News zur PandemieCorona-Pandemie: Jetzt deutlich über 50 – Münchner Sieben-Tage-Zahl steigt weiter
19. September 2020
Topmeldungen zur Corona-Pandemie:
- Jetzt deutlich über 50: Münchner Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter (15.41 Uhr) +++
- Polizei löst illegale Party in Berlin auf, Situation eskaliert (10.41 Uhr) +++
- Nun steigen in Frankreich auch die Totenzahlen (07.14 Uhr) +++
- Trump kündigt Impfung für alle Amerikaner bis April an (22.48 Uhr) +++
- 2219 Neuinfektionen in Deutschland – R-Wert wieder deutlich über 1 (19.46 Uhr) +++
TOP-NEWS: Fünf Bundesländer melden am Samstag keine neuen Zahlen – R-Wert steigt erneut an
20.48 Uhr: In Deutschland ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen um 1735 Fälle auf insgesamt 270.684 gestiegen. Am Tag zuvor hatten die Landesämter noch 2219 Fälle gemeldet, allerdings lagen am Samstagabend nur aus elf von 16 Bundesländern Zahlen vor.
Bei der begrenzten Zahl an Neumeldungen waren zwei neue Todesfälle dabei, damit liegt die Zahl an Menschen, die in Deutschland durch das Virus ums Leben kamen, bei 9357. Die Zahl der aktuellen Fälle in Deutschland stieg im Vergleich zum Vortag um 633 Personen und liegt nun bei 21.527.
Der R-Wert, der am Freitag bei 1,16 lag, stieg nach Angaben des Robert-Koch-Instituts nochmal auf 1,27. Drei Tage zuvor, am Mittwoch, war der R-Wert auf 1,00 gesunken und hatte damit genau die kritische Grenze von 1 erreicht. Seitdem steigt er stetig. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Die Zahl der durch Covid-19-Patienten belegten Intensivbetten lag am Samstagabend bei 260. 144 Patienten werden aktuell invasiv beatmet. Das geht aus dem Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hervor.
Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 270.684, 9.357 Todesfälle
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 46.927 (+156) / 1871 Todesfälle (+0)
- Bayern: 64.465 (+312) / 2646 Todesfälle (+0)
- Berlin: 13.064 (+146) / 227 (+0)
- Brandenburg: 4117 (+20) / 173 Todesfälle (+0)
- Bremen: 2192 (+15) / 59 Todesfälle (+0) (Keine aktuellen Angaben)
- Hamburg: 7149 (+75) / 239 Todesfälle (+0)
- Hessen: 17.516 (+174) / 543 Todesfälle (+0)
- Mecklenburg-Vorpommern: 1105 (+10) / 20 Todesfälle (+0) (Keine aktuellen Angaben)
- Niedersachsen: 18.775 (+153) / 669 Todesfälle (+0)
- Nordrhein-Westfalen: 64.691 (+608) / 1844 Todesfälle (+2)
- Rheinland-Pfalz: 10.075 (+62) / 247 Todesfälle (+0)
- Saarland: 3275 (+8) / 176 Todesfälle (+0)
- Sachsen: 6608 (+38) / 225 Todesfälle (+0) (Keine aktuellen Angaben)
- Sachsen-Anhalt: 2423 (+40) / 66 Todesfälle (+0) (Keine aktuellen Angaben)
- Schleswig-Holstein: 4383 (+34) / 161 Todesfälle (+0) (Keine aktuellen Angaben)
- Thüringen: 3919 (+21) / 189 Todesfälle (+0)
Gesamt (Stand 19.09.2020, 20.48 Uhr): 270.684 (9357 Todesfälle)
Vortag (Stand 18.09.2020, 19.48 Uhr): 268.949 (9355 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 239.800
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 21.527 (+633)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,27 (Vortag: 1,16)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 260 (Vortag: 235)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 144 (Vortag: 144)
„Öffnet die Bordelle“: Frankfurter demonstrieren für Prostitutionsbetriebe
19.30 Uhr: Die Forderung der Demonstrierenden am Samstagmittag auf dem Frankfurter Opernplatz ist klar. „Lass uns endlich wieder arbeiten!“, forderte Natalia, Prostituierte aus Rumänien, die nach eigenen Angaben seit einigen Jahren in Frankfurt arbeitet. Kolleginnen würden auf die Straße gedrängt, böten Sex in Autos oder Hotels an. Dort gebe es keine Seife, kein Wasser, kein Desinfektionsmittel – und auch keine sozialen Kontakte, die mehr Sicherheit für die Prostituierten bieten.
Seit Mitte März müssen die Prostitutionsbetriebe in Hessen wegen der Corona-Pandemie geschlossen bleiben. Dagegen wehrt sich der Hilfeverein für Prostituierte, Doña Carmen, der zu der Demonstration aufgerufen hat. Von etwa 50 Teilnehmern sprach die Polizei am Mittag. Der derzeitige Zustand sei „weder notwendig, noch verhältnismäßig, noch geeignet, um die Ausbreitung von Corona einzuschränken“, sagte Juanita Henning vom Verein. Die Prostituierten würden in informelle Strukturen abgedrängt.
Seit der Schließung der Bordelle, so teilte die Stadt Frankfurt mit, seien immer mehr Prostituierte auf den Straßen im Frankfurter Bahnhofsviertel zu sehen. Straßenprostitution ist im Stadtgebiet demnach bis auf wenige Ausnahmen verboten, entdeckt das Ordnungsamt ein sogenanntes Anbahnungsgeschäft, wird ein Bußgeld fällig.
Das zuständige Wirtschaftsministerium erklärte zur andauernden Schließung, dass von Prostitutionsstätten „beträchtliche infektiologische Risiken» ausgingen. Die „Interessen der Betreiber und der Prostituierten, ihrer wirtschaftlichen Betätigung nachzugehen“ sei zwar legitim, müssten jedoch „hinter dem Gesundheitsschutz zurückstehen“, hieß es. In anderen Bundesländern ist der Prostitutionsbetrieb unter bestimmten Bedingungen teilweise wieder möglich. So ist unter anderem Prostitution seit vergangenem Dienstag unter Auflagen in Hamburg und Schleswig-Holstein wieder zulässig.
Rekordstände der Corona-Neuinfektionen in Osteuropa
19.11 Uhr: Gleich mehrere osteuropäische Länder haben am Samstag neue Rekordstände ihrer Corona-Neuinfektionen gemeldet. In Polen wurden binnen 24 Stunden 1002 Neuansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus registriert. Auch die Slowakei und Litauen meldeten am Samstag den höchsten Stand der Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie. „Die Zahlen, die wir heute haben, sind das Ergebnis einer Rückkehr der Menschen zu einem normalen Alltag, der Rückkehr an die Arbeit“, erklärte ein Sprecher des polnischen Gesundheitsministeriums.
Im 38-Millionen-Einwohner-Land Polen wurden bislang 78.330 Corona-Infektionen nachgewiesen. Die Zahl der Corona-Toten stieg am Samstag um zwölf auf 2300. In der Slowakei wurden am Samstag 290 neue Corona-Fälle gemeldet. Damit wurden in dem Land mit 5,4 Millionen Einwohnern bislang mehr als 6500 Ansteckungen nachgewiesen. „Die Lage ist kritisch geworden“, kommentierte Regierungschef Igor Matovic den Rekord an Neuansteckungen im Online-Netzwerk Facebook.
In Litauen stieg die Zahl der Corona-Infektionen am Samstag um 99 auf mehr als 3600 Fälle. Tschechien hatte am Freitag einen Rekord von 3130 Neuinfektionen gemeldet. Am Samstag waren es gut 2100 neue Fälle. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte den Anstieg der Corona-Infektionen in Europa am Donnerstag als „alarmierend“ bezeichnet.
Spahn: Gesundheitssystem trotz Corona-Anstiegs noch nicht überlastet
19.02 Uhr: Das deutsche Gesundheitssystem ist derzeit trotz steigender Corona-Infektionszahlen noch nicht überlastet. Mit fast 2300 Neuinfektionen an einem Tag sei zwar der höchste Wert seit April erreicht worden, schrieb Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag bei Twitter.
„Aktuell kann unser Gesundheitssystem gut mit der Situation umgehen, aber die Dynamik in ganz Europa besorgt“, fügte er hinzu. Er appellierte erneut an die Bürger, Abstand zu halten, Mund-Nase-Schutz zu tragen und Hygiene-Regeln zu beachten.
Polizei wollte Anti-Lockdown-Demo in London auflösen – immer noch Hunderte Menschen unterwegs
18.53 Uhr: Die Londoner Polizei hat nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters versucht, eine Demonstration von mehr als 1000 Menschen in London am Samstagnachmittag aufzulösen. Die Teilnehmer demonstrierten demnach gegen einen potenziellen Lockdown in London, der aufgrund stark ansteigender Corona-Zahlen nicht unwahrscheinlich scheint. Die Menschen hätten sich am Trafalgar Square versammelt und mit Schildern wie „Freiheit, nicht Angst“ protestiert.
Die Polizei begann laut Reuters gegen 15 Uhr damit, die Demonstration aufzulösen, Grund dafür sei gewesen, dass die Teilnehmer andere Menschen in Gefahr gebracht hätten. „Dies, gepaart mit Feindseligkeiten und Gewaltausbrüchen gegen Beamte, bedeutet, dass wir nun Durchsetzungsmaßnahmen ergreifen werden, um diejenigen, die in der Gegend bleiben, zu vertreiben“, sagte die Londoner Metropolitan Police in einer Erklärung.
Gegen 16 Uhr seien nach Reuters-Informationen aber immer noch mehrere Hundert Menschen am Trafalgar Square gesichtet worden. London verzeichnete am Samstag die höchste Zahl an Neuinfizierten seit Mai.
Jetzt deutlich über 50: Münchner Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter
15.41 Uhr: Die Corona-Lage in München verschärft sich. Nachdem die Stadt am Freitag den Grenzwert von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche knapp gerissen hatte, steigt die sogenannte 7-Tage-Inzidenz weiter. Nach 50,7 am Freitag liegt sie nun bei 54,2, wie die Stadt am Samstag mitteilte. Dabei kam es am Samstag durch eine Panne zu unterschiedlichen Werten bei verschiedenen offiziellen Stellen.
„Aufgrund eines IT-Übertragungsfehlers sind die 130 neuen Infektionsfälle noch nicht in der Statistik des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) geführt und deshalb auch nicht in die Berechnung der 7-Tage-Inzidenz des LGL für München eingeflossen“, erklärte die Stadt. Ihr zufolge gab es seit Beginn der Pandemie in München 10.583 bestätigte Infektionen. 8929 Personen sind demnach genesen, 223 gestorben.
Der Wert von 50 Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Einwohnern gilt als wichtige Schwelle im Kampf gegen die Corona-Pandemie; wird er überschritten, sind verstärkte Infektionsschutzmaßnahmen vorgesehen.