Haushaltsmittel in Milliardenhöhe seien „nicht wirtschaftlich für eine wirksame Pandemiebekämpfung eingesetzt“ worden. Zudem hatte ein Streit über möglicherweise minderwertige, in China bestellte Corona-Schutzmasken die Koalition belastet. Spahn räumte ein: „Ich sage im Nachhinein nicht, dass wir alles richtig entschieden haben. Aber wir haben nach bestem Wissen und Gewissen entschieden.“ Die Beschaffung der Masken sei teuer gewesen. „Aber keine Masken zu haben, wäre uns deutlich teurer zu stehen gekommen. Auf dem Markt herrschte damals eine Wildwest-Situation. In einem Jahr wird der Bundesrechnungshof übrigens mit Sicherheit sagen, wir hätten zu viel und zu teuer Impfstoff bestellt“, sagte der Minister.

In dieser größten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik hätten kurzfristig Dinge zum Schutz der Bevölkerung gefehlt. „Wenn Sie dann als Gesundheitsminister die Wahl haben, ob in der nächsten Woche Kliniken den Betrieb einstellen, weil sie keine Masken mehr haben oder ob sie unkonventionell Masken besorgen – da habe ich mich für den unkonventionellen Weg entschieden.“

00:21 Uhr

Uganda verbietet Nutzung von Privatautos und ÖPNV

Uganda hat wegen eines Anstiegs der Coronavirus-Infektionen die allgemeine Nutzung von Privatfahrzeugen und des öffentlichen Nahverkehrs in verschiedenen Bezirken verboten. Die Maßnahmen, die der ugandische Präsident Yoweri Museveni am Freitagabend bekanntgab, beziehen sich auch auf die Hauptstadt Kampala. Es dürfen nur Fahrzeuge auf den Straßen in Betrieb sein, die Fracht oder Kranke und systemrelevante Arbeiter transportieren.

Auch Geschäfte in der Innenstadt von Kampala müssen den Betrieb für Besucher einstellen. Die neuen Maßnahmen sollen für 42 Tage gelten. Uganda hat 68.779 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Es hat dort 584 bestätigte Todesfälle damit gegeben. Die Einwohner Afrikas machen 18 Prozent der Weltbevölkerung aus. Afrika hat aber nur zwei Prozent der weltweit verabreichten Impfstoffdosen bekommen.