++ „2G-Modell nicht problematisch“++

++ „2G-Modell nicht problematisch“++

27. August 2021 Aus Von mvp-web

Justizministerin Lambrecht sieht keine bundesweiten Hürden für das in Hamburg eingeführte 2G-Modell. Jeder zweite Corona-Krankenhauspatient kämpft laut Studie nach einem Jahr mit Langzeitfolgen. Alle Entwicklungen im Liveblog.


  • RKI meldet 12.029 Neuinfektionen, Inzidenz steigt auf 70,3
  • Weltärztebund hofft auf Impfung für Kinder ab fünf
  • Supreme Court lässt Zwangsräumungen wieder zu
  • Ermittlungen gegen Argentiniens Präsidenten

22:18 Uhr

Ende des Liveblogs für heute

Damit beenden wir unseren Corona-Liveblog für heute. Wir danken für Ihr Interesse.

22:00 Uhr

US-Geheimdienste uneinig über Ursprung des Coronavirus

Innerhalb der US-Geheimdienste gibt es keine Einigkeit über den Ursprung des Virus. Einige Analysten gingen von einem Labor als Herkunftsort aus, andere von einem natürlichen Ursprung, heißt es in einer Zusammenfassung eines bislang geheimen US-Berichts. Um zu einem gesicherten Ergebnis zu kommen wäre vermutlich die Unterstützung Chinas notwendig. Allerdings behindere die Regierung in Peking internationale Ermittlungen. Klar sei, dass das Virus nicht als Biowaffe entwickelt worden sei.

21:51 Uhr

Mehrere Corona-Infektionen in Erlebnisbad Tropical Island

Nach fünf bestätigten Corona-Infektionen bei Besuchern, die sich im Freizeitresort Tropical Islands aufgehalten haben, ist dort das Hygienekonzept überprüft worden. Das Gesundheitsamt sei dort gewesen, teilte der Landkreis Dahme-Spreewald (Brandenburg) mit. Das Hygienekonzept sei nach der Prüfung bestätigt worden, hieß es. Das Gesundheitsamt habe die Empfehlung ausgesprochen, die Einhaltung der sogenannten AHA-Regeln im Blick zu behalten: Abstand halten, Hygiene beachten und im Alltag Maske tragen. Gäste, die zwischen dem 18. bis 22. August dort weilten, werden nach den Angaben von Tropical Islands per Mail über die Infektionsfälle informiert. Bei Symptomen werde dringend empfohlen, einen Arzt aufzusuchen, hieß es. Das große Bad wird auch von vielen Gästen aus anderen Bundesländern gern besucht. Seit 26. August gilt dort wieder die Testpflicht für Besucher, die weder geimpft noch genesen sind.

21:48 Uhr

Hohe Corona-Zahlen: Nur noch Notbehandlung in Jamaikas Krankenhäusern

Wegen hoher Auslastung durch viele Corona-Fälle werden in allen öffentlichen Krankenhäusern Jamaikas nur noch Notfälle behandelt. Das gelte ab sofort, teilte das Gesundheitsministerium des Karibikstaates mit. Die meisten Kliniken des Landes hätten das Kontingent an Betten für Covid-19-Patienten überschritten, hieß es. Auch würden die Sauerstoffvorräte angesichts hoher Nachfrage knapp. Die Krankenhäuser würden nun nicht zwingend nötige Operationen aussetzen, teilte die Behörde weiter mit. Patienten, die zu Hause behandelt werden könnten, würden entlassen. Die Bevölkerung werde gebeten, eine Notaufnahme nur zu besuchen, wenn bei schweren Fällen medizinische Behandlung benötigt werde.

Bisher wurden in Jamaika fast 65.000 Infektionen mit dem Coronavirus und 1465 Todesfälle offiziell registriert. Knapp fünf Prozent der rund drei Millionen Einwohner des Inselstaates sind vollständig geimpft. Derzeit würden 739 Corona-Infizierte und 320 Verdachtsfälle in Krankenhäusern behandelt, teilte das Gesundheitsministerium mit. Das sei ein Höchststand.

20:11 Uhr

Rio führt Corona-Impfnachweis für Fitnessstudio und Museen ein

Die brasilianische Metropole Rio de Janeiro wird für den Besuch von öffentlichen Einrichtungen wie Fitnessstudios, Kinos und Museen künftig einen Nachweis über die Impfung gegen das Coronavirus verlangen. Dies geht aus einem Dekret hervor, das die Stadtverwaltung Rios veröffentlichte. Die Maßnahme gilt ab dem 1. September. Mehr als 80 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Rio haben nach Angaben der Stadtverwaltung die erste Dosis bekommen. Zuvor hatte bereits São Paulo einen Impfpass angekündigt. Dieser sollte von Freitag an gelten, nun wurde die Einführung aber verschoben. In Brasilien, das erst im Januar mit der landesweiten Impfkampagne begonnen hatte, haben sich nach offiziellen Angaben mehr als 20,5 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, fast 580.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben – mehr Tote gibt es nur in den USA. In Brasilien leben 210 Millionen Menschen; das Land ist 24 mal so groß wie Deutschland.

20:08 Uhr

Merkel: Deutschland spendet 70 Millionen Impfdosen

Deutschland wird in diesem Jahr nicht wie bisher geplant 30 Millionen, sondern 70 Millionen Corona-Impfdosen an ärmere Staaten spenden. Das gab Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Treffen mit afrikanischen Staats- und Regierungschefs bekannt. Merkel nannte es eine „dramatische Ungerechtigkeit“, dass in Europa 60 Prozent, in Afrika aber nur zwei Prozent der Menschen gegen das Corona-Virus geimpft sind. „Dies müssen wir schnell überwinden“, sagte sie.

Bei dem Treffen der Initiative „G20 Compact with Africa“, der zwölf afrikanische Länder angehören, ging es auch um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Merkel betonte die Bedeutung der Verfügbarkeit von Impfstoffen für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas. Wachstum sei von essenzieller Bedeutung, um für die Menschen auf dem Kontinent Fortschritte zu erreichen.

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa pocht weiter auf eine Freigabe der Patente für Corona-Impfstoffe. „Wir halten es für leichtfertig, dass Vakzine nur in einigen Ländern produziert werden“, sagte er. Deutschland lehnt die Freigabe ab und will lieber Firmen wie BioNTech Produktionsstätten in Afrika aufbauen lassen.

19:27 Uhr

Vorstoß von Floridas Gouverneur gegen Maskenpflicht gekippt

Schulbezirke in Florida dürfen nach einer richterlichen Entscheidung in der Corona-Pandemie das Maskentragen anordnen. John C. Cooper, Amtsrichter in Leon County, kippte eine Exekutivanordnung des republikanischen Gouverneurs Ron DeSantis, die ein Verbot solcher Anordnungen vorsah. DeSantis habe seine Befugnisse überschritten, entschied Cooper, der damit klagenden Eltern recht gab. Die Exekutivanordnung bestimmte, dass nur Eltern entscheiden dürfen, ob ihre Kinder in der Schule Masken tragen. Die Entscheidung fiel nach einer dreitägigen virtuellen Anhörung und nachdem mindestens zehn Schulämter des US-Staats entschieden hatten, sich über die Anordnung von DeSantis hinwegzusetzen.

18:41 Uhr

Experten plädieren für neuen Kurs an Schulen

Experten aus der Kinder- und Jugendmedizin sowie Epidemiologen und Virologen plädieren für einen neuen Corona-Kurs an den Schulen. „Bisher orientierten sich alle Maßnahmen in den Schulen an der Maxime, möglichst jede Infektion im dortigen Kontext zu verhindern. Inzwischen haben sich die Grundbedingungen geändert, so dass dieses Prinzip auf den Prüfstand gestellt werden sollte“, schreiben der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, der Epidemiologe Gérard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig und weitere Wissenschaftler in einem Gastbeitrag für die „Zeit“.

Den Schutz vor schwerer Covid-19-Erkrankung hätten Erwachsene nun weitgehend selbst in der Hand, schreiben die Experten mit Blick auf die Impfungen. „Aus diesem Grund und da Kinder nur sehr selten schwer an Covid-19 erkranken, ist es nicht mehr sinnvoll, jede einzelne Infektion in der Schule um jeden Preis verhindern zu wollen.“ Sie fordern gleichzeitig, eine ungebremste Ausbreitung des Virus in den Schulen zu verhindern, da sonst die absolute Zahl der Erkrankungen bei Kindern stark steigen würde – auch wenn der Anteil schwerer Erkrankungen nach einer Infektion inklusive Long Covid“ niedrig sei. Die Autoren appellieren, die „notwendigen Hygieneregeln“ weiter anzuwenden und sprechen sich für systematische Tests und schulspezifische Quarantäneregeln aus.

18:33 Uhr

Italien beschließt strengere Maßnahmen für Sizilien

Nach einem deutlichen Anstieg der Corona-Zahlen gelten in der italienischen Region Sizilien ab dem kommenden Montag strengere Schutzmaßnahmen. Die Mittelmeerinsel im Süden des Landes wird als erste Region wieder als sogenannte gelbe Zone eingestuft, wie Gesundheitsminister Roberto Speranza entschied. Damit werden in der Urlaubsregion wieder strengere Maßnahmen etwa in der Gastronomie eingeführt, wo dann nur noch vier Personen aus verschiedenen Haushalten gemeinsam am Tisch sitzen dürfen.

Nach einem Rückgang der Fallzahlen waren in Italien im Sommer nach und nach alle Regionen als weiße Zonen eingestuft worden, in denen die lockersten Maßnahmen gegen das Virus gelten. Dies ändert sich nun nach zwei Monaten wieder. Sizilien hatte zuletzt rapide steigende Fallzahlen gemeldet, auch der Anteil der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern nahm zu.

17:50 Uhr

USA: Jeder zweite Jugendliche geimpft

Rund die Hälfte der 12- bis 17-jährigen Amerikaner haben mindestens eine Impfung gegen Covid-19 erhalten. Das gab der Koordinator des Präsidialamtes für den Kampf gegen die Corona-Pandemie, Jeff Zients, bekannt. Bei dieser Altersgruppe gebe es auch die höchsten Zuwächse bei den Impfraten. Darüber hinaus erhalte die Impfkampagne dadurch Schwung, dass US-Firmen ihre Mitarbeiter zum Immunisierung aufforderten.

17:21 Uhr

Spahn: Schwellenwerte bei Klinikbelegung nicht zentral vorgeben

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Pläne für regionale Entscheidungen verteidigt, ab welcher Klinikbelegung künftig strengere Corona-Beschränkungen greifen sollen.

Aus meiner Sicht ist das nicht ein Wert, den man sozusagen einheitlich zentral vorgeben kann, weil das regional unterschiedlich ist.

In Städten wie Berlin oder München und Ballungsräumen gebe es natürlich ganz andere Behandlungskapazitäten als in ländlichen Flächenregionen, sagte der CDU-Politiker dem SWR. Nach einem Entwurf des Gesundheitsministeriums soll die Zahl der Corona-Patienten pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen in den regionalen Kliniken zur wichtigsten Messlatte werden – auch als Auslöser für neue Alltagsbeschränkungen. Die Schwellen, ab denen Schutzvorkehrungen greifen, sollen jeweils die Länder festlegen. Dies soll die Ausrichtung an der Inzidenz – also der Zahl der Neuansteckungen – ersetzen. Bisher gibt es bundesweit einheitliche Auslöse-Schwellen für Alltagsbeschränkungen etwa ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen.

17:00 Uhr

Sri Lanka verlängert Lockdown nach Höchststand an Corona-Toten

Angesichts einer Rekordzahl an Corona-Toten hat Sri Lanka seine harte Ausgangssperre um eine Woche verlängert. Die Maßnahmen bleiben vorerst bis zum 6. September bestehen, wie Gesundheitsminister Keheliya Rambukwella mitteilte. Zuvor hatten die Behörden 200 weitere Corona-Tote binnen 24 Stunden gemeldet, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie.

16:40 Uhr

Fed-Chef lässt Beginn des Abbaus der Krisenhilfe offen

US-Notenbankchef Jerome Powell sieht die US-Notenbank Fed auf gutem Weg zum angestrebten Ausstieg aus dem Krisenmodus nach der Coronavirus-Pandemie. Eine Festlegung auf einen Zeitplan zum Abbau der milliardenschweren Konjunkturhilfen vermied er bei seinem virtuellen Redeauftritt auf der Fed-Konferenz von Jackson Hole jedoch. Powell betonte zwar, dass er im Juli einen Beginn des Abschmelzens der Wertpapierkäufe noch in diesem Jahr für angemessen gehalten habe. Mittlerweile habe auch der Arbeitsmarkt weitere Fortschritte gemacht. Doch gehe dies mit der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus einher. „Wir werden die hereinkommenden Daten und die entstehenden Risiken sorgfältig prüfen“, sagte Powell.

6:35 Uhr

Dänemark: Ungeimpfte Deutsche werden bei Einreise getestet

Dänemark hat seine Einreiseregeln für Deutsche ab Samstag geändert. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss sich nach der Einreise künftig auf Corona testen lassen. Das teilte das Außenministerium mit. Grund ist, dass Deutschland auf der Infektionskarte der Europäischen Gesundheitsagentur nun nicht mehr als grünes, sondern als gelbes Land eingestuft wird. Die Grenzregion Schleswig-Holstein sei aber nicht von der Regelung betroffen, so das Ministerium. Das bedeutet, dass die Grenzbewohner weiterhin ohne Test über die dänische Grenze fahren können.

16:33 Uhr

EU bereitet laut Dipolmaten Reisebeschränkungen für USA und Israel vor

Die EU will Diplomaten zufolge wieder Einreisebeschränkungen für die USA und weitere Länder einzuführen. Es sei ein Vorgang eingeleitet worden, um die USA, Israel, Kosovo, Montenegro, Libanon und Nordmazedonien von einer Liste sicherer Staaten zu entfernen, sagt einer der Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Sollte kein EU-Land widersprechen, werde der Vorgang am Montag abgeschlossen sein, heißt es weiter aus den Kreisen.

15:57 Uhr

World-Press-Photo-Ausstellung wegen Corona-Pandemie online

Corona-Pandemie, Klimakrise und kriegerische Konflikte: Die Siegerfotos des World-Press-Photo-Awards werden in diesem Jahr online auf stern.de präsentiert. Bis zum 17. September sind insgesamt 54 Arbeiten von 45 preisgekrönten Fotografinnen und Fotografen aus 28 Ländern zu sehen. Das teilte der Verlag Gruner + Jahr mit. Aufgrund der Corona-Pandemie könne die Ausstellung nicht wie in den Jahren davor im Foyer des Verlagshauses gezeigt werden. Als „World Press Photo of the Year“ zeichnete die Jury das Bild „The First Embrace“ des dänischen Fotografen Mads Nissen aus. Es zeigt eine 85-jährige Brasilianerin im Pflegeheim, die nach einer fünfmonatigen Corona-Isolation zum ersten Mal von einer Krankenschwester durch einen großen Plastik-Vorhang umarmt wird. Als „World Press Photo Story of the Year“ wurde das Bild mit dem Titel „Habibi“ des italienischen Dokumentar-Fotografen Antonio Faccilongo ausgezeichnet. Er thematisiert darin den israelisch-palästinensischen Konflikt und zeigt seine Auswirkungen.

15:18 Uhr

Studie: Blutgerinnsel-Risiko nach Corona-Impfung viel geringer als bei Infektion

Das Risiko, nach einer Corona-Impfung seltene Blutgerinnsel zu entwickeln, ist einer neuen Studie zufolge deutlich geringer als bei einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Laut der in der Fachzeitschrift „British Medical Journal“ (BMJ) veröffentlichten Studie von Forschern der Universität von Oxford ist etwa die Gefahr, eine Venenthrombose zu entwickeln, nach einer Covid-Erkrankung fast 200 Mal höher als nach einer Impfung mit dem Vakzin von Astrazeneca.

Für ihre Studie verglichen die Forscher die medizinischen Daten von 29 Millionen Menschen in England, die zwischen Dezember 2020 und April 2021 ihre erste Dosis mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer oder dem von der Oxford-Universität mitentwickelten Astrazeneca-Vakzin erhalten hatten, mit denen von fast zwei Millionen Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Sie stellten zwar ein geringfügig erhöhtes Risiko für einige Gerinnungsstörungen fest, die kurz nach der ersten Impfdosis zu einem Krankenhausaufenthalt oder zum Tod führen könnten. Nach einer Corona-Ansteckung seien die Risiken aber „wesentlich höher und länger anhaltend“.

Bei der Blutgerinnung in einer Vene (venöse Thromboembolie) schätzten die Wissenschaftler, dass bei zehn Millionen Menschen, die eine Astrazeneca-Impfung erhielten, 66 zusätzliche Fälle auftraten – bei den mit dem Virus infizierten waren es demnach 12.614 Fälle. Laut der Studie wurde die Astrazeneca-Impfung mit 107 zusätzlichen Fällen von Hirnvenenthrombosen bei gleichzeitig verminderter Zahl an Blutplättchen (Thrombozytopenie) in Verbindung gebracht. Bei mit dem Virus Infizierten waren es 934 Fälle. Der Impfstoff von Pfizer wurde mit schätzungsweise 143 zusätzlichen Schlaganfällen pro zehn Millionen Menschen in Verbindung gebracht, bei einer Infektion mit dem Coronavirus waren es 1.699 zusätzliche Schlaganfälle.

15:03 Uhr

Stiftung Patientenschutz kritisiert Entwurf für Infektionsschutzgesetz

Die Stiftung Patientenschutz hat den Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), mit dem der Inzidenzwert als wichtigste Größe für Corona-Maßnahmen abgelöst werden soll, als unzureichend kritisiert. Für die künftig als entscheidend vorgesehene Hospitalisierungsrate werde „eine bundesweite Leitzahl“ gebraucht, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur AFP. „Ohne diese Vorgabe von Jens Spahn wird es einen Flickenteppich geben.“ Deshalb dürfe die Zahl nicht von den Kliniken oder den jeweiligen Ländern festgesetzt werden, betonte Brysch. „Der Bundesgesundheitsminister hat dafür politische Verantwortung zu übernehmen.“

14:21 Uhr

Kontaktverfolgung an Berliner Schulen und Kitas hört auf

In Berlin gibt es in der Pandemie einen Strategiewechsel an Kitas und Schulen: Die Gesundheitsämter wollen künftig nur noch Kinder und Jugendliche mit einem positiven PCR-Test in eine 14-tägige Quarantäne schicken. Kontaktpersonen außerhalb der engsten Familie würden nicht mehr ermittelt, heißt es in einer Stellungnahme der Amtsärzte. „Das ist eine Erleichterung für die Schulen, eine Arbeitserleichterung, definitiv“, sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Es sei schon aufwendig gewesen, beim Bekanntwerden von Coronafällen die Kontakte in der Schule nachzuvollziehen, beispielsweise anhand von Sitzplänen. Die Schulen hätten das sehr sorgfältig gemacht. Dieser Aufwand falle durch die neue Regelung weg. Es sei aber auch eine Erleichterung für die Eltern, wenn künftig nur ein Kind in Quarantäne gehe und nicht eine ganze Klasse oder eine Teilklasse.

14:15 Uhr

Tschechien setzt Deutschland auf Corona-Ampel auf Rot

Tschechien stuft Deutschland angesichts steigender Infektionszahlen auf seiner Corona-Ampel als rotes Land mit hohem Ansteckungsrisiko ein. Die Änderung gelte von Montag an, teilte das Gesundheitsministerium in Prag mit. Damit erschwert sich die Einreise für ungeimpfte Touristen aus der Bundesrepublik nach Tschechien erheblich. Sie müssen nicht nur einen negativen PCR-Test vorweisen, sondern sich nach der Ankunft in Tschechien in Quarantäne begeben. Diese kann frühestens am fünften Tag mit einem zweiten negativen PCR-Testergebnis beendet werden. Wer seit mindestens 14 Tagen vollständig geimpft ist, muss hingegen nur das obligatorische Online-Meldeformular ausfüllen. Tschechien setzt dabei auf das digitale Covid-Zertifikat der EU, das auch als Eintrittskarte für Hotels, Restaurants und Schwimmbäder dient.

Neu in der roten Ampelkategorie sind neben Deutschland nun auch die Urlaubsinsel Madeira und die Balearen. In Tschechien selbst sind die Corona-Fallzahlen vergleichsweise niedrig. Nach aktuellen Zahlen gab es innerhalb von sieben Tagen zwölf Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Mehr als 5,6 Millionen der rund 11,7 Millionen Einwohner des Landes sind vollständig geimpft.

14:11 Uhr

Bundesregierung prüft 3G-Regel für Fernzüge und Inlandsflüge

Die Bundesregierung prüft angesichts steigender Corona-Fallzahlen, ob in Fernzügen und auf Inlandsflügen künftig nur noch Geimpfte, Genesene oder Getestete mitreisen dürfen. Regierungssprecher Steffen Seibert bestätigte, dass die Anwendung der sogenannten 3G-Regeln für den Fernverkehr geprüft werde. 3G bezieht sich auf Genesene, Geimpfte und negativ Getestete. „Diese Prüfung gilt auch für die Inlandsflüge“, sagte Seibert. „Auf vielen Auslandsflügen ist es ja bereits der Fall“, fügte er hinzu. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums kündigte an, dass die entsprechenden Prüfaufträge ordnungsgemäß abgearbeitet würden. Zur Dauer der Prüfung machte er keine Angaben.

14:06 Uhr

Berliner Polizei verbietet aktuell neun Corona-Demos

Die Berliner Versammlungsbehörde hat für das Wochenende in Berlin bislang neun geplante Demonstrationen der „Querdenken“-Szene gegen die Corona-Maßnahmen verboten. Untersagt wurden fünf Versammlungen am Samstag und vier am Sonntag, wie die Berliner Polizei mitteilte. Unter den verbotenen Demonstrationen sind zwei Aufzüge der Stuttgarter Initiative „Querdenken 711“ am Samstag und Sonntag auf der Straße des 17. Juni mit jeweils 22.500 angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Die Verbote begründet die Polizei damit, dass die „Querdenker“ in einer Vielzahl von Versammlungen wiederholt unter Beweis gestellt hätten, dass „regelmäßig und nahezu ausnahmslos aufgrund der fehlenden Akzeptanz die Infektionsschutzregeln nicht eingehalten werden“. Ungeachtet dessen mobilisieren die „Querdenker“ in den sozialen Netzwerken weiter nach Berlin. „Querdenken“-Gründer Michael Ballweg erklärte in dem Chatportal Telegram, Grundrechte seien nicht verhandelbar. Deshalb sollten am Wochenende alle nach Berlin kommen.

14:06 Uhr

Weniger Neuinfektionen in Frankreich

Die Infektionslage schwächt sich in Frankreich auch in den von Deutschland als Hochrisikogebiet eingestuften Urlaubsregionen ab. Gleichzeitig kommt die Impfkampagne voran, wie die Gesundheitsbehörden in Paris mitteilten. 71,1 Prozent der Bevölkerung sind mindestens ein Mal geimpft, 62,7 Prozent haben bereits vollständigen Impfschutz.

Auch beim Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen, dem eine Impfpflicht bevorsteht, stieg die Impfquote erneut an. Eine Zunahme gab es noch bei der Zahl der Corona-Patienten in Kliniken. Dramatisch ist die Lage weiterhin in den französischen Überseegebieten, wo sich Todesfälle häufen, Ausgangsbeschränkungen zeigen aber erste Wirkung.

13:11 Uhr

Italiens Ex-Regierungschef Berlusconi wieder im Krankenhaus

Italiens früherer Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist knapp ein Jahr nach seiner Corona-Infektion erneut in ein Krankenhaus gebracht worden. Der 84-Jährige befindet sich seit Donnerstag in der San-Raffaele-Klinik in Mailand, wie ein Sprecher seiner Partei Forza Italia bestätigte. Dies sei für eingehende Untersuchungen notwendig geworden. Medienberichten zufolge geht es um Routinekontrollen und Untersuchungen nach Berlusconis Infektion, wegen der er in der Klinik behandelt worden war.

Berlusconi hatte sich im September des vergangenen Jahres mit dem Coronavirus angesteckt. Seitdem war der Chef der konservativen Partei Forza Italia, die zur aktuellen Regierung unter Ministerpräsident Mario Draghi gehört, wegen der Folgen immer wieder für Untersuchungen im Krankenhaus.

13:09 Uhr

Niedersachsen erteilt 3G-Regelung in Zügen eine Absage

Das Land Niedersachsen sieht keine Notwendigkeit, in Zügen die sogenannte „3G-Regel“ einzuführen. „Aktuell gibt es keine Überlegungen in diese Richtung“, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Sozialministeriums. Zuerst hatte die „Bild“ über Pläne der Bundesregierung berichtet, die 3G-Regel auch in Zügen durchsetzen zu wollen. Laut Regel müssten Fahrgäste bei ihrer Reise nachweisen, gegen das Coronavirus geimpft, von einer Corona-Erkrankung genesen oder aktuell auf eine Erkrankung getestet zu sein.

13:06 Uhr

Merz gegen 3G-Regel in Zügen

Der CDU-Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz ist gegen eine Einführung der 3G-Regel in Zügen. „Ich halte das für lebensfremd“, sagt Merz bei „Bild Live“. Es sei nicht praktikabel, „morgens Millionen Pendler an den großen Bahnhöfen“ zu fragen, ob sie genesen oder geimpft seien. „Ich stelle mir die Frage, auf welcher Rechtsgrundlage das denn gefordert wird“, ergänzt er. Einem früheren „Bild“-Bericht zufolge will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die 3G-Regelung in Zügen und auf Inlandsflügen einführen. Demnach sollen künftig nur noch geimpfte, genesene oder getestete Personen entsprechend reisen dürfen.

13:05 Uhr

Fast 60 Prozent der deutschen Bevölkerung vollständig geimpft

Bei den Corona-Impfungen in Deutschland ist die Marke von 60 Prozent vollständig geimpften Einwohnern fast erreicht. Die dafür meist nötige zweite Spritze haben inzwischen 59,9 Prozent der Bevölkerung bekommen, wie das Bundesgesundheitsministerium bekannt gab. Dies sind knapp 49,9 Millionen Menschen. Als erstes Bundesland hat Bremen jetzt schon die Marke von 70,0 Prozent voll geimpften Einwohnern erreicht.

Bundesweit mindestens eine Impfung haben nun 53,9 Millionen Menschen oder 64,8 Prozent der Bevölkerung. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rief erneut dazu auf, Angebote zu Impfungen zu nutzen. Die vierte Corona-Welle komme mit zunehmender Wucht, schrieb er auf Twitter. „Der beste Schutz ist eine rechtzeitige Impfung.“

12:56 Uhr

Bundesregierung streicht Spanien als Hochrisikogebiet

Wegen sinkender Infektionszahlen streicht die Bundesregierung am Sonntag ganz Spanien und damit auch die beliebte Ferieninsel Mallorca von der Liste der Hochrisikogebiete. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Damit entfallen alle Quarantänevorschriften für aus Spanien zurückkehrende Urlauber.

Auch der Großraum Lissabon ist ab Sonntag kein Hochrisikogebiet mehr. Als einzige Region in Portugal bleibt aber die beliebte Urlaubsregion Algarve auf der Liste. Ebenso von der Liste gestrichen wird Chile. Neu hinzugekommen sind hingegen drei Karibikstaaten: Jamaika, St. Kitts und Nevis sowie St. Lucia.

12:56 Uhr

Dänemark hebt letzte Restriktionen auf

Ab dem 10. September sollen in Dänemark die letzten Corona-Restriktionen fallen. Die Pandemie sei unter Kontrolle, teilte der Gesundheitsminister Magnus Heunicke ist. Überwunden sei die Epidemie allerdings noch nicht vollständig, und seine Regierung werde rasch handeln, sollte sie erneut die „wesentlichen Bereiche“ des gesellschaftlichen Zusammenlebens bedrohen, erklärte er weiter. Ab dem 1. September brauchen die Dänen in Restaurants, Sportzentren und bei Friseuren keinen Impfnachweis mehr. Und ab dem 10. September müssen Besucherinnen und Besucher von größeren Veranstaltungen oder Nachtclubs keinen Nachweis in Form des nationalen Corona-Passes mehr vorlegen. Die Maskenpflicht wurde schon im Juni weitestgehend gekippt. Ab April gab es im Land einen Stufenplan, mit dem Lockerungen schrittweise vorgesehen waren.

12:25 Uhr

Einreise nach Singapur bald ohne Quarantäne möglich

Flugreisende aus Deutschland können bald wieder nach Singapur einreisen, ohne sich dort automatisch in eine Quarantäne begeben zu müssen. Voraussetzungen sind eine vollständige Impfung sowie die Nutzung bestimmter Direktflugverbindungen, die Lufthansa und Singapore Airlines ab dem 16. September gemeinsam anbieten. Außerdem sind PCR-Tests vor dem Start und nach der Landung in dem asiatischen Stadtstaat vorgeschrieben, wie die Lufthansa am Freitag in Frankfurt mitteilte. Deutschland sei das erste Land, mit dem Singapur ein Abkommen über einen derartigen Reisekorridor für Geimpfte geschlossen habe.

12:22 Uhr

Gericht darf Teilnahme an Verhandlungen an Corona-Test knüpfen

Gerichte können die Teilnahme an Verhandlungen auch für Geimpfte von einem negativen Test abhängig machen. Das Oberlandesgericht (OLG) in Celle wies eine Beschwerde gegen diese Praxis als unbegründet ab, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Konkret ging es um einen Fall am Landgericht Hannover in diesem Monat. Dort hatte eine Richterin vor Beginn einer mehrtägigen Strafverhandlung angeordnet, dass Zuschauer, Zeugen und auch Verfahrensbeteiligte den Sitzungssaal nur mit tagesaktuellem negativen Schnelltest betreten dürfen. Dagegen hatten sich die Verteidiger mit der Begründung gewandt, sie seien vollständig geimpft.

Das OLG habe die Beschwerde verworfen, weil Gerichte laut Gerichtsverfassungsgesetz dazu verpflichtet seien, Voraussetzungen zu schaffen, die den ungestörten und gesetzmäßigen Ablauf einer Verhandlung gewährleisten, hieß es. Dazu gehörten auch Vorkehrungen zur Verhinderung einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Nach Auffassung des OLG-Senats seien Gerichte zwar nicht verpflichtet, eine Testpflicht auch für vollständig geimpfte Verfahrensbeteiligte anzuordnen. Dies sei im vorliegenden Fall allerdings auch nicht zu beanstanden.

11:16 Uhr

LAK: Wachsende soziale Spaltung durch Pandemie

Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen (LAK) appelliert an die Parteien, die auch durch die Corona-Pandemie wachsende soziale gesellschaftliche Spaltung verstärkt im Bundestags-Wahlkampf zu thematisieren. 13 Millionen Menschen in Deutschland seien direkt von Armut betroffen, wie die LAK mitteilte. „Wenn überhaupt über Inhalte im Wahlkampf diskutiert wird, dann geht es um die Interessen von circa 60 Prozent der Beschäftigten, die in relativer Sicherheit leben“, kritisierte LAK-Geschäftsführer Klaus-Dieter Gleitze.

Gleitze mahnte, dass sich die soziale Spaltung insbesondere durch die Corona-Pandemie verstärkt habe. Er forderte deshalb unter anderem eine Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze sowie eine einmalige Corona-Hilfe für Arme in Höhe von 1000 Euro pro Person. „Das Interesse von Millionen Armen und Prekären fällt praktisch unter den Tisch“, kritisierte Gleitze in Hinblick auf den derzeitigen Wahlkampf.

09:47 Uhr

Neuseeland verlängert Lockdown bis 31. August

Angesichts der anhaltenden Ausbreitung des Coronavirus in Neuseeland hat Regierungschefin Jacinda Ardern den seit 17. August geltenden landesweiten Lockdown bis zum Monatsende verlängert. Blieben die Menschen weiterhin zu Hause, könnte der Ausbruch bald seinen Höhepunkt erreicht haben, sagte Ardern. Für die besonders betroffene Metropole Auckland und die benachbarte Region Northland würden die strikten Beschränkungen anschließend noch mindestens zwei weitere Wochen aufrechterhalten.

Vergangene Woche war in Auckland erstmals nach einem halben Jahr ohne eine inländische Corona-Ansteckung im Land eine Infektion mit der hochansteckenden Delta-Variante nachgewiesen worden. Der Fall wuchs sich zu Neuseelands größtem Infektionsherd seit Beginn der Pandemie aus. Heute meldeten die Behörden 70 neue Fälle, davon 56 allein in Auckland.

09:35 Uhr

Homeoffice wird dritten Monat in Folge weniger genutzt

Der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice ist einer Umfrage zufolge im August den dritten Monat in Folge gesunken. 23,8 Prozent arbeiteten zumindest teilweise von Zuhause aus, wie das Ifo-Institut zu seiner Umfrage mitteilte. Im Juli waren es noch 25,5 Prozent, im Juni 28,4 Prozent und im Mai 31,0 Prozent. „Die Impfzahlen steigen, immer mehr Angestellte gehen wieder ins Büro“, erklärte Ifo-Experte Oliver Falck den Trend. Im August fiel der Rückgang allerdings weniger stark aus als in den Vormonaten. „Das deutet darauf hin, dass sich die Quote auf einem Niveau höher als vor Corona stabilisieren dürfte“, sagte Falck.

09:06 Uhr

Weltärztebund hofft auf Impfung für Kinder ab fünf

Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hofft darauf, dass bald auch Kinder ab fünf Jahren gegen Covid-19 geimpft werden können. Montgomery sagte im SWR: „Ich weiß, dass es Studien gibt und hoffe, dass die bald zu Ergebnissen kommen, dass man auch Kinder ab dem Alter von fünf Jahren impfen kann. Das wäre ein großer Schritt vorwärts.“ Allerdings müsse man dabei sehr vorsichtig vorgehen, da diese Kinder noch 70 bis 80 Jahre an Lebenserwartung vor sich hätten. „Das ist bei einer Betrachtung von Langzeitfolgen bei einer solchen Impfung besonders schwierig“, so Montgomery.

Gleichzeitig forderte Montgomery, das Impftempo bei all denjenigen, die man impfen könne, zu erhöhen. „Wir müssen versuchen, auch diejenigen, die noch impfskeptisch sind, davon zu überzeugen, dass diese Impfung ein absolut lebensrettender und lebenserhaltender Akt ist.“ Falschmeldungen über den Nutzen und die Gefahren der Impfstoffe müsse man begegnen. „Das kann man nur durch Transparenz und Offenheit und klare Zahlen. Das kann man auch nicht, indem man sagt, es gäbe keine Nebenwirkungen bei den Impfungen. Natürlich gibt es die. Nur: Die sind viel, viel geringer als das Risiko der Erkrankung selbst.“

08:28 Uhr

Vierte Welle trifft vor allem junge Menschen

Die vierte Corona-Welle nimmt nach Angaben des Robert Koch-Instituts vor allem über Ansteckungen bei Jüngeren weiter an Fahrt auf. Gleichzeitig nehme die Verbreitung auch unter den mittleren Altersklassen zu, hieß es im RKI-Wochenbericht. Ins Krankenhaus kämen dann in der Regel vor allem die Ungeimpften.

08:26 Uhr

Afrika-Verein fordert Hilfe von Bundesregierung

Vor der Konferenz der Initiative „Compact with Africa“ hat der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft von der Bundesregierung Hilfe bei den Impfprogrammen des Kontinents gefordert. Deutschland müsse „jetzt helfen“ und sich bemühen, viel enger mit den Regierungen afrikanischer Länder zusammenzuarbeiten, sagte der Vereinsvorsitzende Stefan Liebing den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. „Wir sollten bilateral arbeiten und mehr Impfstoff an Afrika abgeben.“ Nicht jedes Land in Afrika sei gleich stark von der Corona-Pandemie betroffen, sagte Liebing. „Je nach Entwicklungsstand haben wir sehr unterschiedliche Ansteckungsraten.“ Der entscheidende Punkt sei nun aber, den Impfstoff möglichst flächendeckend zu verteilen.

08:08 Uhr

Oberstes US-Gericht lässt Zwangsräumungen wieder zu

Der Oberste Gerichtshof der USA hat ein Moratorium blockiert, das säumige Mieter während der Corona-Pandemie vor Zwangsräumungen schützen sollte. Für einen landesweiten Aufschub dieser Art hätte es der Zustimmung des Kongresses bedurft, teilten die Richter mit. Experten zufolge könnten nun Hunderttausenden Mietern in den USA Räumungsklagen drohen.

Die US-Regierung reagierte enttäuscht. Wegen der Entscheidung des Gerichts würden Familien nun mit den schmerzhaften Auswirkungen von Zwangsräumungen konfrontiert, kritisierte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Präsident Joe Biden fordere Bundesstaaten und Kommunen erneut auf, Zwangsräumungen zu verhindern.

07:43 Uhr

Lambrecht hält 2G-Modell für unproblematisch

Die Einführung neuer Corona-Regeln in Hamburg sind aus Sicht von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) unproblematisch. Indem etwa Gastronomen künftig ausschließlich Geimpfte und Genesene in ihren Lokalen zuließen, werde das Hausrecht ausgeübt, sagte die Ministerin im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. „Ich halte das für überhaupt nicht problematisch“, sagte sie. In der Pandemie seien Gastronomen bisher stark von Einschränkungen betroffen gewesen. Bei der Anwendung der sogenannten 2G-Regelung bestehe die Chance auf weniger Ansteckungsgefahr in Lokalen.

Hamburg führt als erstes Bundesland ab Samstag Corona-Sonderregeln für Geimpfte und Genesene ein. Die 2G-Regelung ist umstritten und gilt als Option unter anderem für Restaurants, Kulturveranstalter und die Religionsgemeinschaften. Sie können nach Anmeldung bei den Behörden Angebote ausschließlich für Geimpfte und Genese machen und Ungeimpften trotz eines negativen Corona-Tests den Zutritt verwehren. Unter diesen Voraussetzungen entfallen Abstandsvorgaben, Teilnehmerbegrenzungen und Anmeldepflicht.

06:50 Uhr

Ermittlungen gegen Argentiniens Präsidenten

Wegen einer trotz strenger Corona-Ausgangsbeschränkungen ausgerichteten Party hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den argentinischen Staatschef Alberto Fernández eingeleitet. Zuletzt war ein Foto von der Geburtstagsfeier der Präsidentengattin Fabiola Yañez vom Juni vergangenen Jahres aufgetaucht, auf dem rund ein Dutzend Gäste, Fernández und die First Lady in der Präsidentenresidenz Quinta de Olivos zu sehen sind. Zu dieser Zeit galt in Argentinien eine strenge Ausgangssperre zur Eindämmung des Coronavirus. Feiern in geschlossenen Räumen waren per Dekret untersagt.

Angesichts der politisch aufgeheizten Stimmung vor den Vorwahlen zum Parlament am 12. September bestimmt die Party in der Residenz seit Tagen die Schlagzeilen in Argentinien. Fernández bat um Verzeihung und übernahm die Verantwortung für die Feier.

06:43 Uhr

Weitergabe von Impfdosen an Afrika gefordert

Die Hilfsorganisation Brot für die Welt dringt auf eine Weitergabe von Corona-Impfdosen an afrikanische Länder. „Es wird höchste Zeit, dass Deutschland ungenutzte Impfdosen an Afrika und andere Kontinente weitergibt“, sagte die Referentin für Internationale Gesundheitspolitik, Mareike Haase, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Millionen Dosen werden vernichtet, während in Afrika weniger als zwei Prozent der Menschen voll geimpft sind.“

06:35 Uhr

Konzertveranstalter wünschen sich Hamburger 2G-Modell bundesweit

Der Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft, Jens Michow, fordert für seine Branche bundesweit einheitliche Regeln. „Wir hoffen, dass das Hamburger 2G-Modell eine Blaupause für alle anderen Bundesländer ist“, sagte Michow der Nachrichtenagentur dpa. Solange es Kapazitätsbeschränkungen und Abstandsregeln gebe, machten Veranstaltungen wirtschaftlich keinen Sinn. Sein Verband begrüße daher die 2G-Option, die von Samstag an in Hamburg möglich ist. Dann können Veranstalter entscheiden, ob sie nur noch Geimpfte und Genesene einlassen, die dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind, oder ob sie weiter das 3G-Modell nutzen wollen. Dieses bezieht Getestete und damit Ungeimpfte ein, unterliegt aber den bisherigen Corona-Einschränkungen.

06:30 Uhr

Ärztekammerpräsident fordert Fußballspiele ohne Zuschauer

Der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Hans-Albert Gehle, hat angesichts der steigenden Corona- Fallzahlen gefordert, Freizeitangebote nur noch Geimpften und Genesenen zu ermöglichen. Auch sollten Fußballspiele wieder ohne Zuschauer stattfinden, sagte Gehle der „WAZ“. „Vor allem das Crowding, also enges Menschengedränge, muss verhindert werden“, befand er. Das sehe man leider allzu oft wieder in Fußballstadien oder bei Konzerten. „Da muss es ein Signal von der Politik geben.“ Gehle sagte, es ginge auch ohne Zwang, wenn sich alle an die Corona-Regeln halten würden. Doch Appelle an die Vernunft der Menschen allein seien wohl nicht ausreichend. Auf keinen Fall dürften am Ende wieder die Schulen schließen, forderte der Ärztekammerpräsident.

05:54 Uhr

Positiver Corona-Test bei Kiss-Frontmann Stanley – Konzert abgesagt

Die Hardrock-Band Kiss hat wegen eines positiven Corona-Tests bei Frontmann Paul Stanley ein Konzert in den USA kurzfristig abgesagt. Alle Bandmitglieder und die Crew seien vollständig geimpft gewesen und hätten Hygieneregeln befolgt, teilte die Band auf Twitter mit. Die Rocker hätten im Rahmen ihrer „End Of The Road“-Tour im US-Staat Pennsylvania auftreten sollen. Der 69-jährige Sänger schrieb auf Twitter, er habe grippeähnliche Beschwerden gehabt, aber mehrere Tests seien zunächst negativ gewesen. Erst am Donnerstagnachmittag sei ein Test positiv ausgefallen.

04:15 Uhr

RKI meldet 12.029 Neuinfektionen – Inzidenz bei 70,3

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Morgen lag sie bei 70,3 – am Vortag hatte der Wert 66,0 betragen, vor einer Woche 48,8. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 12.029 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 9280 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 14 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 13 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.913.828 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.

04:15 Uhr

Studie: Jeder zweite Corona-Krankenhauspatient nach einem Jahr mit Langzeitfolgen

Auch ein Jahr nach ihrer Erkrankung leiden einer Studie zufolge rund die Hälfte der wegen einer Corona-Infektion ins Krankenhaus eingelieferten Patienten noch an Langzeitfolgen. Die Autoren der chinesischen Studie, die am Freitag in der Fachzeitschrift „The Lancet“ erschien, forderten daher eine bessere Berücksichtigung der Langzeitfolgen der Krankheit. Einer von drei Patienten sei auch nach einem Jahr noch kurzatmig. Bei Patienten, die mit einem schweren Verlauf der Erkrankung auf einer Intensivstation lagen, sei der Anteil der Menschen mit Langzeitfolgen der Studie zufolge noch höher. Die Forscher nutzten die Krankenakten von fast 1300 Patienten, die zwischen Januar und Mai 2020 in einem Krankenhaus in der chinesischen Stadt Wuhan behandelt wurden, wo das Virus zuerst entdeckt wurde.