Quarantänepflicht für Rückkehrer aus Portugal tritt in Kraft

Quarantänepflicht für Rückkehrer aus Portugal tritt in Kraft

28. Juni 2021 Aus Von mvp-web

8.45 Uhr: Deutsche Urlauber in Portugal haben noch bis heute Mitternacht Zeit in die Heimat zurückzureisen. Denn ab Dienstag tritt die Einstufung des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Kraft: Portugal ist dann ein Virusvariantengebiet für zunächst 14 Tage.

Wer Portugal in dieser Zeit verlässt und nach Deutschland zurückreist muss dann in eine 14-tägige Quarantäne. Auch für Genesene oder Geimpfte gilt diese Regelung. Zudem kann man sich nicht mi einem negativen Corona-Test früher aus der Quarantäne befreien. Vor allem in Lissabon breitet sich die Delta-Variante schnell aus. Wie die „FAZ“ berichtet, bemerkt der auf Portugal-Reisen spezialisierte Anbieter Olimar bereits Auswirkungen der Einstufung. Nur 20 Prozent seiner Gäste bleiben trotz der neuen Vorschriften in Portugal. Die komplette Einstufung Portugals zum Variantengebiet stoßt bei vielen Reisenden auf Unverständnis.

Merkel will Urlaub für Briten in der EU durch Quarantäne erschweren

7.39 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt sich laut der britischen “Times” für ein Urlaubsverbot der Briten in der Europäischen Union ein. Grund dafür ist die Delta-Variante des Coronavirus. Die auf der Insel lebenden Menschen dürfen nicht ihren Urlaub in der EU verbringen, auch wenn sie bereits zweimal geimpft sind.

Das indirekte Urlaubsverbot soll so zustande kommen, dass die Urlauber aus Großbritannien sich nach Einreise in eine 14-tägige Quarantäne begeben müssten. Dieses Mittel würde wohl zahlreiche Briten davon abhalten in Europa Urlaub zu machen.

Jedoch sind einige Regierungsvertreter aus anderen europäischen Ländern gegen Merkels Plan. Vor allem Länder wie Portugal, Griechenland, Zypern und Spanien haben Einwände. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron unterstützt den Plan von Merkel. Am Freitag werden sich Großbritanniens Premierminister Boris Johnson und Merkel treffen.

Gegenüber der Times sagte ein Mitglied der britischen Regierung: “Viele Länder werden denken, es sei ihre eigene Entscheidung und nicht eine Entscheidung, die in Berlin getroffen wird.”

Aber auch allgemein wird der Ruf nach strengeren Maßnahmen aufgrund der Delta-Variante lauter. Mit Blick auf die rasche Ausbreitung der ansteckenderen Variante auch in Deutschland dringen immer mehr Länder-Regierungschefs darauf, Test- und Quarantäneregeln bei der Einreise aus dem Ausland zu verschärfen. “Diese Stichproben reichen nicht, die im Moment von der Bundespolizei umgesetzt werden”, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) im ZDF.

Wegen sinkender Infektionszahlen sind aber zuletzt zahlreiche Urlaubsgebiete in Europa aus der Liste der Risikogebiete gefallen. Wer von dort auf dem Landweg nach Deutschland zurückkehrt, muss deshalb keine Einreisebeschränkungen mehr beachten. Für Flugreisende gilt allerdings weiter eine generelle Testpflicht: Jeder – ob aus einem Risikogebiet oder nicht – muss schon vor dem Abflug ein negatives Testergebnis, einen Impf- oder Genesenen-Nachweis vorlegen.

FDP-Fraktionsvize Theurer fordert generelle Testpflicht für Reiserückkehrer

06.54 Uhr: FDP-Fraktionsvize Michael Theurer hat die Bundesregierung aufgefordert, die Corona-Testregelung für alle Reiserückkehrer angesichts der sich ausbreitenden Delta-Variante wieder als generelle Regelung zu verschärfen. „Wer aus dem Ausland einreist, muss getestet werden“, forderte Theurer in der „Augsburger Allgemeinen“ (Montagausgabe). „Die Fehler und Versäumnisse des vergangenen Sommers müssen unbedingt verhindert werden“, betonte der FDP-Politiker.  „Die Reiserückkehrer müssen konsequent kontrolliert und Quarantäne auch umgesetzt werden“, betonte er. Derzeit gilt die Testpflicht nur für die Rückkehr aus Risikogebieten.

Theurer unterstützte dabei auch die Forderungen von Mecklenburg-Vorpommerns SPD-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD)  und des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, wonach Rückkehrer aus Risikogebieten nach der Einreise und nach fünf Tagen Quarantäne insgesamt zweimal getestet werden sollten. „Bei Einreisen aus Risiko- und Variantengebieten führt kein Weg an weiteren Tests und Quarantäne vorbei“, sagte Theurer. „Beim Vorschlag der SPD-Politiker Schwesig und Lauterbach fragt man sich allerdings, warum die SPD als Regierungspartei das nicht einfach umsetzt“, fügte er hinzu.

„Testen und Impfen bleibt die richtige Strategie im Kampf gegen Corona, auch gegen Varianten wie Delta“, betonte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion. „Es darf nicht erneut eine Placebo-Politik geben“, warnte er. „Darüber hinaus sollten die Sommerferien dringend genutzt werden, um flächendeckend in den Schulen Viren hemmende Luftfilter einzubauen, um die Schulen offen zu halten“, betonte Theurer.

RKI registriert 219 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 5,6

Montag, 28. Juni, 06.06 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 219 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.24 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 346 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,6 an (Vortag: 5,7; Vorwoche: 8,6).

Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden acht neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es zehn Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.726.929 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.620.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 90.762.

Der Sieben-Tage-R-Wert lag dem RKI zufolge am Sonntagabend bei 0,82 (Vortag: ebenfalls 0,82). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.