Lauterbach besorgt über mögliche Impfresistenz

Lauterbach besorgt über mögliche Impfresistenz

7. Juli 2021 Aus Von mvp-web

Gesundheitsexperte Lauterbach sorgt sich über eine möglicherweise verminderte Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die Delta-Variante. Das RKI meldet 985 Neuinfektionen und eine Inzidenz von 5,1. Die Entwicklungen im Liveblog.


  • Deutschland spendet 30 Millionen Impfdosen
  • Lauterbach besorgt über mögliche Delta-Impfresistenz
  • RKI meldet 985 Neuinfektionen – Inzidenz bei 5,1
  • Scholz: Hoffnung auf normalen Schulunterricht
  • Indonesien verhängt landesweiten Lockdown
  • Mehr als 2500 Fälle in Verbindung mit EM
  • Lambrecht gegen Aufhebung der Maskenpflicht in Innenräumen

22:40 Uhr

Ende des Liveblogs für heute

Wir schließen den Liveblog für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.

21:23 Uhr

Corona-Impfung in Turkmenistan 18 verpflichtend

In der Ex-Sowjetrepublik Turkmenistan müssen sich ab sofort alle Erwachsenen gegen das Coronavirus impfen lassen. Die Impfung sei für alle ab 18 Jahren verpflichtend, doch gebe es Ausnahmen, gab das Gesundheitsministerium bekannt. Zugelassen sind in Turkmenistan mehrere Präparate, darunter Sputnik V aus russischer Produktion und CoronaVac aus China. Die Impfkampagne in dem abgeschotteten Land mit rund 5,9 Millionen Einwohnern begann im März, als erstes waren Ältere aus Hochrisikogruppen dran. Die Dosen werden in staatlichen Kliniken verabreicht.

Turkmenistans autoritärer Präsident Gurbanguly Berdymuchammedow hat behauptet, dass sein Land frei vom Coronavirus sei. Offiziell hat es denn auch bisher keine Fälle gemeldet. Zugleich rief der Staatschef im Juni zu verschärften Maßnahmen gegen das Virus auf. So müssen Turkmenen und Turkmeninnen bei der Rückkehr ins Land in 21-tägige Quarantäne, die Grenzkontrollen wurden zudem forciert. Eine Maskenpflicht besteht ebenfalls.

20:25 Uhr

US-Verbände fordern Ende der Einreisebeschränkungen

In den USA fordern 24 Branchenverbände gemeinsam Präsident Joe Biden dazu auf, bis Mitte Juli Einreisebeschränkungen abzuschaffen, die zur Eindämmung der Corona-Pandemie verhängt worden waren. Die Verbände vertreten unter anderem Reiseunternehmen, Fluggesellschaft, Flughäfen, Hotels und Kasinos. 75 Kongressabgeordnete fordern unabhängig davon Biden zudem auf, die Grenze zu Kanada wieder für nicht notwendige Reisen zu öffnen.

19:53 Uhr

New York ehrt Pandemie-Helfer mit Konfettiparade

„Wir werden diejenigen ehren, die uns gerettet haben“, hatte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio schon im April 2020 – dem Höhepunkt der Pandemie in der Millionenmetropole – versprochen. Heute nun war es soweit: Bei heißem Sommerwetter von über 30 Grad zogen 14 Umzugswagen und 260 Gruppen – unter anderem Ärzte, medizinische Angestellte, Lieferboten oder Erzieher – über die Festroute in Manhattan, teilweise im Papierschnipsel-Regen.

Schaulustige am Straßenrand jubelten ihnen zu und hielten Plakate hoch, auf denen unter anderem „Danke, Helden“ oder „Mut, Stärke, Hoffnung“ stand. Auch Bürgermeister Bill de Blasio nahm an der Parade teil. Er hatte „die größte, beste Parade“ für den Zeitpunkt versprochen, an dem die Pandemie in der Metropole unter Kontrolle sei.

„Wenn der Tag kommt, an dem wir das vibrierende wunderschöne Leben dieser Stadt wieder starten können, dann ist das Erste, was wir machen werden, eine Konfettiparade für unsere Gesundheits- und Rettungskräfte“, hatte New Yorks Bürgermeister im April 2020 gesagt. Heute hat er sein Versprechen eingelöst. Bild: dpa

Das Ende der Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie soll in New York im August auch noch mit einem großen Konzert im Central Park gefeiert werden. Die Ostküstenmetropole war im vergangenen Frühjahr das Epizentrum der Corona-Pandemie in den USA. Inzwischen ist das Infektionsgeschehen wegen einer relativ erfolgreichen Impfkampagne weitgehend unter Kontrolle.

R-Wert wieder über 1

Erstmals seit April liegt die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl wieder über der Schwelle von 1. So gab das Robert Koch-Institut (RKI) den sogenannten 7-Tage-R-Wert am Mittwoch mit 1,01 an (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 101 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Der R-Wert lag über viele Wochen deutlich unter 1, stieg aber zuletzt relativ kontinuierlich an. Experten zufolge könnte das an der Verbreitung der ansteckenderen Delta-Variante und an Lockerungen der Corona-Beschränkungen liegen. Eine weitere Corona-Kennzahl – die 7-Tage-Inzidenz – war zuletzt stabil auf niedrigem Niveau. So gab das RKI die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Mittwoch mit 5,1 an (Vortag 4,9; Vorwoche 5,2).

18:53 Uhr

Delta-Variante auch in Deutschland dominierend

Die besonders ansteckende Delta-Variante ist in der Corona-Pandemie in Deutschland zur vorherrschenden Mutante geworden. Sie dominiere erstmals mit einem Anteil von 59 Prozent, hieß es am Mittwochabend in der jüngsten wöchentlichen Auswertung des Robert Koch-Instituts mit Blick auf die 25. Kalenderwoche (21.-27. Juni).

Es sei anzunehmen, dass es sich nun bei knapp zwei Dritteln der PCR-bestätigten neuen Corona-Infektionen um eine Ansteckung mit der Delta-Variante (B.1.617.2) und nur noch bei einem Drittel um eine mit der Alpha-Mutante handele. Der Alpha-Anteil sank damit rasch von 91 Prozent Ende Mai auf 33 Prozent Ende Juni. Andere Virusvarianten spielen in Deutschland zurzeit keine Rolle. Es wird nur ein Teil der positiven Corona-Proben auf Varianten hin untersucht.

Der Vergleich zeige, dass der Anteil der Variante Delta weiterhin stark zunehme und sich von 37 auf 59 Prozent innerhalb einer Woche erneut fast verdoppelt habe, hieß es im Bericht. Diese starke Zunahme gehe mit einer leichten Erhöhung der Fallzahlen und einem weiterhin niedrigen einstelligen Niveau der 7-Tage-Inzidenz einher. Fachleute befürchten jedoch mit zunehmender Delta-Verbreitung eine Trendumkehr. Das war unter anderem in Großbritannien im Mai beobachtet worden.

18:19 Uhr

Großbritannien meldet 32.500 Neuinfektionen

Mit mehr als 32.500 neuen Corona-Fällen an einem Tag hat Großbritannien den höchsten Tageswert seit Januar verzeichnet. Sowohl die Zahl der Neuinfektionen als auch der Todesfälle und der Krankenhauseinweisungen stieg in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche jeweils um mehr als 40 Prozent, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Daten hervorgeht.

Grund ist die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante, die für fast alle Corona-Fälle im Vereinigten Königreich verantwortlich ist. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Menschen in einer Woche, stieg auf 256,2. In Deutschland liegt dieser Wert bei 5. Der britische Premierminister Boris Johnson will dennoch am 19. Juli alle Corona-Regeln aufheben.

18:06 Uhr

Delta-Variante dominierend in USA

In den USA ist die besonders ansteckende Delta-Variante nach Berechnungen der Seuchenbehörde CDC bereits dominant. Der Anteil der Mutante an den Neuinfektionen sei in den zwei Wochen bis zum 3. Juli auf 51,7 Prozent gestiegen, teilt die Behörde mit. Der Anteil der bislang vorherrschenden Alpha-Variante sei auf 28,7 Prozent gesunken.

17:33 Uhr

Praxen können Impfstoff bald nach Bedarf ordern

Die Arztpraxen sollen Corona-Impfstoff künftig nach Bedarf bestellen können – und nicht mehr orientiert an einem Verteilschlüssel nach dem Bevölkerungsanteil je Bundesland. Das Bestellverfahren soll dafür ab Mitte Juli umgestellt werden, wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) mitteilte und das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage bestätigte.

Praxen sollen künftig zwei Wochen im Voraus Bestellungen in Apotheken einreichen. Die wöchentliche Belieferung solle aber erhalten bleiben.

Die bedarfsabhängige Impfstoffverteilung solle erstmals in der Woche vom 26. Juli erfolgen. Praxen müssten daher am kommenden Dienstag einmalig für zwei Wochen Impfstoff bestellen: wie bisher für die Woche ab 19. Juli und zusätzlich für die Woche ab 26. Juli. Ab dem darauffolgenden Dienstag solle dann jeweils wieder nur für eine Woche bestellt werden – und zwar immer für die übernächste Woche, erklärte die KBV.

16:59 Uhr

NRW will bei sehr niedrigen Inzidenzen lockern

Nordrhein-Westfalen will in Regionen, die eine sehr niedrige Inzidenz ausweisen, zahlreiche Corona-Auflagen streichen. Die neue Coronaschutzverordnung des Landes bedeute „für viele Lebensbereiche die weitgehende Rückkehr in die Normalität“, sagt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

Er führt für Kreise und kreisfreie Städte sowie für das Land eine neue „Inzidenzstufe 0“ ein, die greift, wenn der Inzidenzwert an fünf Tagen hintereinander bei höchstens zehn liegt. Die Maskenpflicht wird dort weitgehend eingeschränkt, Kontaktbeschränkungen fallen weg.

16:34 Uhr

WHO – Nicht das Erreichte durch vorzeitige Lockerungen verspielen

Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt vor einer vorzeitigen Aufhebung der Corona-Maßnahmen. Ihr Notfalldirektor Mike Ryan fordert die Länder dazu auf, Auflagen mit Bedacht zu lockern, um nicht das Erreichte zu verspielen. Bevor zudem mit der Covid-Impfung von 12- bis 15-Jährigen begonnen werde, sollten Impfdosen stattdessen an die Impfstoff-Initiative Covax gespendet werden, um Impfungen von medizinischem Personal und älteren Menschen in ärmeren Ländern zu ermöglichen.

16:09 Uhr

Entwicklungsministerium stockt Corona-Hilfe für Fairen Handel auf

Das Bundesentwicklungsministerium stockt die Covid-19-Soforthilfe für den Fairen Handel um weitere 7,1 auf insgesamt 19,5 Millionen Euro auf. „Die Corona-Pandemie trifft die Ärmsten der Armen in den Entwicklungsländern am härtesten“, erklärte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU). Mit der Unterstützung aus der Soforthilfe könnten betroffene Kleinbauern und Kooperativen ihre Produktion auch in der Krise fortsetzen.

An dem Soforthilfe-Programm beteiligen sich den Angaben zufolge auch die Fairhandels-Initiative Fairtrade, das Forum Fairer Handel und die Deutsche Welthungerhilfe. Die Umsetzung vor Ort wird von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt.

16:01 Uhr

Luftfilter: Umweltbundesamt nicht grundsätzlich gegen mobile Geräte

Das Umweltbundesamt hat seine Bewertung zu mobilen Luftfiltergeräten in Schulen konkretisiert. „Natürlich helfen mobile Luftfilter gegen Viren – wenn es sich um geprüfte Geräte handelt und sie richtig im Klassenraum aufgestellt sind“, sagte Heinz-Jörn Moriske, Geschäftsführer der Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes (UBA) dem „Handelsblatt“. „Das Aufstellen und Einrichten sollte aber von Fachleuten gemacht werden. Es macht keinen Sinn, wenn Eltern ungeprüfte Geräte im Baumarkt kaufen und willkürlich im Raum verteilen.“

In einer Handreichung für die Schulen, auf die sich einige Kultusministerien bisher berufen, hatte das Amt über mobile Luftfilter geschrieben, diese seien nicht als Ersatz, „sondern als Ergänzung zum aktiven Lüften geeignet, da mit ihnen keine Raumluft gegen Außenluft ausgetauscht wird.“ Moriske wies die Behauptung zurück, das UBA habe damit vom Einsatz mobiler Luftfilter abgeraten.

15:31 Uhr

Airline-Verband IATA fordert schnelleres Ende von Reiserestriktionen

Die vielen unterschiedlichen Regeln und Vorschriften für Flugpassagiere schrecken aus Sicht der Airlines potenzielle Fluggäste ab. Das hat der Dachverband der Fluggesellschaften (IATA) kritisiert. Zudem seien PCR-Coronatests zum Fliegen vielerorts zu teuer. „Das ist Abzocke“, sagte IATA-Chef Willie Walsh.

Er rief Regierungen auf, die Reiseregeln zu lockern. Die Vorkehrungen zeigten, dass von internationalen Passagieren keine größere Gefahr ausgehe. Er führte eine Statistik aus Großbritannien an. Dort seien seit Februar bei ankommenden Passagieren 1,3 Millionen PCR-Tests durchgeführt worden und lediglich 1,6 Prozent seien positiv gewesen. Es gebe großen Nachholbedarf, sagte Walsh. Das zeigten Erfahrungen dort, wo Reisebeschränkungen gelockert wurden. „Der Appetit ist stark, aber er wird durch staatliche Restriktionen unterdrückt.“

14:45 Uhr

Regierung will stärker für Impfung werben

Die Bundesregierung will verstärkt bei Impfmuffeln für die Corona-Impfung werben, um möglichst wenig Krankheitsfälle im Herbst und große Immunität in der Bevölkerung zu erreichen. Das Gesundheitsministerium will dafür die bestehende Impfkampagne „lauter stellen“, wie ein Ministeriumssprecher in Berlin ankündigte.

Unter anderem TV- und Radiospots sollten an diejenigen gerichtet sein, die generell noch über eine Impfung nachdenken oder darüber, die zweite Impfdosis ausfallen zu lassen.

14:41 Uhr

Deutschland spendet 30 Millionen Impfdosen

Deutschland gibt bis Ende des Jahres mindestens 30 Millionen Corona-Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten ab. Für die kostenlosen Spenden sollen Impfdosen der Hersteller AstraZeneca und Johnson & Johnson genutzt werden. Das geht aus einem Bericht des Gesundheitsministeriums hervor, der am Mittwoch im Kabinett vorgelegt wurde und der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.

„Es ist in unserem ureigenen Interesse, die Welt zu impfen“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Mindestens 80 Prozent der Impfstoff-Spende soll über das internationale Impfstoffprogramm Covax verteilt werden. Bis Mitte Juni waren über Covax erst 83 Millionen Impfdosen verteilt worden, davon das meiste an die ärmsten Länder. Maximal 20 Prozent der Spende soll bilateral abgegeben werden, insbesondere an Staaten des Westbalkans mit bis zu drei Millionen Dosen, an Namibia sowie an Staaten der östlichen Partnerschaft, also Staaten wie Armenien, Aserbaidschan oder die Ukraine.

14:35 Uhr

R-Wert steigt wieder über 1

Erstmals seit April liegt die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl wieder über der Schwelle von 1. So gab das Robert Koch-Institut (RKI) den sogenannten 7-Tage-R-Wert am Mittwoch mit 1,01 an (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 101 weitere Menschen anstecken.

Der R-Wert lag über viele Wochen deutlich unter 1, stieg aber zuletzt relativ kontinuierlich an. Experten zufolge könnte das an der Verbreitung der ansteckenderen Delta-Variante und an Lockerungen der Corona-Beschränkungen liegen.

Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

14:13 Uhr

WHO meldet Rückgang der Todesfälle

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat so wenige gemeldete Todesfälle durch das Coronavirus registriert wie seit Anfang Oktober 2020 nicht mehr. In der Woche vom 28. Juni bis 4. Juli waren es knapp 54.000 Fälle, sieben Prozent weniger als in der Vorwoche, wie die WHO in Genf bekanntgab. Gleichzeitig stieg die Zahl der gemeldeten Infektionen weltweit leicht, auf gut 2,6 Millionen in der genannten Woche. Besonders stark war der Anstieg in der WHO-Europaregion, die 53 Länder von Portugal bis Tadschikistan umfasst: plus 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.

Die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus wurde in sieben weiteren Ländern nachgewiesen, insgesamt jetzt in 104 der 194 WHO-Mitgliedsländer. Damit sind insgesamt seit Beginn der Pandemie gut 183 Millionen Infektionen gemeldet worden und fast vier Millionen Menschen mit einer Corona-Infektion gestorben. Die WHO geht von einer hohen Dunkelziffer aus, weil nicht in allen Ländern alle Fälle entdeckt und gemeldet werden.

14:08 Uhr

Frankfurter Buchmesse soll wieder vor Ort stattfinden

Die Frankfurter Buchmesse soll in diesem Herbst als Präsenzveranstaltung stattfinden. Vorbehaltlich der pandemischen Entwicklung und unter den im Oktober geltenden Sicherheits- und Hygienebestimmungen werde die Bücherschau auf dem Messegelände veranstaltet, teilten die Organisatoren mit. Darüber hinaus soll es auch digitale und hybride Angebote geben.

Laut dem Hygienekonzept, das gemeinsam mit dem Land Hessen und dem Frankfurter Gesundheitsamt entwickelt wurde, wird es personalisierte Tickets geben. Neben dem Fachpublikum dürfen am Wochenende auch Privatbesucher kommen. Alle müssten nachweisen, dass sie vollständig geimpft, genesen oder negativ auf Covid-19 getestet sind, hieß es. Die Messe findet vom 20. bis 24. Oktober statt.

Die Veranstalter wollen größere Menschenansammlungen verhindern und verringern die Gesamtteilnehmerzahl. Im vergangenen Jahr war die klassische Hallenausstellung aufgrund der Corona-Pandemie gestrichen worden. Es gab stattdessen ein umfassendes Angebot im Internet.

13:58 Uhr

RKI-Zahlen: Fast 40 Prozent zweifach geimpft

Die Quote der vollständig gegen das Coronavirus geimpften Menschen in Deutschland wird voraussichtlich am Donnerstag die Marke von 40 Prozent überspringen. Am Mittwoch lag die Quote nach Angaben des Robert Koch-Instituts (Stand 13.20 Uhr) bei 39,9 Prozent. Den Angaben zufolge wurden am Dienstag fast 700.000 Impfungen verabreicht. Mehr als 47,5 Millionen Menschen (57,1 Prozent) haben mindestens eine Impfung bekommen, rund 33,2 Millionen Menschen sind vollständig geimpft. Insgesamt gab es bislang 78,7 Millionen Corona-Impfungen in Deutschland.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 65,9 Prozent weiterhin den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Nur Sachsen hat die 50-Prozent-Marke bislang nicht erreicht (48,8). Das Saarland zählt mit 45 Prozent den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Brandenburg ist hier mit 36,3 Prozent am Ende der Rangliste.

13:39 Uhr

Britischer Minister schließt Anstieg durch EM nicht aus

Der britische Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng will einen erneuten starken Anstieg der Coronavirus-Fälle aufgrund der Fußball-EM nicht ausschließen. „Ich bin zuversichtlich, dass es keinen großen Ausbruch geben wird, aber wir können das zur Zeit nicht garantieren“, sagte Kwarteng dem Radiosender LBC mit Blick auf das Halbfinale zwischen England und Dänemark, bei dem rund 60.000 Menschen im Wembley-Stadion zugelassen sind. „Ich glaube, wir können mit diesem Risiko umgehen“, betonte Kwarteng. „Aber zu sagen, es gäbe kein Risiko, wenn Tausende von Menschen an einem Ort sind – es gibt immer ein Risiko im Leben.“

Neben den Zuschauern im Stadion werden sich Fans in ganz England in Biergärten, Pubs und Restaurants versammeln, die zum Teil seit Wochen ausgebucht sind. Am Trafalgar Square in London findet ein Public Viewing statt.

13:34 Uhr

Berichte: England will Quarantäne für Einreisen aufheben

Die britische Regierung will Medienberichten zufolge noch an diesem Donnerstag ein Ende der Quarantänepflicht für geimpfte Reisende aus vielen europäischen Ländern, darunter Deutschland, beschließen. Wie unter anderem die „Times“ berichtete, sollen Reisende aus Ländern, die auf der gelben Reiseliste der britischen Regierung stehen, vom 19. Juli an wieder ohne Pflicht zur Selbstisolation nach England einreisen können. Voraussetzung ist, dass sie einen Nachweis über eine vollständige Corona-Impfung vorlegen können.

Auf der gelben Liste stehen mit Ausnahme Maltas und einigen Regionen wie den Balearischen Inseln und Madeira bislang alle europäischen Staaten. Der Londoner Flughafen Heathrow will in einem Probelauf daher bereits die beschleunigte Abfertigung ankommender Reisender mit Impfnachweis testen.

Sollten sich die Berichte bestätigen, käme der Schritt zeitgleich mit der geplanten Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in England, die ebenfalls für den 19. Juli vorgesehen ist. Die neue Regelung soll vorerst nur für England gelten. Schottland, Wales und Nordirland entscheiden selbst über ihre Corona-Maßnahmen.

13:02 Uhr

Indonesien weitet Lockdown auf ganzes Land aus

Im Kampf gegen die bislang heftigste Corona-Welle hat Indonesien den Lockdown auf das gesamte Land ausgeweitet. Die am Mittwoch verhängten landesweiten Corona-Beschränkungen gelten zunächst bis zum 20. Juli. Zuletzt hatte die Regierung einen Teil-Lockdown über die Hauptstadt Jakarta, die Hauptinsel Java und die Ferieninsel Bali verhängt.

Indonesien ist in der Region zu einem Hotspot geworden. Die Zahl der Corona-Toten hatte sich dort zuletzt in weniger als einem Monat versiebenfacht. Am Dienstag wurden mit rund 31.200 Ansteckungen und 728 Todesfällen binnen 24 Stunden neue Höchstwerte verzeichnet.

12:52 Uhr

Umfrage: Geringverdiener bei Impfungen benachteiligt

Geringverdiener hinken in Deutschland laut einer Studie bei den Impfungen gegen das Coronavirus hinterher. Demnach gaben nur 49 Prozent der Befragten mit niedrigen Löhnen an, schon mindestens ihre erste Impfdosis erhalten zu haben, wie aus einer Umfrage des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung unter mehr als 4500 Beschäftigten hervorgeht. Bei den Besserverdienern waren es hingegen bereits 71 Prozent.

Insgesamt gaben 59 Prozent der Befragten an, zumindest eine Impfdosis erhalten zu haben; 27 Prozent waren vollständig geimpft.

„Da in den Sommermonaten genügend Impfstoff zur Verfügung steht, müssen jetzt alle Bevölkerungsschichten einen niederschwelligen Zugang zu einer Impfung erhalten“, forderte WSI-Expertin Aline Zucco. Unter den Ungeimpften mit geringen Löhnen seien auch viele Beschäftigte, die am Anfang der Pandemie „als Heldinnen und Helden der Corona-Krise“ gefeiert worden seien – dazu zählten die besonders exponierten Verkaufsberufe: Nur gut die Hälfte der dort beschäftigten Befragten gab in der Umfrage jedoch an, bereits mindestens einmal geimpft zu sein.

12:07 Uhr

Neuer Höchstwert: Tunesien meldet fast 8000 Neuinfektionen

Tunesien hat einen Höchststand bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen registriert. Das Gesundheitsministerium meldete für Dienstag mehr als 7900 neue Fälle – so viele wie noch nie zuvor. 119 Menschen starben zugleich an oder mit dem Virus. Seit Wochen verschlechtert sich die Lage in dem nordafrikanischen Land drastisch. Auch Fälle der besonders ansteckenden Delta-Variante wurden bereits registriert. Allein im Juni hatte es mehr als 2000 Corona-Tote gegeben.

Die Kliniken arbeiten an der Belastungsgrenze, und es mangelt an medizinischer Ausrüstung. Tunesien hat deshalb bereits aus Deutschland Beatmungsgeräte bekommen. Auch Italien und Frankreich schickten Ausrüstung. Mehr als jeder dritte Corona-Test fällt in Tunesien positiv aus. Beim Impfen kommt das Land mit seinen rund 11,5 Millionen Einwohnern derweil nur langsam voran. Knapp zwei Millionen Menschen wurden bislang geimpft, knapp 600.000 von ihnen sind vollständig geimpft.

11:33 Uhr

Deutschland: Flugverkehr nimmt vierten Monat in Folge zu

Über Deutschland sind nach Aufhebung von Reisebeschränkungen wieder zunehmend mehr Flugzeuge unterwegs. Im Juni nahm der Flugverkehr nach Beobachtung der Deutschen Flugsicherung (DFS) im vierten Monat in Folge zu. Dennoch erreiche das Verkehrsaufkommen im ersten Halbjahr 2021 nur ein Drittel des Niveaus von 2019. Wie die DFS mitteilte, wurden im Juni 129.073 Starts, Landungen und Überflüge im deutschen Luftraum gezählt. Das seien fast 30.000 mehr als im Mai des laufenden Jahres gewesen, aber 57,6 Prozent weniger als im Juni 2019 – also vor der Pandemie.

In den ersten sechs Monaten des Jahres zählte die DFS 531.217 Flugbewegungen im deutschen Luftraum und damit zwei Drittel (67 Prozent) weniger als im ersten Halbjahr 2019. Bis zum Ende dieses Jahres rechnet die DFS mit einem Anstieg auf 75 Prozent des ursprünglichen Verkehrs. Das Vorkrisenniveau dürfte der Flugverkehr aktuellen Prognosen zufolge erst im Jahr 2025 wieder erreichen.

11:13 Uhr

Corona-Infektionen in Olympia-Stadt Tokio steigen weiter

Keine drei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele sind die Corona-Neuinfektionen in Tokio auf den höchsten Stand seit fast zwei Monaten gestiegen. Die Stadtverwaltung meldete am 920 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden. Das ist der höchste Stand seit dem 13. Mai, als die Olympiastadt 1010 Neuinfektionen verzeichnet hatte. Damit liegt die Zahl der Neuinfektionen seit nunmehr 18 Tagen jeweils über dem Wert des gleichen Tages der Vorwoche.

Dies schürt die Sorge bei vielen Menschen, die befürchten, dass die Spiele zu einem Superspreader-Event werden könnten. Die Verantwortlichen beteuern jedoch, dass alles „sicher“ sein werde. Tokio befindet sich derzeit noch bis zum 11. Juli in einem Quasi-Notstand, nachdem am 20. Juni der Notstand mit strengeren Regeln nach rund zwei Monaten aufgehoben worden war. Seither verzeichnet Tokio jedoch wieder zunehmende Neuinfektionen. Die Regierung erwägt daher nun, den Quasi-Notstand um einen Monat zu verlängern, womit er während der Olympischen Spiele in Kraft wäre.

Voraussichtlich an diesem Donnerstag wollen Japans Organisatoren laut Medienberichten mit der Zentralregierung, der Stadtverwaltung von Tokio sowie dem Internationalen Olympischen und dem Paralympischen Komitee zur weiterhin strittigen Frage der Zulassung von Zuschauern bei den Spielen zusammenkommen. Dabei werde voraussichtlich entschieden werden, neben der Eröffnungszeremonie im Olympiastadion auch einen Teil der Wettkämpfe unter Ausschluss von Zuschauern abzuhalten.

10:52 Uhr

Lauterbach besorgt über mögliche Impfresistenz von Delta-Variante

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sorgt sich wegen Berichten über eine möglicherweise verminderte Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe gegen die Delta-Variante. „Wenn sich die Daten bestätigen, ist das Grund zur Sorge“, sagte Lauterbach der „Augsburger Allgemeinen“. Hintergrund sind Vermutungen israelischer Pandemie-Experten, welche den Anstieg der Ansteckungszahlen in Israel trotz schneller Impfkampagne auf die Delta-Mutation zurückführen. Die steigende Zahl von Corona-Neuinfektionen in Israel könnte ein „erstes Signal“ für eine verminderte Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe sein, sagte der Vorsitzende des israelischen Expertengremiums zu Covid-19, Ran Balicer. Allerdings sei es noch „zu früh, um präzise Aussagen über die Impfstoff-Wirksamkeit gegen die Variante zu machen“.

Obwohl der Großteil der Erwachsenen in Israel mit dem Impfstoff von BioNTech und Pfizer immunisiert wurde, nahmen die Fallzahlen zuletzt wieder zu. Durch eine der schnellsten Impfkampagnen weltweit hatte Israel die Zahl der Neuansteckungen zuletzt auf rund fünf pro Tag reduziert. Mit der Ausbreitung der Delta-Variante stieg die Zahl wieder auf zuletzt rund 300 neue Fälle pro Tag.

„Was mich an der Studie eher noch beunruhigt hat, ist die Tatsache, dass sieben Prozent der Geimpften schwer erkranken konnten“, so Lauterbach. Möglicherweise sei nicht die Delta-Variante allein für die geringere Wirksamkeit verantwortlich, sondern auch weitgehende Lockerungen. Gefährlich sei jedenfalls die Mischung aus Verbreitung der mutierten Corona-Variante und gleichzeitigen Lockerungen, warnte Lauterbach.

10:02 Uhr

Bareiß: Geimpfte nicht mehr beschränken

Trotz der starken Ausbreitung der Delta-Virusvariante hält der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, die Lockerung der Reisebeschränkungen für geboten. „Ich begrüße, dass die Regelungen endlich zugunsten des Reiseverkehrs neu bewertet werden“, sagte der CDU-Politiker der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. „Insbesondere sind drastische Eingriffe in die Bewegungsfreiheit bei Geimpften nicht darstellbar.“  Er habe stets darauf hingewiesen, „dass sich Reisen und Sicherheit auch unter Pandemiebedingungen nicht ausschließen.“ Er fügte hinzu: „Klar ist, dass Geimpfte schnellstmöglich nicht mehr in ihren grundlegenden Freiheiten eingeschränkt werden dürfen.“ Sicherheit müsse dabei weiter gewährleistet sein.

Der Tourismusbeauftragte sprach sich gegen eine Aufhebung aller Corona-Beschränkungen aus: „Hygiene- und Testkonzepte – beispielsweise im ÖPNV oder beim Reisen – sind vergleichsweise geringe Eingriffe und können helfen, das Infektionsgeschehen in einer Übergangsphase verlässlich zu beobachten und Vertrauen zu schaffen.“

09:41 Uhr

AfD zieht im Streit um Maskenpflicht im Bundestag zurück

Das Bundesverfassungsgericht hat ein Verfahren zur Maskenpflicht im Bundestag eingestellt. Die AfD habe ihren Antrag zurückgenommen, teilte das Gericht mit. 19 Abgeordnete der Fraktion hatten sich gegen die im Herbst von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble angeordnete Verpflichtung gewandt, in allen Gebäuden des Bundestags Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Der CDU-Politiker war aus ihrer Sicht dazu nicht befugt.

Mit der Rücknahme des Antrags gebe es keine Grundlage mehr für ein Verfahren, erklärte das Gericht. „Ein öffentliches Interesse an der Fortsetzung des Verfahrens besteht angesichts der einstimmig beabsichtigten Verwerfung des unzureichend begründeten Hauptsacheantrags als unzulässig nicht (…)“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Die AfD-Politiker hatten den Antrag den Angaben zufolge zurückziehen lassen, unmittelbar nachdem das Verfassungsgericht im April angekündigt hatte, in wenigen Tagen eine Entscheidung des Zweiten Senats zu veröffentlichen. Die AfD hatte parallel in Karlsruhe und beim Verwaltungsgericht Berlin Klagen eingereicht. Das Verwaltungsgericht bestätigte die Maskenpflicht in einer Eilentscheidung schon Wochen später.

09:18 Uhr

Spahn wirbt für Impfungen bei Jugendlichen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat dafür geworben, auch junge Menschen gegen COVID-19 zu impfen. „Wir haben jetzt im Juli und auch im August ausreichend Impfstoff, um auch Kinder und Jugendliche zu impfen“, sagt der CDU-Politiker im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. „Wir sollten die Kinder und Jugendlichen selber entscheiden lassen. Wer für sich das möchte, dem machen wir das möglich, bis spätestens Ende August die erste Impfung und dann auch bald die zweite Impfung zu bekommen.“

09:04 Uhr

DGFI-Präsidentin: Schulen müssen aufgerüstet werden

Damit der Unterricht nach den Sommerferien reibungslos stattfinden kann, müssen die Schulen dringend aufgerüstet werden, sagt Christine Falk, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGFI). Zudem betont die Immunologin die Möglichkeit, dass Kinder ab 12 Jahren mit dem Einverständnis der Eltern geimpft werden könnten. Wichtig sei aber die vorherige Rücksprache mit einem Kinderarzt.

08:49 Uhr

Lockdown-Effekt im Verkehr: Zahl der Unfälle sinkt

Aufgrund des geringeren Verkehrsaufkommens im Corona-Jahr 2020 hat die Zahl der Unfälle deutlich abgenommen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, registrierte die Polizei im vergangenen Jahr rund 2,2 Millionen Verkehrsunfälle, 16,4 Prozent weniger als 2019. Die Zahl der Toten und Verletzten sank den Angaben zufolge auf den tiefsten Stand seit mehr als 60 Jahren: 2020 verloren 2719 Menschen ihr Leben auf den Straßen, 10,7 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Die Zahl der Verletzten ging gegenüber dem Vorjahr um 14,8 Prozent auf 327.550 zurück. Bei knapp zwei Millionen Unfällen blieb es laut Statistik-Behörde bei Sachschaden. 1170 Menschen kamen im Jahr 2020 in einem Pkw ums Leben, das waren 43,0 Prozent aller Verkehrstoten, wie es hieß. 499 Menschen verunglückten tödlich auf einem Kraftrad (18,4 Prozent), 426 mit dem Fahrrad (15,7 Prozent) und 376 zu Fuß (13,8 Prozent). Pro Tag wurden im vergangenen Jahr durchschnittlich 6.135 Verkehrsunfälle, knapp 900 Verletzte und sieben Todesopfer im Straßenverkehr polizeilich erfasst .

08:16 Uhr

Spahn: Aufhebung der Corona-Auflagen von Impfquote abhängig

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Hoffnungen auf eine rasche Aufhebung der Corona-Beschränkungen gedämpft. Alles hänge von der Impfquote ab, sagt der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. Bei den Älteren gebe es eine hohe Bereitschaft, so dass bei den über 60-Jährigen eine Impfquote von 90 Prozent bald erreicht werde. Bei den Zwölf- bis 59-Jährigen müsse dagegen noch geworben werden, um eine Quote von 85 Prozent zu erreichen. Ihnen müssten niedrigschwellige Impfangebote gemacht werden, etwa auf dem Marktplatz, dem Sportplatz oder neben Moscheen und Kirchen. „Wenn wir das möglichst gut hinkriegen im Juli, dann haben wir auch eine gute Aussicht auf einen Herbst, auf einen Winter mit weniger Auflagen und deutlich weniger Einschränkungen.“ Spahn betonte aber, die AHA-Regeln würden noch eine ganze Zeit gebraucht. Wer geimpft sei, werde aber auf jeden Fall mehr Freiheiten haben.

08:02 Uhr

Südkorea: Fast so viele Neuinfektionen wie im Winter

Südkorea hat 1212 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, ein Anstieg so hoch wie zuletzt im Dezember. Am Ersten Weihnachtstag war mit 1240 neuen Fällen die bislang höchste Zahl innerhalb eines Tages verzeichnet worden. Die südkoreanische Regierung hatte eigentlich mit Beginn des Julis Lockerungen der Beschränkungen bei privaten Treffen und für Restaurants geplant. Die Behörden in der Hauptstadt Seoul und Umgebung schlossen sich dem Schritt wegen steigender Infektionszahlen aber nicht an.

Ministerpräsident Kim Boo Kyum sagte, wenn die Ansteckungszahlen in den kommenden zwei oder drei Tagen weiter zunähmen, werde eine Verschärfung der Regelungen erwogen. Bislang sind nur 30 Prozent der Bevölkerung des Landes mindestens einmal gegen das Virus geimpft worden, lediglich etwa zehn Prozent haben beide Impfdosen erhalten.

07:49 Uhr

Schüler fordern Impfangebot in den Sommerferien

Die Bundesschülerkonferenz fordert ein Impfangebot für alle Jugendlichen in den Sommerferien. „Gerade wenn es um den Schulstart nach den Ferien geht, sind Impfungen ein Schlüsselfaktor für sicheren Unterricht“, sagte Generalsekretär Dario Schramm dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Für mich ist klar: Jeder Schüler ab zwölf Jahren muss in den Sommerferien ein Impfangebot bekommen“, unterstrich er. Das erste Angebot für eine Impfung gegen das Coronavirus müsse schon am Anfang der Ferien erfolgen, damit im besten Fall am Ende der Ferien bereits die zweite Impfung möglich sei.

Viele junge Menschen wollten sich gegen die Delta-Variante des Virus schützen, kämen aber nicht an Impftermine, kritisierte der Schülervertreter. „Ich sehe die Kultusministerien in diesem Prozess genauso in der Verantwortung wie die Gesundheitsministerien“, betonte er. „Sie müssen jetzt schleunigst zusammenkommen und entsprechende Schritte einleiten.“

07:30 Uhr

Australien: Lockdown in Sydney wird verlängert

Der Lockdown in der australischen Metropole Sydney wird wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante um eine Woche verlängert. Die Corona-Zahlen seien immer noch „höher, als wir es uns gewünscht hätten“, sagte die Premierministerin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian. Die Botschaft sei deshalb: „Verlassen Sie ihr Haus nicht.“ Gleichzeitig betonte Berejiklian, die Regionalregierung habe die feste Absicht, die Einschränkungen am 16. Juli aufzuheben.

Sydney an der australischen Ostküste ist seit dem 26. Juni im Lockdown. Die Bürger dürfen nur noch in Ausnahmen ihre Häuser verlassen, die Schulen sind geschlossen. Im internationalen Vergleich sind die Zahlen aber weiter sehr niedrig: In New South Wales wurden am Mittwoch 27 Neuinfektionen gemeldet. Neun Fälle stehen aber nicht in Verbindung mit den bisher bekannten Corona-Clustern, was den Behörden Sorgen bereitet.

07:19 Uhr

WHO empfiehlt weitere Entzündungshemmer für Corona-Patienten

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat weitere Entzündungshemmer in die Medikamentenpalette zur Behandlung von Covid-19 aufgenommen. Die UN-Organisation in Genf sprach eine Empfehlung für Tocilizumab und Sarilumab aus. Die zwei Wirkstoffe, die ursprünglich für rheumatische Gelenksentzündungen entwickelt wurden, seien für schwer kranke Corona-Patienten lebensrettend, hieß es. Daten von mehr als 10.000 Kranken in 27 klinischen Studien hätten gezeigt, dass diese Medikamente das Sterberisiko bei schwer Erkrankten um 13 Prozent senkten, teilte die WHO mit. Die verwendeten Daten sind teils noch nicht veröffentlicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass solche Patienten künstlich beatmet werden müssen, falle um 28 Prozent.

06:43 Uhr

EU-Behörde: 2500 Corona-Fälle in Verbindung mit EM

Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat im Zusammenhang mit der Fußball-EM bislang mehr als 2500 Corona-Infektionen gezählt. In der dritten Turnierwoche sei ein erheblicher Anstieg im Vergleich zur Woche davor zu verzeichnen gewesen, bestätigte die EU-Agentur der Nachrichtenagentur dpa. Schottland sei mit 1991 Fällen dabei am stärksten betroffen. Die schottische Mannschaft trug ihre Gruppenspiele in Glasgow und im Londoner Wembley-Stadion aus. In Großbritannien breitet sich die als ansteckender geltende Delta-Variante des Virus stark aus. 436 Fälle seien zuletzt in Finnland registriert worden, vor allem nachdem Finnlands Fußballer in St. Petersburg spielten und Fans offensichtlich das Virus aus Russland mitbrachten. Einige Fälle wurden auch aus Dänemark, Frankreich, Schweden, Kroatien und den Niederlanden gemeldet. In Deutschland sind demnach keine Corona-Infektionen direkt im EM-Zusammenhang festgestellt worden.

Nicht sicher ist, wo sich die betroffenen Fans angesteckt haben. Dies könne sowohl in Stadien als auch in Fanzonen, bei der Reise wie auch bei privaten Treffen im Umfeld der Spiele passiert sein. Die Entwicklung sei angesichts der Corona-Lage „nicht unerwartet“, sagte Lefevre. Großveranstaltungen mit Menschenmassen seien weiter mit Risiken behaftet. Zudem verwies sie darauf, dass die Delta-Variante noch nicht „auf der Bildfläche“ gewesen sei, als die Planungen für die EM-Spiele mit zehntausenden Zuschauern festgezurrt worden waren. Für das ECDC prüfen täglich mindestens zwei Experten das Infektionsgeschehen rund um die Fußball-EM. Die Untersuchungen begannen eine Woche vor Turnierbeginn und enden eine Woche nach dem Endspiel an diesem Sonntag.

04:20 Uhr

RKI meldet 985 Neuinfektionen – Inzidenz bei 5,1

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 985 Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 808 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,1 an (Vortag: 4,9; Vorwoche: 5,2). Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 48 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 56 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.732.549 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.

04:20 Uhr

Scholz: Impfkampagne lässt auf normalen Schulunterricht hoffen

Vizekanzler Olaf Scholz rechnet für das kommende Schuljahr mit einem normalen Unterricht. „Die Fortschritte bei der Impfkampagne stimmen mich optimistisch, dass normaler Schulunterricht möglich sein wird“, sagte der SPD-Kanzlerkandidat dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Nach anderthalb Jahren ist es höchste Zeit, wieder in einen halbwegs normalen Schulalltag zurückzukehren“. Um möglichst viel Präsenzunterricht zu ermöglichen, fordert die Bundesschülerkonferenz ein Impfangebot für alle Jugendlichen in den Sommerferien. „Gerade wenn es um den Schulstart nach den Ferien geht, sind Impfungen ein Schlüsselfaktor für sicheren Unterricht“, sagte Generalsekretär Dario Schramm dem RND.

04:20 Uhr

Lambrecht gegen Aufhebung der Maskenpflicht in Innenräumen

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) lehnt eine Aufhebung der Maskenpflicht in Innenräumen vorerst ab. „Auch eine Impfung bietet keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Weitergabe des Virus, wie sich zuletzt an der Ausbreitung der Delta-Variante in einigen Ländern gezeigt hat“, sagte Lambrecht den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Vorsichtsmaßnahmen, wie das Tragen einer Maske in Innenräumen, seien daher vorerst auch für geimpfte Personen sinnvoll. Der Ministerin zufolge sei es außerdem kaum praktikabel, im öffentlichen Nahverkehr oder im Supermarkt zwischen geimpften und ungeimpften Personen zu unterscheiden.