Wieder mehr Corona-Fälle in Deutschland – sieben Länder liefern keine neuen Zahlen

5. September 2020 Aus Von mvp-web
In Deutschland ist die Zahl der Neuinfektionen im Zuge der Corona-Pandemie wieder angestiegen. Bundespräsident Steinmeier regt unterdessen eine Gedenkfeier für Corona-Opfer an.

Topmeldungen zur Corona-Pandemie:
  • Spahn mit eindringlichem Appell: Verbringen Sie Ihren Herbst- und Winterurlaub in Deutschland (14.48 Uhr) +++
  • Verstoß gegen Corona-Regeln: Polizei löst Techno-Party in Anklam auf (10.27 Uhr) +++
  • Bundespräsident regt Gedenkfeier an (7.22 Uhr)

TOP-News: Wieder mehr Corona-Fälle in Deutschland – sieben Länder liefern keine neuen Zahlen

19.19 Uhr: In Deutschland haben sich bislang 249.003 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie aus den Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervorgeht. Am Samstag lag die Zahl der Neuinfektionen bei 699 (Vortag: 1411). Allerdings haben Baden-Württemberg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein am Samstag keine neuen Zahlen geliefert. Am stärksten war der Anstieg wieder in Bayern (+416), gefolgt von Hessen (+148) – am wenigsten neue Infektionen kamen im Saarland hinzu (+8).

9300 Menschen sind bislang an oder mit dem Coronavirus gestorben – das sind neun mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen liegt laut RKI bei 221.900. Somit sind derzeit 17.803 Menschen akut infiziert (aktive Fälle). Der R-Wert stieg laut RKI auf 1. Am Vortag war er auf 0,77. Somit stecken 100 Infizierte im Schnitt eine weitere Person an.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 248.304, 9291 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 43.251 (+333) / 1864 Todesfälle (+0) keine neuen Angaben
  • Bayern: 58.999 (+416) / 2.640Todesfälle (+1)
  • Berlin: 11.702 (+90) / 226 Todesfälle (+0)
  • Brandenburg: 3.945 (+19) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2059 (+8) / 58 Todesfälle (+0) keine neuen Angaben
  • Hamburg: 6485 (+35) / 236 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 15.830 15.978 (+148) / 535 Todesfälle (+1)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1023 (+4) / 20 Todesfälle (+0) keine neuen Angaben
  • Niedersachsen: 17.218 (+74) / 665 Todesfälle (+0)
  • Nordrhein-Westfalen: 59.810 (+284) / 1821 Todesfälle (+2) keine neuen Angaben
  • Rheinland-Pfalz: 9.315 (+43) / 243 Todesfälle (+0)
  • Saarland: 3.164 (+8) / 175 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 6.119 (+34) / 224 Todesfälle (+0) keine neuen Angaben
  • Sachsen-Anhalt: 2277 (+9) / 66 Todesfälle (+0) keine neuen Angaben
  • Schleswig-Holstein: 4.115 (+8) / 161 Todesfälle (+0) keine neuen Angaben
  • Thüringen: 3.691 (+33) / 191 Todesfälle (+5)

Gesamt (Stand 05.09.2020 19.25 Uhr): 249.003 (9300 Todesfälle)

Vortag (Stand 04.09.2020 19.37 Uhr): 248.304 (9291 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 221.900

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 26.097

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1 (Vortag 0,77)

Neunjähriger von Schule geschmissen – weil er keine Maske trug

16.52 Uhr: Ein Neunjähriger wurde in Hannover von der Schule geschmissen, weil er während des Unterrichts keine Maske trug. Dabei ist der Junge per Attest von der Maskenpflicht befreit.

Wie die „Hannoversche Allgemeine“ berichtet, habe der Junge eine Privatschule in Hannover b

esucht. Seit die Schule nach den Sommerferien wieder losging, sei der Junge an drei von vier Schultagen der Schule verwiesen und seine Mutter zu mehreren Gesprächen in die Schule bestellt worden. Der Grund der Maßnahmen: Die Schulleitung zweifelte das Attest an.

Die Schule habe der Mutter inzwischen einen Auflösungsvertrag zugeschickt, da sie gegen die Schulregeln verstoßen hätte. Obwohl der Junge die Privatschule seit der ersten Klasse besuchte und zuvor in den dazugehörigen Kindergarten ging. Inzwischen besuche der Neunjährige eine öffentliche Grundschule. Hier sei das Attest ohne Probleme akzeptiert worden.

TOP-News: Spahn mit eindringlichem Appell: Verbringen Sie Ihren Herbst- und Winterurlaub in Deutschland

14.48 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Bürger angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie eindringlich aufgerufen, Herbstferien und Weihnachtsurlaub in Deutschland zu verbringen. Man habe beim Winterurlaub in Ischgl und im Sommerurlaub gesehen, dass „zumindest bestimmte Arten von Reisen und Urlaub Risiken mit sich bringen und Infektionen mit zurück nach Deutschland bringen“, sagte Spahn am Samstag in Berlin. „Das haben wir mit großem Aufwand, aber jetzt für diese Reiserückkehrer-Situation gut in den Griff bekommen.“

Zugleich appellierte Spahn an die Menschen: „Aber vielleicht schaffen wir es ja auch alle zusammen, mal für den Herbsturlaub und vielleicht auch gleich für den Weihnachtsurlaub mit, nicht so weit zu fahren.  Sondern einfach mal die Schönheit Deutschlands zu genießen.“ Der Minister fügte hinzu: „Das macht’s uns allen, übrigens auch den Gesundheitsämtern vor Ort, deutlich leichter.“

Spahn machte erneut klar, dass er nicht mit einem raschen Ende der Corona-Pandemie rechnet. Er sei aber zuversichtlich, dass man in sechs Monaten noch besser damit umgehen könne, eine Balance zu finden zwischen bestmöglichem Infektionsschutz und soviel Alltag wie möglich. “ Spahn stellte in Berlin gemeinsam mit der Vorsitzenden der Länder-Gesundheitsminister, Berlins Senatorin Dilek Kalayci (SPD), den „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ vor.

Testspiel zwischen Bundesligisten wegen Corona-Fällen abgesagt

14.22 Uhr: Wegen zwei Corona-Fällen beim Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 fällt das für diesen Samstag um 15.30 Uhr angesetzte Testspiel gegen Eintracht Frankfurt aus. Dies teilten die Mainzer am Samstag mit. Die Entscheidung sei nach Rücksprache mit den Gesundheitsbehörden und Liga-Konkurrent Frankfurt gefallen.

Die Corona-Tests bei den weiteren Mainzer Teammitgliedern seien negativ ausgefallen. Über das weitere Vorgehen werde man sich in den kommenden Tagen eng mit den Gesundheitsbehörden abstimmen, hieß es. Die Mainzer sollen zum Saisonstart am kommenden Freitag in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den TSV Havelse antreten.

Bei der Eintracht setzte Trainer Adi Hütter für Samstag und Sonntag jeweils ein Training an.

TOP-NEWS: Verstoß gegen Corona-Regeln: Polizei löst Techno-Party in Anklam auf

10.27 Uhr: Die Polizei hat in der Nacht zu Samstag eine Techno-Party mit circa 100 Teilnehmern im Anklamer Ortsteil Pelsin aufgelöst. Dies teilte die Polizei Neubrandenburg am Samstag mit.

Polizeikräfte aus Anklam im Landkreis Vorpommern-Greifswald hätten gegen 22.30 Uhr am Freitag eine Feier auf einem Privatgelände festgestellt. Da die Party entgegen der geltenden Corona-Regeln weder angemeldet noch genehmigt gewesen sei, hätte die Polizei die Veranstaltung in Abstimmung mit dem zuständigen Ordnungsamt aufgelöst. Der Einsatz, bei dem die Polizei mit 15 Streifenwagen vor Ort war, sei erst gegen 2.00 Uhr am Samstag beendet worden. Wie die Polizei Neubrandenburg weiter erklärte, wurde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

TOP-NEWS: Steinmeier sieht in Corona-Krise „Licht am Ende des Tunnels“ – und regt Gedenkfeier an

Samstag, 5. September, 7.22 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich optimistisch zu den Perspektiven im Kampf gegen das Coronavirus geäußert. „Ich finde die Meldungen über die aussichtsreiche Forschung
an Impfstoffen durchaus ermutigend“, sagte Steinmeier dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstag). „Es gibt Licht am Ende des Tunnels – allerdings wissen wir nicht, wie lang die Wegstrecke dahin noch ist.“ Deshalb dürfe man jetzt bei Bemühungen und Disziplin nicht nachlassen. „Wir haben den Corona-Ausnahmezustand gemeistert, jetzt werden wir nicht an der Corona-Normalität scheitern.“

Steinmeier sagte, die Belastungen der Menschen seien real, und er verstehe, dass die Sorgen zunähmen. „Doch die gesunkenen Zahlen von Neuinfektionen und die deshalb möglichen Lockerungen sind überzeugende Argumente, auf dem Weg der Vorsicht zu bleiben.“ Aus der „Corona-Müdigkeit“ dürfe keine Rücksichtslosigkeit werden.

Das Staatsoberhaupt rechnet nicht damit, dass noch einmal so weitgehende Einschränkungen des öffentlichen Lebens nötig sind wie auf dem bisherigen Höhepunkt der Krise in Deutschland. Alle wüssten, „dass ein zweiter Lockdown extrem schädlich für die Wirtschaft wäre. Und wir dürften nicht mit derselben Akzeptanz rechnen wie noch vor vier, fünf Monaten“, sagte Steinmeier. „Deshalb ist die gesamte Politik in Bund und Ländern darauf ausgerichtet, dieses Szenario zu vermeiden.“

Der Bundespräsident erwägt eine Gedenkstunde für die Todesopfer der Corona-Pandemie. „Wir dürfen die Trauer der Angehörigen nicht vergessen“, sagte er. „Wir müssen den Menschen in ihrer Trauer helfen – und darüber nachdenken, wie wir unser Mitgefühl ausdrücken können. Wann dafür der richtige Zeitpunkt ist und ob etwa eine Gedenkstunde der richtige Rahmen ist, darüber muss man sprechen, und das tue ich mit den Repräsentanten der anderen Verfassungsorgane.“