„Corona ist mit voller Wucht zurück in Europa“, warnt Söder gleich zu Beginn
8. September 2020
- Bundesländer melden mehr als 2100 neue Fälle – Infektionszahlen in NRW explodieren (21.28 Uhr) +++
- WHO hält Entwicklung bei Corona in Tschechien für „besorgniserregend“ (12.13 Uhr) +++
- Xi Jinping preist Erfolg Chinas beim Kampf gegen Coronavirus (11.19 Uhr) +++
- Österreich will Ski-Gebiete im Winter offenhalten (11.09 Uhr)
TOP-NEWS: Bundesländer melden mehr als 2100 neue Fälle – Infektionszahlen in NRW explodieren
19.10 Uhr: In Deutschland haben sich bislang 252.953 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie aus den Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervorgeht. Am Dienstag lag die Zahl der Neuinfektionen bei 2113 – das sind 845 mehr als am Vortag. Einen riesigen Anstieg verzeichnete Nordrhein-Westfalen mit allein 844 neuen Corona-Fällen innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Dahinter folgen mit Abstand Bayern (+413) und Baden-Württemberg (+257) – am wenigsten neue Infektionen kamen in Mecklenburg-Vorpommern hinzu (+4).
9306 Menschen sind bislang an oder mit dem Coronavirus gestorben – das sind vier mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei 226.500. Somit sind derzeit 17.147 Menschen akut infiziert (aktive Fälle) – 609 Personen mehr als am Montag. Der R-Wert sank laut RKI minimal auf 1,10. Somit stecken 100 Infizierte im Schnitt 110 weitere Personen an.
Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 252.953, 9306 Todesfälle
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 44.110 (+257) / 1866 Todesfälle (+0)
- Bayern: 59.937 (+413) / 2.642 Todesfälle (+2)
- Berlin: 11.878 (+87) / 226 Todesfälle (+0)
- Brandenburg: 3.980 (+19) / 173 Todesfälle (+0)
- Bremen: 2088 (+12) / 58 Todesfälle (+0)
- Hamburg: 6590 (+66) / 236 Todesfälle (+0)
- Hessen: 16.278 (+133) / 535 Todesfälle (+0)
- Mecklenburg-Vorpommern: 1038 (+4) / 20 Todesfälle (+0)
- Niedersachsen: 17.398 (+104) / 665 Todesfälle (+0)
- Nordrhein-Westfalen: 60.694 (+844) / 1823 Todesfälle (+0)
- Rheinland-Pfalz: 9.472 (+69) / 245 Todesfälle (+2)
- Saarland: 3.174 (+8) / 175 Todesfälle (+0)
- Sachsen: 6.178 (+27) / 224 Todesfälle (+0)
- Sachsen-Anhalt: 2.293 (+13) / 66 Todesfälle
- Schleswig-Holstein: 4.150 (+24) / 161 Todesfälle (+0)
- Thüringen: 3.695 (+5) / 191 Todesfälle (+0)
Gesamt (Stand 08.09.2020 18.57 Uhr): 252.953 (9306 Todesfälle)
Vortag (Stand 07.09.2020 19.38 Uhr): 250.840 (9302 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 226.500
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 17.147 (+609)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,10 (Vortag 1,12)
In elf Kreisen liegt eine erhöhte 7-Tage-Inzidenz mit mehr als 25 Fällen pro 100.000 Einwohnern vor, inklusive den Stadtkreisen Memmingen, Rosenheim und Landshut, in denen über 50 Fälle pro 100.000 zu verzeichnen sind.
Absatz wegen Corona eingebrochen: Merkel spricht mit Vertretern der Autoindustrie
18.47 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht ab 19 Uhr bei einem erneuten Autogipfel mit Vertretern der Corona-geplagten Automobilindustrie. Auch Arbeitnehmervertreter sowie weitere Mitglieder der Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Autoländer werden an der Videokonferenz im Rahmen der sogenannten Konzertierten Aktion Mobilität teilnehmen.
Während sich die Autobauer und ihre Zulieferer zusätzliche Unterstützung des Bundes zur Bewältigung der Corona-bedingten Absatzeinbrüche sowie der Transformation der Branche wünschen, sorgen mögliche weitere Prämien oder sogar Staatsbeteiligungen im politischen Berlin für gemischte Reaktionen. Nach Angaben der Präsidentin des Branchenverbands VDA, Hildegard Müller, soll es bei dem Gespräch indes neben aktuellen Herausforderungen im Schwerpunkt um Technologie- und Zukunftsthemen gehen.
Söder: „Es ist naiv, zu glauben, dass Corona vorbei ist“
13.15 Uhr: Söder schließt mit einer Mahnung: „Aus meiner Sicht ist es naiv, zu glauben, dass Corona vorbei ist. Ich verstehe jeden, der optimistisch ist. Aber die Staatsregierung muss sich an Ratschlägen von Experten orientieren – und darf nicht blauäugig sein. Wir wollen so viel Freiheit wie möglich, aber auch so viel Schutz wie nötig.“
Bars und Kneipen dürfen am 19. September wieder öffnen
13.11 Uhr: Söder geht auch auf das Thema Gastronomie ein. Clubs bleiben geschlossen. „Das könnten Infektionsbomben werden“, sagt Söder. „Singen, Schreien, nur Getränke, Aerosol-Belastung auf engstem Raum“ – dies sei schwierig, betont Söder. Bars und Kneipen dürfen künftig (ab dem 19. September) unter den gleichen Auflagen wie die Gastronomie – Maske bis zum Platz, nur im Sitzen, Maske bei der Bedienung – öffnen. In geschlossenen Räumen muss die Bedienung am Tisch erfolgen.
Söder verkündet Lockerungen im Breitensport
13.08 Uhr: Nach der Corona-Zwangspause dürfen in Bayern ab 19. September wieder Ligaspiele im Amateur-Fußball und andere Breitensportwettkämpfe ausgetragen werden. Das bayerische Kabinett erlaubt den Vereinen dabei zudem, ähnlich wie bei Kulturveranstaltungen, eine begrenzte Anzahl von Fans zuzulassen. Ausgenommen davon bleiben aber vorläufig Profiligen, der DFB-Pokal und die Champions League.
Bayern schließt Testzentren an Autobahnen und auf Bahnhöfen
13.04 Uhr: Wie geht es weiter? Der Bedarf, wo Tests benötigt werden, verschiebe sich, so Söder. Im Herbst sei es etwa nicht mehr so nötig wie aktuell, Erntehelfer zu testen. Testen bleibe jedoch kostenlos. Niederschwelliges Testen sei notwendig, damit Menschen dieses Angebot annehmen. Es werde nun ein Übergang vom Reise-Testen zum Vor-Ort-Testen vorbereitet, berichtet Söder:
Nach dem Ende der Hauptreisezeit im Sommer stellt Bayern die Corona-Teststationen an den Autobahnen in Grenznähe sowie an den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg bis zum 30. September ein. Die freiwerdenden Testkapazitäten sollen nach einem Kabinettsbeschluss vom Dienstag stattdessen „bedarfsorientiert“ etwa für die Testzentren in den Landkreisen und kreisfreien Städten zur Verfügung stehen. Lediglich die Teststationen an den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen bleiben.
13.01 Uhr: Jetzt geht Söder auf das Testprogramm Bayerns ein: „Ohne Testen kann es zu erheblichen Schädigungen kommen.“ Söder findet: „Die Teststrategie war absolut wichtig und richtig.“ Es habe Probleme gegeben, sagt Söder – aber nicht nur in Bayern, sondern überall in Deutschland. Durch das Maßnahmenpaket in Bayern sei es möglich gewesen, einen flächendeckenden Hotspot zu verhindern.
Söder berichtet über Infektionslage: „Corona ist mit voller Wucht zurück in Europa“
12.58 Uhr: „Corona ist mit voller Wucht zurück in Europa“, beginnt Söder. Er geht auf den bevorstehenden Winter und die steigenden Zahlen ein. „Unser Ziel ist es, keinen zweiten flächendeckenden Lockdown mehr zu benötigen“, sagt Söder.
„Vergleichsweise mildes Mittel“: Spahn bietet Maskenverweigerer die Stirn
08.10 Uhr: Bundesgesundheitsminister Spahn hat am Sonntag im „Bild-Talk“ die Maskenpflicht erneut verteidigt. „Ich trage meine Maske im Alltag aus Verantwortung“, so Spahn. „Ich trage sie nicht, weil mich jemand zwingt.“ Die Maske bringe keine hundertprozentige Sicherheit, aber immerhin zusätzliche Sicherheit, so der Gesundheitsminister im Gespräch mit einem Maskenverweigerer. Es handele sich um ein „vergleichsweise mildes Mittel“. Das Tragen einer Maske „mag zwar manchmal nerven, aber es schützt halt.“ Zuvor hatte der Maskenverweigerer die Legitimität der Maskenpflicht infrage gestellt. „An dem Wort erkennt man eigentlich schon, dass das nicht richtig sein kann“, sagte er mit Verweis auf Asien. In weiten Teilen Asiens tragen die Menschen auch ohne behördliche Anordnung eine Maske im Alltag.
Spahn: Zuschauer-Rückkehr wird „flächendeckend“ gelingen
07.29 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet mit einer baldigen Wiederzulassung von Zuschauern in allen deutschen Fußball-Stadien. „Da bin ich sehr optimistisch, dass das flächendeckend gelingt“, sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend bei „Bild Live“. Er sei sehr sicher, dass die Bundesliga „Zug um Zug“ wieder vor Fans in den Arenen spielen werde, bekräftigte Spahn.
Allerdings verwies Spahn erneut auf den zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten vereinbarten Zeitplan, nach dem eine Arbeitsgruppe bis Ende Oktober bundesweit einheitliche Bedingungen für eine Rückkehr der Zuschauer in die Stadien erarbeiten soll. Dies sei „eigentlich vereinbart“ gewesen.
Dennoch will RB Leipzig mit Genehmigung der sächsischen Behörden schon zum Bundesliga-Start Mitte September vor bis zu 8500 Zuschauern spielen. Hertha BSC plant mit rund 4000 Fans für das erste Heimspiel. Stadtrivale Union Berlin hatte am Samstag 4500 Zuschauer beim Test gegen den 1. FC Nürnberg eingelassen.
Für die Rückkehr der Fans in alle Arenen könne er noch „kein genaues Datum nennen“, sagte Spahn. Die Bundesländer müssten hier nach dem lokalen Corona-Infektionsgeschehen entscheiden. „Ganz volle Stadien werden wir erst frühestens nächstes Jahr wieder sehen“, sagte Spahn.
Beste Waffe gegen die Pandemie: Die AHA-Regeln einhalten
10.58 Uhr: Spahn spricht über die Pandemie. „Wir können das Virus in drei bis sechs Monaten besser einschätzen. Die beste Waffe ist banal: die Aha-Regeln. Abstand halten, Hygiene-Maßnahmen einhalten, Alltagsmasken tragen. Die drei Buchstaben machen den Unterschied.“ Spahn ist den Bürgern dankbar, dass sie die Regeln befolgen.
Minister verteidigt „harte Maßnahmen“
10.56 Uhr: Es gehe auch darum, jeden Tag besser die Balance zwischen Sicherheit, Infektionsschutz und dem Alltag zu finden. „Jeden Tag wissen wir mehr. Jeden Tag lernen wir dazu.“ Es gehe darum, diese Balance immer besser auszutarieren. „Das war im März mit dem damaligen Wissen, der damaligen Dynamik und der damaligen Situation anders als es heute im September ist. Und genauso müssen wir auch die Entscheidungen sehen, die getroffen wurden.“ So richtig war es im März, in der damaligen Lage, die Maßnahmen zu treffen, wie wir sie getroffen haben. Das ist aus meiner Sicht genau das gewesen, was notwendig war, um uns zu schützen“. Es seien teilweise harte Entscheidungen, besonders im Einzelhandel. Man könne nicht die Lage im März mit dem Wissen aus dem September beurteilen. Man müsse jetzt den „Alltag mit dem Virus“ finden.