Booster-Impfung gegen Corona Wann kommt die dritte Impfung mit dem Biontech-Vakzin – und wie wirkt sie?
28. Juli 2021Neue Daten zeigen, dass eine dritte Impfung den Schutz gegen das Coronavirus substanziell erhöht. Dies wäre sogar jetzt schon möglich. Detailfragen sind aber noch ungeklärt.
Frankfurt Biontech und Pfizer haben angekündigt, in den nächsten Wochen Daten für eine Auffrisch-Impfung mit ihrem Covid-Vakzin bei den Zulassungsbehörden einzureichen. Parallel dazu wollen sie auch einen auf die Delta-Variante zugeschnittenen Impfstoff in klinischen Tests prüfen.
Die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die dritte Impfdosis:
Wird eine dritte Impfung auf jeden Fall nötig sein?
Das ist noch nicht ganz geklärt. Aber es mehren sich die Hinweise, dass eine solche Auffrisch-Impfung oder eine Impfung mit einem modifizierten Covid-Impfstoff von großem Vorteil sein könnte, um die Immunität der Menschen zu stärken, insbesondere gegen neue Varianten des Covid-Erregers – etwa die Delta-Variante. Denkbar erscheint auch, dass man solche Booster-Impfungen zunächst vor allem auf Personen mit erhöhtem Risiko konzentriert.
Was spricht für eine dritte Impfdosis?
Zum einen die generelle Beobachtung, dass die Konzentration von Antikörpern gegen Sars-CoV-2 sowohl bei Geimpften als auch bei genesenen Covid-Patienten im Zeitverlauf wieder nachlässt. Zum anderen die Tatsache, dass die Wirkung der Impfstoffe gegenüber neuen Varianten des Coronavirus im Vergleich zur Ursprungsvariante offenbar etwas schwächer ausfällt.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass bisher praktisch alle zugelassenen Impfstoffe, darunter auch das Vakzin von Biontech und Pfizer, auf den sogenannten Wildtyp des Virus – also die ursprüngliche in China beobachtete Variante – abgestimmt sind.
Wie stark verringert sich der Impfschutz im Zeitverlauf?
Das bisher deutlichste Warnsignal in dieser Hinsicht lieferten vor wenigen Tagen Daten aus Israel. Demnach hat sich die Schutzwirkung des Biontech-Impfstoffs gegenüber Covid-Infektionen generell und gegenüber symptomatischen Covid-Infektionen im letzten Monat auf 64 Prozent verringert. In dieser Zeit bestimmte die Delta-Variante bereits maßgeblich das Infektionsgeschehen in Israel. Zuvor lagen die Werte bei etwa 94 Prozent.
Eine britische Beobachtungsstudie war zuvor zum Ergebnis gelangt, dass sich die Schutzwirkung des Vakzins unter dem Einfluss der Delta-Variante auf 79 Prozent verringert hat, gegenüber 92 Prozent bei der Alpha-Variante.
Sowohl die britische Analyse als auch die Daten aus Israel bescheinigten dem Impfstoff allerdings eine nach wie vor hohe Schutzwirkung von mehr als 90 Prozent gegenüber schweren Covid-Erkrankungen und Krankenhauseinweisungen.