Corona-Ausbruch nach Party: Luca-App-Daten unbrauchbar

Corona-Ausbruch nach Party: Luca-App-Daten unbrauchbar

9. August 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 09.08.2021 17:58 Uhr

Nach einer Party in Bad Doberan (Landkreis Rostock) mit ursprünglich zwei Corona-Infizierten nimmt die Zahl der positiven Fälle zu. Der Landkreis Rostock hat derweil große Probleme mit der Kontakt-Nachverfolgung. Der Club-Betreiber habe den Datenschlüssel für die Luca-App verlegt, hieß es.

Eine Party mit 300 Teilnehmern Ende Juli in einem Club in Bad Doberan droht zum Corona-Problemfall zu werden. Bisher seien sieben infizierte Gäste festgestellt werden, teilte der Landkreis am Montag mit. Bei der Kontaktverfolgung seien weitere Besucher mit Krankheitssymptomen gefunden und zu einem sofortigen Abstrich geschickt worden. Alle Betroffenen kämen aus Rostock und dem Landkreis Rostock. Der Landkreis legte allen Besuchern der Veranstaltung in der Nacht vom 31. Juli zum 1. August nahe, sich mindestens einem Schnelltest zu unterziehen. Wer Erkältungssymptome hat, sollte demnach sofort einen PCR-Test machen lassen.

An einer Party sollen auch zwei mit Corona infizierte Schüler teilgenommen haben. 300 weitere Gäste wurden gewarnt.

Datenschlüssel für Luca-App “verlegt” – Fake-Daten auf Papierlisten

Die Kontaktvnachverfolgung bereitet den Behörden indes große Probleme. “Die Daten aus der Luca-App sind derzeit unbrauchbar, weil der Datenschlüssel verlegt wurde”, sagte Kreissprecher Michael Fengler NDR 1 Radio MV. “Wir suchen jetzt nach einer Lösung, um die Daten doch noch gegebenenfalls entschlüsseln zu können.” Erschwerend komme hinzu, dass auch die Papierlisten mit den Namen der Teilnehmer nicht viel weiter helfen. “Von den Daten, die wir auf Papierlisten bekommen haben – 104 insgesamt – waren nur 20 brauchbar. Alle anderen sind mit Fake-Telefonnummern oder auch Fake-Namen versehen, so dass die Ermittlungen des Gesundheitsamtes derzeit massiv behindert sind”, so Fengler weiter.

Aufruf: Partygäste sollen sich melden

Der Kreissprecher appellierte an die Mitwirkung der Partygäste. Sie sollten in Kontakt mit dem Gesundheitsamt treten. “Damit wir herausfinden, wer dort war, wer gegebenenfalls symptomatisch ist oder auch schon infektiös”, so Fengler weiter. Nur so ließe sich der Ausbruch eindämmen. Andernfalls drohten schwerwiegende Folgen, die auch Auswirkungen “bis in den Schul-, Kita-, und Hortbetrieb in der Region” haben könnten. Und: “Natürlich trifft es vor allem die Schwächsten, wenn sich die Infektion ausbreitet. Das sind ungeimpfte und vorerkrankte Menschen egal welchen Alters”, so Fengler.