Behörde warnt vor Vibrionen in der Ostsee
2. Juli 2021Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) warnt angesichts steigender Wassertemperaturen vor Gefahren durch Bakterien wie Vibrionen an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns.
Vibrionen können krank machen und schwere Infektionen auslösen. „Es muss in der Ostsee mit einem vermehrten Vorkommen an Vibrionen gerechnet werden“, teilte das LAGuS am Freitagvormittag mit. Derzeit liegen die Wassertemperaturen bei rund 20 Grad. Vibrionen sind Bakterien, von denen einige Arten beim Menschen Krankheiten verursachen können. Die im Salzwasser der Ostsee vorkommenden Keime der Art Vibrio vulnificus vermehren sich sprunghaft bei Wassertemperaturen von mehr als 20 Grad. Symptome einer Infektion sind demnach Schüttelfrost, Durchfall, Fieber und blasenbildender Hautausschlag.
Seit 2003 66 Vibironen-Infektionen bei Menschen und einige Todesfälle
In der Badesaison 2020 waren laut LAGuS in Mecklenburg-Vorpommern acht Infektionen gemeldet worden, Sterbefälle habe es nicht gegeben. Allerdings gab es 2019 zwei Todesfälle bei immungeschwächten Personen im Zusammenhang mit Vibrionen. Seit 2003 seien insgesamt 66 Infektionen im Nordosten nachgewiesen worden, so das LAGuS. Insgesamt neun Menschen mit relevanten Vorerkrankungen seien daran gestorben.
Vor allem für Menschen mit Immunschwäche und Senioren gefährlich
Vibrionen können insbesondere für Menschen mit Immunschwäche und für Senioren problematisch sein. Die Bakterien können in seltenen Fällen zu schweren oder sogar lebensbedrohlichen Wundinfektionen führen. Sie dringen meist beim Baden über Hautverletzungen in den Körper ein. Wenn Badegäste zu diesen Risikogruppen gehörten und Hautverletzungen hätten, sollten sie Kontakt mit Meer- oder Brackwasser vermeiden, so das LAGuS. Während der laufenden Badesaison will das Lagus wöchentlich über den Stand der Vibrionen-Infektionen berichten.