Nach Sturm: Segler auf der Müritz vermisst
24. September 2021Am Donnerstagnachmittag war die Besatzung eines Segelboots auf der Müritz unterwegs, als bei stürmischem Wind ein Mann ins Wasser fiel. Die Suche nach dem 60-Jährigen blieb bislang erfolglos.
Es müssen sich dramatische Szenen abgespielt haben: Stürmisch war der Abend in der Mitte des Landes, die Wellen auf Höhe der Untiefe Rodenberg in der Nähe von Röbel: anderthalb Meter hoch. Dennoch war ein Segelboot mit vier Menschen an Bord auf der Müritz unterwegs. Bei hartem Wellengang und Windstärke 8 ging ein 60-Jähriger über Bord, ohne Rettungsweste.
Rettungsversuch scheitert
Ein anderes Besatzungsmitglied sprang dem Mann hinterher und schaffte es, seinen Mitsegler noch für 15 Minuten über Wasser zu halten, dann allerdings verließen auch ihn die Kräfte und er rettete sich wieder ins Boot. Dabei verletzte er sich selbst am Kopf. Gegen 18 Uhr schaffte es dann die Besatzung, die Polizei zu informieren.
Suche mit dem Polizeihubschrauber
Fast zwei Stunden lang suchten die Rettungskräfte nach dem Vermissten – Wasserschutzpolizei, Wasserrettung, Feuerwehr. Auch ein Polizeihubschrauber und Taucher waren im Einsatz. Die Suche wird seit dem Vormittag fortgesetzt. Wie ein Polizeisprecher am Freitag sagte, sind wieder Taucher und Boote der Wasserschutzpolizei im Einsatz. Ein Hubschrauber unterstützt die Einsatzkräfte aus der Luft. Die Überlebenschancen des 60 Jahre alten Vermissten seien allerdings gering. Für die Suche sollen deshalb auch Leichenspürhunde eingesetzt werden, hieß es.
Warum sich die Besatzung trotz des angekündigten Sturms mitten auf die Müritz gewagt hatte, ist bislang unklar. Die Wasserschutzpolizei appelliert: Gerade unerfahrene Sportbootführer sollten ihre Routen genau planen und dabei die Wetterbedingungen im Blick haben.