++ Liveblog Coronavirus-Pandemie – Baden-Württemberg erlaubt Weihnachtsmärkte ++
29. September 2021Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg dürfen in diesem Jahr unter Auflagen stattfinden. Bis zur Klärung eines Todesfalls setzt Slowenien Impfungen mit dem Vakzin von J&J aus.
- RKI: Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 61,0
- Städtetag für Ausweitung der 2G-Regeln
- Lauterbach lehnt auch teilweise Impfpflicht ab
- Globales Impfziel der WHO wird verfehlt
- Schweden hebt fast alle Beschränkungen auf
Ende des Liveblogs für heute
Für heute schließen wir den Liveblog. Vielen Dank für Ihr Interesse.
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Verbände: Kündigungen wegen schlechter Behandlung in der Krise
Internationale Transportverbände und Gewerkschaften haben vor einem „Zusammenbrechen“ der Lieferketten als Spätfolge der Corona-Krise gewarnt. „Die Beschäftigten des Transportwesens haben den internationalen Handel während der gesamten Pandemie am Laufen gehalten“, heißt es in einem anlässlich der UN-Vollversammlung veröffentlichten offenen Brief. Die Pandemie habe sich jedoch negativ auf die Beschäftigten ausgewirkt. In allen Bereichen der Transportbranche herrsche bereits Fachkräftemangel, warnen die Verbände. Sie rechnen damit, dass „noch mehr Beschäftigte den Beruf aufgeben werden, weil Millionen von ihnen während der Pandemie so schlecht behandelt wurden“.
Als Beispiele nennen die Verbände etwa Lkw-Fahrer, die infolge der Corona-Beschränkungen an der Grenze „manchmal zu Tausenden wochenlang unter schlechten hygienischen Bedingungen warten“ mussten. Oder Beschäftigte auf Handelsschiffen, die „in der schlimmsten Zeit der Krise ihre Schiffe nicht verlassen“ konnten und deshalb zum Teil 18 Monate länger als ursprünglich vereinbart gearbeitet hätten.
YouTube will Falschinformationen über alle Impfstoffe entfernen
Die Videoplattform YouTube will künftig falsche Informationen über alle Impfungen und nicht nur zu Corona-Impfstoffen entfernen. Betroffen seien Beiträge, die Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und örtlicher Behörden zu Sicherheit, Effizienz sowie Inhaltsstoffen widersprächen, teilte die Google-Tochter mit. Damit werde man zum Beispiel nicht mehr behaupten dürfen, dass Impfungen Krebs und Diabetes verursachten oder zur Nachverfolgung von Geimpften eingesetzt werden könnten, erläuterte YouTube. Accounts, die wiederholt oder besonders stark gegen die Regeln verstießen, würden von der Plattform verbannt.
Keine ausländischen Zuschauer bei Winterspielen in Peking
Zu den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking werden keine Zuschauer aus dem Ausland zugelassen. Zugang zu den Wettbewerben erhalten nur Einwohner Chinas, die umfassende Corona-Auflagen erfüllen. Das entschieden das Internationale Olympische Komitee und die Organisatoren der Peking-Spiele. Details für die Bedingungen bei der Ticketvergabe werden demnach noch ausgehandelt.
Ungeimpfte Athletinnen und Athleten müssen sich nach Einreise für drei Wochen in Quarantäne begeben. Für alle Teilnehmer der Winterspiele wird rund um die Wettkampfstätten eine geschlossener Bereich eingerichtet, der nicht verlassen werden darf.
Chinesische Stadt lässt drei Katzen töten
Eine Stadt im Norden Chinas hat einem lokalen Medienbericht zufolge wegen positiver Corona-Tests drei Hauskatzen töten lassen. Die Behörden in Harbin rechtfertigten den Schritt damit, dass es keine Behandlung für Tiere mit Covid-19 gebe und dass die drei Katzen ihre Besitzerin und weitere Bewohner des Apartmentkomplexes gefährdet hätten, wie die Zeitung „Bejing News“ online berichtete.
In Harbin waren kürzlich 75 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Die Besitzerin der Tiere war am 21. September positiv auf das Virus getestet worden, hatte sich anschließend in Isolation begeben und Futter sowie Wasser für ihre Katzen zurückgelassen. Ein Mitarbeiter der Gemeinde nahm bei den Tieren Corona-Tests vor, die zwei Mal positiv ausfielen. Die Besitzerin appellierte an die Behörden, die Tiere am Leben zu lassen, dennoch wurden diese am Dienstagabend eingeschläfert.
Litauen verhängt erneut Maskenpflicht in Innenräumen
Angesichts steigender Corona-Infektionsraten verhängt Litauen erneut eine allgemeine Maskenpflicht in Innenräumen. Vom 1. Oktober an müssen auch Menschen mit einem gültigen „Grünen Pass“ wieder eine Schutzmaske in geschlossenen Räumen tragen. Mit jenem Zertifikat werden Impfungen, Genesungen oder Corona-Tests nachgewiesen. Dazu änderte das Kabinett die bisherige Empfehlung zum Tragen einer Maske in eine verbindliche Anordnung mit streng festgelegten Ausnahmen. Staatliche Institutionen und Unternehmen wurde zudem nahegelegt, wieder ganz oder teilweise auf Fernarbeit umzusteigen.
In Litauen sind die Corona-Zahlen in den vergangenen Wochen deutlich angestiegen. Binnen 14 Tagen wurden nach offiziellen Angaben 656,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert.
HSV wechselt zu 2G
Der Hamburger SV will in seinem nächsten Heimspiel der 2. Fußball-Bundesliga gegen Fortuna Düsseldorf wieder vor mehr Zuschauern spielen. Dafür schwenkt der Verein von der 3G- auf die 2G-Regel, wie der HSV mitteilte. Das heißt, dass im Spiel gegen die Fortuna am 16. Oktober nur gegen den Coronavirus geimpfte oder nachweislich von einer Infektion genesene Personen ins Volksparkstadion dürfen. Ein negativer Test reicht nicht mehr aus. Mit 3G waren laut den in Hamburg gültigen Regeln 25.000 Zuschauer zugelassen, nun dürfen mehr Fans in die Arena. Wie viel genau, muss noch geklärt werden. Das Volksparkstadion fasst 57.000 Menschen.
Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg erlaubt
Trotz der Gefahr durch eine vierte Corona-Welle sollen in diesem Jahr Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg möglich sein. Darauf haben sich das baden-württembergische Sozialministerium, die kommunalen Landesverbände und Vertreter der Schausteller geeinigt. Der Amtschef im Gesundheitsministerium, Uwe Lahl, sagte: „Die steigende Impfquote ermöglicht es uns, ein Stück zur Normalität zurückzukehren und die für viele Menschen bedeutsame Tradition der Weihnachtsmärkte dieses Jahr stattfinden zu lassen.“
Lahl mahnte aber auch: „Angesichts der aktuellen vierten Welle der Corona-Pandemie müssen wir jedoch vorsichtig bleiben. Deshalb haben wir uns auf klare und umsetzbare Regeln verständigt.“ So gilt auf den Weihnachtsmärkten unter anderem eine Maskenpflicht. Zudem soll es Zugangskontrollen geben, um zu überprüfen, dass die Besucher entweder geimpft, genesen oder getestet sind.
Firma in Bayern zahlt 500 Euro Impfprämie
Mitarbeiter einer Chemiefabrik in Bayern erhalten 500 Euro Prämie, wenn sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Die Chemische Fabrik Karl Bucher in Waldstetten will mit der Aktion vor allem Beschäftigte zur Impfung motivieren, die bisher unentschlossen waren. Da sich die Politik bei einem so sensiblen Thema schwer tue, habe sich das Unternehmen zu dem Angebot entschieden, sagte Geschäftsführer Stefan Bucher. Es reiche nicht, wenn sich die Wirtschaft mit Forderungen an die Politik bemerkbar mache.
In Deutschland sind Impfprämien für Mitarbeiter eher unüblich, in anderen Staaten wie den USA werden solche Sonderzahlungen in Betrieben häufiger angeboten. Vereinzelt haben zwar auch Unternehmen in der Bundesrepublik Impfprämien angekündigt, die 500 Euro der Chemiefabrik sind allerdings ungewöhnlich hoch.
Ende der Restriktionen wird in Schwedens Clubs gefeiert wird
In den Clubs wurde wie an Silvester runtergezählt: Seit heute darf in Schweden wieder gefeiert und getanzt werden wie vor der Pandemie. Auch sonst sind alle Einschränkungen gefallen. Nach Meinung von Kritiken zu früh. Sofie Donges beschreibt die Stimmung im Land.
Kroatien führt 3G-Regel für das Gesundheitswesen ein
Angesichts steigender Infektionszahlen führt Kroatien die 3G-Regel für das Gesundheitswesen und soziale Dienste ein. Sämtliche Mitarbeiter dieser Sektoren müssen ab kommendem Montag beim Betreten ihrer Dienststellen nachweisen, dass sie entweder geimpft oder genesen sind. Das ordnete der Stab des Katastrophenschutzes an. Wer einen solchen Nachweis nicht vorlegen kann, muss sich innerhalb von sieben Tagen zwei Mal testen lassen. Die Verordnung gilt auch für Patienten, die Krankenhäuser, Ambulanzen oder Arztpraxen aufsuchen. Fälle für die Notaufnahme sind davon ausgenommen.
Im EU-Land Kroatien steigen die Corona-Infektionszahlen derzeit. In den vergangenen sieben Tagen wurden 192,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert. Zugleich hinkt das Urlaubsland an der Adria bei den Impfungen hinterher. Erst 42 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft.
Slowenien setzt nach Todesfall Impfungen mit J&J-Vakzin aus
Nach dem Tod einer 20-Jährigen hat Slowenien Impfungen mit dem Corona-Vakzin von Johnson & Johnson ausgesetzt. Das Moratorium bleibe in Kraft, bis Experten untersucht hätten, ob es einen Zusammenhang zwischen dem tödlichen Schlaganfall der Frau und ihrer Impfung zwei Wochen zuvor gebe, sagte Gesundheitsminister Janez Poklukar.
Der Tod der Frau ist der zweite ernste Zwischenfall in Verbindung mit einer Impfung mit dem Vakzin in Slowenien. Damit geimpft wurden insgesamt etwa 120.000 Menschen, wie die Nachrichtenagentur STA berichtete. Die Vorteile überwögen weiterhin die Nachteile, betonte der Gesundheitsminister.
Das Johnson-&-Johnson-Vakzin, von dem eine Dosis ausreicht, gewann in Slowenien zuletzt an Popularität, nachdem die Behörden Impfpässe einführten – verpflichtend etwa für die Arbeit in staatlichen Betrieben. In Folge der gesteigerten Nachfrage genehmigte die Regierung den Einkauf von 100.000 zusätzlichen Dosen in Ungarn.
Keine Maskenpflicht am Platz in Bayerns Schulen mehr
Schülerinnen und Schüler in Bayern sollen von nächster Woche an im Unterricht keine Masken mehr tragen müssen. Dies kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in einer Sitzung der CSU-Landtagsfraktion in München an. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) zufolge endet die Maskenpflicht am 4. Oktober auch im Sportunterricht. Förmlich beschlossen werden soll dies vom Kabinett an diesem Donnerstag. Die Freien Wähler als kleinerer Koalitionspartner hatten vehement darauf gedrängt.
Außerhalb des Klassenzimmers muss im Schulhaus aber weiter Maske getragen werden. Seit dem Beginn des Schuljahrs mussten Schülerinnen und Schüler auch am Platz wieder Mund- und Nasenschutz tragen – an weiterführenden Schulen eine medizinische Maske, an Grundschulen sind auch Mund-Nasen-Bedeckungen aus Stoff erlaubt. Regelmäßige Corona-Tests sind für alle Schülerinnen und Schüler in Bayern Pflicht – entweder mit Selbsttests dreimal pro Woche oder an Grundschulen mit neuartigen PCR-Pool-Tests. Diese sollen bis Ende der Woche möglichst überall eingeführt sein.
Schweiz kauft nun auch Johnson & Johnson-Impfstoff
Die Schweiz hat einen dritten Corona-Impfstoff gekauft. 150.000 Dosen des Impfstoffs des US-Konzerns Johnson & Johnson sollen noch in dieser Woche geliefert werden. Das Vektor-basierte Vakzin solle primär bei Personen zum Einsatz kommen, die aus medizinischen Gründen nicht mit einem mRNA-Impfstoff geimpft werden können, erklärte die Regierung. Es steht aber auch für andere Menschen zur Verfügung. Bislang kommen in der Schweiz lediglich die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer sowie von Moderna zum Einsatz.
In der Schweiz ist die Impfquote geringer als in anderen Ländern, obwohl ausreichend Impfdosen verfügbar sind. Bild: dpa
DIW: Urlauber reagierten nur auf Reiseverbote
Touristen lassen sich in der Corona-Pandemie einer Studie zufolge nur von strengen Reisebeschränkungen abschrecken. Appelle etwa von Politikern zum Urlaubsverzicht zeigen hingegen kaum Wirkung, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) unter Berufung auf eine Analyse rund um die bei Deutschen so beliebte Baleareninsel Mallorca mitteilte. Demnach konnten Spaniens Einreiseverbote und Quarantäneregeln den Flugverkehr erheblich verringern. Corona-Regeln in der Urlaubsregion wie Maskenpflicht und Ausgangssperren oder die Veröffentlichung von Inzidenzen im Urlaubs- und Herkunftsland sowie öffentliche Appelle hätten dagegen keinen Effekt.
Gesundheitsämter können künftig per Luca-App warnen
Die Gesundheitsämter in Deutschland können künftig Nutzerinnen und Nutzer der Luca-App über die Anwendung selbst auf ein erhöhtes individuelles Corona-Infektionsrisiko hinweisen. Die neuen Risikohinweise seien in den vergangenen zwei Wochen intensiv von über 20 Gesundheitsämtern erprobt und feinjustiert worden, erklärte Patrick Hennig, Geschäftsführer der Culture4Life GmbH. Nach einer weiteren Testphase werde die Funktion im Herbst für alle Gesundheitsämter freigeschaltet. Damit können die Ämter viele Menschen gleichzeitig erreichen, ohne sie einzeln anrufen zu müssen.
Die Luca-App will die Zettelwirtschaft ersetzen, die bei einer analogen Erfassung der Besuche von Restaurants, Ausstellungen und anderen Events entsteht. Die Anwendung wird seit Monaten von Datenschutz-Aktivisten und etlichen Sicherheitsforschern kritisiert. Sie stören sich unter anderen an der zentralen Datenspeicherung und halten die App für unwirksam.
Schweden hebt fast alle Beschränkungen auf
Nach anderthalb Jahren mit ohnehin vergleichsweise lockeren Maßnahmen sind in Schweden die allermeisten Corona-Beschränkungen aufgehoben worden. Seit heute gelten in dem skandinavischen EU-Land keine Teilnehmerobergrenzen mehr für allgemeine Zusammenkünfte und Veranstaltungen wie Fußballspiele und Konzerte. Auch größere private Feiern wie Hochzeiten und Geburtstage sind damit wieder ohne Beschränkung der Gästezahl möglich. Die Empfehlung zum Arbeiten aus dem Homeoffice fällt ebenfalls weg. Wer Krankheitssymptome zeigt, sollte aber weiterhin zu Hause bleiben und sich auf das Coronavirus testen lassen. Für Bürger, die bisher noch nicht vollständig gegen Covid-19 geimpft worden sind, bleiben einige Maßnahmen bestehen.
Begründet hatten die schwedische Regierung und die Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten die Lockerungen mit der erfolgreich verlaufenden Impfkampagne. Bislang haben in Schweden mehr als 83 Prozent der Menschen im Alter von über 16 Jahren mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten, über 76 Prozent auch schon ihre zweite.
Spanien kann sich auf volle Fußballstadien freuen
Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie vor 18 Monaten dürfen Spaniens Fußballstadien ab Freitag wieder zu 100 Prozent ausgelastet werden. Das kündigte das spanische Gesundheitsministerium an. Von März 2020 bis zum vergangenen Mai gab es nur sogenannte Geisterspiele ohne Publikum. Dann durften erste Zuschauer wieder in die Stadien, diese durften allerdings nur zu einem Teil gefüllt werden, zuletzt bis zu 60 Prozent ihrer eigentlichen Kapazität. Für Sportveranstaltungen in Innenräumen wie etwa Basketball wurde die bisherige Obergrenze von derzeit 40 Prozent auf 80 Prozent ab Oktober angehoben. Die Corona-Lage in Spanien ist derzeit gut. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 27,5 und damit niedriger als in Deutschland. 77,7 Prozent der Bevölkerung sind vollständig gegen Corona geimpft.
Globales Impfziel der WHO wird verfehlt
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sind die Impfraten in zahlreichen Ländern der Welt noch immer verschwindend gering. Das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), bis Ende September in jedem Land mindestens zehn Prozent der Bevölkerung zu impfen, wird verfehlt, wie aktuelle WHO-Zahlen belegen. In einigen Dutzend Ländern vorwiegend in Afrika liegt die Impfquote deutlich darunter. Die WHO rief reiche Länder auf, mehr Impfdosen abzugeben. „Wir brauchen heute eine eisenharte globale Verpflichtung, dass bis Ende des Jahres mindestens 40 Prozent der Bevölkerung in jedem Land geimpft werden“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus vergangene Woche. Bis Mitte nächsten Jahres sollen es 70 Prozent sein.
In der Demokratischen Republik Kongo wurden nach WHO-Angaben erst 0,15 Impfdosen pro 100 Einwohner verabreicht, im Tschad 0,87 und in Madagaskar 1,5. Zum Vergleich: In Deutschland waren es bislang 128,49 Impfdosen pro 100 Einwohner, in Kanada gut 147, in China fast 146. Die meisten Impfstoffe werden in zwei Dosen verabreicht.
Aachen: Vier Impfzentrums-Mitarbeiter festgenommen
In Aachen sind vier Mitarbeiter eines Impfzentrums festgenommen worden. Es bestehe der Verdacht, dass sie sich möglicherweise in betrügerischer Absicht Originalunterlagen angeeignet hätten, sagte eine Polizeisprecherin. Genaueres müssten die Ermittlungen ergeben. Am Dienstagnachmittag habe es einen Polizeieinsatz in dem Impfzentrum der Krankenkassenärztlichen Vereinigung gegeben. Zwei der vier festgenommenen Personen seien aufgefallen, weil sie mit Rucksäcken aus dem Impfzentrum zu einem Auto gegangen seien. Anschließend seien die Wohnungen der Verdächtigen und das Auto durchsucht worden. Die „Aachener Nachrichten“ hatten berichtet.
Neuseeland: Steigende Infektionszahlen in Auckland
In der neuseeländischen Großstadt Auckland greift das Coronavirus weiter ums sich. Die Behörden meldeten heute 45 Neuinfektionen und damit so viele wie seit einem Monat nicht mehr. Auckland steht weiterhin unter einem Lockdown, allerdings wurde einige Beschränkungen inzwischen gelockert. Der zuständige Minister Chris Hipkins forderte die Menschen auf, die Vorgaben einzuhalten, während die Behörden sich bemühten, den Ausbruch einzudämmen, der im vergangenen Monat begann. Rund 64 Prozent der Neuseeländer sind mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft.
Australien: Victoria meldet Höchststand an Neuinfektionen
Trotz eines seit fast zwei Monaten geltenden Lockdowns steigen die Corona-Zahlen im australischen Bundesstaat Victoria weiter. Die Behörden in der Region mit der Millionenmetropole Melbourne meldeten 950 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Gleichzeitig wurden die Anfang August verhängten Maßnahmen leicht gelockert. Die Menschen dürfen sich jetzt wieder in einem Radius von 15 statt wie bisher 10 Kilometern von ihren Wohnsitzen bewegen. Zudem sind kontaktfreie Sportarten im Freien, wie etwa Golf, wieder erlaubt. Der Bundesstaat im Osten Australiens befindet sich bereits zum sechsten Mal im Lockdown.
Schlimmer als Victoria war bisher nur der benachbarte Bundesstaat New South Wales mit der Stadt Sydney betroffen. Hier wurden zeitweise weit mehr als 1000 Neuinfektionen pro Tag verzeichnet. Jedoch sinken die Zahlen dort leicht: Die Regionalregierung meldete heute 863 neue Fälle. Die Impfkampagne, die zunächst schleppend angelaufen war, schreitet derweil voran: Mittlerweile ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung vollständig geimpft.
Städte fordern Ausweitung der 2G-Regel
Die Städte fordern mehr Corona-Zugangsregeln nur für Geimpfte und Genesene bei Freizeiteinrichtungen im Herbst und Winter. „Wir müssen alles tun, um noch mehr Menschen fürs Impfen zu motivieren und die Impfquote zu steigern“, sagte der Präsident des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung, der Nachrichtenagentur dpa. Er appelliere an alle Länder, 2G-Regelungen für den Freizeitbereich zu treffen. Das schaffe mehr Sicherheit und Normalität für ganz viele Menschen. Ein negativer Test kann dann für den Zutritt nicht reichen.
Sieben-Tage-Inzidenz leicht gestiegen
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 11.780 neue Positiv-Tests. Das sind 1326 mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 10.454 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 61,0 von 60,3 am Vortag. 67 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 93.571. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,2 Millionen Corona-Tests positiv aus.
US-Fluggesellschaft entlässt Ungeimpfte
Die US-Fluggesellschaft United Airlines entlässt fast 600 Mitarbeiter, die sich nicht gegen Covid-19 impfen lassen wollen und keine gesundheitliche oder religiöse Ausnahmegenehmigung haben. „Dies war eine unglaublich schwierige Entscheidung, aber die Sicherheit unseres Teams hatte für uns immer oberste Priorität“, teilen Unternehmenschef Scott Kirby und Präsident Brett Hart den Mitarbeitern zu der Entscheidung mit. Die betroffenen Beschäftigten könnten ihren Arbeitsplatz noch retten, wenn sie sich vor dem offiziellen Kündigungsgespräch impfen lassen.
Lauterbach lehnt auch teilweise Impfpflicht ab
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach lehnt eine Impfpflicht für Lehrkräfte, Erzieherinnen und und Pflegepersonal ab. Er sprach sich damit in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ gegen eine Forderung von Kinder- und Jugendärztepräsident Thomas Fischbach aus. Der SPD-Politiker sagte, die Impfquote bei Lehrkräften und Kita-Personal sei sehr hoch. „Sie liegt nach meiner Beobachtung und Einschätzung bei weit über 90 Prozent.“
Das Problem in den Schulen und Kitas seien nicht die nicht geimpften Erzieher und Lehrer, sondern dass sich Kinder und Jugendliche gegenseitig ansteckten. Zu einer Impfpflicht in Krankenhäusern sagte Lauterbach: „Und da wir in den Gesundheitsberufen ebenfalls eine hohe Impfquote haben, sehe ich auch keinen Grund dafür, eine Impfpflicht für Ärzte und Pfleger einzuführen.“