Küstenorte zu Ferienbeginn gut besucht
27. Juni 2021Am EM-Spielort St. Petersburg ist vor dem Viertelfinale die Zahl der Neuinfektionen gestiegen. Der Verband Bildung und Erziehung dringt auf eine „Sicherheitsphase“ nach den Sommerferien. Die Entwicklungen im Liveblog.
- Infektionszahlen in St. Petersburg vor EM-Viertelfinale steigen
- Bangkok schließt Restaurants und Baustellen
- Politiker fordern schnellere Zweitimpfung
- RKI registriert 538 Corona-Neuinfektionen
- Lehrerverband fordert „Sicherheitsphase“ nach Sommerferien
Berlins Regierender Bürgermeister will mehr Tests für Reiserückkehrer
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller befürwortet strengere Regeln für Corona-Tests bei der Rückkehr von Urlaubern nach Deutschland. Er sei eindeutig dafür, sagte er in der ZDF-Sendung „Berlin direkt.“ „Diese Stichproben reichen nicht, die im Moment von der Bundespolizei umgesetzt werden“, so der SPD-Politiker. Es gebe auch gar keinen Grund dafür, das nicht flächendeckend zu kontrollieren. „Sie können schon bei der Anreise kontrollieren, wer hat den entsprechenden negativen Testnachweis. Und dann hier nach einer bestimmten Quarantänezeit auch mit einem erneuten Test gegenchecken, dass man auch wirklich negativ ist.“ „Es ist schön, wenn die Menschen Urlaub machen können, aber wir wollen die Gefahren ja nicht zurückbekommen hier nach Deutschland“, so Müller weiter.
Zur Diskussion um eine mögliche vierte Corona-Welle im Herbst sagte Müller: „Wenn wir nicht mit neuen Varianten, mit einer neuen großen Infektionswelle konfrontiert sind, glaube ich, werden wir über den Impffortschritt so einen guten Schutz haben, auch für die jetzt bekannte Delta-Variante, dass wir keinen anderen erneuten Lockdown brauchen.“ Aber auch im Herbst werde der Gesundheitsschutz im Vordergrund stehen.
Luxemburgs Regierungschef positiv auf Corona getestet
Kurz nach dem EU-Gipfel ist Luxemburgs Regierungschef Xavier Bettel positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bettel begab sich nach dem Test für zehn Tage in Quarantäne, wie seine Sprecherin mitteilte. Der 48-Jährige, der bisher nur einmal mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft wurde, hatte am Donnerstag und Freitag noch am EU-Gipfel teilgenommen. Nach Angaben seiner Sprecherin wurden die 26 anderen Staats- und Regierungschefs aber nicht als Kontaktpersonen eingestuft. „Keiner der Staats- und Regierungschefs steht auf der Liste der engen Kontakte des Ministerpräsidenten“, sagte Bettels Sprecherin.
In Luxemburg gilt als enger Kontakt, wenn mindestens 15 Minuten lang ohne Schutzmaßnahmen wie Maske oder Mindestabstand Kontakt zu einem Infizierten bestand. Beim EU-Gipfel seien die Hygienemaßnahmen eingehalten worden, sagte die Sprecherin. Bettel leidet den Angaben zufolge unter leichten Symptomen wie Fieber und Kopfschmerzen, wird seine Arbeit aber im Homeoffice fortsetzen.
Hunderte Schüler aus Spanien infizierten sich auf Mallorca-Klassenfahrt
Mehr als 800 Schüler und Schülerinnen aus mehreren Teilen Spaniens haben sich auf Abschlussfahrten nach Mallorca Mitte Juni mit dem Coronavirus infiziert. Nach jüngsten Angaben der verschiedenen Regionalregierungen erhöhte sich die Zahl der infizierten Teenager um mehr als 200 auf mindestens 848. Allein in Madrid sind mindestens 410 Jugendliche betroffen. Fälle meldeten auch das Baskenland (126), Valencia (104), Galizien (70), Katalonien (64), die Balearen (33), Murcia (20), Kastilien-La Mancha (11) und Aragonien (10).
Es wird vermutet, dass sehr viele der betroffenen jungen Leute mit ein und derselben Fähre von Valencia nach Mallorca fuhren. Andere kamen vermutlich auf der Insel miteinander in Kontakt. Alle Schüler hätten sich mit der Alpha-Variante des Virus infiziert, die zuerst in Großbritannien entdeckt worden war, hieß es. Gesundheitsministerin Carolina Darias rief Jugendlichen und junge Erwachsene, von denen die meisten wegen der strikten Alterspriorisierung in Spanien noch nicht geimpft sind, zu „verantwortungsvollem Verhalten“ auf.
Neue Studien zur Wirksamkeit von AstraZeneca gestartet
AstraZeneca und die Universität Oxford haben mit neuen Studien zur Wirksamkeit ihres abgewandelten Impfstoffs gegen die Beta-Variante des Coronavirus begonnen. Es sei wichtig, sich auf Veränderungen beim Coronavirus vorzubereiten und somit der Pandemie „einen Schritt voraus zu sein“, erklärte der Direktor der Oxford Vaccine Group, Andrew Pollar. An den klinischen Studien der Phasen II und III mit dem leicht veränderten Auffrischungsimpfstoff sollen rund 2250 Teilnehmer aus Großbritannien, Südafrika, Brasilien und Polen teilnehmen. Ein Teil der Probanden soll bereits zwei Mal mit dem Original-Vektorvirenimpfstoff von AstraZeneca oder mit einem der mRNA-Vakzine wie etwa von BioNTech/Pfizer geimpft worden sein, ein anderer Teil soll noch keine Impfung erhalten haben. Erste Daten werden noch in diesem Jahr erwartet.
Die Beta-Mutante war zuerst in Südafrika entdeckt worden. Experten gehen davon aus, dass die bestehenden Impfstoffe gegen diese Variante weniger wirksam sind, auch wenn sie weiterhin schwere Erkrankungen verhindern. Große Sorge bereitet inzwischen aber vor allem die zuerst in Indien entdeckte hochansteckende Delta-Variante.
Schärfere Corona-Maßnahmen in Australien
Nach einem Anstieg der Neuinfektionen sind Australien die Corona-Maßnahmen teils deutlich verschärft worden. Im Großraum Darwin im Norden des Landes gelte seit heute zunächst für zwei Tage ein „voller Lockdown“, teilte die Regionalregierung mit. Dort wurden mehrere Menschen positiv getestet, nachdem sich ein Bergarbeiter vermutlich bei einer Übernachtung in einem Quarantäne-Hotel an der Ostküste infiziert hatte. Knapp 200 Menschen befinden sich nun in Isolation.
Bereits seit gestern ist in der Millionenmetropole Sydney und den umliegenden Regionen ein zweiwöchiger Lockdown in Kraft. Bis auf wenige Ausnahmen müssen Bewohner zuhause bleiben. Grund ist die sich ausbreitende Delta-Variante. Die Regierungschefin des Bundesstaats New South Wales, Gladys Berejiklian, erwartet, dass sich die Lage verschärft. In New South Wales stieg die Zahl der örtlich übertragenen Fälle binnen einer Woche von sieben auf mehr als hundert. Auch für die westaustralische Millionenstadt Perth ordneten die Behörden Beschränkungen an. Dort gelten zunächst für drei Tage Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht.
Rekordzahl an Neuansteckungen in Indonesien
Indonesien hat mit mehr als 21.000 neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden einen Rekordwert bei den Corona-Neuinfektionen verzeichnet. „Wir haben einen Anstieg der Fallzahlen erwartet“, sagte eine Sprecherin der Pandemie-Taskforce. Die Experten gehen demnach von weiter steigenden Zahlen in den kommenden zwei bis drei Wochen aus. Bereits in den vergangenen Wochen waren die Fallzahlen in Indonesien sprunghaft angestiegen. Grund sind wohl zahlreiche Reisen nach dem Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan im Mai sowie neue hochinfektiöse Virus-Varianten.
Die Befürchtung wächst, dass das fragile Gesundheitssystem zusammenbrechen könnte. Viele Krankenhäuser sind bereits überfüllt. Die indonesischen Behörden verzeichneten bislang insgesamt mehr als 2,1 Millionen Ansteckungen und über 57.000 Todesfälle. Indonesien ist damit das am stärksten von der Pandemie betroffene Land in Südostasien. Die tatsächliche Zahl der Ansteckungen dürfte aufgrund der niedrigen Testraten noch deutlich höher liegen.
Hunderte deutsche Urlauber verlassen Portugal
Hunderte Deutsche haben ihren Portugal-Urlaub vorzeitig beendet, um das neue Virusvariantengebiet so schnell wie möglich zu verlassen. Rund 270 Touristen hätten das Angebot angenommen, heute in den Flieger Richtung Heimat zu steigen, sagte Pascal Zahn vom deutschen Reiseanbieter Olimar in Köln der Deutschen Presse-Agentur. Gut 50 seien bereits gestern zurückgeflogen, einige wollten das am Montag tun, bevor um Mitternacht die neue Einstufung des Robert Koch-Instituts (RKI) in Kraft tritt. Wer ab Dienstag aus Portugal kommend in Deutschland einreist, muss sich strengen Quarantäneregeln unterziehen.
Nach Schätzungen des Deutschen Reiseverbandes DRV machen zurzeit etwa 1000 Deutsche in Portugal Urlaub. „Es sind noch nicht so viele, weil Portugal erst seit kurzem wieder leicht zugänglich ist“, sagte DRV-Sprecherin Kerstin Heinen. Das RKI hatte Portugal wegen der Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus am Freitagabend zum Virusvariantengebiet erklärt – zunächst für zwei Wochen.
Küstenorte zu Ferienbeginn gut besucht
Die Küstenorte in Schleswig-Holstein zeigen sich zufrieden mit dem Start in die Sommerferien. Nach Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haben in dieser Woche auch in Berlin, Brandenburg und Hamburg die Ferien begonnen. Nach Angaben vom Tourismus Marketing in Büsum sind die Unterkünfte zu über 90 Prozent ausgelastet. Der große Ansturm werde jedoch vor allem im Juli und August erwartet. Auch an der Ostsee ist das Feriengeschäft in vollem Gange. Der Tourismusdirektor von Fehmarn, Oliver Behncke, nennt eine Auslastung von 90 bis 95 Prozent. Damit sei das Geschäft vergleichbar mit dem in einem normalen Jahr zu Beginn der Sommerferien. Probleme mit den noch geltenden Corona-Regeln gebe es nicht, sind sich alle Befragten einig.
Offenbar Party in italienischer Krisenregion
Hunderte Menschen sollen laut Medienberichten in der Nacht zum Sonntag in einer Corona-Krisenregion Norditaliens stundenlang eine Party gefeiert haben. In Maleo hätten sie die Masken- und Abstandsregeln nicht eingehalten, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Der kleine Ort in der Lombardei steht im Fokus, weil dort zuletzt Corona-Fälle mit der gefährlichen Delta-Variante des Coronavirus nachgewiesen worden waren.
Die Raver-Party in dem früheren Steinbruch in Maleo hatte den Berichten zufolge bereits am Samstagabend begonnen und zog sich bis Sonntagnachmittag. Die Zeitung „Corriere della Sera“ schrieb von 700 Menschen, die auf der illegalen Feier tanzten. Die Einsatzkräfte versuchten die Organisatoren ausfindig zu machen. Die Partygäste sollen sich in den vergangenen Tagen über die sozialen Medien verabredet haben.
Spanische Corona-Ärztin bekommt Dresdner Friedenspreis
Mit ihrem fantasievollen Engagement in der Corona-Pandemie hat die spanische Ärztin Cristina Marin Campos ein Zeichen der Hoffnung gesetzt: Tausende Briefe haben Spanierinnen und Spanier an Covid-19-Kranke auf Intensivstationen geschrieben. Die Ärztin Cristina Marin Campos vom Hospital Universitario de La Princesa in Madrid hatte dazu in einem Video aufgerufen. Sie wollte eigenen Angaben zufolge die Einsamkeit der isolierten Menschen lindern helfen. Nach dem Aufruf von Campos waren bereits am ersten Tag 35.000 Briefe eingegangen, insgesamt sollten es mehr als 110.000 werden.
Für ihr Engagement in der Corona-Pandemie ist sie mit dem Dresdner Friedenspreis ausgezeichnet worden. Die 33-Jährige werde stellvertretend für Ärzte, Ärztinnen und Pflegekräfte weltweit geehrt, die Herausragendes geleistet hätten, sagte der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP), Ehrenmitglied der „Friends of Dresden“ Deutschland, bei der Verleihung in Dresden.
Hoffnung auf Neustart für die Veranstaltungsbranche
Die Bundesregierung zeigt sich optimistisch, dass Konzerte und Veranstaltungen mit tausenden Besuchern im Herbst wieder möglich sind. „Mit zunehmender Impfquote bin ich trotz neuer Virusvarianten zuversichtlich, dass wir bald wieder zur Normalität zurückkommen“, sagte der parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Thomas Bareiß (CDU), der „Welt am Sonntag“. Im Spätherbst könne es soweit sein. „Wenn jeder ein Impfangebot bekommen hat, gibt es keinen Grund mehr, warum nicht auch Veranstaltungen mit 10.000 Besuchern oder mehr wieder möglich sein sollten.“ Natürlich müssten die Besucher geimpft oder getestet sein.
Impfverweigerer müssen dann nach den Worten des parlamentarischen Staatssekretärs womöglich draußen bleiben: „Wer für sich die Freiheit in Anspruch nimmt, sich nicht impfen oder testen zu lassen, der muss auch die unternehmerische Freiheit des Veranstalters akzeptieren, ihn nicht hineinzulassen.“ Bareiß will sich zudem im Ministerium für möglichst einheitliche Regeln in den Bundesländern einsetzen.
Der Umsatz der Konzert- und Veranstaltungsbranche war im vergangenen Jahr um 80 Prozent gegenüber 2019 eingebrochen. Für das laufende Jahr rechnet der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft sogar mit einem Minus von 98 Prozent. „Insgesamt wären dann fast elf Milliarden Euro an Einnahmen verloren“, sagte Verbandspräsident Jens Michow der „Welt am Sonntag“.
Israels Regierungschef ruft Jugend zur Impfung auf
Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante in Israel hat der neue Ministerpräsident Naftali Bennett die jungen Menschen im Land dazu aufgerufen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Niemand wünsche sich neue Beschränkungen, darum sei die Impfung von großer Bedeutung, erklärte Bennett nach einer Kabinettssitzung in Jerusalem. „Wir wollen keine Einschränkungen auferlegen: nicht für Partys, für Ausflüge oder Ähnliches“, sagte der Regierungschef. „Wenn ihr keine Einschränkungen wollt, dann lasst euch heute noch impfen.“
Das israelische Gesundheitsministerium meldete am Samstag 113 Neuinfektionen, nachdem die Zahlen in den vergangenen Wochen meist einstellig blieben. Viele der Neuinfektionen wurden auf Einreisende aus dem Ausland zurückgeführt. Bereits in der vergangenen Woche wurde die Maskenpflicht in Innenräumen wieder eingeführt. Bennett erklärte außerdem, die Regierung habe einen Direktor ernannt, der für die Verwaltung der Grenzübergänge des Landes und die Verhinderung der Verbreitung des Coronavirus und anderer Krankheiten zuständig sei. Besonderes Augenmerk solle dabei dem internationalen Flughafen in Tel Aviv gelten.
Polizei räumt nach großen Feiern Teile der Berliner Hasenheide
In der Nacht hat die Berliner Polizei weite Teile des Parks in der Hasenheide geräumt. Es habe nachts drei größere Bereiche voller Menschen gegeben, sagte eine Polizeisprecherin. Drei Musikanlagen seien beschlagnahmt worden. Die Feiernden seien angesprochen und aus dem Park geleitet worden. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Alles sei friedlich verlaufen. Gegen 4.00 Uhr sei der Einsatz beendet gewesen.
Unter den feiernden Menschen sollen laut der Zeitung „B.Z.“ auch viele Touristen und Teilnehmer der CSD-Demonstrationen vom Nachmittag gewesen sein. Auch der kleine James-Simon-Park gegenüber der Museumsinsel wurde wegen der Corona-Maßnahmen von der Polizei geräumt. Dort seien zu viele Menschen unterwegs gewesen, sagte die Sprecherin.
Infektionszahlen in St. Petersburg steigen vor EM-Viertelfinale
In der EM-Spielstadt St. Petersburg steigt vor dem Viertelfinalspiel am kommenden Freitag die Zahl der Corona-Neuinfektionen an. Die Behörden der russischen Hafenstadt meldeten fast 1300 neue Fälle innerhalb eines Tages, 50 mehr als am Vortag. Es gab erneut mehr als 100 Todesfälle binnen 24 Stunden. Landesweit sprachen die Behörden von 21.600 Neuinfektionen. Am schlimmsten ist demnach die Hauptstadt Moskau betroffen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax gab es dort 6700 neue Erkrankte und 114 Todesfälle.
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin drohte im Staatsfernsehen mit einem Lockdown. Er sagte mit Blick auf die sich rasante Verbreitung der Delta-Variante: „Um dieses Problem grundlegend zu lösen, muss man sich impfen lassen oder in einen Lockdown gehen.“ Moskau hatte gestern seine EM-Fanzone nach einer Schließung wieder geöffnet. Die Republik Burjatien am Baikalsee in Sibirien hat als erste Region in Russland bereits eine zweiwöchige Quarantäne verhängt. Die Behörden begründeten den Schritt mit einer hohen Corona-Sterblichkeit.
Kreuzfahrten in den USA starten wieder
Zum ersten Mal seit 15 Monaten ist ein Passagierschiff von einem US-Hafen aus zu einer Kreuzfahrt aufgebrochen. Die „Celebrity Edge“ verließ den Hafen von Fort Lauderdale in Florida gestern Abend mit 1100 Passagieren an Bord. Der Veranstalter Celebrity Cruises teilte mit, von den Gästen seien 99 Prozent gegen das Coronavirus geimpft, das waren deutlich mehr als die von den Gesundheitsbehörden vorgeschriebene Impfquote von 95 Prozent. Das Schiff war den Vorgaben entsprechend nur zu 40 Prozent belegt.
Ein neues Gesetz im US-Staat Florida verbietet es Unternehmen, von Kunden einen Nachweis über eine Corona-Impfung zu verlangen. Celebrity Cruises fragte daher die Gäste, ob sie sich freiwillig zu ihrem Impfstatus äußern wollten. Wer das nicht tat oder nicht geimpft war, muss an Bord Einschränkungen hinnehmen.
Bangkok schließt Restaurants und Baustellen
Angesichts eines starken Anstiegs der Corona-Neuinfektionen schränkt die thailändische Hauptstadt das öffentliche Leben ein. Restaurants dürfen keine Speisen mehr servieren, Zusammenkünfte von mehr als 20 Menschen werden untersagt, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Außerdem werden Baustellen geschlossen und Unterkünfte von Arbeitern in Bangkok und neun weiteren Provinzen isoliert. Die Maßnahmen sollen 30 Tage in Kraft bleiben.
Thailand meldete am Sonntag knapp 4000 Neuinfektionen und 42 Todesfälle innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden. Die Zahlen haben sich zuletzt verdoppelt, was Gesundheitsexperten auf eine mangelnde Kooperationsbereitschaft von Arbeitern auf dem Bau und in den Fabriken zurückführen.
CSU gegen „Lockdown-Automatismus“
Die CSU lehnt nach den Worten von Generalsekretär Markus Blume einen neuen Lockdown im Fall einer vierten Corona-Welle ab. „Wenn sich tatsächlich im Herbst erneut eine Infektionswelle aufbauen sollte, gibt es keinen Lockdown-Automatismus mehr“, sagte Blume dem „Tagesspiegel am Sonntag“.
„Dank umfassendem Impfschutz und massenhafter Testkapazitäten sollten uns dann andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen“, so Blume.
Polizei löst erneut Feiern im Hamburger Stadtpark auf
In der Nacht zum Sonntag hat die Polizei erneut Feiern im Hamburger Stadtpark aufgelöst. Dort hatten sich nach Angaben der Polizei bis zu 2500 Feiernde getroffen ohne auf die nach der Corona-Verordnung vorgeschriebenen Abstände zu achten. Mit Einsetzen der Dunkelheit sei die Stimmung zunehmend aggressiver geworden, so die Polizei.
Beamte seien mit Flaschen und Pyrotechnik beworfen worden. Gegen 0.15 Uhr sei damit begonnen worden, die große Wiese zu räumen. Zehn Menschen wurden vorläufig festgenommen. Zwei Beamte seien leicht verletzt worden. Bereits in der Nacht zuvor war es im Stadtpark zu mehreren Auseinandersetzungen und Festnahmen gekommen, als die Polizei Feiern auflöste.
Politiker fordern schnellere Zweitimpfung
Gesundheitsexperten der Opposition plädieren für eine schnellere Zweitimpfung, um die Ausbreitung der Delta-Variante zu bremsen. „Mit Blick auf die Delta-Variante sollte bei mRNA-Impfstoffen die Zweitimpfung dringend vorgezogen werden und bereits drei Wochen nach der ersten Impfung stattfinden“, sagte der Bundestagsabgeordnete der Grünen und Notfallmediziner Janosch Dahmen der „Welt am Sonntag“.
Der FDP-Abgeordnete und Infektiologe Andrew Ullmann äußerte sich ähnlich. Der Präsident des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, zeigte sich dagegen skeptisch. „Es ist leider weiterhin so, dass wir nicht genügend Impfstoff zur Verfügung haben und fast die Hälfte der Bevölkerung noch nicht einmal die erste Impfung erhalten hat.“
Extra-Tests für Athleten aus Ländern mit Delta-Variante
Alle Olympia-Athleten aus Ländern, in denen die Delta-Virusvariante vorherrscht, müssen sich eine Woche lang vor der Abreise nach Tokio täglich auf das Virus testen lassen. Die neue Regelung der japanischen Regierung soll ab dem 1. Juli gelten, berichtet die Zeitung „Yomiuri Shimbun“.
Sie betrifft alle Athleten aus Indien, den Malediven, Nepal, Pakistan, Sri Lanka und Afghanistan. Ein Mitglied der Olympia-Mannschaft auf Uganda war am Freitag in Tokio positiv auf die Virusvariante getestet worden. Die Olympischen Spiele sollen am 23. Juli beginnen.
RKI registriert 538 Corona-Neuinfektionen
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 538 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.08 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 842 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,7 an (Vortag: 5,9; Vorwoche: 8,8).
Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden acht neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 16 Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.726.710 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Lehrerverband fordert „Sicherheitsphase“ nach Sommerferien
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) dringt auf eine „Sicherheitsphase“ nach den Sommerferien mit verstärkten Tests und Maskenpflicht in den Schulen, unabhängig von der Inzidenzrate. „Gerade zu Beginn des Schulbetriebs müssen wir erhöhte Vorsicht walten lassen. Wir fordern daher eine mindestens 14-tägige Sicherheitsphase nach den Sommerferien“, sagte VBE-Chef Udo Beckmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). In dieser Zeit müsse verstärkt getestet werden.
Vorbild könne dabei Berlin sein. Die Hauptstadt will den Angaben zufolge Schülerinnen und Schüler in der ersten Woche dreimal testen, in der zweiten Woche zweimal. Zudem solle in diesen beiden Wochen die Maskenpflicht im Gebäude und auch im Unterricht wieder eingesetzt werden, forderte Beckmann. „Natürlich ist das nicht der Start, den wir uns wünschen würden. Aber Vorsicht ist besser, als das Nachsehen zu haben – und das hatten wir in den letzten Monaten genug.“
Holetschek: Reiserückkehrer streng kontrollieren
Urlauber, die aus dem Ausland nach Deutschland zurückkehren, sollen nach dem Willen von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek an den Grenzen engmaschig auf Impfausweise und negative Corona-Tests kontrolliert werden. Das sagte der CSU-Politiker, der auch Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz ist, der „Bild am Sonntag“ mit Blick auf die rasche Ausbreitung der Delta-Variante.
„Im Gegensatz zum letzten Sommer sind in ganz Deutschland flächendeckende Testsysteme aufgebaut. Entscheidend ist, dass vor Einreise getestet wird und die Testnachweise an den Grenzübergängen und den Flughäfen nicht nur stichprobenartig kontrolliert werden“, so Holetschek. Bund und Land befänden sich in enger Abstimmung, um engmaschige Kontrollen während der Reisezeit sicherzustellen.