Viertel auf Mallorca wegen Corona abgeriegelt – Hamburg erhöht Bußgeld für Maskenverweigerer

10. September 2020 Aus Von mvp-web
Das Coronavirus breitet sich in Europa wieder stark aus – teilweise stärker als beim ersten Mal. In Frankreich werden mancherorts Intensivbetten knapp, in Spanien steigen die Todeszahlen wieder an. In Deutschland bleiben die Zahlen noch moderat, es gibt dazu kaum Todesfälle.

opmeldungen zur Corona-Pandemie:
  • Zahlreiche Neuinfektionen nach Familienfeiern im Landkreis Bautzen (19.00 Uhr)
  • Österreich meldet stärksten Anstieg an Neuinfektionen seit März (16.51 Uhr) +++
  • München untersagt Corona-Demo mit 5000 Teilnehmern (13.38 Uhr) +++
  • Viertel in Palma de Mallorca wegen Corona abgeriegelt (12.45 Uhr) +++
  • Bundesländer melden mehr als 1400 neue Corona-Fälle (21.39 Uhr)

TOP-NEWS: Zahlreiche Neuinfektionen nach Familienfeiern im Landkreis Bautzen

19.00 Uhr: Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infizierten im Landkreis Bautzen ist am Donnerstag um 13 gestiegen. Das teilte das Landratsamt am Donnerstagabend mit. Nach den entsprechenden Kontaktermittlungen müssen sich rund 100 Menschen an die Quarantäne-Regeln halten. Hauptinfektionsquelle sind den Angaben zufolge zwei Familienfeiern, bei denen es zu elf Neuinfektionen gekommen ist. Aktuell seien 39 Personen im Landkreis nach einer Infektion mit dem Covid-19-Virus erkrankt.

Wegen des erhöhten Arbeitsaufwandes stockt das Gesundheitsamt das Personal den Angaben zufolge weiter auf und arbeitet auch am Wochenende, um Kontakte zu ermitteln und über Testergebnisse zu informieren. Verschiedene andere Aufgaben des Gesundheitsamtes könnten derzeit nur eingeschränkt wahrgenommen werden. Das gilt etwa für Begutachtungen und Schuleingangsuntersuchungen. Die hohe Zahl an unangekündigten Testpersonen hat am Mittwoch und Donnerstag außerdem zu längeren Wartezeiten im Testcenter in der Taucherstraße geführt. Das Gesundheitsamt bittet darum, das Testcenter nicht unangekündigt aufzusuchen.

Nächste bayerische Stadt sprengt Corona-Grenzwert

17.01 Uhr: Nach Rosenheim (aktuell: 69,5) und Memmingen (63,9) hat eine weitere Stadt aus Bayern den von der Bundesregierung gesetzten 50er-Oberwert an Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage überschritten. In Würzburg stieg die sogenannten 7-Tage-Inzidenz laut Zahlen des Robert-Koch-Instituts auf 52,4.

In Bayern gilt zudem ein Frühwarnwert von 35 – danach dürfen Einschränkungen erlassen werden, um das Infektionsgeschehen zu verbessern. Das Gesundheitsamt von Stadt und Landkreis Würzburg meldet 15 Neuinfektionen – darunter vier von Reiserückkehrern. Insgesamt sind derzeit 92 Menschen im Stadt und Landkreis mit dem Coronavirus infiziert.

Als Folge erließ die Stadt bereits am Donnerstag eine Allgemeinverfügung. Von allen Reiserückkehrer aus Risikogebieten wird innerhalb von fünf bis sieben Tagen ein zweiter Corona-Test verlangt – bei negativem Ergebnis kann die häusliche Quarantäne aufgehoben werden.

TOP-NEWS: Viele Reiserückkehrer: Österreich meldet stärksten Anstieg an Neuinfektionen seit März

16.51 Uhr: Europaweit steigt die Zahl der Corona-Infektionen, jetzt meldet auch Österreich besorgniserregende Werte. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden haben sich in der Alpenrepublik 664 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert – allein 387 stammen aus der Landeshauptstadt Wien. Das ist der stärkste Anstieg an Neuinfizierten seit März. Die meisten Fälle stammen nach Informationen des Krisenstabs der österreichischen Regierung von Reiserückkehrern aus der Türkei.

TOP-NEWS: München untersagt Corona-Demo mit 5000 Teilnehmern

13.38 Uhr: Die Stadt München hat eine für Samstag angekündigte Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen mit 5000 angemeldeten Teilnehmern untersagt. Stattdessen dürfe sie unter strikten Auflagen auf einem deutlich größeren Platz in der Innenstadt stattfinden – allerdings aus Infektionsschutzgründen nur mit 1000 Teilnehmern, wie das Kreisverwaltungsreferat (KVR) am Donnerstag mitteilte. Ein geplanter Demonstrationszug durch die Stadt wurde ebenfalls untersagt.

Es müsse ein Mindestabstand eingehalten werden, hieß es in der Mitteilung des KVR. Außerdem müssen alle Teilnehmer – bis auf die jeweiligen Redner – eine Maske tragen. Schon die Zuwege sollen von der Polizei kontrolliert werden. Nach Angaben eines Sprechers des Münchner Verwaltungsgerichtes wurden Eilanträge gegen die Auflagen angekündigt, die zunächst aber noch nicht bei Gericht eingegangen waren.

Hamburg erhöht Bußgeld für Maskenverweigerer

12.59 Uhr: Für Maskenverweigerer kann es in Hamburg ab sofort teurer werden. Wer bei geltender Maskenpflicht im öffentlichen Raum ohne Mund-Nase-Bedeckung erwischt wird, dem droht seit Donnerstag ein Bußgeld in Höhe von 80 Euro. Dies gilt sowohl für Masken-Totalverweigerer als auch für Menschen, die den Schutz nicht ordnungsgemäß angelegt haben, wie der Senat mitteilte. Bislang wurde in der Hansestadt allein in Bussen und Bahnen eine Vertragsstrafe von 40 Euro fällig. Nun ist ein Verstoß gegen die Maskenpflicht überall im öffentlichen Raum, also beispielsweise auch beim Einkaufen in Läden, bußgeldbewehrt.

Hamburg will damit eine Vereinbarung der Länderregierungschefs mit der Bundesregierung umsetzen, in der deutschlandweit ein Bußgeld in Höhe von mindestens 50 Euro für Verstöße gegen die Maskenpflicht empfohlen wurde.

Allerdings behält sich der Hamburger Verkehrsverbund vor, nach dem sogenannten Opportunitätsprinzip im Einzelfall zu entscheiden, ob neben der Vertragsstrafe von 40 Euro auch eine Anzeige bei der Bußgeldstelle gestellt wird, wie ein Sprecher der Verkehrsbehörde mitteilte. Demnach soll dies nur in besonderen Fällen wie Uneinsichtigkeit, Zahlungsverweigerung oder bei Wiederholungstätern geschehen. Es gehe nicht darum, Bußgelder zu verhängen, sondern darauf hinzuweisen, „dass die Maskenpflicht gilt und dass der Infektionsschutz gestärkt wird“, sagte er..

TOP-NEWS: 23.000 Menschen betroffen: Viertel in Palma de Mallorca wegen Corona abgeriegelt

12.45 Uhr: Wegen hoher Corona-Zahlen hat die Regionalregierung der Balearen die Abriegelung eines Wohnviertels der Stadt Palma angeordnet. Die etwa 23 000 betroffenen Menschen im Arbeiterviertel Son Gotleu und in einigen angrenzenden Straßenzügen dürften ihr Wohnviertel ab Freitag nur noch verlassen, um zur Arbeit, zu einem Arzt oder einem Krankenhaus sowie zur Schule oder einer anderen Bildungseinrichtung zu gehen oder um sich um Pflegebedürftige zu kümmern, berichtete die deutschsprachige „Mallorca Zeitung“ am Donnerstag. Geschäfte und Cafés dürften mit der halben Zahl der üblichen Plätze weiter geöffnet bleiben. Bars müssen spätestens um 22.00 Uhr schließen. Die Einschränkungen gelten zunächst für zwei Wochen.

Son Gotleu im Norden der Stadt, wo viele Menschen aus Lateinamerika, Osteuropa und Afrika leben, leidet seit langem unter sozialen Problemen, die sich durch Corona noch verschärft haben. Urlauber, die für die Wirtschaft der Inseln von enormer Bedeutung sind, kommen nur selten dorthin. Allerdings gibt es kaum noch Urlauber auf den Inseln, seit das Robert Koch-Institut ganz Spanien einschließlich der bei Deutschen beliebten Balearen zum Risikogebiet erklärt hat und das Auswärtige Amt vor Reisen in das Land warnt.

Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100 000 Einwohner gegeben hat. Auf den Balearen liegt diese Zahl derzeit bei etwas mehr als 35. Nach Angaben der lokalen Gesundheitsbehörden vom Mittwoch wurden auf den Inseln mit 1,15 Millionen Einwohnern in den vergangenen 24 Stunden 329 Neuinfektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 registriert.