++ Spahn: „Reicht nicht für einen sicheren Winter“ ++

++ Spahn: „Reicht nicht für einen sicheren Winter“ ++

10. August 2021 Aus Von mvp-web

Von den 12- bis 17-Jährigen in Deutschland haben mittlerweile mehr als eine Million eine Impfung erhalten. Erstmals seit einem halben Jahr wurden in Israel wieder mehr als 6000 Neuinfektionen nachgewiesen. Alle Entwicklungen im Liveblog.


  • Friesland: Tausende müssen neu geimpft werden
  • RKI registriert 2480 Neuinfektionen – Inzidenz bei 23,5
  • Corona-Tests werden ab 11. Oktober kostenpflichtig
  • Bund und Länder planen Ende kostenloser Schnelltests
  • Corona-Rekordzahlen in New South Wales trotz Lockdowns
  • Sportpolitiker fordern Gleichbehandlung bei Stadion-Debatte

21:54 Uhr

Ende des Liveblogs

Damit schließen wir den Liveblog für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse!

21:54 Uhr

Analyse zum Corona-Gipfel

Bei der Marschroute für den Herbst habe es erstaunlich viel Konsens gegeben, analysiert Sarah Frühauf. Ungelöst bleibe hingegen die Debatte über weitere Kriterien neben dem Inzidenzwert.

20:57 Uhr

Spahn: „Es reicht noch nicht“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat im ARD extra erneut an die Bevölkerung appelliert, sich impfen zu lassen – auch, um andere zu schützen, wie er sagt. Die Impfkampagne sei bisher zwar erfolgreich und drei von vier Erwachsenen hätten sich auch bereits für eine Immunisierung entschieden. Aber: „Es reicht noch nicht, um sicher durch Herbst und Winter zu kommen“, so Spahn.

Die, die sich für eine Impfung entschieden hätten, sollten sicher sein können, dass es keine neue Beschränkungen für sie gebe. „Für diese drei von vier Erwachsenen, die sich haben impfen lassen, wird es keinen erneuten Lockdown geben.“ Das sei aktuelle Rechtslage und bundesgesetzlich geregelt. „Geimpft sein macht einen positiven Unterschied“, sagte der Minister.

19:55 Uhr

Einschätzung zum Bund-Länder-Treffen

Im Gespräch mit NDR-Wissenschaftsredakteurin Anja Martini zeigt sich der Immunologe Carsten Watzl etwas enttäuscht über die Ergebnisse des Bund-Länder-Treffens. Ihm fehle etwa eine längerfristige Perspektive.

19:24 Uhr

SPD-Spitze zufrieden mit Bund-Länder-Ergebnis

Die SPD-Chefs Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans haben sich nach dem Bund-Länder-Gespräch zum weiteren Vorgehen bei Corona zufrieden mit den Ergebnissen gezeigt. Sie riefen in einer gemeinsamen Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur dpa dazu auf, das Angebot der Impfung anzunehmen. Bund und Länder wollten gemeinsam die vierte Welle vermeiden und einen weiteren Lockdown verhindern.

„Unser wirksamstes Gegenmittel ist der Impfstoff – und die Impfbereitschaft“, so Esken und Walter-Borjans. Es gehe nicht nur um das Ansteckungsrisiko der Ungeimpften und deren Entscheidungsfreiheit, es gehe auch darum, die Entstehung und Ausbreitung weiterer Mutationen zu verhindern. Diese würden „zwangsläufig in den nächsten Lockdown mit unabsehbaren Folgen führen“. Ziel müsse es sein, die Jüngeren vor erneuten Kontaktbeschränkungen zu bewahren und sicherzustellen, dass Schulen, Ausbildung und Hochschulen geöffnet blieben.

19:22 Uhr

Niedersachsen pocht auf neue Corona-Kriterien

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) beharrt auch nach den Beratungen von Bund und Ländern darauf, dass künftig neben der Inzidenz weitere Kriterien zur Bewertung der Corona-Pandemie herangezogen werden müssen. In einer Protokollerklärung zu dem Beschluss, den die Regierungschefs von Bund und Ländern verabschiedeten, heißt es, Niedersachsen halte einen neuen Maßstab zur Einschätzung des Pandemiegeschehens für die Zukunft geboten. Der Beschluss der Regierungschefs von Bund und Ländern sieht dies nicht vor.

Weil sagte nach den Beratungen, die Diskussion um einen neuen Maßstab sei „noch nicht zu Ende“. Mit der Protokollerklärung bringe das Bundesland zum Ausdruck, dass es in dieser Frage nicht mit dem Beschluss einverstanden sei. Er gehe davon aus, dass einer neuen niedersächsischen Verordnung, die zwischen dem 23. und dem 25. August veröffentlicht werden soll, auch ein neuer Maßstab zugrunde liegen werde. Man prüfe nun verschiedene Modelle und bereite eine Lösung vor. Von Bund und Länder habe er sich „insgesamt eine präzisere Vorbereitung in dieser Frage gewünscht“.

18:58 Uhr

Lötzsch: „Zwei-Klassen-Medizin“ bei Tests

Die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Gesine Lötzsch, sieht in kostenpflichtigen Testangeboten einen „Weg in die Zwei-Klassen-Medizin“. Künftig könne an vielen Freizeitaktivitäten nur teilnehmen, wer sich Tests leisten könne, sagte Lötzsch auf tagesschau24. Tests sollten so lange kostenlos bleiben, wie es nötig ist. So würden Infektionsgefahren vermieden.

Lötzsch mahnte zudem an, allen Menschen nicht nur in der Theorie ein Impfangebot zu machen. Auch Menschen, die in schwierigen Situationen lebten, müssten sich impfen lassen können. Sie plädierte daher für wohnortnahe Impfangebote und weniger Moralisierungen im Zusammenhang mit der Impfung. Lötzsch bemängelte außerdem fehlende Beschlüsse zur Sicherheit an Schulen. „Was die Schulen betrifft, ist Klassenziel nicht erreicht worden“, sagte die Linken-Politikerin.

18:17 Uhr

Arbeitgeber fordern Ende der Testangebotspflicht

Die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) hat gefordert, dass spätestens im Oktober die Pflicht der Betriebe endet, Präsenzbeschäftigten kostenlos Schnelltests anzubieten. „Wenn der Staat sich aus der Finanzierung der kostenfreien Corona-Tests zurückzieht, muss auch das verpflichtende Testangebot der Arbeitgeber enden“, erklärte die BDA. Die entsprechende Regelung in der Corona-Arbeitsschutzverordnung müsse daher spätestens mit dem 11. Oktober auslaufen.

18:12 Uhr

FDP: Falscher Zeitpunkt für kostenpflichtige Tests

Der Generalsekretär der FDP, Volker Wissing, hat den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz kritisiert, Schnelltestst ab 11. Oktober kostenpflichtig zu machen. Klar sei, dass Tests nicht auf Dauer kostenfrei sein könnten, sagte Wissing auf tagesschau24. Sie jetzt kostenpflichtig zu machen, sei aber der falsche Zeitpunkt. Dass die Hürden für Tests im Herbst höher sind, könne keiner wollen. Das Infektionsgeschehen werde so zunehmend intransparent. Wissing plädierte zudem für ein attraktivieres Impfangebot. Der Impfstoff müsse nah genug an die Menschen kommen.

Darüberhinaus bemängelte er die aus seiner Sicht unzureichenden Vorbereitungen der Schulen auf das neue Schuljahr. Man brauche flächendeckend Filteranlagen. Die Sommerbilanz der Bundesregierung sei in dieser Hinsicht schwach.

18:00 Uhr

Merkel schließt erneuten Lockdown aus

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel schließt nach jetzigem Stand einen erneuten harten Lockdown in Deutschland aus. Solange die Impfstoffe auch gegen die Delta-Variante des Coronavirus wirkten, könnten Geimpften Grundrechte nicht einfach entzogen werden, sagte Merkel. Anders wäre dies, wenn es eine Mutation des Virus gäbe, gegen die die Impfstoffe nicht schützten.

17:51 Uhr

Grüne bezeichnen Beschlüsse als „enttäuschend“

Die Grünen haben die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) zur Eindämmung der Corona-Pandemie kritisiert. „Die Beschlüsse der MPK sind angesichts steigender Infektionszahlen und einer inzwischen dominanten, gefährlicheren Virusvariante enttäuschend“, sagt Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen der „Rheinischen Post“ laut Vorabbericht. „Statt Pflegeeinrichtungen und Schulen endlich sicher zu machen, statt konkrete Maßnahmen für mehr Tempo beim Impfen vorzulegen, versucht man die Menschen anstelle von überzeugenden Argumente durch Druck zum Impfen zu bewegen“, sagte er. So werde man eine vierte Welle nicht verhindern.

17:48 Uhr

Sportveranstaltungen vor max. 25.000 Zuschauern

Sportgroßveranstaltungen dürfen zunächst nur vor maximal 25.000 Zuschauern stattfinden. Das haben die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten bei ihrer Konferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel beschlossen. „Die Länder sind sich einig, dass über die 3G-Regelung hinaus bei Sportgroßveranstaltungen oberhalb einer absoluten Zahl von 5000 Zuschauenden die zulässige Auslastung bei maximal 50 Prozent der jeweiligen Höchstkapazität liegt, jedoch nicht bei mehr als insgesamt 25.000 Zuschauenden“, heißt es im Beschlusspapier.

Man wolle die sogenannte 3G-Regel – also der Zugang für Geimpfte, Genesene und Getestete – unter anderem auch bei Sportveranstaltungen in Innenräumen und beim Sport im Innenbereich durchsetzen, sagte Bundeskanzlerin Merkel (CDU).

17:30 Uhr

Söder warnt vor „Pandemie der Ungeimpften“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat vor einer „Pandemie der Ungeimpften“ gewarnt. Er appellierte nach Abschluss der Ministerpräsidentenkonferenz, das Impfangebot anzunehmen und betonte: „Wenn nicht ausreichend geimpft wird, besteht immer die Gefahr von Mutationen.“ Einen weiteren Lockdown werde es nicht geben. Dies sei verfassungsrechtlich nicht möglich, sagt Söder mit Blick auf Geimpfte und Genesene. Das Impfen sei das leichteste Mittel, die Freiheit zurückzugewinnen.

17:29 Uhr

Linke kritisiert neue Beschlüsse als „Stückwerk“

Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hat die Beschlüsse des Bund-Länder-Treffens als „Stückwerk“ kritisiert. „Fatal ist, dass es keinen Plan gibt, über positive Anreize die Impfkampagne aus der Tempo-30-Zone zu holen und die Impfung zu den Menschen zu bringen“, sagt Bartsch den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das Ziel einer möglichen Herdenimmunität gerate zunehmend aus dem Blick. „Wir stehen vor einer vierten Welle, auch weil Armin Laschet und andere vornehmlich den Wahltermin im Blick haben“, sagte Bartsch. „Nach der Bundestagswahl drohen dann wieder Schließungen von Schulen. Die Bürger haben diesen kurzsichtigen Dilettantismus satt.“

17:25 Uhr

Müller: Ungeimpfte gefährden sich und andere

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat die aktuelle Impfquote von rund 60 Prozent gut genannt. Es gebe aber noch viel zu tun. „Impfen, impfen, impfen ist nach wie vor das Gebot der Stunde.“ Wer sich nicht impfen lasse, gefährde sich und andere. Mit Tests sei zwar viel möglich. Es gebe aber höhere Inzidenzen bei Ungeimpften. Bei den 15- bis 25-Jährigen liege sie in Berlin beispielsweise bei etwa 100.

17:18 Uhr

Neue Testpflicht für Ungeimpfte beschlossen

Die Ministerpräsidentenkonferenz hat zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine neue Testpflicht für Ungeimpfte beschlossen. Wer nicht gegen das Coronavirus geimpft ist, muss ab dem 23. August für Veranstaltungen in Innenräumen einen negativen Coronatest vorlegen. Ausgenommen von der Regelung sind Kinder bis zum sechsten Lebensjahr und Schüler. Merkel sagte, es werde nun angesichts steigender Infektionszahlen bei allen Ungeimpften voll auf das Testen gesetzt.

Wer nicht vollständig geimpft ist oder nicht als genesen gilt, muss für Veranstaltungen in Innenräumen entweder einen höchstens 24 Stunden alten Antigen-Schnelltest oder einen höchstens 48 Stunden alten PCR-Test vorlegen. Tests werden damit Voraussetzung etwa für den Zugang zu Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, zur Innengastronomie, zu Veranstaltungen und Festen. Aber auch zum Besuch beim Friseur oder im Kosmetikstudio müssen Ungeimpfte dann einen Test vorlegen, ebenso zum Sport im Innenbereich oder zur Beherbergung etwa in Hotels und Pensionen. Bei solchen Aufenthalten muss nach der Anreise zweimal pro Woche während des Aufenthalts ein Test gemacht werden.

17:13 Uhr

Merkel: „Müssen dafür werben, dass geimpft wird“

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach Ende der Ministerpräsidentenkonferenz die Bedeutung des Impfens betont. „Wir müssen dafür werben, dass geimpft wird“, sagte Merkel, „weil es einfach ein Schutz für uns alle ist“. Deutschland sei beim Impfen innerhalb der Europäischen Union mittlerweile nicht mehr Spitze. In Deutschland sind laut Merkel 55,1 Prozent vollständig und 62,5 Prozent einmal geimpft. Erfreulich sei, dass über 80 Prozent der über 60-Jährigen geimpft seien.

17:03 Uhr

USA: Mexiko erhält bis zu 8,5 Millionen Impfdosen

Mexiko soll bis zu 8,5 Millionen weitere Dosen Coronavirus-Impfstoff aus den USA bekommen. 3,5 Millionen Dosen des Vakzins von Moderna und bis zu 5 Millionen Dosen des Mittels von AstraZeneca würden in den kommenden Wochen erwartet, teilte der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard mit. US-Vizepräsidentin Kamala Harris hatte Mexikos Präsidenten Andrés Manuel López Obrador den Angaben zufolge in einem Telefonat am Montag darüber informiert. Es war zunächst unklar, ob es sich um eine Spende handelte.

Die USA hatten dem Nachbarland bereits mehr als vier Millionen Impfdosen gespendet. Um die gemeinsame Grenze wieder öffnen zu können, treibt Mexiko seine Impfkampagne in der Grenzregion voran. Laut López Obrador sollen spätestens in einem Monat alle volljährigen Bewohner dort vollständig geimpft sein. Die Grenze wurde wegen der Corona-Pandemie im März 2020 für nicht notwendigen Landverkehr geschlossen.

16:44 Uhr

Bericht: Regierung einigt sich auf längere Wirtschaftshilfen

Die Bundesregierung hat sich nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa auf die Verlängerung von Corona-Wirtschaftshilfen geeinigt. Die bisher bis Ende September laufende Überbrückungshilfe III Plus sowie die Erleichterungen zum Zugang für das Kurzarbeitergeld sollen bis Jahresende verlängert werden, wie es in Regierungskreisen am Rande der Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder hieß.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hatten eine Verlängerung der Überbrückungshilfe bereits in Aussicht gestellt, Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte sich für eine Verlängerung des Kurzarbeitergelds ausgesprochen. Beides sind zentrale und milliardenschwere Instrumente der Regierung, um die Folgen der Pandemie auf Jobs und Firmen abzufedern.

16:36 Uhr

Ärztegewerkschaft fordert neue Impfkampagne

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat die laufende staatliche Impfkampagne kritisiert und eine neue gefordert, um das Impftempo zu erhöhen. „Die Werbekampagne zur Corona-Schutzimpfung geht an vielen Ungeimpften vorbei“, sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Der Slogan „Ärmel hoch!“ sei vielleicht am Beginn der Kampagne sinnvoll gewesen, jetzt jedoch erweise er sich „immer mehr als Rohrkrepierer“, zitiert das Blatt die Gewerkschaftschefin. Laut Johna ist eine zielgruppengerechte Ansprache nötig, die auch jüngere Menschen erreicht, die in den sozialen Medien unterwegs seien. „Das bedeutet dann auch, mit Hilfe von bekannten Multiplikatoren beispielsweise auf den großen Messengerkanälen Fake News zu entlarven und für das Impfen zu werben.“

16:32 Uhr

Drei Viertel der erwachsenen Briten vollständig geimpft

In Großbritannien sind mittlerweile drei Viertel der Erwachsenen vollständig gegen Corona geimpft. Premierminister Boris Johnson bezeichnete den Meilenstein auf Twitter als „riesigen nationalen Erfolg“, auf den man stolz sein solle. Knapp 90 Prozent der erwachsenen Briten haben eine erste Impfdosis erhalten. Lange Zeit hatte Großbritannien mit seiner Impfkampagne die Nase weit vorn. Mittlerweile haben jedoch viele europäische Länder aufgeholt. In den jüngeren Altersgruppen stockt mittlerweile auch die Impfbereitschaft im Vereinigten Königreich. Mit einer Social-Media-Kampagne, Anreizen von Lieferdiensten und Impfungen in Clubs sollen Jüngere überzeugt werden, sich impfen zu lassen.

15:58 Uhr

Corona-Tests ab 11. Oktober kostenpflichtig

Ab dem 11. Oktober müssen Ungeimpfte ihre Corona-Tests in der Regel selbst bezahlen. Bund und Länder verständigten darauf, dass der Bund das Angebot kostenloser Bürgertests für alle am 10. Oktober beendet. Für Personen, die nicht geimpft werden können und für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliegt, soll es aber weiterhin kostenlose Antigen-Schnelltests geben. Dies gilt insbesondere für Schwangere, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

15:49 Uhr

Portugal lässt Corona-Impfstoffe für Kinder ab zwölf Jahren zu

Portugal weitet seine Impfkampagne gegen das Coronavirus auf Kinder im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren aus. Die Generaldirektion Gesundheit, die Teil des Gesundheitsministeriums ist, teilte mit, Studien in der EU und den Vereinigten Staaten hätten Zweifel an den Impfstoffen für diese Altersklasse zerstreut. Bisher konnten sich in Portugal Kinder zwischen zwölf und 15 nur impfen lassen, wenn sie eine Vorerkrankung hatten.

15:41 Uhr

Schäden durch Corona: Beihilfen für Bahn auf EU-Ebene genehmigt

Die EU-Wettbewerbshüter haben grünes Licht für Beihilfen von 550 Millionen Euro an die Deutsche Bahn gegeben. Damit sollen Corona-Schäden ausgeglichen werden, die zwischen Mitte März und Juni 2020 entstanden, wie die EU-Kommission mitteilte. Neben dem Staatskonzern sollen auch dessen Tochterunternehmen profitieren können. Brüssel hält die Maßnahme für angemessen, „da die vorgesehene Entschädigung nicht über die zur Deckung der Schäden erforderliche Höhe hinausgeht“.

15:38 Uhr

Nachrichtenagentur Reuters: Tests ab 11.10. kostenpflichtig

Laut der Nachrichtenagentur Reuters haben sich Bund und Länder darauf verständigt, dass die Corona-Tests für Ungeimpfte ab 11. Oktober kostenpflichtig werden. Dies solle ab einer Inzidenz von 35 Infektionsfällen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gelten. Die Nachrichtenagentur bezieht sich auf Informationen aus Verhandlungskreisen.

15:32 Uhr

Niedersachsen: Boosterimpfung für Genesene früher möglich

Ab sofort können sich Genesene in Niedersachsen bereits vier Wochen nach einer überstandenen Corona-Infektion gegen das Corona-Virus impfen lassen. Die Ständige Impfkommission habe ihre bisherige Empfehlung für einen Abstand von sechs Monaten auf vier Wochen verkürzt, sagte am Dienstag in Hannover der Leiter des Corona-Krisenstabes, Heiger Scholz. Das Land folge dieser Vorgabe. Genesene gelten mit nur einer Impfung als vollständig immunisiert und geschützt.

15:20 Uhr

Düsseldorfer Karneval nur für Geimpfte und Genesene

Das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) will in der kommenden Karnevalssession nur mit Geimpften und Genesenen feiern. „Mit der Initiative wollen wir die Menschen auch dazu aufrufen, sich impfen zu lassen“, sagte CC-Sprecher Hans-Peter Suchand. Ein negativer Corona-Test werde voraussichtlich nicht ausreichen, um an den Veranstaltungen des CC in geschlossenen Räumen teilzunehmen. Welche Regeln für die Feierlichkeiten unter freiem Himmel gelten sollen, ist noch nicht entschieden.

15:11 Uhr

Ökonom: BioNTech kurbelt deutsches Wachstum um 0,5 Prozent an

Der Erfolg des Mainzer Biopharma-Unternehmens BioNTech mit seinem Corona-Impfstoff schiebt Ökonomen zufolge das Wirtschaftswachstum in Deutschland an. „BioNTech könnte in diesem Jahr rund 0,5 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beitragen“, sagte der Wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien. „Auch das Wirtschaftswachstum dürfte dadurch um etwa einen halben Punkt zulegen.“

Viele Experten trauen Europas größter Volkswirtschaft in diesem Jahr ein Wachstum von etwa vier Prozent zu, wovon etwa ein Achtel allein auf BioNTech entfielen. „Ich kann mich an keinen Fall erinnern, in dem ein Unternehmen einen solchen Einfluss auf das deutsche BIP hatte“, sagte Dullien. Als Makroökonom picke er sich normalerweise keine Unternehmen heraus. „Manchmal gibt es jedoch seltene Fälle, in denen einzelne Unternehmen eine gesamtwirtschaftliche Relevanz haben“, sagte der Wissenschaftler. „BioNTech ist so ein seltenes Beispiel.“

14:37 Uhr

Hilfswerk: Kinder nicht indirekt vom sozialen Leben ausschließen

Das Deutsche Kinderhilfswerk plädiert anlässlich der Bund-Länder-Beratungen für die Beibehaltung von kostenfreien und leicht zugänglichen Corona-Testmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Zugleich solle es Impfangebote für Kinder ab zwölf Jahren geben, erklärte die Hilfsorganisation in Berlin. Diese müssten freiwillig sein und nach Beratung von den betreuenden Kinder- und Jugendärzten angeboten werden.

Bund und Länder müssten zudem mehr Maßnahmen als bisher für einen sicheren Schul- und Kitabetrieb umsetzen. Dieser müsse auch ohne die flächendeckende Impfung von Kindern und Jugendlichen abgesichert werden.

14:29 Uhr

Corona hält Niederländer vom „Fietsen“ ab – weniger geradelt

Die Pandemie hat sogar die Niederländer vom Fahrradfahren abgehalten. Im vergangenen Jahr radelten die radbegeisterten Holländer rund 13 Prozent weniger als im Vorjahr. Das geht aus einer Studie des Verbands der Auto-Händler BOVAG hervor, die heute in Utrecht vorgelegt wurde. Im Schnitt legte jeder Einwohner über zwölf Jahre 996 Kilometer auf dem Rad zurück, 2019 waren das 1112 Kilometer.

Als Grund wird genannt, dass viele Leute zu Hause arbeiteten und die Schulen für lange Perioden geschlossen waren. Die Liebe zum „Fiets“ aber ist ungebrochen, wie aus der Untersuchung hervorgeht. In ihrer Freizeit nämlich stiegen die Niederländer weitaus mehr aufs Rad als zuvor. Im Schnitt radelten sie 254 Kilometer nur zum Spaß, etwa 30 Prozent mehr als im Vorjahr.

14:02 Uhr

Iran: Kein Lockdown trotz steigender Corona-Zahlen

Trotz steigender Corona-Zahlen ist im Iran der Eilantrag des Gesundheitsministers für einen Lockdown abgelehnt worden. Medienberichten zufolge stimmte der Corona-Krisenstab einstimmig gegen den Antrag des Ministers Said Namaki, der wegen der drastisch steigenden Anzahl der täglichen Corona-Toten und Neuinfektionen einen zweiwöchigen Lockdown beantragt hatte. Die Gründe wurden nicht genannt.

Eine rasante Ausbreitung der Delta-Variante in den vergangenen Wochen hat die Corona-Krise im Iran erheblich verschärft. Im Durchschnitt gibt es alle drei Minuten einen Toten und alle drei Sekunden einen neu Infizierten. Auch heute wurden mehr als 500 Corona-Tote und fast 40.000 Neuinfektionen binnen eines Tages registriert. Die Gesamtzahl der Corona-Opfer im Iran liegt nun bei mehr 95.000, die der Infektionen bei mehr als 4,2 Millionen.

13:47 Uhr

Stiko-Chef bei Auffrisch-Impfungen zurückhaltend

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat sich zurückhaltend zu dem Vorhaben der Regierung geäußert, im September mit Auffrisch-Impfungen gegen das Coronavirus zu beginnen. „Hier handelt es sich um eine politische Vorsorgemaßnahme ohne ausreichende medizinische Evidenz“, sagte Mertens der Zeitung „Die Welt“. Allerdings gebe es auch keine Hinweise darauf, dass eine solche Drittimpfung schädlich sein könnte.

„Der Aktionismus der Politik verunsichert die Menschen“, kritisierte Mertens gleichwohl. Es gebe aus seiner Sicht bei den Auffrisch-Impfungen keinen Zeitdruck. „Da kommt es nicht auf eine oder zwei Wochen früher oder später an“, sagte der Stiko-Vorsitzende. Es sei ja nicht so, „dass irgendeine Gruppe von Geimpften von einem Tag auf den anderen den Schutz verliert“.

Mertens wies auch darauf hin, dass es bislang kaum wissenschaftliche Daten zu möglichen Nebenwirkungen von Drittimpfungen gebe. Allerdings gebe es auch keine immunologischen Überlegungen, die das erwarten lassen. „Es fehlt eine große Studie, aus der tatsächlich hervorgeht, dass die Drittimpfung bei den betroffenen Personen keine Nebenwirkungen hat“, mahnte Mertens. Dies sei ähnlich wie bei Impfungen für Kinder und für Schwangere. Auch bei diesen Bevölkerungsgruppen zögert die Stiko bislang jeweils mit einer Impfempfehlung – zum Ärger der Regierenden im Bund und in den Ländern.

13:25 Uhr

Länderchefs haben Beratungen mit der Kanzlerin begonnen

Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten haben am Mittag ihre Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel begonnen. Themen sind der weitere Kurs in der Corona-Krise sowie ein Fonds für den Wiederaufbau nach der Hochwasserkatastrophe vor allem im Westen Deutschlands.Vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen soll der Kurs bei der Eindämmung der Pandemie für den Herbst geklärt werden. In der Diskussion sind Nachjustierungen beim Impfen und Testen und Vorgaben für mögliche weitere Beschränkungen.

Laut Beschlussentwurf ist ab Oktober ein Ende der kostenlosen Schnelltests für alle geplant. Weitgehende Einigkeit gibt es darüber, dass die grundsätzlichen Corona-Regeln mit Blick auf Abstand, Hygiene und Maskenpflicht in bestimmten Bereichen wie in Geschäften oder Bussen und Bahnen bestehen bleiben sollen.

13:22 Uhr

China verzeichnet meiste Neuinfektionen seit Januar

In China ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen auf den höchsten Stand seit sieben Monaten gestiegen. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilten, wurde das Coronavirus binnen 24 Stunden bei 143 Menschen nachgewiesen – das war der höchste Wert in der Volksrepublik seit Januar, als 144 neue Fälle gemeldet wurden.

China kämpft derzeit gegen den größten Corona-Ausbruch seit Monaten, der von der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus befeuert wird. Mehrere Städte wurden unter einen strikten Lockdown gestellt, Millionen Menschen wurden auf das Coronavirus getestet und Reisebeschränkungen verhängt. Viele der neuen Fälle in der Volksrepublik werden auf einen Infektionsherd in einem Testzentrum in der ostchinesischen Stadt Yangzhou zurückgeführt.

13:14 Uhr

Lindner hält Debatte über kostenpflichtige Tests für verfrüht

FDP-Chef Christian Lindner hält die Debatte über kostenpflichtige Corona-Tests für verfrüht. Es müsse zwar demnächst in diese Richtung gehen – aber abhängig vom Pandemiegeschehen und dem Impffortschritt, sagt er im Bundestag. Es wäre nichts gewonnen, wenn junge Leute am Ende im privaten Bereich feierten anstatt in Clubs mit Hygienekonzept und Testpflicht.

12:58 Uhr

AOK-Studie zeigt hohe Sterblichkeitsrate nach Entlassung

Mehr als ein Viertel aller im Krankenhaus behandelten Corona-Erkrankten ist später erneut stationär behandelt worden. Das geht aus einer bundesweiten Langzeitstudie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido) auf Basis von Versichertendaten hervor. Demnach erfolgte der zweite Krankenhausaufenthalt in 36 Prozent der Fälle wegen Problemen mit der Atmung. Bei 29 Prozent der Erkrankten waren neurologische Störungen der Grund.

Außerdem zeigte sich eine hohe Sterblichkeitsrate bei stationär behandelten Covid-19-Patientinnen und -patienten. Demnach starben 30 Prozent von ihnen während des ersten Krankenhausaufenthalts oder im ersten halben Jahr danach. 24 Prozent der Erkrankten starben im ersten Monat nach der Aufnahme ins Krankenhaus. Ein halbes Jahr nach der Erstaufnahme lag der Anteil der Verstorbenen den Angaben zufolge bereits bei 30 Prozent. Besonders hoch war die Sterblichkeit bei über 80-Jährigen: Mehr als jeder Zweite aus dieser Altersgruppe sei sechs Monate nach einer stationär behandelten Corona-Infektion gestorben. Eine ebenso hohe Sterblichkeitsrate wurde demnach bei beatmeten Patientinnen und Patienten festgestellt.

In die Auswertung wurden Abrechnungsdaten von insgesamt 8679 AOK-Versicherten einbezogen, die von Anfang Februar bis Ende April im Krankenhaus wegen einer Corona-Infektion behandelt wurden. Das Durchschnittsalter der Erkrankten lag bei 69 Jahren.

12:33 Uhr

Luftverkehr im ersten Halbjahr weiter am Boden

Die Reisebeschränkungen in der Corona-Pandemie haben den Passagierluftverkehr im ersten Halbjahr 2021 in Deutschland stärker getroffen als in anderen Ländern. Die Nachfrage bei den deutschen Fluggesellschaften habe um 85 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019 gelegen, erklärte der Bundesverband der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL).

Europaweit war das Minus mit 78 Prozent etwas niedriger, der weltweite Rückgang belief sich auf 67 Prozent. „So wenig Passagiere an den deutschen Flughäfen hatten wir zuletzt im Jahr 1971“, erklärte BDL-Geschäftsführer Matthias von Randow. „Damit ist das der tiefste Einbruch in der Geschichte der zivilen Luftfahrt.“

Bei der Luftfracht ergab sich ein anderes Bild: Das Frachtvolumen stieg von Januar bis Juni gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 um elf Prozent und damit deutlicher als der europäische Durchschnitt von fünf Prozent.

12:28 Uhr

Immunologin für Impfung jüngerer Kinder

Die Medizinprofessorin Christine Falk hat sich für die Corona-Schutzimpfung auch für Kinder unter zwölf Jahren ausgesprochen. „Auch Kinder haben Risiken, wenn sie an Corona erkranken. Die Risiko-Nutzen-Abwägung einer Impfung würde ich persönlich zugunsten der Vakzine entscheiden“, sagte die Ärztin der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Falk ist Professorin am Institut für Transplantationsimmunologie an der Medizinischen Hochschule Hannover.

Die vierte Welle werde mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Kinder erwischen, betonte sie. Zwar sei umstritten, wie häufig Long-Covid auch die Jungen treffen könne. Milde Verläufe seien aber keine Garantie gegen langfristige Schäden.

12:22 Uhr

„Coronasutra“: Thailands Regierung gibt Sex-Tipps

Thailands Regierung will mit Tipps für sicheren Sex in Pandemiezeiten zur Eindämmung des Coronavirus beitragen. Das Gesundheitsministerium hat neun Empfehlungen herausgebracht, die Paaren, frisch Verliebten und Zufallsbekanntschaften als Leitlinien beim Geschlechtsverkehr dienen sollen.

Küsse sowie Oral- oder Analsex sollen demnach gänzlich vermieden werden. Auch Gruppensex ist tabu. Die Paare werden zudem aufgefordert, Stellungen zu wählen, bei denen sie sich nicht ins Gesicht blicken.
Als Schutz sollten Liebende unter anderem Masken, Kondome und Einmalhandschuhe benutzen.

Die Nachrichtenseite „The Thaiger“ veröffentlichte prompt ein „Coronasutra“ – und präsentierte in einer Grafik alle Stellungen, die in Corona-Zeiten laut Ministerium erlaubt sein müssten. Dazu hieß es: „Diese Infografik stammt NICHT vom thailändischen Gesundheitsamt, aber die Positionen entsprechen dessen Richtlinien.“

12:11 Uhr

Kochsalz in Friesland verimpft: Fast 9000 Betroffene

In Niedersachsen müssen fast 9000 Menschen neu geimpft werden. „Es geht um insgesamt 8557 Menschen, die womöglich ganz oder teilweise keinen Impfschutz erhalten haben, obwohl sie davon ausgehen“, sagte Frieslands Landrat Sven Ambrosy bei einer Pressekonferenz in Jever. Es betreffe 9673 Impfungen, die im Zeitraum vom 5. März bis zum 20. April vorgenommen wurden.

Die Verdächtige schweigt laut Polizei. Betroffen sind demnach vor allem Menschen über 70 Jahre. Ende April hatte eine Mitarbeiterin eines Impfzentrums bei Schortens eingeräumt, sechs Spritzen statt mit dem Biontech-Impfstoff mit Kochsalzlösung gefüllt zu haben. Ihr soll zuvor beim Anmischen ein Fläschchen mit dem Vakzin heruntergefallen sein, was sie anschließend vertuschen wollte. Danach wurde der Impfschutz von mehr als 100 Menschen, die an diesem Tag geimpft wurden, zunächst mit Antikörpertests überprüft. Nun steht laut Polizei der Verdacht weiterer Fälle im Raum.

11:48 Uhr

Schleswig-Holstein: Weniger Rotavirus-Fälle durch Corona

Einige Infektionskrankheiten sind durch die Hygieneregeln während der Pandemie deutlich zurückgegangen. So wurden 2020 in Schleswig-Holstein lediglich 207 Infektionsfälle mit Rotaviren gemeldet, im Vorjahr waren es noch 1148. Das teilte die Krankenkasse AOK mit Verweis auf Zahlen des Robert-Koch-Instituts mit.

Rotaviren sind eine der häufigsten Ursachen für schwere Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern. Die Viren verursachen Durchfälle, Erbrechen und Bauchschmerzen. Die Ansteckung erfolgt über kleinste Stuhl-Reste an den Händen. Die Viren haften meist an Handgriffen, Toiletten, Armaturen und Lebensmitteln.

11:24 Uhr

Österreich will im Oktober mit Auffrischungsimpfung starten

Österreich wird ab dem 17. Oktober mit den Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus beginnen. Das ist etwa neun Monate, nachdem die ersten Bürger ihre zweite Dosis erhielten, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein in einem ORF-Radiointerview. Bestimmte Risikogruppen könnten die dritte Dosis auch schon früher erhalten. „Es gibt gewisse Gruppen, zum Beispiel Immunsupprimierte, wo man nach Rücksprache mit dem Arzt eventuell auch früher impfen kann. Da kann man auch einen Test auf neutralisierende Antikörper machen“, erklärt der Minister. In Österreich haben nach Angaben des Gesundheitsministeriums bisher knapp 60 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Corona-Impfung erhalten.

11:18 Uhr

IG Metall und Gesamtmetall rufen zu Corona-Impfungen auf

In einem gemeinsamen Appell rufen die Gewerkschaft IG Metall und der Arbeitgeberverband Gesamtmetall die Beschäftigten zu Impfungen auf. „Sich impfen zu lassen, ist auch ein Akt der Solidarität“, erklären IG-Metall-Chef Jörg Hofmann und Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf. Von der wichtigen Zielmarke einer sogenannten Herdenimmunität, die nach wissenschaftlicher Meinung bei mindestens 85 Prozent Geimpften liege, sei Deutschland noch weit entfernt. „Nur wenn wir schnell eine hohe Impfrate erreichen, können wir eine drohende vierte Welle verhindern und die Rückkehr zur Normalität entscheidend beschleunigen.“

11:16 Uhr

Mögliche Testpflicht für Ungeimpfte bei Gottesdienstbesuch

Ungeimpfte müssen möglicherweise künftig beim Besuch von Gottesdiensten oder anderen religiösen Zusammenkünften in Innenräumen negative Corona-Tests vorlegen. Das geht aus der Vorlage für die Videoschalte zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Regierungschefs der Länder hervor, die der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt. Um einen weiteren Anstieg der Infektionszahlen zu vermeiden, müssen demnach alle Personen ab sechs Jahren, die weder vollständig geimpft oder genesen sind, einen negativen Antigen-Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden ist, oder einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, vorlegen. Diese Maßnahme würde für Ungeimpfte ein Verschärfung bisheriger Vorschriften bedeuten. Bislang reichte selbst bei hohen Inzidenzraten die Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen, wie das Tragen eines Mund-Nasenschutzes.

10:51 Uhr

Mehr als eine Million Kinder ab 12 Jahren geimpft

Die Corona-Impfungen bei Kindern und Jugendlichen gehen weiter voran. Bei den 12- bis 17-Jährigen haben mittlerweile mehr als eine Million eine erste Impfung erhalten, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Twitter mitteilte. Dies entspricht nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 22,5 Prozent dieser Altersgruppe. Spahn betonte erneut: „Wir haben genug Impfstoff für alle Altersgruppen.“ Bund und Länder hatten angekündigt, mit Blick auf den Schulstart nach den Sommerferien mehr Impfgelegenheiten für Kinder anzubieten – auch in Impfzentren wie bereits in Praxen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Impfungen bei Kindern vorerst nur bei höherem Risiko für schwere Corona-Verläufe etwa wegen Erkrankungen wie Diabetes. Impfungen sind laut STIKO aber mit ärztlicher Aufklärung und als individuelle Entscheidung von Kindern und Eltern möglich. Die Impfstoffe von BioNTech und Moderna sind ab 12 Jahren zugelassen. Insgesamt sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums nun 45,8 Millionen Menschen oder 55,1 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft. Mindestens eine erste Impfung haben 52 Millionen Menschen oder 62,5 Prozent der Bevölkerung. Im Vergleich der Bundesländer liegt Bremen weiter an der Spitze mit nun 71,7 Prozent mindestens einmal und 64,8 Prozent voll geimpften Einwohnern. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 52,9 Prozent mindestens einmal und 48,9 Prozent voll geimpften Einwohnern.

10:19 Uhr

Mehr als 6000 Coronainfektionen in Israel registriert

Erstmals seit einem halben Jahr sind in Israel wieder mehr als 6000 Coronainfektionen an einem Tag nachgewiesen worden. Wie das Gesundheitsministerium berichtete, wurden am Montag 6275 Fälle erfasst. Gleichzeitig nähert sich die Zahl der schwerkranken Patienten der Marke von 400. In den israelischen Krankenhäusern wurden 394 schwerkranke Covid-Patienten behandelt. Der Zustand von 87 von ihnen wurde als kritisch eingestuft. Gut 58 Prozent der rund 9,4 Millionen Israelis sind vollständig geimpft. Vor kurzem hatte das Gesundheitsministerium Zahlen vorgelegt, nach denen die Effektivität der in Israel verwendeten BioNTech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen hat. Nach Angaben des Ministeriums verhindert die Impfung eine Corona-Infektion nur noch zu 39 Prozent und schwere Erkrankungen zu 91 Prozent. Gleichzeitig verbreite sich im Land die ansteckendere Delta-Variante. Angesichts der steigenden Infektionszahlen gelten seit Sonntag wieder verschärfte Maßnahmen, darunter eine Maskenpflicht bei Events im Freien mit mehr als 100 Teilnehmern. Selbst Veranstaltungen mit weniger als 100 Teilnehmern dürfen nur noch Geimpfte, Genesene oder Menschen mit negativem Corona-Testergebnis besuchen. Auch Kinder müssen zudem nun beim Eintritt ein negatives Corona-Testergebnis vorzeigen. Vertreter des Gesundheitsministeriums schließen weitere Verschärfungen nicht aus.

10:17 Uhr

VdK mahnt zur Vorsicht bei Kostenpflicht für Corona-Tests

Der Sozialverband VdK mahnt, bei der geplanten Abschaffung der kostenlosen Corona-Schnelltests für Ungeimpfte spezielle Fälle nicht aus den Augen zu verlieren. „Unbedingt notwendig sind Ausnahmeregelungen nicht nur für jene, die sich nicht impfen lassen können oder für die es keine Impf-Empfehlung gibt, sondern ganz besonders auch für Pflegeheime“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“. Aus den hohen Corona-Todeszahlen in Pflegeeinrichtungen in der Vergangenheit müsse gelernt werden, forderte Bentele. Jeder, der eine solche Einrichtung betrete, müsse „weiterhin kostenlos vor Ort getestet werden“. Sie nannte hierbei geimpfte oder genesene Besucher sowie interne und externe Mitarbeiter. Bentele verwies auf wissenschaftliche Erkenntnisse, wonach auch bereits Geimpfte weiterhin Überträger des Coronavirus sein können. Vor den Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Pandemie am Nachmittag zeichnet sich ab, dass Ungeimpfte bald für Corona-Tests zahlen müssen. In einer Beschlussvorlage für die Runde, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, heißt es, ab Oktober sollten die Tests kostenpflichtig sein. Ausnahmen soll es geben für Menschen, die nicht geimpft werden können oder für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliegt.

10:14 Uhr

Bangladesch startet Impfungen von Rohingya-Flüchtlingen

In Bangladesch ist mit der Impfung von Flüchtlingen aus Myanmar gegen das Coronavirus begonnen worden. Das UN-Flüchtlingshilfswerk teilte mit, rund 500 Mitarbeiter und Freiwillige des Roten Halbmonds unterstützten die Ärzte und Pfleger, die im Auftrag der Regierung unterwegs seien. In den Lagern leben mehr als eine Million Angehörige der Minderheit der Rohingya, die aus dem benachbarten Myanmar flüchteten. Die hochansteckende Delta-Variante treibt auch in Bangladesch die Infektionszahlen in die Höhe. Aus dem Bezirk Cox’s Bazar, der im Süden des Landes an Myanmar grenzt, wurden bisher 20.000 Infektionen und 200 Todesfälle gemeldet. Allerdings erklärte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften, eine Positivrate der Corona-Tests von landesweit 30 Prozent deute auf eine weit größere Verbreitung des Virus. In den Flüchtlingslagern sollten ältere Menschen ab 55 Jahre und freiwillige Gesundheitshelfer zuerst geimpft werden.

In einer ersten Runde waren zunächst mehr als 65.000 Menschen für die Impfung vorgesehen, wie das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) mitteilte. „Covid-19 hat sich in der ganzen Welt verbreitet“, sagte der 65 Jahre alte Nurul Islam in einem Lager in Ukhiya in Cox’s Bazar, wo er mit Hunderten Menschen auf seine Spritze wartete. „Wir sind hierher gekommen, um uns zu unserem Schutz impfen zu lassen.“ Bangladesch hat seit Beginn der Pandemie mehr als 1,3 Millionen Infektionen gemeldet, darunter 22.897 Todesfälle durch Covid-19. Experten gehen davon aus, dass die wahre Zahl der Toten deutlich höher liegen könnte, weil viele Menschen kein Krankenhaus aufsuchen und andere sterben, bevor sie getestet wurden. Weniger als fünf Prozent der 160 Millionen Einwohner des Landes sind vollständig geimpft.

09:54 Uhr

Laschet: Nicht ganze Schulklassen in Quarantäne schicken

An den Schulen sollen nach den Worten von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet möglichst nicht mehr ganze Klassen in Quarantäne geschickt werden, wenn sich ein einzelnes Kind oder ein einzelner Jugendlicher mit Corona infiziert hat. Die Gesundheitsminister berieten derzeit darüber, welche Quarantänemaßnahmen notwendig seien, sagte Laschet. „Wir wollen, dass der Unterricht der Kinder nach den Ferien in Präsenz stattfindet“, betonte der Regierungschef. Zum Schulstart in Nordrhein-Westfalen in der kommenden Woche werde es ähnlich wie im vergangenen Jahr wieder eine Maskenpflicht im Unterricht in allen Klassen geben. Wo nötig, würden Luftfiltergeräte eingesetzt. Das Land habe dafür viel Geld bereitgestellt, das viele Kommunen genutzt hätten.

09:23 Uhr

Länder geben rund 2,7 Millionen Impfdosen an Bund zurück

Angesichts der vorerst geringeren Nachfrage nach Corona-Impfungen geben die Länder rund 2,7 Millionen Dosen aus ihren Verteilzentren an den Bund zurück. Darunter sind 2,58 Millionen nicht benötigte Dosen des Mittels von AstraZeneca, wie aus einer Übersicht des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Hinzu kommen Dosen von Johnson & Johnson. Der Bund will die Impfstoffe nun rasch an andere Staaten mit akutem Bedarf spenden. In einem nächsten Schritt sollen die Länder bis zum 20. August auch Rückmeldungen zu nicht benötigten Dosen geben, die schon von den Verteilzentren in die regionalen Impfzentren gebracht wurden – zunächst ebenfalls für die Präparate von AstraZeneca und Johnson & Johnson. Die Bundesregierung hat zugesagt, bis Ende des Jahres mindestens 30 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten abzugeben. Eine erste Tranche soll jetzt bereits über die internationale Hilfsinitiative Covax an fünf Länder gehen. Aus den Verteilzentren geben nun 15 der 16 Länder nicht benötigten Impfstoff zurück – nur das Saarland meldete laut der Übersicht keine Dosen dafür an den Bund. Aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sollen demnach allein 922.000 Dosen des Mittels von AstraZeneca zurückgehen, aus Bayern 685.000 Dosen.

09:20 Uhr

Laschet: Werden neuen Lockdown verhindern

In der Corona-Pandemie wird es dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet zufolge keinen neuen Lockdown geben. Dieser müsse und werde verhindert werden, sagte Laschet, der auch Kanzlerkandidat der Union ist, kurz vor dem neuen Corona-Gipfel von Bund und Ländern. Er pochte dazu auf seinen fünf Punkte umfassenden Plan, den er im CDU-Präsidium vorgelegt hatte. Für diese fünf Punkte werde er sich bei den Beratungen einsetzen. Sie zielen unter anderem auf mehr Corona-Tests und Impfanreize ab. „Wir wollen und werden mehr testen, um einen neuen Lockdown zu verhindern“, sagte Laschet. Wer geimpft ist, bleibe aber von der Test-Pflicht ausgenommen. Tests müssten zudem bald wieder selbst und nicht von den Steuerzahlern bezahlt werden. Dies werde voraussichtlich Anfang Oktober der Fall sein. Von der heutigen Sitzung müsse ein neuer Impf-Appell ausgehen.

08:51 Uhr

MPK-Chef Müller: Kostenlose Corona-Tests noch bis Mitte Oktober

Nicht geimpfte Menschen müssen voraussichtlich ab Mitte Oktober Corona-Tests selber zahlen. „Ich gehe davon aus, ab Mitte Oktober wird dieses kostenlose Angebot aufgehoben“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller im gemeinsamen Morgenmagazin der ARD und des ZDF. Ab jetzt habe jeder acht Wochen Zeit, sich impfen zu lassen, und sich damit gegen Covid-19 zu schützen. „Wer dieses Angebot leider nicht in Anspruch nimmt, der muss dann für Tests auch bezahlen“, sagte der SPD-Politiker und Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz.

Müller gehe davon aus, dass die Testpflicht in Innenräumen ausgeweitet werde. „Wir werden sehen, dass wir vor allem Dingen für die Innenräume verbindlich festlegen, dass wir auch dort einen Testnachweis brauchen.“ Als Beispiele nannte er Hotels, Restaurants und große Veranstaltungen. Dort würden Tests von Ungeimpften erwartet. Einkaufen sei davon ausgenommen.

Müller beklagte, dass das Gesundheitsministerium bislang noch keine Empfehlung abgegeben habe, wie die Kriterien zur Beurteilung des Infektionsgeschehens – also Inzidenz, Hospitalisierung, Impfquote oder Zahl der schweren Krankheitsverläufe – gewichtet werden. „Die letzte Ministerpräsidentenkonferenz hatte diesen Auftrag formuliert.“

08:48 Uhr

Zahl der Unternehmensinsolvenzen auch im Mai gesunken

Der rückläufige Trend bei der Zahl der Unternehmensinsolvenzen hat sich auch im Mai fortgesetzt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, meldeten die deutschen Amtsgerichte 1116 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 25,8 Prozent weniger als im Mai 2020. Angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie war die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen bis Ende 2020 ausgesetzt worden. Für Unternehmen, bei denen die Auszahlung von staatlichen Corona-Hilfen noch ausstand, wurde dies bis Ende April 2021 verlängert. Wie das Bundesamt nun mitteilte, ist in den Zahlen für Mai noch keine Zunahme der Insolvenzen erkennbar, unter anderem aufgrund der Bearbeitungszeit bei den Gerichten. Dies werde sich „voraussichtlich erst in späteren Berichtsmonaten zeigen“.

Der Tourismus in Deutschland profitierte im Juni von der schrittweisen Lockerung der Corona-Beschränkungen, ist vom Vorkrisenniveau aber noch weit entfernt. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland stieg gegenüber Juni 2020 um 6,1 Prozent auf 30,9 Millionen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Gegenüber Juni 2019 verzeichneten Hotels, Pensionen und andere Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten aber 39 Prozent weniger Übernachtungen. Das Verbot touristischer Übernachtungen war im Mai je nach Corona-Lage in den Bundesländern schrittweise aufgehoben worden. Im ersten Halbjahr 2021 wurden insgesamt 76,4 Millionen Übernachtungen gezählt. Das waren 34,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das liegt vor allem daran, dass zu Jahresbeginn 2020 vor Ausbruch der Corona-Pandemie Hotels und Co. noch fast drei Monate lang uneingeschränkt geöffnet waren.

08:31 Uhr

Söder fordert kostenpflichtige Tests für Ungeimpfte

Vor den Bund-Länder-Beratungen in Berlin hat sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hinter das Vorhaben gestellt, künftig Corona-Tests für freiwillig Ungeimpfte kostenpflichtig zu machen. „Wer sich nicht impfen lässt, trägt auch die Verantwortung, und die heißt dann auch, dass die Steuerzahler dafür nicht alle Kosten übernehmen können. Und das muss man dann selbst zahlen“. Das sagte er im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Schülerinnen und Schüler seien von kostenpflichtigen Tests aber nicht betroffen – sie würden ja in der Schule getestet. Oberstes Ziel sei die Verhinderung eines weiteren Lockdowns – und damit verbundenen Schulschließungen, so Söder.

Mit Blick auf weniger Einschränkungen für vollständig Geimpfte und Genesene stellt sich der Bayerische Ministerpräsident gegen die Haltung des Nordrhein-Westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet und spricht sich dafür aus, freiwillig Ungeimpfte und Geimpfte unterschiedlich zu behandeln: „Wer geimpft ist, stellt keine Gefahr dar, deshalb muss man ihm verfassungsrechtlich zwingend die Grundrechte zurückgeben“. Der Staat müsse aber entscheiden, wie die Grenzwerte künftig berechnet würden, so Söder. Dabei komme es auf drei Faktoren an: Die Zahl der Infektionen, aber auch die Impfquote und – damit zusammenhängend – die Zahl der Hospitalisierungen, also der Krankenhausbelastungen. „Wenn die Hospitalisierung gering bleibt, können Einschränkungen nicht gerechtfertigt werden“ sagte Söder.

08:27 Uhr

Weidel gegen Benachteiligung von Ungeimpften

Die Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bundestag, Alice Weidel, hat den Plan von Bund und Ländern kritisiert, kostenlose Corona-Tests generell abzuschaffen. Dadurch würden Ungeimpfte benachteiligt, sagte sie im Inforadio vom rbb. „Laut der jüngsten Veröffentlichung der US-Gesundheitsbehörde, die ja hier überhaupt gar nicht diskutiert wird, wissen wir, dass auch Geimpfte infektiös sein können. Und dementsprechend verstehen wir die Diskriminierung von gesunden Ungeimpften nicht. Warum sollen dann Ungeimpfte die Tests bezahlen, wenn wir doch wissen, dass Geimpfte genauso infektiös sein können.“ Das habe die Bundesregierung bisher nicht erklärt.

Weidel sagte, es sei auch unklar, warum in Bezug auf eine Corona-Infektion anders vorgegangen werden soll als bei anderen Krankheiten. „Die Allgemeinheit bezahlt ja eben auch beispielsweise die Krankenhausaufenthalte von Rauchern, wenn sie an Lungenkrebs erkranken.“ Weidel erklärte, es gebe ein Freiheitsrecht, sich für oder gegen eine Impfung zu entscheiden. „Es muss jedem freigestellt sein zu entscheiden, wiege ich die Nebenwirkungen einer Impfung schwerer als den Krankheitsverlauf.“

07:56 Uhr

Sportpolitiker fordern Gleichbehandlung bei Stadion-Debatte

Sportpolitikerinnen und Sportpolitiker aus Regierung und Opposition haben sich in der Corona-Diskussion für die Gleichbehandlung von geimpften, genesenen und getesteten Stadionbesuchern ausgesprochen. „Eine Unterscheidung zwischen geimpften, genesenen oder negativ getesteten Zuschauern halte ich aus verfassungsrechtlichen Gründen für problematisch“, sagte der sportpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eberhard Gienger, der „Augsburger Allgemeinen“. Seiner Meinung nach „müssen geimpfte, genesene oder negativ getestete Zuschauer beim Zutritt ins Stadion gleich behandelt werden“, forderte der CDU-Politiker und plädierte für bundesweit einheitliche Regeln Start der Fußball-Bundesliga.

Ähnlich wie der frühere Turn-Weltmeister Gienger äußerte sich die Sportpolitische Sprecherin und Obfrau der FDP-Bundestagsfraktion im Sportausschuss, Britta Dassler. Da man im Fall von Fußballstadien über den Außenbereich spreche, lasse sich „eine Zugangsreduzierung auf Geimpfte und Genesene (2G) kaum rechtfertigen“, sagte Dassler der Zeitung: „Daher sollte grundsätzlich der Zugang für Geimpfte, Genesene und Getestete (3G) möglich sein.“ Das Hausrecht der Vereine bleibe davon aber natürlich unberührt, meinte die FDP-Abgeordnete. Vor dem Start der 59. Spielzeit wird in der Bundesliga über die Zugangsrechte von Ungeimpften und steigende Inzidenzen an den Spielorten diskutiert. Anstoß der Debatte ist eine Neuerung beim 1. FC Köln, der ab Ende August nur noch geimpfte oder genesene Zuschauer in sein Stadion lassen möchte. Bund und Länder werden an diesem Dienstag grundsätzlich über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten.

06:46 Uhr

Australien: Arbeitgeber dürfen Impfstatus abfragen

Arbeitgeber in Australien können ihre Beschäftigten ab sofort nach ihrem Corona-Impfstatus fragen. Premierminister Scott Morrison gab die neuen Leitlinien für Unternehmen bekannt – trotz einer Debatte darüber, ob das Datenschutzrecht dies erlaubt. Arbeitgeber hätten durch die neuen Regeln die Möglichkeit, „Angestellte von ihren Aufgaben fernzuhalten, wenn diese mit Kunden zu tun haben oder mit anderen interagieren, um so das Risiko zu verringern, dass diejenigen, die nicht geimpft sind, Covid-19 am Arbeitsplatz verbreiten“, so die Zeitung „Sydney Morning Herald“. Eine Impfpflicht soll es aber weiter nicht geben, so Morrison. „Das Impfprogramm in Australien ist kostenlos und nicht obligatorisch. Das ist ein sehr wichtiger Grundsatz“, betonte der Premier. Trotz steigender Corona-Zahlen in vielen Landesteilen herrscht eine große Impfskepsis.

Laut „Our World in Data“ sind bislang 18 Prozent der 25 Millionen Australier vollständig geimpft. Das Land lebt seit März 2020 weitgehend abgeschottet. Die Grenzen sind geschlossen. In Deutschland dürfen Arbeitgeber den Impfstatus nur für einige Berufsgruppen aus dem medizinischen Bereich abfragen und verarbeiten. Ob die Leitlinie auch großzügiger ausgelegt werden kann, ist noch strittig.

06:33 Uhr

Betroffene wünschen Long-Covid-Ambulanzen in Deutschland

Betroffene und Mediziner setzen sich für eine bessere Versorgung von Menschen mit dem neuen Krankheitsbild Long Covid ein. So fordert die Betroffenen-Initiative Long Covid Deutschland in einer Online-Petition die Bundesregierung dazu auf, in allen Regionen die Einrichtung fächerübergreifender Ambulanzen zu fördern. In Großbritannien und den USA seien auf Regierungsebene bereits derartige Initiativen zu Long Covid gestartet worden. Die Petition unterschrieben bereits mehr als 50.000 Menschen.

Von Long Covid spricht man, wenn nach einer überstandenen Infektion neue Symptome hinzukommen oder diese länger als vier Wochen bestehen. Nach ersten Studien sind mindestens zehn Prozent der Corona-Infizierten von Langzeitfolgen betroffen – das wären allein in Deutschland mehr als 300.000 Menschen seit Beginn der Pandemie. Das postvirale Fatigue-Syndrom – eine lähmende Müdigkeit und fehlende Belastbarkeit – gehört zu den häufigsten Folgen. Es gibt Dutzende Langzeit-Beschwerden, die etwa Atmung, Psyche, Konzentrationsfähigkeit oder Gedächtnis betreffen.

„Bei diesen Krank-Genesenen muss genau hingeschaut werden, wo der Schwerpunkt der Beschwerden liegt“, sagte Christof Lawall, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation (DEGEMED). Die Menschen müssten zügig die passende Hilfe bekommen. Darauf sei das Versorgungssystem noch nicht vorbereitet. Inzwischen haben einige Rehabilitations-Kliniken fächerübergreifende Angebote für Long-Covid-Patienten entwickelt. Im niedersächsischen Reha-Klinikum Bad Rothenfelde der Deutschen Rentenversicherung zum Beispiel wurden seit April 2020 bisher gut 130 Long-Covid-Betroffene behandelt.

06:30 Uhr

Corona-Rekordzahlen in New South Wales trotz Lockdowns

Der australische Bundesstaat New South Wales mit der Millionenmetropole Sydney bekommt seine bisher schwerste Corona-Welle trotz strenger Regeln nicht in den Griff. Innerhalb von 24 Stunden seien in der Region 356 Neuinfektionen verzeichnet worden, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Vier ältere Menschen starben in Verbindung mit Covid-19. Alle waren nicht gegen das Virus geimpft.

„Wir wissen, dass New South Wales schwierige Zeiten durchmacht, aber wir wissen auch, dass Impfungen ein wichtiges Instrument sind, um die Ausbreitung zu reduzieren und Krankenhausaufenthalte zu verhindern“, sagte Regionalpremierministerin Gladys Berejiklian. „Es ist so traurig, wenn man von Todesfällen vor allem von älteren Menschen hört, die aus welchen Gründen auch immer nicht geimpft wurden.“ Große Teile der Region, darunter auch Sydney, befinden sich bereits seit Ende Juni in einem strikten Lockdown. Die Maßnahmen sollen bis mindestens Ende August gelten.

Australien mit seinen 25 Millionen Einwohnern war wegen extrem strikter Regeln lange sehr erfolgreich im Kampf gegen die Pandemie. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante häufen sich nun aber die Fälle. Die Impfkampagne kommt unter anderem wegen Skepsis in der Bevölkerung nur schleppend voran.

04:45 Uhr

Berater von US-Seuchenbehörde denken über Booster-Impfung nach

Ein Beratergremium der US-Seuchenbehörde CDC prüft die Notwendigkeit von Auffrischungsimpfungen. Der Ausschuss wolle sich am Freitag treffen, um jüngste Daten zu bewerten, teilt die Behörde mit. Grund sei der Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen in den USA aufgrund der ansteckenderen Delta-Variante. Israel bietet über 60-Jährigen bereits eine dritte Impfung mit dem Mittel von BioNTech/Pfizer an.

04:28 Uhr

RKI registriert 2480 Neuinfektionen – Inzidenz bei 23,5

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Morgen lag sie bei 23,5 – am Vortag hatte der Wert 23,1 betragen, vor einer Woche lag er bei 17,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2480 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1766 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 19 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls 19 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.794.429 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.

04:28 Uhr

Beschlussentwurf: Bund und Länder planen Ende kostenloser Schnelltests im Oktober

Die bisher kostenlosen Corona-Schnelltests sollen im Oktober für die meisten Bürger abgeschafft werden. Das geht aus dem Entwurf einer Beschlussvorlage für die heutige Bund-Länder-Konferenz hervor, aus der mehrere Medien übereinstimmend zitieren. Begründet wird das Ende der kostenlosen Tests mit dem inzwischen für alle Erwachsenen geltenden Impfangebot. Ein konkretes Datum für das Ende wurde in dem Papier nicht genannt. Bestehen bleiben sollen die kostenlosen Testmöglichkeiten laut der Beschlussvorlage hingegen für Menschen, die nicht geimpft werden können oder für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliegt. Als Beispiele werden insbesondere Schwangere sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren genannt.