1870 Neuinfektionen in Deutschland – R-Wert sinkt zum zweiten Mal in Folge auf 1,00

16. September 2020 Aus Von mvp-web

Das Coronavirus breitet sich in Europa wieder stark aus – teilweise stärker als beim ersten Mal. Eine Hochzeit sorgte in den USA für sieben Todesfälle. Alle Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Deutschland und der Welt im News-Ticker.

Topmeldungen zur Corona-Pandemie:

  • Galt zuletzt als coronafrei: Infektionszahlen in bayerischem Landkreis steigen drastisch (16.39 Uhr) +++
  • Medien: Deutschland erklärt Wien zum Risikogebiet (10.28 Uhr) +++
  • Gericht: Hunderte Eltern in Dortmund sitzen unberechtigt in Quarantäne – keine Sippenhaft (10.18 Uhr) +++
  • Daten zu Russlands Impfstoff „Sputnik V“ möglichweise manipuliert  (07.32 Uhr)

TOP-NEWS: 1870 Neuinfektionen in Deutschland – R-Wert sinkt zum zweiten Mal in Folge auf 1,00

19.38 Uhr: In Deutschland ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen um 1870 Fälle auf insgesamt 264.636 gestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen machte damit einen kleinen Sprung, am Tag zuvor waren es 1827 gemeldete Fälle gewesen.

Sechs neue Todesfälle sind im Vergleich zum Vortag hinzugekommen, zwei weniger als am Tag zuvor, insgesamt kamen in Deutschland 9340 Menschen durch das Virus ums Leben. Die Zahl der aktuellen Fälle in Deutschland stieg im Vergleich zum Vortag um 464 Personen und liegt nun bei 19.296. Der Anstieg fiel allerdings ein wenig geringer aus als am Tag zuvor, da waren es noch 519 aktive Fälle mehr gewesen.

Der R-Wert sank zweiten Mal in Folge auf 1,00 und erreichte damit genau die kritische Grenze von 1. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 264.636, 9.340 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 46.034 (+286) / 1.868 Todesfälle (+0)
  • Bayern: 63.107 (+534) / 2.645 Todesfälle (+0)
  • Berlin: 12.592 (+130) / 227 (+0)
  • Brandenburg: 4.068 (+14) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2.174 (+15) / 59 Todesfälle (+0)
  • Hamburg: 6.963 (+47) / 238 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 17.084 (+99) / 542 Todesfälle (+2)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1081 (+7) / 20 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 18.209 (+109) / 667 Todesfälle (+0)
  • Nordrhein-Westfalen: 63.154 (+424) / 1.837 Todesfälle (+3)
  • Rheinland-Pfalz: 9.896 (+74) / 247 Todesfälle (+0)
  • Saarland: 3.244 (+22) / 176 Todesfälle (+1)
  • Sachsen: 6.504 (+55) / 225 Todesfälle (+0)
  • Sachsen-Anhalt: 2.381 (+12) / 66 Todesfälle (+0)
  • Schleswig-Holstein: 4.311 (+23) / 161 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 3.834 (+19) / 189 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 16.09.2020, 19.38 Uhr): 264.636 (9340 Todesfälle)

Gesamt (Stand 15.09.2020, 21.38 Uhr): 262.766 (9334 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 236.000

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 19.296 (+464)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,00 (Vortag 1,04)

Deutschland erklärt Wien zum Corona-Risikogebiet

19.19 Uhr: Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat die Bundesregierung die österreichische Hauptstadt Wien zum Risikogebiet erklärt. Das bundeseigene Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichte am Mittwoch eine aktualisierte Liste der Corona-Risikogebiete, in der nun auch das Bundesland Wien als einziges Risikogebiet in Österreich aufgeführt wird. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100 000 Einwohner gegeben hat. Meist folgt kurz nach der Einstufung als Risikogebiet eine entsprechende Reisewarnung des Auswärtigen Amtes.

Peinliche Abstimmungspanne: Vorerst doch keine Absperrung von Vierteln in Madrid

18.51 Uhr: Peinliche Abstimmungspanne im spanischen Corona-Hotspot Madrid: Der stellvertretende Regionalminister für Gesundheit, Antonio Zapatero, wurde am Mittwoch zurückgepfiffen, nachdem er wenige Stunden zuvor wegen sprunghaft steigender Corona-Fälle die Absperrung besonders betroffener Wohnviertel der Hauptstadt angekündigt hatte. Noch sei, anders als von Zapatero mitgeteilt, überhaupt nichts entschieden, berichteten Blätter wie „El País“ und „El Mundo“ unter Berufung auf Sprecher von Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso.

„Auch am Donnerstag oder am Freitag wird es noch keine Entscheidung“ über eine eventuelle Verschärfung der Einschränkungen geben, hieß es. Man erwäge noch verschiedene Strategien. „El Pais“ schrieb von einem „Kommunikationsdesaster“. Es besteht die Sorge, dass Menschen nun aus den von der Pandemie am stärksten betroffenen Arbeitervierteln im Süden der Stadt fliehen werden.

Zapatero hatte am Vormittag vor Journalisten versichert, es werde ab dem Wochenende Absperrungen bestimmter Wohnviertel Madrids sowie weitere Maßnahmen für „Beschränkungen der Bewegungsfreiheit und für Versammlungen“ geben. „Man muss so schnell wie möglich handeln“, hatte er betont. Die Bürger seien zu nachlässig geworden.

US-Regierung legt Plan für Verteilung von Corona-Impfstoff vor

18.40 Uhr: Die US-Regierung hat einen Plan zur zukünftigen Verteilung eines möglichen Corona-Impfstoffs im Land vorgelegt. Demnach solle der Impfstoff bereits innerhalb von 24 Stunden nach einer Freigabe durch die US-Arzneimittelbehörde FDA in Verteilungszentren transportiert werden, hieß es in den am Mittwoch vorgelegten Dokumenten. Die Impfung solle den Bürgern dann nach und nach weitgehend umsonst zur Verfügung gestellt werden. Priorität hätten dabei unter anderem Mitarbeiter des Gesundheitssystems.

Erste Impfungen könnte es im November oder Dezember geben, schätzte der Direktor der US-Gesundheitsbehörde CDC, Robert Redfield. „Wenn Sie mich fragen, wann das für die gesamte amerikanische Bevölkerung verfügbar sein wird, damit wir die Impfung nutzen und zu unserem normalen Leben zurückkehren können, dann schauen wir, denke ich, in Richtung des späten zweiten oder des dritten Quartals 2021“, sagte er während einer Senatsanhörung in Washington.

Sorge vor Ausbreitung des Virus: Ungarn verschärft Corona-Maßnahmen

18.32 Uhr: Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Corona-Virus verschärft Ungarn seine Schutzvorkehrungen. Gaststätten und Vergnügungslokale müssen künftig um 23 Uhr schließen, kündigte Ministerpräsident Viktor Orban am Mittwoch in einem Video auf seiner Facebook-Seite an. Die Maskenpflicht wird auf Ämter, Gesundheitseinrichtungen, Kinos und Theater ausgeweitet. Bisher galt sie schon für öffentliche Verkehrsmittel und in Geschäften.

Bereits am 1. September war eine Grenzsperre für Ausländer in Kraft getreten: Ausnahmen gelten für Diplomaten und Geschäftsreisende. Auch Durchreisen sind möglich. Ungarn und Ausländer mit Wohnsitz in Ungarn müssen sich nach Rückkehr aus dem Ausland in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Die Regelung war ursprünglich für die Dauer eines Monats geplant. Nun gilt sie über September hinaus.

In Ungarn ist die Zahl der Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann, kräftig gestiegen. Am Mittwoch betrug die Zahl der Neuansteckungen der letzten sieben Tagen 42,6 pro 100.000 Einwohner. Binnen 24 Stunden starben acht Menschen an den Folgen einer Infektion.

Mehrere Mitarbeiter in Hamburger Bar positiv auf Corona getestet

18.01 Uhr: In einer Bar im Hamburger Schanzenviertel sind laut Senat mehrere Mitarbeiter positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Es müsse angenommen werden, dass sich Gäste ohne ausreichenden Abstand angesteckt haben könnten, teilte der Senat am Mittwoch in Hamburg mit. Das Gesundheitsamt habe zum Schutz der Gäste bereits damit begonnen, alle betroffenen Besucher der Bar „Katze“ zu kontaktieren. Weil etliche von ihnen jedoch falsche Daten über sich angegeben haben, hätten noch nicht alle Kontaktpersonen ermittelt werden können. Die Bar ist gegenwärtig geschlossen.

TOP-NEWS: Galt zuletzt als coronafrei: Infektionszahlen in bayerischem Landkreis steigen drastisch

16.39 Uhr: Die Zahlen der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Würzburg und im Landkreis Kulmbach sind sprunghaft angestiegen. Die Stadt Würzburg registrierte am Mittwoch innerhalb der vergangenen sieben Tage 75,07 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Mittwoch mitteilte. Auch der Landkreis nähert sich mit 42,64 dem bundesweit vereinbarten Corona-Grenzwert von 50. Überschritten hatte diesen am Mittwoch die oberfränkische Stadt Kulmbach samt Landkreis mit 54,28 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Darüber liegen dem LGL zufolge im Freistaat sonst nur Kaufbeuren (54,68) und Garmisch-Partenkirchen (57,65).

Noch vor einer Woche hatte der Landkreis Kulmbach mit keinem Infizierten als coronafrei gegolten. Auf einer privaten Feier sollen sich jedoch vor allem junge Menschen mit dem Virus infiziert haben. Ab sofort gelten im Landkreis verschiedene Kontaktbeschränkungen bei privaten und öffentlichen Veranstaltungen. An einer Real- und einer Berufsschule sind fünf Klassen in Quarantäne geschickt worden.

Superspreaderin von Garmisch: Keine weiteren Infektionen am Mittwoch

16.02 Uhr: Die Massentests nach der Kneipentour einer mit dem Coronavirus infizierten 26-Jährigen in Garmisch-Partenkirchen haben kein weiteres positives Ergebnis erbracht. Zu den drei bekannten Fällen sei keiner hinzugekommen, teilte das Landratsamt am Mittwoch auf Grundlage von rund 300 weiteren Testergebnissen mit. Die vier neuen Infektionen, die am Mittwoch im Landkreis registriert wurden, stünden in keinem Zusammenhang mit dem Geschehen im Nachtleben.

Die bei den amerikanischen Streitkräften beschäftigte US-Amerikanerin war vergangene Woche trotz Krankheitssymptomen und Quarantäneauflage durch Bars gezogen. Sie könnte nach aktuellem Stand rund 30 Menschen angesteckt haben.

Corona-Situation in Großbritannien spitzt sich zu – kaum noch Tests verfügbar

15.27 Uhr: Die Infektionszahlen steigen, die Tests werden knapper: Das von der britischen Regierung im Sommer in Aussicht gestellte „weltbeste“ Corona-Testsystem ist an seine Grenzen geraten. Man arbeite sehr hart daran, die Probleme zu lösen, sagte Premier Boris Johnson am Mittwoch im Parlament. Die Briten sollten die Richtlinien dazu beachten, in welchen Fällen sie sich testen lassen sollten. Noch einige Wochen zuvor hatte die Regierung die Linie vertreten, im Zweifelsfall könne sich jeder testen lassen.

Berichten zufolge sind in etlichen Testzentren derzeit kaum noch Tests zu bekommen, so dass immer mehr potenziell infizierte Briten lange Strecken fahren müssen, um einen Corona-Test machen zu können. Laut der „Financial Times“ ist der Anteil derjenigen, die nach einem Corona-Test am nächsten Tag das Ergebnis bekommen, seit Anfang September außerdem von gut 60 auf nur noch acht Prozent gefallen.

Derzeit steigen die Zahlen jedoch wieder rapide an und Großbritannien verzeichnet Tag für Tag rund 3000 neue Infektionen. Auch unter den älteren Menschen und in Pflegeheimen breitet sich das Virus wieder zunehmend aus. Die Zahl der Erkrankten, die mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, lag in England am vergangenen Sonntag auf dem höchsten Stand seit Anfang Juli. Gesundheitsminister Matt Hancock erklärte, man müsse bei den verfügbaren Tests nun „priorisieren“, wer sie am dringendsten brauche. Es gebe zurzeit Probleme, die „innerhalb einiger Wochen“ gelöst werden sollten.
Mittwoch, 16.09.2020, 20:30