Corona in Deutschland: 2. Ampel springt auf Rot! Jetzt drohen Berlin neue Maßnahmen – 2693 Neuinfektionen – NRW erwischt es besonders heftig

6. Oktober 2020 Aus Von mvp-web
Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die Welt weiterhin fest im Griff. In Deutschland tun sich immer wieder neue Hotspots auf – doch die Aussicht auf die Zulassung eines neuen Impfstoffes macht Hoffnung.

Topmeldungen zur Corona-Krise in Deutschland und der Welt:

  • Länder melden fast 2700 Neuinfektionen – NRW besonders betroffen (20.35 Uhr)
  • Berliner Ampeln springen auf Rot – Sperrstunde verhangen (18.32 Uhr)
  • Nach Corona-Fällen bei Familienfeier: Firma testet 700 Mitarbeiter (10.31 Uhr)
  • Hochzeit in Berlin wird zum Superspreader-Event – 48 Gäste infiziert (09.03 Uhr)

Über 2600 Corona-Neuinfektionen – Nordrhein-Westfalen meldet die meisten neue Fälle

20.35 Uhr: Die Gesundheitsämter der Länder melden am Dienstag 2693 neue Corona-Fälle. Damit steigt die Zahl der bisher bestätigten Fälle auf 304.534.

Nordrhein-Westfalen verzeichnet mit 846 neuen Fällen die meisten Neuinfektionen.

Die Zahl der Todesfälle in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag (9505) um 16 Fälle gestiegen. In der Bundesrepublik sind mittlerweile insgesamt 9521 Menschen an dem Virus verstorben.

Die Reproduktionszahl ist im Vergleich zum Vortag (1,21) erneut leicht gesunken und liegt nun bei 1,15. Trotzdem liegt die Zahl weiterhin über der kritischen Marke von 1.

Die 7-Tage-Inzidenz liegt in den Bundesländern Berlin und Bremen sehr deutlich, in Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Hessen deutlich über dem bundesweiten Durchschnittswert, wie das RKI in seinem Lagebericht am Dienstag mitteilt.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 304.534, 9521 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 51.570 (+388) / 1894 Todesfälle (+0)
  • Bayern: 70.016 (+375) / 2675 Todesfälle (+11)
  • Berlin: 16.236 (+288) / 231 Todesfälle (+0)
  • Brandenburg: 4522 (+49) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2703 (+71) / 59 Todesfälle (+0)
  • Hamburg: 8450 (+112) / 241 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 20.113 (+135) / 556 Todesfälle (+3)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1305 (+10) / 20 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 21.348 (+114) / 690 Todesfälle (-1) –> Amt korrigierte Todeszahl im Vergleich zum Vortag um einen Fall nach unten
  • Nordrhein-Westfalen: 73.839 (+846) / 1886 Todesfälle (+2)
  • Rheinland-Pfalz: 11.273 (+130) / 256 Todesfälle (1)
  • Saarland: 3.532 (+32) / 177 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 7.577 (+61) / 238 Todesfälle (+0)
  • Sachsen-Anhalt: 2796 (+10) / 68 Todesfälle (+0)
  • Schleswig-Holstein: 5031 (+54) / 162 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 4223 (+18) / 191 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 05.10.2020, 20.35 Uhr): 304.534 (9521 Todesfälle)

Vortag (Stand 05.10.2020, 20.30 Uhr): 301.838 (9505 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 265.600

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 29.413 (+780)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 06.10.): 1,15 (Vortag: 1,21)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 452 (+5)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 220 (+8846)

Belgien verschärft Corona-Regeln – Sperrstunde für Kneipen

19.54 Uhr: Belgien verschärft wegen der raschen Ausbreitung des Corona-Virus die Regeln. Von Freitag an sollen die Bürger pro Monat nur noch mit drei Personen außerhalb der Familie engen Kontakt pflegen, wie der neue Regierungschef Alexander De Croo am Dienstag in Brüssel mitteilte. Im Café dürfen nur noch vier Leute zusammensitzen. Künftig ist um 23.00 Uhr Sperrstunde. Arbeit von zuhause aus wird dringend empfohlen.

„Die Lage mit dem Coronavirus in unserem Land ist ernst und Besorgnis erregend“, schrieb De Croo auf Twitter. „Die Ausbreitung des Virus beschleunigt sich. Wir müssen es stoppen.“ Deshalb müssten die Menschen ihre Kontakte einschränken. „Machen Sie aus Bürgersinn mit, aber vor allem aus Verantwortung für die Verletzlichsten unter uns.“ Die neuen Regeln gelten zunächst für einen Monat.

In Belgien wurden in den vergangenen sieben Tagen durchschnittlich rund 2300 neue Corona-Fälle pro Tag registriert – 48 Prozent mehr als in den sieben Tagen davor. Das Elf-Millionen-Einwohner-Land war schon im Frühjahr besonders hart von der Pandemie betroffen.

Starker Anstieg der Corona-Zahlen: Berliner Senat beschließt Sperrstunde

18.32 Uhr: Wegen des starken Anstiegs der Corona-Infektionen müssen die meisten Geschäfte sowie alle Restaurants und Bars in Berlin künftig von 23.00 Uhr bis 06.00 Uhr schließen. Der Senat beschloss am Dienstag eine nächtliche Sperrstunde, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen erfuhr. Demnach sind Ausnahmen etwa für Tankstellen geplant, diese dürfen in der Nacht aber keinen Alkohol mehr verkaufen. Außerdem dürfen sich im gleichen Zeitraum nur noch fünf Personen im Freien versammeln.

Zudem gelten in der Hauptstadt bald neue Einschränkungen für private Feiern in geschlossenen Räumen. Künftig dürfen daran nur noch maximal 10 statt bisher 25 Personen teilnehmen. Das beschloss der Senat am Dienstag, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen erfuhr.

Polizei und Ordnungsamt lösen Hochzeit mit 380 Gästen auf

18.11 Uhr: Das Dortmunder Ordnungsamt hat mit Hilfe der Polizei eine Großhochzeit mit 380 Gästen aufgelöst. „Auch aus bauordnungsrechtlichen Gründen wurde eine weitere Nutzung des Festsaals untersagt“, teilten die Behörden am Dienstag zu dem Einsatz am Samstagabend mit. Demnach wurde die Polizei zur Unterstützung gerufen, weil sich einige Gäste aggressiv verhalten hatten. Erlaubt wären 150 Gäste gewesen.

Polizeipräsident Gregor Lange appellierte an Festveranstalter und Gäste, die Vorschriften einzuhalten: „Unter großen Anstrengungen mit weitreichenden Folgen für Familie und Beruf haben wir im Frühjahr die Infektionszahlen in den Griff bekommen. Diesen mit viel Verzicht und Disziplin erreichten Erfolg dürfen wir nicht aufs Spiel setzen.“

Kampf gegen zweite Corona-Welle: Italien greift härter durch

17.30 Uhr: Wegen steigender Corona-Infektionszahlen in Italien verschärft die Regierung in Rom ihren Kurs im Kampf gegen die Virus-Ausbreitung. Gesundheitsminister Roberto Speranza bestätigte am Dienstag im Parlament Berichte, dass das Kabinett diese Woche per Dekret eine nationale Pflicht zum Tragen von Coronaschutz-Masken erlassen werde. „Die Masken sind ein wesentliches Instrument, um der Verbreitung von Covid-19 entgegenzuwirken“, sagte der Minister vor der Abgeordnetenkammer in Rom. Das Kabinett wolle den Erlass voraussichtlich am Mittwoch fertigstellen. Außerdem müssten Menschenansammlungen dringend vermieden werden. Rom werde die Kontrollen dabei verschärfen, kündigte er an.

Die Pflicht, in dem Mittelmeerland außer Haus grundsätzlich einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, könnte noch diese Woche starten.  Einzelne Gebiete, zuletzt die Region Latium, hatten solche Vorsichtsmaßnahmen schon erlassen. Bisher müssen die Schutzmasken national hauptsächlich in geschlossenen Räumen wie Läden und Büros sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln aufgezogen werden.

Zweite Corona-Ampel in Berlin springt auf Rot

16.52 Uhr: In Berlin ist die zweite der drei Corona-Ampeln auf Rot gesprungen. Nach der 7-Tage-Inzidenz hat in der Hauptstadt nun auch der R-Wert den Grenzwert überschritten. Nun muss der Berliner Senat handeln, wie bei der Einführung des Ampelsystems beschlossen wurde. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, soll es am Abend eine Pressekonferenz des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) geben.

Corona-Ausbruch bei Volleyball-U20-EM – Sechs Deutsche infiziert

16.50 Uhr: Bei der U20-Europameisterschaft der Volleyballer in Tschechien ist es zu einem Coronavirus-Ausbruch gekommen. Das deutsche Team berichtete am Dienstag von mindestens sechs Fällen, die nach der Rückkehr in die Heimat erkannt worden sind. Alle Betroffenen – die erkrankten Spieler und Betreuer wurden nicht namentlich genannt – zeigten „keine oder leichte Symptome und einen milden Verlauf“, wie der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) mitteilte.

Alle Delegations-Mitglieder hätten sich nach der Heimreise am Sonntag wie vorgeschrieben in die häusliche Quarantäne begeben. In der Woche sollte bei neuen Tests überprüft werden, ob es weitere Fälle gibt.

Für DVV-Sportdirektor Christian Dünnes klang das Hygienekonzept der EM zwar „schlüssig und sicher“; allerdings habe es nicht gegriffen. „Wir werden uns hierzu an den europäischen Verband CEV wenden, um in Erfahrung zu bringen, warum dies nicht konsequent umgesetzt wurde, um die Sicherheit aller Personen vor Ort zu gewährleisten“, sagte er.

Lindner kritisiert „Flickenteppich“ bei Corona-Maßnahmen und fordert „bundesweites Regelwerk“

15.50 Uhr: Der FDP-Partei- und Fraktionsvorsitzende Christian Lindner hat ein „bundesweites Regelwerk“ für den Kampf gegen die sich wieder stärker ausbreitende Corona-Pandemie verlangt. „Es ist zu einem unüberschaubaren Flickenteppich an Regelungen gekommen“, kritisierte er am Dienstag in Berlin. „Das ist für die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr nachvollziehbar, das ist auch nicht handhabbar. Diese gegenwärtige Politik von Bund und Ländern gefährdet die Akzeptanz von Corona-Maßnahmen insgesamt.“

Nötig sei eine regional differenzierte Antwort, die sich am örtlichen Infektionsgeschehen orientiere, sagte Lindner. „Aber die Maßnahmen, die daraus folgen, die müssen bundesweit vergleichbar sein.“ Die gegenwärtig innerhalb Deutschlands von manchen Ländern verhängten Reisebeschränkungen halte er „für bürokratisch und an vielen Stellen für nicht verhältnismäßig“, sagte Lindner.

Es müsse darum gehen, die wirklichen Gefährdungen zu beseitigen. „Wenn die Clubszene in Berlin-Mitte zu Super-Spreading-Events wird, dann muss man dagegen vorgehen. Aber wenn jemand in die angemietete Ferienwohnung irgendwo auf dem Land reisen will, um dann mit der Familie unter sich zu bleiben, dann geht davon doch keine Gefährdung aus.“ Hier sei „Differenzierung dringend nötig“, betonte Lindner.

Frankfurt verhängt Alkoholverbot auf Plätzen und Sperrstunde

15.30 Uhr: Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in Frankfurt hat der Verwaltungsstab der Stadt eine Reihe von Einschränkungen beschlossen. Voraussichtlich von Freitag an und bis Ende kommender Woche werde für Gaststätten eine Sperrstunde in der Zeit von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr eingeführt, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) am Dienstag nach der Sitzung des Krisenstabs. Im öffentlichen Raum – auf Plätzen, Straßen und Grünflächen – werde Alkoholkonsum verboten. In Einkaufspassagen und großen Einkaufsstraßen wie der Zeil werde eine Maskenpflicht eingeführt. „Wir müssen jetzt reagieren, sonst verspielen wir die erreichten Erfolge“, betonte Feldmann.

Welche Straßen und Bereiche betroffen sein werden, soll voraussichtlich am Mittwoch mit Experten abgegrenzt werden, sagte Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne). Er rechnete damit, dass schon in den nächsten Tagen die Zahl von 50 Infizierten je 100 000 Einwohnern an sieben aufeinanderfolgenden Tagen überschritten werden könnte. Das entspricht der Warnstufe Rot des Eskalationskonzepts des Landes. Am Dienstagvormittag betrug diese sogenannte 7-Tage-Inzidenz in Frankfurt 46,5 Fälle.

Ob ähnlich wie in der Nachbarstadt Offenbach eine Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen angeordnet werde, solle in der kommenden Woche – noch vor Ende der Herbstferien – entschieden werden, sagte Majer. Bei privaten Feiern sollen in öffentlichen oder angemieteten Räumen maximal 25 Menschen zusammenkommen. Für Feiern in privaten Räumen werde dringend eine Begrenzung auf höchstens zehn Personen empfohlen.

Söder: Corona in Berlin „am Rande der Nicht-mehr-Kontrollierbarkeit“

15.01 Uhr:  Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Verantwortlichen in der Bundeshauptstadt zu einem entschiedeneren Kampf gegen die steigenden Berliner Corona-Zahlen aufgerufen. „Mir macht die Berliner Situation ausdrücklich Sorgen. Ich befürchte, das ist am Rande der Nicht-mehr-Kontrollierbarkeit“, sagte Söder am Dienstag vor einer Kabinettssitzung in München. Er verwies darauf, dass München es mit verschärften Anti-Corona-Maßnahmen geschafft habe, den Anstieg der Infektionszahlen zu bremsen. Dazu zählten etwa eine zeitweilige Maskenpflicht in Teilen der Innenstadt und zeitweilige strengere Kontaktbeschränkungen. Man könne nur „dringend raten“, solche Maßnahmen zu ergreifen, sagte Söder Richtung Berlin.

Er habe den Eindruck, die Berliner Gesundheitssenatorin kämpfe sehr. „Aber sie wird ein Stück weit allein gelassen.“ Angesichts des „seltsamen Systems“ von Bezirksregierungen gebe es dort kaum eine einheitliche Strategie. Man sei in Berlin an einer «gefährlichen Schwelle“- das sage er aber mit Sorge, nicht mit einem Zeigefinger. Manche Anti-Corona-Maßnahmen würden in Berlin aber entweder nicht oder kaum vollzogen – das sei der Eindruck, den viele aktuell hätten.

„Wir wollen auf keinen Fall eine Situation haben wie in Madrid, wir wollen keine Situation haben wie in Paris, dass wieder im Prinzip ein kompletter Lockdown erfolgen muss, dass wieder das öffentliche Leben auf Null gestellt wird“, betonte Söder. So etwas wolle man in Deutschland nicht wieder haben. Er warnte vor erheblichen Auswirkungen auf Schule, Kitas, Wirtschaft und Gesellschaft. „Mehr Maske, weniger Alkohol und kleinere Partys – nur so können wir die Infektionsausbreitung in den Griff bekommen“, betonte Söder.

„Wir machen uns wirklich Sorgen, wie das weitergeht in Deutschland», sagte Söder und fügte hinzu: „Die Lage ist sehr unsicher.“ Man müsse deshalb weiter mit einem hohen Maß an Disziplin und Vernunft agieren. „Dann, glaube ich, können wir auch diesen Winter gut überstehen.“

 Brandenburg führt Corona-Maskenpflicht in Büros ab Grenzwert ein

14.43 Uhr: In Brandenburg ist die Corona-Maske ab einem regionalen Grenzwert für neue Infektionen ab Sonntag auch Pflicht in Bürogebäuden. Das kündigte die Landesregierung am Dienstag an. Die Obergrenzen für private Feiern werden ebenfalls verschärft.

Zulassungsprozess für Corona-Impfstoff von Mainzer Unternehmen startet

11.02 Uhr: Der vom Mainzer Unternehmen Biontech entwickelte Corona-Impfstoffkandidat geht in den Zulassungsprozess. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA werde den Wirkstoff BNT162b2 in einem sogenannten Rolling-Review-Verfahren prüfen, teilten Biontech und das Pharma-Unternehmen Pfizer, das die Entwicklung unterstützt, am Dienstag mit.

Bei diesem Verfahren werden Daten aus der klinischen Prüfung fortlaufend eingereicht und bewertet. Die Entscheidung der EMA, das Verfahren zu beginnen, basiere auf den ermutigenden vorläufigen Daten der präklinischen sowie frühen klinischen Studien bei Erwachsenen. Biontech ist damit das erste deutsche Unternehmen und mit AstraZeneca das zweite insgesamt, das bei der EMA für diesen Prozess zugelassen wurde.

Im April hatte Biontech als erstes deutsches Unternehmen vom zuständigen Paul-Ehrlich-Institut in Langen die Genehmigung für eine klinische Studie der Phase-I/II bekommen. In dieser Phase werden Sicherheit und Verträglichkeit des Impfstoffkandidaten geprüft. Vorläufige Daten zeigten, dass der Wirkstoff gut verträglich war und nur leichte bis moderate Nebenwirkungen aufwies, berichten die Unternehmen. Die Probanden hätten Antikörper gebildet und andere erwünschte Immunreaktionen gezeigt. Der zuständige Ausschuss der EMA habe nun begonnen, diese Daten zu prüfen.

Derzeit wird der Impfstoff bereits in einer klinischen Studie der Phase II/III geprüft. In dieser Phase wird die Wirksamkeit weiter geprüft und die passende Dosierung ermittelt. Bis dato seien 37.000 Teilnehmer in die Studie eingeschlossen, 28.000 hätten bereits die zweite Impfstoff-Dosis erhalten, heißt es in der Mitteilung. Mehr als 120 Studienzentren weltweit seien beteiligt, unter anderem in den USA, Brasilien, Südafrika und Argentinien.

Der „rollierende Einreichungsprozess“ soll die Zulassung eines Impfstoffes beschleunigen. Sind ausreichend Daten eingereicht und vom zuständigen EMA-Ausschuss bewertet, kann ein Antrag auf Marktzulassung gestellt werden. Die Genehmigung dafür wird von der Europäischen Kommission erteilt.

Der von Biontech entwickelte Wirkstoff gehört in die Gruppe der genbasierten Impfstoffe – es ist ein sogenannter RNA-Impfstoff. Er enthält genetische Informationen des Erregers. Im Körper wird daraus ein Eiweiß des Virus hergestellt, genauer gesagt das Oberflächenprotein, mit dessen Hilfe das Virus in Zellen eindringt. Ziel der Impfung ist es, den Körper zur Bildung von Antikörpern gegen dieses Protein anzuregen. Sind Antikörper vorhanden, fangen sie die Viren ab, bevor sie in die Zellen eindringen und sich vermehren. Außerdem soll der Wirkstoff andere Abwehrwaffen des Immunsystems aktivieren.

Nach Corona-Fällen bei Familienfeier: Firma testet 700 Mitarbeiter

10.31 Uhr: Nachdem sich mehrere Menschen bei einer Familienfeier in Mittelhessen mit dem Corona-Virus angesteckt haben, sollen 700 Mitarbeiter einer Firma getestet werden. Wie das Design-Unternehmen am Dienstag bestätigte, habe sie ihre beiden Werke in Marburg und Fronhausen vorübergehend geschlossen. Zuvor hatten weitere Medien berichtet.

Wie der Landkreis Marburg-Biedenkopf mitteilte, soll eine infizierte Person, die auch auf der Feier im Kreis Gießen gewesen war, zuvor bei dem Unternehmen gearbeitet und offenbar Mitarbeiter angesteckt haben. Zwölf Kollegen, von denen fast alle ebenfalls auf der Feier gewesen sein sollen, seien inzwischen positiv getestet worden. Die private Feier fand nach Angaben des Landkreises Ende September in einem Gastronomiebetrieb im benachbarten Landkreis Gießen statt. Von 25 der 27 Anwesenden lagen am Montag positive Nachweise vor.

Kein Abstand, keine Masken: Hochzeit in Berlin wird zum Superspreader-Event – 48 Gäste infiziert

09.03 Uhr: Und wieder eine Hochzeit als Superspreader-Event: In Berlin-Treptow feierte ein Brautpaar am 25. September mit 350 Gästen seine Hochzeit. Mit Folgen: Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, haben sich mindestens 48 Hochzeitsgäste bei der Feier mit dem Coronavirus infiziert – darunter auch der Vater des Bräutigams. 30 Haushalte sollen unter Quarantäne stehen.

Einer der Teilnehmer des Festes im Lux Event Center in Treptow sagte der Zeitung: „Man begrüßte sich mit Küsschen. Keiner trug Masken.“ Der Gast weiter: „Keiner hat uns gesagt, dass wir Abstand halten oder einen Mundschutz tragen sollen. Im Saal waren viel zu wenige Fenster, die offen waren.“

Ein weiterer Gast machte auch schnell die mögliche Quelle der verbreiteten Infektionen aus: „Eine Freundin der Braut war trotz gesundheitlicher Anzeichen auf der Hochzeit erschienen. Wie sich dann herausstellte, hatte sie Corona.“

Die Politik reagiert bereits. So bestätigte Neuköllns Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU) auf Anfrage der „Bild“ den Vorfall: „Wir sind hier noch mitten bei der Ermittlung aller Gäste und haben noch nicht alle erreicht.“ Liecke zeigte sich verstimmt: „Solche Feiern stellen unsere Gesundheitsämter vor große Probleme. Ich ärgere mich massiv, dass die Zahlen immer weiter hochgehen und dass dies die Leute nicht interessiert.“