Trotz vieler Neuinfektionen: Berliner dürfen weiterhin nach MV
5. Oktober 2020Mecklenburg-Vorpommern bleibt für Besucher aus Berlin offen. Zwar gab es in einigen Berliner Bezirken mehr als 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, aber der Stadtstaat wird als Ganzes betrachtet.
Trotz hoher Corona-Infektionszahlen in einzelnen Berliner Bezirken erlaubt Mecklenburg-Vorpommern Berlinern weiterhin die Einreise. Die Hauptstadt werde bei der Risikobewertung weiterhin als Ganzes betrachtet, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Montag in Schwerin. Einreisebeschränkungen oder Quarantäne für Rückkehrer würden erst dann wirksam, wenn Berlin als Stadtstaat insgesamt mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen aufweise.
Berliner Gesamtdurchschnittswert liegt unter 40
Nach aktuellen Berechnungen liegt der Durchschnittswert für Berlin unter 40. Damit fährt Mecklenburg-Vorpommern, das im Frühjahr wegen seiner restriktiven Einreiseverbote für Touristen Kritik auf sich gezogen hatte, einen weicheren Kurs als das Nachbarland Schleswig-Holstein. Die Landesregierung in Kiel hat inzwischen vier Stadtbezirke im Zentrum – Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte, Neukölln und Tempelhof-Schöneberg – als Risikogebiet im Inland ausgewiesen, nachdem dort der Schwellenwert überschritten worden war.
Strikte Einreiseregeln in MV für Gäste aus Risikogebieten
Die Corona-Landesverordnung Mecklenburg-Vorpommerns besagt, dass Touristen aus Risikogebieten nur dann einreisen dürfen, „wenn ein ärztliches Zeugnis vorhanden ist, welches bestätigt, dass keine Anhaltspunkte für eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vorliegen“. Dieses Attest darf aber nicht älter als zwei Tage sein. Dennoch besteht die Verpflichtung, sich für 14 Tage häuslich abzusondern. Die Quarantäne kann durch das zuständige Gesundheitsamt verkürzt werden, wenn eine weitere PCR-Testung nach fünf bis sieben Tagen ebenfalls negativ ausfällt.
RKI: Aktuell sieben Risikogebiete in Deutschland
Neben den vier Berliner Stadtbezirken weist das Robert-Koch-Institut aktuell auch die Städte Hamm und Remscheid in Nordrhein-Westfalen sowie den Landkreis Vechta in Niedersachsen als deutsche Risikogebiete aus.
Stand: 05.10.2020 13:43 Uhr