++ RKI meldet 9280 Neuinfektionen – Inzidenz bei 48,8 ++
20. August 2021In der australischen Metropole Sydney wird der Lockdown bis Ende September verlängert. SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach erwartet eine Zunahme von Impfdurchbrüchen. Alle Entwicklungen im Liveblog.
- Tausende Infektionen bei EM-Finalrunde in London
- Lauterbach warnt vor Delta-Untervariante AY.3
- Neuseeland verlängert Lockdown
- RKI meldet 9280 Neuinfektionen
- Thailand verzeichnet insgesamt eine Million Infektionen
- Scholz gegen weiteren Lockdown
- Weniger Verkehrstote wegen Lockdown
Ende des Liveblogs
Für heute beenden wir den Liveblog. Vielen Dank für Ihr Interesse!
Söder setzt auf Krankenhaus-Ampel statt auf Inzidenz
Die bayerische Staatsregierung will künftig von der Sieben-Tage-Inzidenz als Maßstab in der Corona-Politik abrücken. „Aufgrund der hohen Impfquote ist die Methodik der ersten drei Wellen, also sich nur auf die Inzidenz zu konzentrieren, nicht mehr passend“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) der „Mediengruppe Münchner Merkur tz“. Söder kündigte an, dass sich Bayern an das baden-württembergische Modell anlehnen werde. „Das heißt: 3G – getestet, geimpft und genesen – gilt künftig unabhängig von der Inzidenz.“
In Baden-Württemberg genießen Geimpfte und Genesene seit dem 16. August unabhängig von lokalen oder regionalen Corona-Inzidenzen in vielen Bereichen wieder größere Freiheiten. Hingegen müssen Ungeimpfte und Nicht-Genesene wesentlich häufiger als bisher negative Antigen-Schnelltests vorweisen, die jeweils nicht älter als 24 Stunden sein dürfen. Für mögliche Einschränkungen will Bayern nach Söders Angaben eine Krankenhaus-Ampel einführen, mit der die Lage auf den Intensivstationen ersichtlich werden soll. Einen weiteren Lockdown soll es nicht geben: Das könne man vor Geimpften und Genesenen nicht rechtfertigen.
Fast 170 Millionen US-Bürger vollständig geimpft
In den USA sind inzwischen fast 170 Millionen Menschen vollständig geimpft und damit mehr als die Hälfte der Bevölkerung, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilte. Insgesamt seien 360,6 Millionen Dosen verabreicht worden. Mehr 200 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben rund 328 Millionen Menschen.
USA verlängern Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln
Die USA verlängern die Maskenpflicht in Flugzeugen, Zügen und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum 18. Januar. Das teilt die Transportsicherheitsbehörde TSA mit. Bislang sollte die Maskenpflicht Mitte September auslaufen.
Belgien hebt Beschränkungen für Restaurants auf
Belgien schafft bald die Beschränkungen für Restaurants und Cafés ab. Im Rahmen eines Regierungsplans können die Gaststätten und Kaffeehäuser ab 1. September wieder zu ihren früheren Öffnungszeiten zurückkehren, teilte Ministerpräsident Alexander De Croo mit. Clubs und Tanzlokale sollen am 1. Oktober ihre Türen wieder öffnen dürfen.
Die Regierung verweist dabei auf die hohe Impfquote: Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sind gegen das Coronavirus geimpft. Masken müssten allerdings weiter getragen werden. Die Beschränkungen sollen zudem nicht für die Hauptstadt Brüssel aufgehoben werden, da hier die Impfbereitschaft bislang deutlich niedriger ausfällt.
Tausende Infektionen bei EM-Finalrunde in London
Bei der Finalrunde der Fußball-EM in London mit Zehntausenden Zuschauern und etlichen Fans rund um das Wembley-Stadion habe sich mehr als 3000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus den Zahlen der Gesundheitsbehörde Public Health England zu den beiden England-Spielen im Halbfinale und Finale am 7. und 11. Juli hervor, die diese heute veröffentlichte.
2295 der Anwesenden in und um das Stadion sollen demnach zum Zeitpunkt der Spiele höchstwahrscheinlich infektiös gewesen sein. 3404 weitere Menschen sollen sich rund um diese Ereignisse infiziert haben.
Für den Zutritt zum Wembley-Stadion war eigentlich ein Corona-Test notwendig, allerdings mussten Besucher selbst angeben, dass dieser negativ ausgefallen war. Insbesondere beim Finalspiel von England gegen Italien hatten sich in Wembley chaotische Szenen abgespielt. Tausende waren ohne Ticket ins Stadion eingedrungen, außerdem gab es etliche gewaltsame Zusammenstöße.
Portugal zieht Lockerungen vor
Nach schnelleren Impffortschritten als erwartet zieht Portugal einige Corona-Lockerungen um zwei Wochen vor. Unter anderem sollen Gaststätten nun bis 02.00 Uhr nachts offen bleiben dürfen. „Die Pandemie ist nicht vorbei“, mahnt Kabinettsministerin Mariana Vieira da Silva zugleich. Zahlreiche Maßnahmen bleiben bestehen. In Portugal sind inzwischen mehr als 70 Prozent der Bevölkerung geimpft.
Italien: Mehr Corona-Patienten auf den Intensivstationen
In Italien ist der Anteil von Corona-Patienten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser gestiegen. Landesweit seien die Intensivbetten nach jüngsten Angaben im Schnitt zu 4,5 Prozent mit Covid-19-Kranken belegt, teilte das Gesundheitsministerium in seinem wöchentlichen Corona-Lagebericht mit.
In der Vorwoche gaben die Experten diesen Wert noch mit 3,4 Prozent an. Gesundheitsexperte Gianni Rezza erklärte, betroffen seien vor allem Ungeimpfte.
Impfskandal in Friesland: Warnung wurden offenbar ignoriert
Der Skandal um offenbar nur mit Kochsalz gefüllte Impfspritzen im niedersächsischen Kreis Friesland weitet sich offenbar aus. Eine Zeugin behauptet, sie habe ihre Vorgesetzten vom Deutschen Roten Kreuz vor der Beschuldigten gewarnt.
Impfskandal: Hätte das DRK gewarnt sein können?
Der Skandal um mit Kochsalz gefüllte Impfspritzen im Friesland weitet sich aus. Nun hat eine Zeugin aus dem Impfzentrum ausgesagt, im Vorfeld vor ihrer Kollegin als Impfgegnerin gewarnt zu haben.
Demnach habe die Mitarbeiterin des Impfzentrums in Schortens (Landkreis Friesland) ihre Vorgesetzten beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) bereits fünf Tage vor Bekanntwerden der Vorgänge gewarnt: Die später beschuldigte Kollegin könnte eine Impfgegnerin und Verschwörungstheoretikerin sein. Darauf habe allerdings niemand reagiert. Das berichtete das Magazin „Spiegel“ am Freitag. Auf Nachfrage der Evangelischen Presseagentur (EPD) sagte Landrat Sven Ambrosy (SPD) jedoch, dass ihm davon nichts bekannt sei. Stattdessen müssten nun die Ermittlungsbehörden prüfen.
Landrat: „fataler“ Vorgang
Sollte sich der Vorwurf jedoch bewahrheiten, sei dies „fatal“, sagte Ambrosy. Der Landrat ist sich sicher: Wenn solche Warnungen bestanden hätten, hätte das DRK den Landkreis als Auftraggeber informieren müssen. Ein Zurückhalten solcher Informationen wäre ein erheblicher Verstoß gegen die Geschäftsgrundlage und stelle die Vertrauensfrage. Der Vorfall müsse lückenlos aufgeklärt werden, so der Politiker.
Sondereinheit der Polizei ermittelt
Der beschuldigten 40-jährigen Krankenschwester wird vorgeworfen, Anfang April in mindestens sechs Fällen im Impfzentrum Schortens-Roffhausen Impfstoff gegen eine Kochsalzlösung ausgetauscht zu haben, weil ihr eine Ampulle mit dem Vakzin zerbrochen sei. Weil die Ermittler nicht ausschließen können, dass die Frau bereits zuvor mehrfach ausschließlich Kochsalz verwendet hat, müssen jetzt mehr als 10.000 Menschen nachgeimpft werden. Mehr als 3.300 Menschen wurden aktuell bereits entsprechend versorgt. 6.000 weitere Corona-Impftermine sind laut Landkreis vereinbart worden. Inzwischen gibt es auch eine Sondereinheit der Polizei. Sie ermittelt gegen die Frau wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung.
Zeugin erhielt „merkwürdige Chats“
Laut dem „Spiegel“ sagte die nun an die Öffentlichkeit gegangene Zeugin, sie habe von der Beschuldigten WhatsApp-Texte und Videos mit „wirren Verschwörungsfantasien“ erhalten. Sie habe die Nachrichten an ihre Teamleitung weitergeleitet – ohne eine Reaktion. Beim DRK gibt man zu, dass die Zeugin drei Tage vor der Tat mitgeteilt habe, sie erhalte „merkwürdige Chats“ von der Beschuldigten. Es sei aber nicht deutlich geworden, dass es sich um impfkritische Nachrichten gehandelt habe oder die Beschuldigte eine Impfgegnerin sei, so DRK-Kreisgeschäftsführer Carl-Martin Köhler.
Behörden hatte keine Gefahr gesehen
Trotzdem habe er darum gebeten, die Chats zu sammeln, so Köhler weiter. Erhalten habe er sie selbst aber erst einige Tage später. Außerdem habe die Polizei das Handy der Beschuldigten ausgewertet und die Posts als „harmlos“ eingestuft. Der Anwalt der beschuldigten Krankenschwester weist die Vorwürfe zurück. Seine Mandantin habe nicht aus politischen Gründen gehandelt – und: Es habe nur einen Vorfall gegeben. Zudem habe sie Impfstoffreste aus anderen Ampullen auf die Spritzen gezogen, sodass jeder Impfling das Vakzin bekommen habe.
Impfaktionen in Hamburger Moscheen
In mehreren Hamburger Moscheen werden in nächster Zeit Impfungen gegen das Coronavirus angeboten. Das kündigte der Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg (Schura) an. Zu den beteiligten Gemeinden gehört demnach etwa die Centrum Moschee im Stadtteil Sankt Georg.
Mit der Aktion wolle man einen Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten, sagte Schura-Vorsitzender Fatih Yildiz. Geimpft werden könnten alle Menschen ungeachtet von Herkunft, Glauben und Weltanschauung. Für die Aktion arbeitet die Schura eigenen Angaben nach mit der städtischen Sozialbehörde und dem Deutschen Roten Kreuz zusammen.
Großbritannien erteilt Freigabe für Antikörper-Medikament
Die britische Zulassungsbehörde hat ein Antikörper-Medikament genehmigt, mit dem Ex-US-Präsident Donald Trump im vergangenen Jahr behandelt wurde. Das Medikament Ronapreve reduziere das Risiko eines schweren Verlaufs und könne eingesetzt werden, um Covid-19-Symptome zu behandeln und schwere Verläufe zu verhindern, teilte die Behörde mit. Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid erklärte, das Mittel der Hersteller Roche und Regeneron solle so schnell wie möglich im Gesundheitssystem eingesetzt werden.
Ein Experte der Universität Oxford, Martin Landray, gab jedoch zu bedenken, dass das Präparat relativ teuer sei. Es werde schwierig sein, zu priorisieren, bei wem das Mittel eingesetzt werden könne. Einem BBC-Bericht zufolge soll eine einzige Behandlung mit dem Präparat bis zu 2000 Pfund (rund 2335 Euro) kosten. Auch die europäische Zulassungsbehörde EMA prüft die Zulassung von Antikörper-Cocktails.
Herzkrankheit nach Impfung: Auch Jugendliche in Deutschland betroffen
Das für die Sicherheit von Impfstoffen in Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat bis Ende Juli 24 Fälle einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) nach Corona-Impfungen mit dem BioNTech-Wirkstoff bei Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren registriert. Die Fälle seien häufiger nach der zweiten Impfung beobachtet worden, heißt es im Sicherheitsbericht des Instituts. Betroffen seien 22 männliche und 2 weibliche Jugendliche. Es gebe keine Meldung über einen Todesfall. Die Daten wiesen darauf hin, dass mehr Fälle berichtet wurden als statistisch zufällig zu erwarten sei. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis der mRNA-Impfstoffe wie dem von BioNTech/Pfizer bewertet das PEI unter anderem wegen der Seltenheit der Berichte dennoch weiter positiv.
Lauterbach warnt vor Delta-Untervariante AY.3
Der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt vor einer Untervariante der hoch ansteckenden Delta-Mutation des Coronavirus, die sich in den USA und Großbritannien ausbreite. Diese Abspaltung von Delta verbreite sich „noch schneller als die ursprüngliche“, sagt der SPD-Politiker der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. „Wir haben derzeit Varianten, die sowohl ansteckender als auch resistenter gegen Impfungen sind. Das gilt auch möglicherweise für die AY.3-Variante.“ Der beste Schutz bestehe darin, Ungeimpfte zu impfen.
USA halten Grenzen zu Kanada und Mexiko geschlossen
Die USA haben bestehende Reisebeschränkungen mit Kanada und Mexiko zur Eindämmung der Pandemie verlängert. Die US-Regierung erneuerte das Verbot nicht unbedingt notwendiger Reisen entlang der Grenzen mit den beiden Nachbarstaaten – ungeachtet eines wachsenden Drucks, die Maßnahmen zu beenden. Grenznahe Kommunen, die auf Shopping-Tourismus aus den Nachbarstaaten angewiesen sind, hatten die Regierung des Demokraten Joe Biden um eine Aufhebung der Sperren gebeten. Zudem hatte Kanada kürzlich vollständig geimpften US-Bürgern wieder die Einreise erlaubt. Das Heimatschutzministerium hatte getwittert, die Einschränkung unnötiger Reisen sei weiterhin nötig, um die Ausbreitung von Covid-19 und der hoch infektiösen Delta-Variante zu hemmen. Verlängert wurden die Beschränkungen bis mindestens zum 21. September.
Griechenland und Irland zum Teil Hochrisikogebiet
Das RKI hat die griechische Insel Kreta und die südliche Ägäis als Hochrisikogebiet eingestuft. Damit gilt mit Wirkung vom 24. August für Einreisende von dort, die nicht nachweislich geimpft oder genesen sind, mindestens eine fünf Tage lange Quarantänepflicht, die mit einem negativen Covid-Test beendet werden kann. Auch Teile von Irland sind Hochrisikogebiete. Heruntergestuft wurden dagegen mehrere Regionen auf dem spanischen Festland sowie die Kanarischen Inseln.
Spanien erklärt ganz Deutschland zum Corona-Risikogebiet
Für alle Besucher aus Deutschland wird die Einreise nach Spanien ab Montag erschwert. Ab dem 23. August werde ganz Deutschland aufgrund der steigenden Infektionszahlen zum Corona-Risikogebiet erklärt, teilte das spanische Gesundheitsministerium mit. Diese Neueinstufung gilt zunächst für sieben Tage. Das bedeutet, dass alle Einreisenden aus Deutschland ab zwölf Jahren bis Mitternacht des 29. August einen Nachweis über eine Impfung, eine Genesung oder einen negativen Test vorlegen müssen. Zuletzt galten lediglich fünf Bundesländer – Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, das Saarland und Schleswig-Holstein – als Risikogebiete. Im Falle eines Antigentests darf dieser bei der Ankunft nicht älter als 48 Stunden sein, bei PCR-Tests dürfen es maximal 72 Stunden sein.
Berlin: Gericht kippt vorläufig Tanzverbot für Geimpfte und Genesene
Das Verwaltungsgericht Berlin hat das generelle Verbot von Tanzveranstaltungen in der Hauptstadt in einer Eilentscheidung gekippt. Veranstaltungen ausschließlich für geimpfte und von Corona genesene Menschen würden vorläufig zugelassen, teilte das Gericht mit. Für ungeimpfte und lediglich getestete Menschen gelte das Verbot dagegen weiterhin, weil ein Test nur eine Momentaufnahme darstelle. Geklagt hatte eine Diskothek in der Nähe des Kurfürstendamms.
Es bestehe zwar nach wie vor eine epidemische Lage von nationaler Tragweite, sodass die entsprechenden Regelungen des Infektionsschutzgesetzes weiter anzuwenden seien, erklärte das Gericht. Für Geimpfte und Genesene sei ein Tanzverbot jedoch voraussichtlich unverhältnismäßig. Die Einschränkungen der Berufsausübungsfreiheit von Diskotheken stünden nach den bisher vorliegenden Daten in keinem angemessenen Verhältnis zu den „sehr überschaubaren Auswirkungen“, die Infektionen von Geimpften und Genesenen auf das Infektionsgeschehen hätten, hieß es.
AstraZeneca: Guter Schutz vor Covid-19 durch Antikörper-Mittel
Der Pharmakonzern AstraZeneca hat nach eigenen Angaben eine vielversprechende Behandlung gegen Covid-19 gefunden. In einer Studie habe das von ihm entwickelte Antikörper-Medikament vor Covid-19 gut geschützt, wenn die Probanden vorher keiner Infektion ausgesetzt waren, berichtete der britisch-schwedische Konzern. Das Medikament hatte in einer früheren Studie mit Probanden, die dem Virus bereits ausgesetzt waren, weder vor Covid-19 schützen, noch die Symptome behandeln können.Dem Konzern zufolge konnte in der neuen Studie mit knapp 5200 Teilnehmern das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, um 77 Prozent verringert werden. Schwere Verläufe gab es demnach in keinem Fall.
Versuchsleiter Myron Levin sprach von „spannenden Ergebnissen“. Die Daten zeigten, dass eine Dosis „schnell und effektiv symptomatisches Covid-19 verhindern kann“, erklärte er. Die Antikörperkombination AZD7442 könne somit ein „wichtiges Mittel“ für Menschen sein, die mehr als eine Impfung benötigten, um „ihr normales Leben in den Griff zu bekommen“. AstraZeneca will die Daten nun den Gesundheitsbehörden zuschicken, um eine Notfall- oder bedingte Zulassung zu erhalten.
Impfskandal: DRK soll Warnung ignoriert haben
Der Skandal um nur mit Kochsalz gefüllte Impfspritzen im niedersächsischen Schortens im Kreis Friesland weitet sich weiter aus. Eine Zeugin aus dem Impfzentrum behauptet laut dem Magazin „Spiegel“, sie habe ihre Vorgesetzten vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) bereits fünf Tage vor Bekanntwerden der Vorgänge gewarnt, dass ihre Kollegin eine Impfgegnerin und Verschwörungsgläubige sein könnte. Doch habe niemand darauf reagiert.
Landrat Sven Ambrosy (SPD) sagte auf Nachfrage der Nachrichtenagentur epd , ihm sei davon nichts bekannt. Dies müsse von den Ermittlungsbehörden überprüft werden. Sollte sich der Vorwurf jedoch bewahrheiten, sei dies „fatal“, sagte Ambrosy. Wenn solche Warnungen bestanden hätten, hätte das DRK den Landkreis als Auftraggeber informieren müssen.
Italien: Minister verteidigt Corona-Plan für Schulen
Im Streit um die Regeln für den Schulstart mit Präsenzunterricht in Italien hat Schulminister Patrizio Bianchi die geplante Corona-Nachweispflicht für Lehrer verteidigt. Dies sei keine Strafe, sondern ein grundlegendes Mittel für einen Wiederbeginn des Unterrichts, schrieb Bianchi in einem Brief, den die Zeitung „Corriere della Sera“ abdruckte. Damit würden vor allem die gefährdeten Gruppen und die Schule selbst geschützt. Das Kabinett von Ministerpräsident Mario Draghi hatte sich Anfang August darauf geeinigt, dass Lehrer nachweislich geimpft, negativ getestet oder eine Infektion überstanden haben müssen, um unterrichten zu dürfen. Andernfalls kann ihnen die Kündigung drohen. Arbeitnehmervertreter hatten diese Maßnahme kritisiert, jedoch immer betont, für Impfungen zu sein. Die Regierung will sicherstellen, dass die Schüler nicht mehr in den Distanzunterricht müssen.
Urteile: Kein Schmerzensgeld wegen Corona-Quarantäne
Das Landgericht Hannover hat zwei Klagen auf Schmerzensgeld wegen coronabedingter Quarantäne abgewiesen. Geklagt hatten laut einer Mitteilung des Gerichts ein Ehepaar, das nach einem Urlaub in Schweden für zwei Wochen in Quarantäne musste, und ein Beamter, der nach einem unmittelbaren Corona-Kontakt für sechs Tage in häusliche Isolation musste. Die Anwaltskanzlei der Kläger hatte dem Gericht zufolge argumentiert, dass die Quarantäne ein rechtswidriger Freiheitsentzug sei – und den Vorwurf erhoben, dass die Regierung die Bevölkerung über die Gesundheitsgefahren des Coronavirus belüge.
Die Urteile vom Freitag wurden damit begründet, dass eine Quarantäne zwar eine Beeinträchtigung für die Betroffenen darstelle, aber nicht einmal ansatzweise mit einer Inhaftierung in einem Gefängnis vergleichbar sei. Deshalb bestehe kein Anspruch auf Schmerzensgeld. Außerdem hieß es weiter, dass den „offensichtlich verschwörungstheoretischen Begründungen“ nicht nachgegangen werden müsse.
Auto von Spahn mit Ei beworfen
Ein wohl mit der Corona- und Impfpolitik der Bundesregierung unzufriedener Mann hat das Auto von Gesundheitsminister Jens Spahn mit mindestens einem Ei beworfen. Zu dem Vorfall kam es nach Auskunft der Polizei nach einer Wahlkampfveranstaltung des CDU-Politikers in einer Halle in Mössingen im Kreis Tübingen. Ein Verdächtiger wurde identifiziert und vorübergehend festgenommen. Ein Polizeisprecher sagte, der 37 Jahre alte Mann müsse nun mit einer Strafanzeige wegen versuchter Sachbeschädigung rechnen. Vor der Halle hatten sich laut Polizei zwischen 50 bis 60 Menschen eingefunden, die überwiegend der sogenannten Querdenkerszene zugeordnet wurden. Eine Anmeldung für die Versammlung lag nicht vor. Die Polizei musste einzelne Menschen abdrängen, um Spahn die Abfahrt zu ermöglichen.
Medienbericht: Bundesländer wollen Millionen Impfdosen loswerden
Die Bundesländer wollen laut „Spiegel“ knapp drei Millionen Impfdosen loswerden. Dem Gesundheitsministerium zufolge hätten die Länder insgesamt 2,76 Millionen Einheiten zur Rückführung an den Bund angemeldet, berichtet das Magazin. 2,6 Millionen Dosen davon seien vom Hersteller AstraZeneca, die in den Impfzentren der Länder zum Ladenhüter geworden seien. Das Ministerium wolle die Impfstoffe dann an Drittstaaten verschenken. Neue Lieferungen von AstraZeneca reiche der Bund inzwischen direkt an die Covax-Initiative weiter, um sie Entwicklungsländern unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Bis Jahresende wolle Deutschland insgesamt mindestens 30 Millionen Dosen an andere Staaten verschenken.
Niedersachsen startet Impfaktion für Kinder und Jugendliche
Niedersachsen startet am 30. August eine landesweite Impfaktion für junge Menschen ab zwölf Jahren. „Teils wird weiter in den Impfzentren, teils in Freizeitheimen, Innenstädten und anderen Orten geimpft“, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens in Hannover. Von den Aktionen der kommunalen Impfzentren erhoffe sich das Land, dass die Impfkampagne deutlich an Fahrt gewinne. An rund 50 Orten und in 36 Impfzentren sind bis zum 6. September Impfungen – teils mit, teils ohne Termin – möglich, hieß es. In Niedersachsen sind bereits 32,2 Prozent der Altersgruppe ein erstes Mal geimpft.
Lage auf den Intensivstationen verschärft sich
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warnt vor den Auswirkungen der vierten Corona-Welle. Die Lage verschärfe sich gerade wieder. „Auf den Intensivstationen gehen die Covid-19-Zahlen erneut hoch. Dort liegen zu 90 Prozent Nichtgeimpfte“, sagte Spahn dem „Mannheimer Morgen“. Nach Angaben des RKI hat die vierte Welle bereits begonnen. Spahn schloss dennoch einen pauschalen weiteren Lockdown aus. „Drei von vier Erwachsenen in Deutschland haben sich für eine Impfung entschieden. Für sie wird es keine zusätzlichen Kontakt- und Ausgangssperren geben“, sagte er. Das sei geltende Rechtslage. „Die große Mehrheit hat sich in die Freiheit zurückgeimpft.“
Philippinen: Lockerungen trotz Höchstwerten
Trotz eines Rekords täglicher Neuinfektionen lockern die Philippinen in der Region um die Hauptstadt Manila die Beschränkungen. Zugleich teilte das Gesundheitsministerium mit, dass es 17.231 neue Infektionsfälle in dem Land mit etwa 108 Millionen Einwohnern gebe. Das sei der höchste Tageswert seit Beginn der Pandemie. Die Menschen in Manila hatten seit Anfang August 14 Tage mit scharfen Corona-Regeln gelebt. Vom 21. bis 31. August sollen die Einschränkungen nun in der Region mit mehr als 13 Millionen Menschen gelockert werden. In den Unternehmen sind dann zwar wieder mehr Arbeitnehmer und Angestellte zugelassen. Essen im Innen- und Außenbereich von Restaurants, religiöse Versammlungen und Körperpflegedienste sind aber nach weiter untersagt.
Sri Lanka kündigt Lockdown an
Sri Lanka kündigte eine zehntägige Abriegelung an, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. „Von heute (20.08.) 22 Uhr bis Montag (30.08.) tritt eine landesweite Abriegelung in Kraft. Alle wesentlichen Dienste werden wie gewohnt funktionieren“, teilte Gesundheitsminister Keheliya Rambukwella auf Twitter mit.
Das Land im Indischen Ozean verzeichnete am Mittwoch mit 187 Todesfällen und 3793 Fällen die höchste Zahl an einem Tag. Die Zahl der täglichen Infektionen hat sich innerhalb eines Monats mehr als verdoppelt. Die Krankenhäuser des Landes, in dem rund 32 Millionen Menschen leben, sind überfüllt. Etwa ein Viertel der Bevölkerung Sri Lankas ist bisher vollständig geimpft.
Karneval mit voller Kapazität geplant
Das Festkomitee Kölner Karneval will angesichts der neuen Corona-Vorgaben in NRW mit Volldampf in die neue Session gehen. „Es wird keine Reduzierung in Sachen Publikum mehr geben, wir planen mit voller Kapazität“, sagte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn dem Kölner „Express“. „Die Musik hören, gemeinsam schunkeln. Das hat den Menschen gefehlt“, sagte er. „Wir können abschalten vom Alltag und die Sorgen vergessen. Von daher glaube ich schon, dass es die schönste Session werden kann, die wir in unserer Zeit erleben werden.“
Neuseeland verlängert Lockdown
Neuseeland verlängert wegen neuer Corona-Fälle seinen Lockdown bis mindestens Dienstag. Aktuell waren nach Behördenangaben elf lokale Neuansteckungen registriert worden. Damit zählt das Land derzeit 31 Corona-Fälle im Zusammenhang mit dem neusten Ausbruch. Bisher waren alle Ansteckungen in Auckland aufgetreten, mittlerweile gibt es den Angaben zufolge aber auch welche in der Hauptstadt Wellington. „Wir kennen noch nicht das ganze Ausmaß dieses Delta-Ausbruchs. Alles in allem zeigt uns das, dass wir vorsichtig sein müssen“, sagte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern. Vergangenen Dienstag hatte Ardern – nach nur einem Fall in Auckland – einen landesweiten Lockdown verhängt. Es war der erste bekannte Corona-Fall seit nahezu sechs Monaten.
USA: Drittimpfung ab dem 20. Septemeber
Ab dem 20. September bietet die US-Regierung eine Auffrischung mit mRNA-Impfstoffen von Moderna und BioNTech/Pfizer an. Die Entscheidung ist umstritten. Denn den Anstieg der Corona-Fälle bringen Epidemiologien vor allem mit der geringen Bereitschaft in Verbindung, sich überhaupt impfen zu lassen. Im Schnitt zählen die USA jeden Tag jetzt schon über 140.000 neue Infektionen.
99 Millionen Corona-Impfdosen gespritzt
In Deutschland sind inzwischen rund 99 Millionen Impfdosen gegen das Corona-Virus verabreicht worden. Vollständig mit der meist nötigen zweiten Dosis geimpft sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums nun knapp 48,7 Millionen Menschen oder 58,5 Prozent der gesamten Bevölkerung. Mindestens eine erste Impfung haben fast 53,1 Millionen Menschen oder 63,8 Prozent aller Einwohner erhalten. Minister Jens Spahn (CDU) bekräftigte bei Twitter: „Unser Motto: Impfen, impfen, impfen!“
Israels Ministerpräsident Bennett bekommt dritte Impfung
Angesichts zahlreicher Neuinfektionen impft Israel ab sofort auch Menschen ab 40 Jahren mit einer dritten Dosis. Mehrere Expertenteams hätten die Empfehlung für die Ausweitung der Impfkampagne gegeben, teilte das Gesundheitsministerium am späten Donnerstagabend mit. Dabei sei unter anderem auch empfohlen worden, Schwangere, Lehrer, Arbeitskräfte im Gesundheitswesen sowie Menschen mit Behinderungen und Pflegekräfte ein drittes Mal zu impfen. Ministerpräsident Naftali Bennett (49) wurde ebenfalls ein drittes Mal geimpft. „Wenn wir rausgehen, um die dritte Impfung zu bekommen, können wir einen vierten Lockdown verhindern“, schrieb Bennett anschließend auf Twitter. Er habe auch die Öffnung weiterer Hunderter Impfstationen angeordnet.
Arbeitsminister Heil will Ausbildungsmarkt weiter stärken
Angesichts eines historischen Rückgangs bei neuen Ausbildungsverträgen wegen der Corona-Pandemie hat sich Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) für eine Stärkung des Ausbildungsmarkts ausgesprochen. „Der Ausbildungsmarkt befindet sich zwar weiter im Aufholprozess, aber er erholt sich langsamer als der Arbeitsmarkt insgesamt“, sagte Heil den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir kämpfen weiter um jeden Ausbildungsplatz“. Die Bundesregierung habe bereits 150 Millionen Euro in die betriebliche Berufsausbildung investiert. Mit dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ würden Ausbildungsbetriebe unter anderem bis zu 6000 Euro Ausbildungsprämie pro Auszubildendem erhalten, sagte der Minister weiter. Die davon bereits abgerufenen 150 Millionen Euro seien „gut investiertes Geld in die Zukunft unseres Landes“.
Aufregung um Armbändchen im Europapark
Im Europapark Rust haben die Gäste wegen der Corona-Regeln Bändchen in unterschiedlichen Farben bekommen. Ungeimpfte haben dabei ein anderes Band bekommen, als geimpfte oder genesene Gäste. Genau diese Unterscheidung hat für viel Kritik gesorgt. Der Park hat die Praxis deshalb inzwischen geändert.
Überraschender Umsatzrückgang im britischen Einzelhandel
Die britischen Einzelhändler haben im Juli überraschend einen Rückschlag hinnehmen müssen. Im Monatsvergleich gingen die Umsätze um 2,5 Prozent zurück, wie das Statistikamt ONS mitteilte. Experten hatten mit einem Zuwachs um 0,2 Prozent gerechnet.
Ein Grund für die Entwicklung waren die Umsätze der Lebensmittelhändler. Diese gingen im Monatsvergleich zurück, nachdem sie im Juni noch deutlich gestiegen waren. Im Juli waren viele Supermarktregale in Großbritannien leer geblieben, weil zahlreiche Menschen als Kontakte von Corona-Infizierten in eine Quarantäne geschickt wurde. Es fehlten daher viele Arbeitskräfte in der Wirtschaft.
Auch wegen Pandemie: Weniger Verkehrstote
Im ersten Halbjahr 2021 sind in Deutschland so wenig Menschen im Straßenverkehr getötet oder verletzt worden wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Von Januar bis Ende Juni seien 1128 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben gekommen, 162 Personen oder 12,6 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2020, teilte das Statistische Bundesamt unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mit. Die Zahl der Verletzten ging demnach um 10 Prozent auf knapp 134.800 Personen zurück. Ein Grund für den Rückgang sei das weiterhin geringe Verkehrsaufkommen in der Corona-Pandemie.
Insgesamt nahm die Polizei in den ersten sechs Monaten des Jahres 2,4 Prozent weniger Unfälle auf als im ersten Halbjahr 2020. Die Zahl sank auf rund 1,05 Millionen – laut Bundesamt der niedrigste Wert seit der deutschen Vereinigung. Bei knapp 935.700 Unfällen blieb es bei Sachschaden, bei rund 109.400 Unfällen gab es Getötete oder Verletzte.
SPD-Kanzlerkandidat Scholz gegen weiteren Lockdown
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat sich trotz steigender Corona-Zahlen gegen einen erneuten Lockdown ausgesprochen. „Aus meiner Sicht darf es keinen neuen Lockdown geben. Der wäre angesichts der Impfquote schwer begründbar“, sagte er der „Rheinischen Post“. „Wer sich schützen will, kann sich impfen lassen. Wer auf diesen Schutz verzichtet, kann nicht erwarten, dass die gesamte Gesellschaft noch einmal solch einschneidende Maßnahmen mitträgt“, fügte er hinzu.
Schulöffnungen nur noch für 2G-Schüler, also geimpfte und getestete Schüler, schloss Scholz aus. „Das schließe ich aus. Es gibt die Schulpflicht – und das Recht auf Bildung. Nach den langen Schulschließungen, nach Wechsel- und Fernunterricht, bin ich ein klarer Verfechter von Präsenzunterricht an Schulen. Die Schulen müssen offen bleiben.“
Scholz warb für das Impfen. „Ich verstehe die Skepsis, die mancher anfangs vor der Impfung hatte. Doch angesichts von mehr als 100 Millionen Impfungen allein in Deutschland zeigt sich doch, dass die Sorge vor den Folgen der Impfungen unbegründet ist. Die Impfung schützt. Wer nicht geimpft ist, riskiert seine Gesundheit und sein Leben.“
Thailand verzeichnet insgesamt eine Million Infektionen
Die thailändischen Behörden meldeten 19.851 neue Corona-Fälle und 240 Todesfälle. Die Gesamtzahl der bestätigen Infektionen stieg damit auf über eine Million an, insgesamt starben in Verbindung mit dem Virus 8826 Menschen in den südostasiatischen Land. Thailand hatte die Pandemie zunächst gut im Griff, wurde im April dann aber hart von der Alpha- und später von der Delta-Variante getroffen.
Lockdown in Sydney bis Ende September
Die Behörden des australischen Bundesstaates New South Wales verlängern den Lockdown in Sydney bis Ende September. Wie Ministerpräsidentin Gladys Berejiklian vor Reportern bestätigt, sei es nach fast zwei Monaten nicht gelungen, den Ausbruch der Delta-Variante einzudämmen. Ab dem 23. August sollen in den zwölf am stärksten betroffenen Stadtbezirken Ausgangssperren von 21.00 bis 5.00 Uhr verhängt werden.
RKI meldet 9280 Neuinfektionen – Inzidenz bei 48,8
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Morgen lag sie bei 48,8 – am Vortag hatte der Wert 44,2 betragen, vor einer Woche 30,1. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 9280 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 5578 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 13 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 19 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.853.055 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.
Spahn erwägt Auffrischimpfungen für alle Bürger
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn möchte allen Bürgern eine Auffrischimpfung anbieten. „Eine Booster-Impfung ist von den Zulassungen gedeckt, sie verstärkt und verlängert den Impfschutz“, sagt der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Länder starteten jetzt bereits schrittweise mit den Booster-Impfungen in den Pflegeeinrichtungen und für besonders gefährdete Menschen. Außerdem könnten sich diejenigen noch einmal impfen lassen, die bislang nur Vektorimpfstoffe bekommen hätten. „In einem zweiten Schritt können wir dann darüber nachdenken, auch allen anderen eine Auffrischimpfung anzubieten“, so der Minister. Impfstoff sei ausreichend vorhanden.
Lauterbach erwartet Zunahme von Impfdurchbrüchen
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet mit einer deutlichen Zunahme von sogenannten Impfdurchbrüchen. „Durchbruchinfektionen ereignen sich bei Personen, deren Corona-Impfung länger als sechs Monate zurückliegt“, sagt er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bei allen Corona-Vakzinen steige das Risiko eines Impfdurchbruchs nach sechs Monaten an. Lauterbach zeigte sich auch besorgt über mögliche Folgen solcher Impfdurchbrüche: „Laut einer neuen Studie kommt es bei 19 Prozent der Menschen mit Impfdurchbrüchen zu einem Long-Covid-Problem.“