DFB Pokal – Pokalkrimi mit Happy End: Hansa dreht die Partie und feiert
8. August 2021Hansa Rostock hat sich in die zweite Runde des DFB-Pokals gekämpft. Die Ostseestädter drehten am Sonntagabend gegen den Zweitliga-Konkurrenten 1. FC Heidenheim die Partie und siegten mit 3:2 (0:1, 1:1, 2:1). Das Siegtor fiel in der 120. Minute.
Als um 21:01 Uhr der Schlusspfiff im Ostseestadion ertönte, brach ein kollektiver Aufschrei der Freude aus. Auf dem Rasen fielen sich die Spieler von Hansa Rostock vor lauter Glück in die Arme, und an der Seitenlinie jubelte Hansa-Trainer Jens Härtel mit allen weiteren Teammitgliedern. Sie hatten es geschafft – dank Ridge Munsy, dem in der 120. Minute mit einem Kopfball das 3:2-Siegtor gelungen war. Der Lohn ist der Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals. Die Hansa-Anhänger riefen freudetrunken: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.“ Es war vor 15.000 Zuschauern ein besonderer Erfolg: Immerhin hatten die Norddeutschen in den vergangenen zehn Jahren nur einmal die Auftakthürde übersprungen.
Hansa nach Standard in Rückstand
Härtel hatte jenen elf Spielern das Vertrauen geschenkt, die auch schon am vergangenen Wochenende im Zweitligaspiel bei Hannover 96 (3:0) begonnen hatten. Nur: So schwungvoll, wie es in der niedersächsischen Landeshauptstadt geendet hatte, ging es für die Mecklenburger im Duell mit dem Team von der Ostalb nicht weiter. Die erste Gelegenheit der Partie besaßen dann auch die Gäste: Der frühere Rostocker Oliver Hüsing köpfte den Ball knapp über den rechten oberen Torwinkel (21.). Chance Nummer zwei der Baden-Württemberger führte zu einer Veränderung auf der Anzeigetafel. Obwohl sich bei einem Eckstoß der Heidenheimer gleich vier Rostocker Defensivspieler im Fünf-Meter-Raum aufhielten, fühlte sich keiner so richtig für Gäste-Profi Patrick Mainka zuständig, der den Ball zum 1:0 der Süddeutschen ins kurze Ecke einköpfte (25.).
Für den FC Hansa und seine Anhänger hätte es bald darauf noch schlechter kommen können, doch Damian Roßbach blockte in höchster Not einen Schuss von Patrick Schmidt (37.). Die beste Möglichkeit der Norddeutschen hatte Streli Mamba, sein Schuss in der 40. Minute strich knapp über das Tor. So ging es mit dem knappen Rückstand in die Kabine.
Rostock kommt durch Eigentor zum Ausgleich
Tief durchatmen durfte das Härtel-Team kurz nach Wiederbeginn, als bei einem Steilpass der Gäste auf Abseits entschieden wurde. Es war eine knappe Angelegenheit, Heidenheims Tobias Mohr wäre durchgewesen (47.). Statt 0:2 hieß es bald darauf dank der Mithilfe des Gegners 1:1 (57.). Nach einem Freistoß von der linken Seite hatte Roßbach den Ball an den Innenpfosten geköpft, von dort sprang die Kugel Mainka auf den Fuß und danach ins eigene Tor. Somit hatte der Heidenheimer beide Treffer erzielt. Im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte waren die Gäste dem Siegtor näher. Dieses fiel aber nicht, und somit ging es in die Verlängerung.
Munsy lässt Hansa-Fans lautstark feiern
In diese starteten die Gastgeber wesentlich schwungvoller, und das zahlte sich schnell aus. Nachdem Kevin Schumacher den Ball mit dem Außenrist an den Pfosten geschossen hatte, stand Calogero Rizzuto goldrichtig – der Zugang aus Aue schoss den Ball volley mit dem Spann zum 2:1 (94.) ein. Hansa hatte die Partie gedreht. War es das schon? Keineswegs! In der zweiten Hälfte der Verlängerung schlugen die Gäste zurück. Nachdem Hansa-Keeper Markus Kolke einen Schuss von Christian Kühlwetter nicht entscheidend hatte klären können, schoss Stefan Schimmer aus spitzem Winkel zum 2:2 (108.) ein.
Alles sah schon nach Elfmterschießen aus, doch dann folgte doch noch der große Moment für die Kogge: Nach Flanke von Julian Riedel war Munsy goldrichtig zur Stelle. Hansa hatte das Team von der Ostalb niedergerungen.
Tore:
- 0:1 Mainka (25.)
- 1:1 Mainka (57., Eigentor)
- 2:1 Rizzuto (94.)
- 2:2 Schimmer (108.)
- 3:2 Munsy (119.)
Hansa Rostock: Kolke – Neidhart (105.+1 Riedel), Meißner, Roßbach, Scherff – H. Behrens (78. Löhmannsröben), B.B. Bahn – Rizzuto, Ingelsson (89. Omladic), Mamba (78. Schumacher) – Verhoek (89. Munsy)
Heidenheim: Ke. Müller – Busch, Mainka, Hüsing, Föhrenbach – Theuerkauf – Leipertz (64. Kühlwetter), Burnic (75. Schöppner) – P. Schmidt (75. Pick), T. Mohr (100. Schimmer) – Kleindienst
Zuschauer: 15000