Corona-Pandemie: 713 neue Corona-Fälle, R-Wert steigt vierten Tag in Folge

13. September 2020 Aus Von mvp-web
Das Coronavirus breitet sich in Europa wieder stark aus – teilweise stärker als beim ersten Mal. Am Sonntag wurden in Deutschland über 700 Neuinfektionen gemeldet, der R-Wert ist den vierten Tag in Folge gestiegen.

Topmeldungen zur Corona-Pandemie:
  • 713 Corona-Neuinfektionen in Deutschland – keine neuen Todesfälle (20.17 Uhr) +++
  • Frankreichs Ärzte schlagen Alarm: „Nach und nach verlieren wir den Überblick über die Neuinfektionen“ (16.01 Uhr)

713 Corona-Neuinfektionen in Deutschland – keine neuen Todesfälle

20.17 Uhr: In Deutschland ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen um 713 Fälle auf insgesamt 259.658 gestiegen. Allerdings meldeten fünf Bundesländer (Bayern, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt) keine aktuellen Daten. Neue Corona-Todesfälle gab es in den vergangenen 24 Stunden nicht, insgesamt kamen in Deutschland 9.317 Menschen durch das Virus ums Leben. Die Zahl der aktuellen Fälle in Deutschland stieg im Vergleich zum Vortag um 13 Personen und liegt nun bei 18.241.

Der R-Wert stieg den vierten Tag in Folge und liegt mit 1,18 weiter über der kritischen Grenze von 1. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 259.658, 9.317 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 45.247 (+184) / 1.867 Todesfälle (+0)
  • Bayern: 61.689 (+345) / 2.643 Todesfälle (+1) (Keine neuen Angaben am Sonntag)
  • Berlin: 12.268 (+15) / 226 (+0)
  • Brandenburg: 4.031 (+2) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2.120 (+8) / 58 Todesfälle (+0) (Keine neuen Angaben am Wochenende)
  • Hamburg: 6824 (+11) / 237 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 16.808 (+94) / 537 Todesfälle (+0)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1054 (+8) / 20 Todesfälle (+0) (Keine neuen Angaben am Wochenende)
  • Niedersachsen: 17.893 (+67) / 667 Todesfälle (+0)
  • Nordrhein-Westfalen: 62.078 (+259) / 1.828 Todesfälle (+0)
  • Rheinland-Pfalz: 9.754 (+47) / 246 Todesfälle (+0)
  • Saarland: 3.214 (+4) / 175 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 6.343 (+66) / 225 Todesfälle (+1) (Keine neuen Angaben am Wochenende)
  • Sachsen-Anhalt: 2.333 (+16) / 66 Todesfälle (+0) (Keine neuen Angaben am Wochenende)
  • Schleswig-Holstein: 4.222 (+4) / 161 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 3.780 (+15) / 188 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 13.09.2020 19.23 Uhr): 259.658 (9317 Todesfälle)

Vortag (Stand 12.09.2020 20.54 Uhr): 258.945 (9317 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 232.100

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 18.241 (+13)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,18 (Vortag 1,15)

Israels verhängt wegen Corona dreiwöchigen Lockdown

20.15 Uhr: Israels Regierung hat angesichts steigender Neuinfektionen mit dem Corona-Virus die Verhängung eines zweiten landesweiten Lockdowns beschlossen. Das Kabinett stimmte am Sonntagabend gegen den Widerstand einiger Minister für neue drastische Ausgangsbeschränkungen. Diese sollen am Freitagnachmittag um 13.00 Uhr (MESZ) in Kraft treten, vor Beginn der jüdischen Feiertage, und zunächst für drei Wochen gelten.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, angesichts steigender Infektionszahlen hätten Klinikleiter «die rote Fahne erhoben». Es seien sofortige Maßnahmen notwendig. „Unser Ziel ist es, den Anstieg zu stoppen.“

Schulen und Kindergärten sollen den Angaben zufolge geschlossen werden. Die Menschen dürfen sich außer in Ausnahmefällen nur bis zu 500 Meter von ihrem Zuhause entfernen. Auch Hotels, Restaurants und Einkaufszentren sowie Freizeiteinrichtungen sollen nach Medienberichten geschlossen bleiben. Lebensmitteleinkäufe und Arztbesuche sind weiter erlaubt. Behörden und Privatunternehmen sollen unter Einschränkungen arbeiten. Außerdem gelten Versammlungsbeschränkungen: Bis zu 20 Menschen dürfen sich im Freien und bis zu zehn Menschen in Innenräumen versammeln.

Der strengreligiöse Wohnungsminister und frühere Gesundheitsminister Jakov Litzman von der Partei Vereinigtes Tora-Judentum erklärte aus Protest gegen die Maßnahmen seinen Rücktritt. Litzman ist ein wichtiger Koalitionspartner Netanjahus.

Die Anzahl der Neuinfektionen in Israel ist zuletzt dramatisch gestiegen. An vier Tagen in Folge wurden in der abgelaufenen Woche jeweils Rekordwerte verzeichnet. Die Zahl der Fälle seit Beginn der Pandemie hat inzwischen 150 000 überschritten, 1108 Menschen sind nach einer Infektion gestorben.

Es gab aus wirtschaftlichen Gründen starken Widerstand gegen neue Corona-Beschränkungen. Denn die Corona-Krise hat der Wirtschaft des Landes bereits schwer zugesetzt. Die Arbeitslosigkeit lag im Sommer bei mehr als 20 Prozent.

Krankenhaus Vilshofen: Patienten mit Corona-Symptomen liegen in Mehrbettzimmern

17.43 Uhr: Obwohl zwei Patienten Corona-Symptome hatten, sind sie im Krankenhaus Vilshofen in Mehrbettzimmern untergebracht worden. Erst nachdem Tests eine Infektion nachwiesen, habe man beide Patienten isoliert, hieß es in einer Mitteilung des Krankenhauses am Sonntag. Infiziert habe sich bisher niemand.

Die Patienten wurden vergangene Woche trotz der verdächtigen Symptome nicht auf der Corona-Verdachtsstation untergebracht. Tests habe man ebenfalls nicht zeitnah durchgeführt. Wie es zu dem Vorfall kam, werde noch untersucht. „Unser bis dato sehr effizientes Hygienekonzept wurde in diesen Fällen von einzelnen Beschäftigten offenbar nicht umgesetzt“, teilten die Verantwortlichen des Krankenhauses mit.

Man bedauere den Vorfall. Josef Mader, der Geschäftsführer der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen, teilte weiter mit, dass das Krankenhaus Sofortmaßnahmen ergriffen habe. Den Angaben nach wurde das Krankenhauspersonal sofort getestet, bisher habe sich niemand infiziert. Das Gesundheitsamt soll weitere Kontaktpersonen ermitteln und klären, ob es Ansteckungen gab.

TOP-NEWS: Frankreichs Ärzte schlagen Alarm: „Nach und nach verlieren wir den Überblick über die Neuinfektionen“

16.01 Uhr: Nachdem Frankreich am Samstag die Schwelle von 10 000 Corona-Infektionen an einem Tag überschritten hat, wie die Gesundheitsbehörde Santé Publique France erklärte, rief Premierminister Jean Castex dazu auf, wegen der Verschlechterung der Lage die Regeln für Hygiene, Abstand und Masken strikt einzuhalten.

Frankreich war nach Ausbruch der Pandemie eines der am stärksten betroffenen Länder in Europa mit bisher 30 910 Toten. Die Anzahl der Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 stieg in dem beliebten Urlaubsland in den zurückliegenden Wochen stark. Zuvor war sie einen Gutteil des Sommers relativ niedrig gewesen nach einem 55-tägigen Lockdown, der vom 17. März bis 11. Mai gegolten hatte.

Castex wies die Behörden in Marseille und Bordeaux sowie im Überseegebiet Guadeloupe in der Karibik an, bis Montag neue Maßnahmen zur Eindämmung des Virus vorzulegen.

Die Zeitung „Le Journal du Dimanche“ veröffentlichte am Sonntag einen Appell von sechs prominenten Ärzten, Kontakte mit Familien und Freunden so gering wie möglich zu halten und private Treffen zu vermeiden. „Nach und nach verlieren wir den Überblick über die Neuinfektionen“, schrieben die sechs – darunter die Spezialistin für Infektionskrankheiten, Anne-Claude Crémieux, und der Professor für öffentliche Gesundheit, Philippe Amouyel. Je kleiner ein Raum sei, je mehr Leute sich darin befänden und je schlechter die Lüftung, umso größer sei das Risiko einer Ansteckung, warnten sie.

Kurz: „Beginn der zweiten Welle“ in Österreich

14.32 Uhr: Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz erwartet einen weiteren starken Anstieg der Corona-Zahlen in Österreich und vor allem in Wien. „Was wir gerade erleben, ist der Beginn der zweiten Welle“, erklärte der Regierungschef am Sonntag der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

„Waren es vor zwei Wochen noch rund 350 Ansteckungen pro Tag, lagen wir gestern bereits bei über 850.“ Bald werde man die Marke von 1000 neuen Fälle pro Tag erreichen. Als „besonders dramatisch“ beschrieb Kurz die Lage in Wien, wo mehr als die Hälfte aller registrierten Neuinfektionen in Österreich verzeichnet werden. Am Sonntag schlug die täglich schwankende Zahl der Neuinfektionen mit 463 neu gemeldeten Fällen landesweit zunächst wieder nach unten aus.

Kurz warnte vor einem harten Herbst und Winter: „Daher sind wir jetzt alle aufgerufen und gefordert, mit gleicher Disziplin und Rücksicht wie im Frühjahr auch die Herausforderungen der kommenden Monate gemeinsam zu meistern.“ Er bat die Bevölkerung, die Maßnahmen einzuhalten, soziale Kontakte zu reduzieren, Mund-Nasen-Schutz zu tragen und Abstand zu halten.

Rund 6200 Menschen gelten aktuell in Österreich als an Covid-19 erkrankt, mehr als 3000 von ihnen in Wien. Mit 869 registrierten Neuinfektionen in 24 Stunden wurde am Samstag der höchste Anstieg seit Ende März gemessen, allerdings bei deutlich mehr Tests und weniger schweren Fällen. Die Anzahl der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten stieg jedoch binnen einer Woche bis Sonntag um ein Drittel auf 226; von ihnen waren 44 auf der Intensivstation.

Corona: Maskenstreit in S-Bahn endet in Schlägerei

14.10 Uhr: Ein Hinweis, den Mund-Nasenschutz richtig aufzusetzen, endete in einer S-Bahn in der Region Hannover in einer Schlägerei. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, hatte ein 35 Jahre alter Mann zwei junge Männer drauf hingewiesen, ihre Masken in der Bahn aufzusetzen. Daraufhin kam es zwischen dem Mann, seiner 32-jährigen Begleiterin und den beiden jungen Männern zum Streit und schließlich zum Handgemenge, das zu Würgegriffen und Schlägen mit einem Handy auf den Kopf des 35-Jährigen eskalierte. Das Zugpersonal stoppte die S-Bahn und alarmierte die Bundespolizei. Die Polizei ermittelt gegen die drei Männer wegen Körperverletzung.