Fast 2000 neue Fälle in Deutschland – allein acht Tote im Raum Hannover
23. September 2020
Topmeldungen zur Corona-Krise in Deutschland und der Welt:
- Fast 2000 Neuinfektionen in Deutschland – allein acht Tote in der Region Hannover (19.35 Uhr)
- Putin will zweiten Corona-Impfstoff auf den Markt bringen (17.44 Uhr)
- Obergrenze überschritten: Erhöhte Corona-Zahlen in nächstem bayerischen Landkreis (17.35 Uhr)
- Außenminister Maas wegen Corona-Infektion eines Personenschützers in Quarantäne (14.29 Uhr)
- Corona-Werte in Hamm steigen weiter – bundesweit höchster Inzidenzwert (14.18 Uhr)
Fast 2000 Neuinfektionen in Deutschland – allein acht Tote in der Region Hannover
19.35 Uhr: Die Zahl der positiven Corona-Tests in Deutschland ist am Mittwoch um 1953 auf 276.927 gestiegen. Das geht aus den Zahlen der Landesgesundheitsämter hervor. Damit bleibt die Zahl der Neuinfektionen an den Wochentagen konstant hoch. Besonders viele neue Fälle verzeichnen wie in den Vorwochen bereits NRW (+438), Bayern (+365) und Baden-Württemberg (+293). Aber auch Berlin weist mit 199 neuen Fällen einen starken Anstiegen gegenüber 117 Neuinfektionen am Vortag auf.
Die Zahl der Todesfälle ist am Mittwoch erneut ungewöhnlich deutlich um 18 auf 9392 gestiegen. Sie hatte sich – bis auf Dienstag – seit Monaten bis auf eine einzige Ausnahme immer im einstelligen, teils niedrigen einstelligen Bereich bewegt. Niedersachsen meldete allein acht neue Corona-Todesfälle – allesamt aus der Region Hannover.
Die Zahl der aktiven Fälle wuchs am Mittwoch um 231 auf 22.135. Die Zahl der Intensivbetten, die laut DIVI-Intensivregister von Covid-19-Patienten belegt werden, stieg um 15 auf 294.
Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 276.927, 9.392 Todesfälle
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 47.876 (+293) / 1875 Todesfälle (+1)
- Bayern: 65.881 (+365) / 2652 Todesfälle (+3)
- Berlin: 13.572 (+199) / 228 (+0)
- Brandenburg: 4162 (+16) / 173 Todesfälle (+0)
- Bremen: 2262 (+12) / 59 Todesfälle (+0)
- Hamburg: 7368 (+78) / 239 Todesfälle (+0)
- Hessen: 17.870 (+113) / 545 Todesfälle (+1)
- Mecklenburg-Vorpommern: 1137 (+7) / 20 Todesfälle (+0)
- Niedersachsen: 19.198 (+205) / 678 Todesfälle (+8)
- Nordrhein-Westfalen: 66.189 (+438) / 1854 Todesfälle (+6)
- Rheinland-Pfalz: 10.246 (+45) / 248 Todesfälle (+0)
- Saarland: 3306 (+10) / 176 Todesfälle (+0)
- Sachsen: 6855 (+59) / 228 Todesfälle (+2)
- Sachsen-Anhalt: 2500 (+27) / 67 Todesfälle (+0)
- Schleswig-Holstein: 4540 (+42) / 161 Todesfälle (+0)
- Thüringen: 3965 (+7) / 189 Todesfälle (+0)
Gesamt (Stand 23.09.2020, 19.15 Uhr): 276.927 (9392 Todesfälle)
Vortag (Stand 22.09.2020, 19.10 Uhr): 274.978 (9374 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 245.400
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 22.135 (+231)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 22.09.): 0,92 – (Vortag: 1,06)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 294 (+15)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 159 (+7)
Mehr als 6000 neue Corona-Fälle in Großbritannien
17.58 Uhr: Mit mehr als 6000 neuen Fällen innerhalb eines Tages hat Großbritannien den höchsten Stand an Corona-Neuinfektionen seit Anfang Mai erreicht. Die zuständige Regierungsbehörde zählte am Mittwoch 6178 neue positiv getestete Fälle. Lediglich an zwei Tagen seit Beginn der Pandemie habe die Zahl in Großbritannien höher gelegen, hieß es. Allerdings wurde im Frühjahr noch deutlich weniger getestet – das heißt, mehr Fälle blieben unentdeckt.
Das Testsystem in Großbritannien geriet in den vergangenen Wochen an seine Grenzen: In vielen Testzentren waren kaum noch Tests verfügbar, teilweise mussten Bürger mit Symptomen mehrere Hundert Kilometer fahren.
Angesichts der stark steigenden Zahlen gelten auch wieder schärfere Schutzmaßnahmen: Pubs und Restaurants müssen in England von Donnerstag an um 22 Uhr schließen. Zudem wurde die Maskenpflicht auf Taxis und weitere Geschäfte ausgeweitet. Die Regierung forderte Arbeitnehmer auf, wenn möglich, wieder von zuhause aus zu arbeiten. In Schottland und Nordirland gelten noch schärfere Regeln, dort dürfen sich bis auf wenige Ausnahmen keine verschiedenen Haushalte mehr miteinander treffen.
TOP-NEWS: Nach umstrittenem „Sputnik 5“: Putin will zweiten Corona-Impfstoff auf den Markt bringen
17.44 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat einen weiteren russischen Impfstoff gegen das Coronavirus in Aussicht gestellt. Das zweite Mittel werde bald in Russland registriert, sagte Putin der Agentur Interfax zufolge am Mittwoch in Moskau vor Vertretern des russischen Oberhauses. Details nannte er nicht. Berichten zufolge wird derzeit ein Impfstoff des staatlichen Vektor-Forschungszentrums für Virologie und Biotechnologie getestet. Demnach befindet sich der Stoff in der klinischen Phase und soll in den nächsten Wochen an Tausenden Freiwilligen angewendet werden.
Im August hatte Putin medienwirksam die Freigabe des ersten Impfstoffes mit dem Namen «Sputnik V» verkündet. Es war das erste Corona-Vakzin, das weltweit für eine breite Anwendung in der Bevölkerung zugelassen wurde. Unmittelbar nach der Freigabe gab es international Kritik, weil die Zulassung vor Abschluss wichtiger Tests erfolgte. Zudem bemängelten Forscher, dass es in der Studie der russischen Experten viele offene Fragen gebe und die Ergebnisse seltsame Muster enthielten.
Russland wies die Kritik an dem Impfstoff zurück und betonte, dass viele das russische Vakzin nur zum eigenen Vorteil schlecht machen wollten. «Leider gibt es Neid, Eifersucht und einen skrupellosen Wettbewerb», sagte Vize-Außenminister Sergej Rjabkow.
In Russland – momentan Platz vier auf der weltweiten Fallzahlen-Liste – nehmen die Corona-Zahlen seit kurzem wieder deutlich zu. Am Mittwoch gab es nach offizieller Statistik mehr als 6400 neue Infektionen. Seit Beginn der Pandemie haben sich im Riesenreich mehr als 1,1 Millionen Menschen angesteckt. Putin betonte, dass sein Land bestens gewappnet sei und weiter neue Krankenhäuser gebaut würden.
Obergrenze überschritten: Erhöhte Corona-Zahlen in nächstem bayerischen Landkreis
17.35 Uhr: Im Landkreis Dingolfing-Landau gibt es erneut einen Anstieg an Corona-Infektionen. Am Mittwoch sei der Signalwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner wohl überschritten worden, sagte ein Sprecher des Landratsamtes. Die Zahlen beruhten demnach auf eigenen Berechnungen. Das Landesamt für Gesundheit (LGL) hatte am Vormittag noch den Wert 45 gemeldet. Wegen der gestiegenen Infektionszahlen gilt in dem niederbayerischen Landkreis seit Mittwoch Maskenpflicht an sämtlichen Schulen.
Den Angaben nach hatte es unter den Mitarbeitern eines Logistikdienstleisters zuletzt mehrere Infektionen gegeben, woraufhin eine Reihentestung durchgeführt worden ist. Hierbei seien 32 weitere Infektionen festgestellt worden, sagte der Behördensprecher.
Aktionstage: Schwerpunktkontrollen der Maskenpflicht in Bus und Bahn
17.29 Uhr: Fahrgäste in Bus und Bahn müssen sich auf eine stärkere Kontrolle der Maskenpflicht einstellen. Von Oktober an soll es regionale, überregionale und bundesweite Schwerpunktkontrollen an bestimmten Tagen geben. Darauf haben sich am Mittwoch Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen sowie Bundespolizei, Verkehrsunternehmen und Gewerkschaften verständigt.
„Die zuständigen Behörden sowie die Verkehrsunternehmen werden ihre Maßnahmen zur Kontrolle und Einhaltung der Maskenpflicht sichtbar erhöhen“, heißt es in der Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Es bedürfe einer verstärkten Anstrengung aller Verantwortlichen.
Die Maskenpflicht dient dazu, die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu verhindern. Die Aktionstage sollen demnach ein Zeichen des gemeinsamen Willens zur Einhaltung der Vorgabe zu setzen. Verkehrsunternehmen, Ordnungs- und Gesundheitsämter, Polizei der Länder und Bundespolizei werden sich dazu abstimmen und eng koordinieren, wie es hieß. Je nach Landesrecht sollen die Kontrollen auch auf Bahnhöfe und Haltestellen ausgedehnt werden. „Der weit überwiegende Teil unserer Fahrgäste hält sich an die Maskenpflicht“, hob der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hervor. Die Schwerpunktkontrollen seien eine gute und bereits bewährte Maßnahme.
Österreichisches Parlament billigt neues Corona-Gesetz
16.43 Uhr: Österreichs Parlament hat einer neuen gesetzlichen Grundlage für Corona-Maßnahmen wie etwa Ausgangssperren zugestimmt. Die Regierungskoalition aus konservativer ÖVP und Grünen sowie die oppositionellen Sozialdemokraten stimmten am Mittwoch bei der ersten regulären Sitzung des Nationalrats nach der Sommerpause für das Gesetz. Davor hatte die rechtliche Grundlage für mehrere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie gefehlt.
Das österreichische Verfassungsgericht hatte im Juli festgestellt, dass etwa Verbote für das Betreten öffentlicher Orte im Frühjahr nicht von dem Gesetz gedeckt gewesen waren. Nach dem neuen Gesetz kann ein sogenannter Lockdown nur noch mit Einverständnis von Parlamentariern für höchstens zehn Tage verhängt werden. Er müsste dann gegebenenfalls verlängert werden.
Klar geregelt ist neben Betretungsverboten nun auch, dass etwaige Ausgangssperren unter anderem Ausnahmen wie berufliche Zwecke und Aufenthalt im Freien zur „körperlichen und psychischen Erholung“ enthalten. Außerdem hat die Anfang des Monats von der Regierung eingeführte Corona-Ampel, die regional unterschiedliche Maßnahmen auslösen soll, jetzt eine rechtliche Basis.
Corona-Impfstoff: Johnson & Johnson startet entscheidende Testphase
15.33 Uhr: Im Rennen um einen Corona-Impfstoff hat nun auch der US-Hersteller Johnson & Johnson die letzte und entscheidende Phase der klinischen Tests gestartet. In einer sogenannten Phase III-Studie mit bis zu 60 000 Freiwilligen auf drei Kontinenten sollen Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten namens JNJ-78436735 überprüft werden, wie die deutsche Unternehmens-Tochter Janssen-Cilag am Mittwoch in Neuss mitteilte.