++  Liveblog Coronavirus-Pandemie – Beratungen über Testpflicht für Mitarbeiter ++

++ Liveblog Coronavirus-Pandemie – Beratungen über Testpflicht für Mitarbeiter ++

11. Oktober 2021 Aus Von mvp-web

Bund und Länder wollen eine einheitliche Testpflicht für Mitarbeiter mit direktem Kundenkontakt. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt auf 66,5.


  • EMA prüft Zulassung von Corona-Medikament
  • MSD beantragt US-Zulassung für Covid-19-Medikament
  • Sydney beendet Lockdown nach 106 Tagen
  • Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 66,5
  • KBV-Chef fordert Ende der Beschränkungen
  • Beratungen über Testpflicht an bestimmten Arbeitsplätzen

19:03 Uhr

Lufthansa zahlt Teil der Corona-Hilfen zurück

Die Lufthansa hat einen Teil der Corona-Staatshilfen zurückbezahlt. Eine Stille Einlage über 1,5 Milliarden Euro sei vollständig abgelöst worden, teilte die Fluggesellschaft mit. Das Geld stammt aus einer Kapitalerhöhung, die 2,162 Milliarden Euro eingebracht habe und die nun abgeschlossen sei. „Wir sind sehr dankbar, dass die Deutsche Lufthansa AG in schwierigsten Zeiten mit Steuermitteln stabilisiert worden ist“, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr. „Wir schauen zunehmend optimistisch in die Zukunft.“ Immer mehr Länder öffneten ihre Grenzen und die Nachfrage nach Flugreisen wachse täglich.

Die Lufthansa hatte vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) über zwei Stille Einlagen insgesamt 2,5 Milliarden Euro bekommen. Bis Ende des Jahres soll die restliche Milliarde zurückgezahlt werden. Ein Kredit der staatlichen Förderbank KfW in Höhe von einer Milliarde Euro war bereits im Februar 2021 vorzeitig getilgt worden.

18:41 Uhr

Thailand schafft Quarantäne für Touristen ab

Thailand öffnet seine Grenzen ab dem 1. November für vollständig geimpfte Flugreisende aus dem Ausland. Zugelassen werden zunächst Touristen aus zehn Staaten, die als Niedrigrisikoländer gelten, wie Regierungschef Prayut Chan-O-Cha am Montag erläuterte. Dazu zählen neben Deutschland unter anderem die USA, China, Großbritannien und Singapur. Im Dezember soll die Regelung dann auf weitere Länder ausgeweitet werden. Bedingung sei, dass die Betroffenen bei ihrer Ankunft einen negativen PCR-Test vorweisen und sich nach der Einreise nochmals testen lassen, sagte Prayut. „Danach können sie so frei wie Thailänder reisen“.

Derzeit müssen geimpfte Touristen mindestens sieben Tage in einem Hotel in Quarantäne bleiben. Eine Ausnahme bietet die Insel Phuket, wo Urlauber sich frei bewegen dürfen und nach einer Woche in andere Regionen weiterreisen können. Prayut räumte ein, dass die Entscheidung zu einem Anstieg der Corona-Infektionen führen könnte. Doch sei es wichtig, den Menschen in Thailand wieder eine wirtschaftliche Perspektive zu geben.

Die Corona-Pandemie hat dem für die thailändische Wirtschaft bedeutenden Tourismus-Sektor schwer zugesetzt. Er erwirtschaftet normalerweise fast 20 Prozent des thailändischen Bruttoinlandsproduktes. Im vergangenen Jahr verlor das südostasiatische Königreich wegen der ausbleibenden Urlauber aus dem Ausland rund 50 Milliarden Dollar an Einnahmen. Thailand verzeichnete bislang insgesamt mehr als 1,7 Millionen Corona-Infektionsfälle und über 17.700 Tote.

18:37 Uhr

Frankreich rechnet mit stärkerem Wirtschaftswachstum

Die französische Regierung hat ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 6,0 auf 6,25 Prozent angehoben. „Das Wachstum ist stark, solide und dynamisch“, sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire in der Nationalversammlung. „Wir werden im Dezember 2021 wieder dasselbe Niveau der Aktivität wie vor der Krise haben“, fügte er mit Blick auf die Corona-Krise hinzu.

Die Abgeordneten beraten seit Montag den Haushalt 2022. Im kommenden Jahr werde das Defizit nicht die fünf Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) überschreiten, erklärte Le Maire. Im derzeitigen Haushaltsentwurf ist ein Defizit von 4,8 Prozent des BIP eingeplant, aber Präsident Emmanuel Macron will am Dienstag milliardenschwere Wirtschaftshilfen ankündigen, die im Haushalt noch nicht enthalten sind.

Le Maire verwies auch auf die finanzielle Hilfe des Staates angesichts der hohen Energiepreise: etwa 600 Millionen Euro für den so genannten Energiescheck für benachteiligte Haushalte und fünf Milliarden Euro für Steuererleichterungen bei der Stromversorgung.

17:19 Uhr

Ländergesundheitsminister unzufrieden mit RKI-Daten

Die Gesundheitsminister der Länder sind unzufrieden mit der Datenerhebung des Robert Koch-Instituts (RKI) zu den Corona-Impfungen. „Wir brauchen Klarheit und Wahrheit in der Frage der Daten“, sagte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek (CSU), nach Beratungen mit seinen Länderkollegen. Es müsse in diesem Punkt „deutliche Veränderungen“ geben.

Das RKI hatte vergangene Woche eingeräumt, dass die Zahl der geimpften Menschen in Deutschland lange zu niedrig angegeben worden sei. Das Institut sprach von einer „Unterschätzung von bis zu fünf Prozentpunkten für den Anteil mindestens einmal Geimpfter beziehungsweise vollständig Geimpfter“. Zur Ursache für die Diskrepanz gab das RKI an, dass offensichtlich Impfungen nicht gemeldet worden seien.

„Wir müssen feststellen, wie die Daten ins System kommen, wo welche Defizite sind“, sagte Holetschek. Es müsse geklärt werden, ob die Differenz an der mangelnden Datenlage der Betriebsärzte liege oder an Umfragen. Zur nächsten Gesundheitsministerkonferenz solle RKI-Chef Lothar Wieler eingeladen werden.

17:09 Uhr

Keine einheitliche Testpflicht für Mitarbeiter mit Kundenkontakt

Bund und Länder konnten sich nicht auf ein einheitliches Vorgehen für das Erlassen einer Corona-Testpflicht für Mitarbeiter in Unternehmen mit Publikumsverkehr einigen. Die Gesundheitsministerkonferenz beschloss in ihrer Schaltkonferenz lediglich, dass Paragraf 28 im Infektionsschutzgesetz als Rechtsgrundlage dafür geeignet sei.

„Auf dieser Rechtsgrundlage kann eine Testvorlagepflicht für die Beschäftigten mit direktem Kundenkontakt durch das Landesrecht erlassen werden“, heißt es im einstimmig gefassten Beschluss. Im ursprünglichen Entwurf hatte es noch geheißen: „Die Länder sind sich einig, dass die mittlerweile in vielen Bundesländern geregelte 3G-Nachweispflicht als Voraussetzung zum Zugang zu Betrieben, Einrichtungen oder sonstigen Angeboten mit direktem Kundenkontakt nicht nur für Kundinnen und Kunden, Besucherinnen und Besucher oder sonstige externen Personen, sondern auch für Beschäftigte gelten soll.“

Der von Baden-Württemberg vorgelegte Textentwurf war aber kurz vor Beginn der Konferenz nach dpa-Informationen zurückgezogen worden. Dem Vernehmen nach betonten aber in der Konferenz einige Länder, entsprechende Pläne umsetzen zu wollen, andere betonten, bereits entsprechende Regelungen umgesetzt zu haben.

Mitarbeiter mit Kundenkontakt Bund und Länder beraten über Testpflicht

Bund und Länder beraten über einheitliche Vorschriften für eine Testpflicht für Mitarbeiter mit Kundenkontakt.

16:57 Uhr

WHO-Beirat empfiehlt dritte Impfung für Immungeschwächte

Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollen laut einem internationalen Expertengremium eine dritte Dosis des Corona-Impfstoffs erhalten. Damit könne sichergestellt werden, dass sie vor einer Infektion in etwa so gut geschützt seien wie Menschen mit intaktem Immunsystem, die zwei Dosen erhalten haben, berichteten die Fachleute. Sie gehören zum unabhängigen Beirat für Immunisierungsfragen (SAGE) der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die dritte Dosis solle zwischen ein und drei Monaten nach der ursprünglichen Impfung erfolgen. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) ebenfalls eine Auffrischungsimpfung für Immungeschwächte.

Das SAGE-Team betonte, dass es bei ihrer Empfehlung nicht um eine dritte Impfung für die allgemeine Bevölkerung gehe. Vielmehr hat die WHO Regierungen, die viel Impfstoff haben, aufgerufen, von solchen Angeboten abzusehen. Sie sollten ihre Dosen stattdessen an Länder abgeben, die bislang noch nicht genügend Impfstoff haben, um die Bedürftigsten zu schützen. In rund 50 Ländern vor allen in Afrika sind weniger als zehn Prozent der Menschen gegen das Coronavirus geimpft.

16:35 Uhr

EMA prüft Zulassung von Corona-Medikament

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft die Zulassung eines weiteren Corona-Medikaments. Das Schweizer Pharmaunternehmen Roche habe einen Antrag auf Zulassung seiner Antikörper-Therapie Ronapreve gestellt, teilte die Ema mit. Mit dem aus zwei Wirkstoffen (Casirivimab und Imdevimab) bestehenden Mittel, das vom US-amerikanischen Hersteller Regeneron Pharmaceuticals mitproduziert wurde, sollen Menschen ab 12 Jahre behandelt werden, die mit dem Coronavirus infiziert sind und ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben.

Zusätzlich kann das Mittel nach Angaben der Hersteller auch bei Menschen eingesetzt werden, die ein akutes Ansteckungsrisiko haben, etwa weil sie mit einem Infizierten in einem Haushalt leben.

Erst kürzlich hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Cocktail aus Casirivimab und Imdevimab zur Vorbeugung einer schweren Covid-19-Erkrankung bei infizierten Risikopatienten empfohlen. In Deutschland wird diese Antikörper-Kombination bereits in speziellen Fällen für Corona-Patienten eingesetzt. Die Experten der Ema bewerten nun alle vorgelegten Daten und wägen Vorzüge und Nachteile des Präparates gegeneinander ab. Mit einem Ergebnis werde in zwei Monaten gerechnet.

16:23 Uhr

Weltbank: Ärmere Länder verpassen Erholung

Ärmere Länder profitieren nach Ansicht der Weltbank kaum von der wirtschaftlichen Erholung von der Corona-Krise. Der Aufschwung sei „dramatisch ungleich“, und Entwicklungsländer stünden weiter vor großen Herausforderungen, mahnte Weltbank-Präsident David Malpass zu Beginn der gemeinsamen Jahrestagung der Organisation mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF).

Weil den ärmeren Ländern Impfstoffe und der finanzielle Spielraum zur Unterstützung der Konjunktur fehlten, wachse die Ungleichheit zwischen Ländergruppen. „Das Pro-Kopf-Einkommen in Industrieländern soll 2021 um fast fünf Prozent wachsen, aber nur 0,5 Prozent in den armen Ländern“, sagte Malpass. Für viele Entwicklungsländer werde es Jahre dauern, bis das Einkommensniveau wieder auf den Wert von vor der Pandemie steigen werde.

Die Pandemie habe zu einer „tragischen Umkehr“ des Trends für Entwicklungsländer und der Verringerung der Armut geführt. Der Weltbank zufolge stieg die Verschuldung der armen Länder 2020 um zwölf Prozent auf 860 Milliarden Dollar. Die Verschuldung bremse die Entwicklung vieler ärmerer Staaten aus und müsse auf ein nachhaltiges Niveau gebracht werden, forderte Malpass. «Wir brauchen eine umfassende Herangehensweise an das Schuldenproblem, inklusive Schuldenreduzierungen, schnelleren Restrukturierungen und verbesserter Transparenz.»

14:48 Uhr

Italiens Justiz ermittelt nach Corona-Randalen

Nach den Ausschreitungen bei Corona-Demonstrationen in Rom am vergangenen Wochenende ermittelt die Staatsanwaltschaft. Die Justiz habe zwei Verfahren gegen mehrere Personen eröffnet, die unter anderem bei dem Angriff auf den Sitz des Gewerkschaftsbundes CGIL am Samstag dabei gewesen sein sollen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.

Anhänger der rechtsradikalen und neofaschistischen Partei Forza Nuova (Neue Kraft) hatten den CGIL-Sitz am am Rande von Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung angegriffen.

Insgesamt wurden bei den Ausschreitungen nach Medienberichten rund 40 Menschen verletzt. Die Randalierer hatten am Samstagabend auch ein Krankenhaus ins Visier genommen. Hintergrund der Demonstrationen ist, dass ab dem 15. Oktober auch in der Arbeitswelt ein Corona-Impfnachweis, ein negativer Test auf das Virus oder die bescheinigte Genesung von der Krankheit Pflicht werden soll.

12:48 Uhr

Merck beantragt US-Zulassung für Covid-19-Medikament

Das amerikanische Pharmaunternehmen MSD hat die Zulassung eines neuen Medikaments gegen Covid-19 in den USA beantragt. Sollte die Zulassungsbehörde FDA den Antrag in den kommenden Wochen bewilligen, wäre es die erste Pille, die zur Behandlung von Covid-19 eingesetzt werden kann – ein potenziell wichtiger Fortschritt im Kampf gegen die Pandemie.

Alle derzeit in den USA zugelassenen Covid-19-Therapien erfordern eine Infusion oder Injektion. Der Konzern Merck Sharp & Dohme (MSD) hatte jüngst Erfolge bei der Behandlung von Corona-Patienten mit dem neuen Medikament gemeldet.

12:48 Uhr

RKI: Impfquote bei 65,3 Prozent

In Deutschland sind 65,3 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die Quote unter den Erwachsenen lag am Sonntag bei 75,8 Prozent, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht.

Mindestens einmal gegen das Virus geimpft sind demnach 68,5 Prozent aller Bürger und Bürgerinnen, sowie 79,3 Prozent der Erwachsenen. Unter den Kindern und Jugendlichen von zwölf bis 17 Jahren haben inzwischen 43,2 Prozent mindestens eine erste Spritze bekommen, 37,0 Prozent sind vollständig geimpft.

Das RKI geht allerdings davon aus, dass vermutlich mehr Menschen geimpft sind als die Daten nahelegen. So hieß es in einem Bericht Anfang Oktober, dass die Quote bei einmal und vollständig Geimpften bis zu fünf Prozentpunkte höher sein dürfte. Eine Auffrischungsimpfung haben inzwischen bereits über eine Million Menschen in Deutschland bekommen. Den Wert gab das RKI mit 1.021.344 an.

Bericht des RKI Wohl deutlich mehr Geimpfte als gedacht

Das RKI geht davon aus, dass bereits 80 Prozent der Erwachsenen voll geimpft sind.

12:11 Uhr

Zahl der täglichen Corona-Toten in Russland weiter auf hohem Niveau

In Russland bewegt sich die Zahl der im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion täglich verstorbenen Menschen weiter auf hohem Niveau. Die Taskforce der Regierung meldete 957 zusätzliche Todesfälle. Das waren nur elf weniger als vor zwei Tagen, als mit 968 Toten der höchste Wert binnen 24 Stunden seit Beginn der Pandemie verzeichnet wurde.

Nach Angaben der Taskforce wurden zudem 29.409 Neuinfektionen registriert nach 28.647 am Sonntag. Besonders stark betroffen ist Moskau mit mehr als 5000 Neuansteckungen. Dort sollen nun an diversen Orten wie etwa Einkaufszentren kostenfreie Schnelltests zur Verfügung gestellt werden, um neue Corona-Einschränkungen zu verhindern. Insgesamt verzeichnet Russland weltweit die fünftmeisten Infektionen und die viertmeisten Corona-Todesfälle. Rund 7,8 Millionen Menschen haben sich nachweislich mit dem Virus angesteckt, über 420.000 Menschen starben nach offiziellen Angaben.

11:56 Uhr

Malaysia lockert Corona-Regeln

Malaysia hat mit seiner Impfkampagne ein wichtiges Etappenziel erreicht: 90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in dem südostasiatischen Land sind mittlerweile zweifach gegen das Coronavirus geimpft. Weil die Infektionszahlen zudem weiter sinken, traten heute Lockerungen eines im Mai verhängten strikten Lockdowns in Kraft.

Vollständig Geimpfte dürfen jetzt wieder innerhalb von Malaysia und auch ins Ausland reisen, ohne eine Genehmigung der Behörden zu benötigen. „Wir befinden uns auf dem Abstieg vom Gipfel der Katastrophe und der Verzweiflung“, teilte Gesundheitsminister Khairy Jamaluddin am Montag auf Twitter mit. Wann Touristen wieder in das beliebte Urlaubsland dürfen, ist noch unklar. Die Grenzen Malaysias sind seit März 2020 geschlossen.

11:52 Uhr

Große Unterschiede bei Unternehmensplänen zur Zukunft des Homeoffice

Die Pläne deutscher Unternehmen bei der künftigen Ausgestaltung von Homeoffice-Regelungen fallen einer aktuellen Umfrage zufolge sehr unterschiedlich aus. Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit erklärte, wollen rund zwei Drittel der Unternehmen Homeoffice künftig im selben Umfang ermöglichen wie vor der Corona-Pandemie. Jeder zehnte Betrieb plant hingegen weniger Homeoffice, ein Fünftel der Unternehmen möchte mehr Flexibilität ermöglichen.

Von den Betrieben mit mehr als 250 Angestellten planten demnach etwa 65 Prozent eine Erweiterung ihrer Homeoffice-Regelungen. Bei Betrieben mit 50 bis 249 Mitarbeitenden waren es gut 30 Prozent, bei Firmen mit weniger als 50 Angestellten waren es lediglich knapp 20 Prozent. Die Pläne der Unternehmen mit Blick auf Homeoffice seien dabei im vergangenen Jahr weitgehend konstant geblieben, erklärte das IAB weiter.

Gründe für eine Einschränkung des Homeoffice-Angebots waren laut der Umfrage bei zwei Dritteln der Unternehmen nicht für die Heimarbeit geeignete Tätigkeiten ihrer Mitarbeiter. Für gut die Hälfte der Betriebe war ein weiterer Hinderungsgrund die erschwerte Zusammenarbeit der Belegschaft. Knapp 40 Prozent der Unternehmen gaben außerdem an, dass eine Ausweitung des Homeoffice der Unternehmenskultur entgegenstehe.

11:44 Uhr

Studie: Impfungen senken Risiko schwerer Krankheitsverläufe um 90 Prozent

Impfungen schützen laut einer neuen französischen Studie sehr effektiv vor schweren Covid-19-Verläufen – auch im Fall der hochansteckenden Delta-Variante. „Geimpfte Menschen haben ein neunmal geringeres Risiko, ins Krankenhaus eingeliefert zu werden oder an Covid-19 zu sterben als ungeimpfte“, erklärte der Epidemiologe Mahmoud Zureik, Leiter der Wissenschaftsgruppe Epi-Phare.

Für die Studie untersuchten die Wissenschaftler die Daten von 22 Millionen Menschen über 50 Jahren im Zeitraum vom 27. Dezember 2020 bis 20. Juli. Dabei zeigte sich, dass Geimpfte zwei Wochen nach ihrer zweiten Dosis ein 90 Prozent niedrigeres Risiko einer Krankenhauseinlieferung oder eines tödlichen Krankheitsverlaufs hatten als Ungeimpfte. Für die Delta-Variante wies Epi-Phare eine ähnlich hohe Schutzwirkung nach: Sie lag für Menschen ab 75 Jahren bei 84 Prozent, für Menschen zwischen 50 und 75 Jahren bei 92 Prozent. Im Fall der Delta-Variante sprachen sich die Wissenschaftler jedoch für Folgestudien aus, da die Datenlage sich nur auf einen Monat bezog.

Die neueste Studie bestätigt ähnliche Erkenntnisse aus den USA, Großbritannien und Israel. Laut den französischen Wissenschaftlern ist es jedoch die bislang größte Untersuchung dieser Art. Sie deutet demnach auch darauf hin, dass der Schutz vor schweren Verläufen im Studienzeitraum von fünf Monaten nicht abnahm. Untersucht wurde die Wirkung der Vakzine von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca.

11:23 Uhr

Beratungen über Testpflicht an bestimmten Arbeitsplätzen

Bund und Länder beraten derzeit über einheitliche Vorschriften für eine Testpflicht für Mitarbeiter in Unternehmen mit Publikumsverkehr. „Die Länder sind sich einig, dass die mittlerweile in vielen Bundesländern geregelte 3G-Nachweispflicht als Voraussetzung zum Zugang zu Betrieben, Einrichtungen oder sonstigen Angeboten mit direktem Kundenkontakt nicht nur für Kundinnen und Kunden, Besucherinnen und Besucher oder sonstige externen Personen, sondern auch für Beschäftigte gelten soll“, heißt es in einem Beschlussentwurf, über den die Gesundheitsminister am Nachmittag bei ihrer Konferenz abstimmen wollen.

Das Papier, über das zuvor der „Business Insider“ berichtete, liegt auch der Nachrichtenagentur dpa vor. Nach dpa-Informationen gibt es unter den Ländern aber bisher noch keine einheitliche Linie zum Abstimmungsverhalten, weshalb auch noch Änderungen möglich sind.

Für ein „grundsätzlich einheitliches Vorgehen“ im ganzen Bundesgebiet sollen demnach alle Länder, die Regelungen zeitnah in ihren Corona-Verordnungen umsetzen. Demnach müssten dann alle Menschen, die nicht geimpft sind oder keinen Nachweis für eine Genesung haben, sich einem Test unterziehen, wenn sie zur Arbeit gehen. Die Testpflicht könne zudem an weitere Parameter wie Inzidenzen geknüpft werden, heißt es in dem Papier. Und: „Über die Häufigkeit von Testnachweisen sowie die Möglichkeit von gleichwertigen alternativen Maßnahmen kann für jeden Bereich einzeln entschieden werden.“

10:25 Uhr

Corona-Tests auch in der Schweiz jetzt kostenpflichtig

Seit heute gibt es Corona-Tests auch in der Schweiz für viele Menschen nicht mehr gratis. Die Kosten für einen Test sind je nach Anbieter sehr unterschiedlich. Antigen-Tests können 30 bis über 50 Franken (mehr als 46 Euro) kosten, PCR-Tests rund 150 Franken. Kostenlos gibt es die Tests weiter unter anderem für unter 16-Jährige, für Erstgeimpfte und Menschen mit Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion oder solche, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Auch Programme mit regelmäßigen Tests in Schulen und bei Unternehmen bleiben gratis.

10:09 Uhr

Studie: Antikörper-Cocktail von AstraZeneca gegen Corona wirksam

Im Kampf gegen Corona hat AstraZeneca mit einer experimentellen Antikörper-Kombination in einer Studie positive Ergebnisse erzielt. Die Antikörper-Kombination verringert in der Untersuchung die Zahl der Schwerkranken und Toten unter Corona-Infizierten, wie der britische Pharmakonzern mitteilte.

Bei Patienten, die seit sieben Tagen oder weniger Symptome zeigen und keine Krankenhaus-Behandlung benötigen, werde das Risiko, eine schwere Covid-19-Erkrankung zu entwickeln oder an ihr zu sterben, um 50 Prozent reduziert. Dies ergibt die Spätphase der Studie mit dem Medikament, genannt AZD7442. „Ein frühzeitiges Eingreifen mit unserem Antikörper kann das Fortschreiten der Krankheit deutlich verringern und bietet über sechs Monate lang Schutz“, erklärt AstraZeneca-Manager Mene Pangalos. Der Konzern habe bereits bei den US-Behörden eine Notfallgenehmigung für die Zulassung des Antikörper-Cocktails als Präventionsmittel beantragt.

09:33 Uhr

Besuch von Nachtclubs und Großevents in Wales nur noch mit Impfpass

In Wales gilt für den Besuch von Nachtclubs und Großveranstaltungen seit heute die Pflicht zur Vorlage eines Impfpasses oder des Nachweises eines negativen Corona-Tests. Der Bildungsminister des britischen Landesteils, Jeremy Miles, sagte der BBC, die Regelung werde dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen und den Gesundheitsdienst im bevorstehenden Winter zu entlasten. Die Nachweise sind verpflichtend für über 18-Jährige.

Der Pass muss vorgezeigt werden für Discos und Nachtclubs, bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit mindestens 500 und im Freien mit mindestens 4000 Teilnehmern sowie grundsätzlich bei Events mit mindestens 10.000 Menschen. Die Regierung will die Fälschung negativer Tests unter Strafe stellen.

Im Vereinigten Königreich sind alle Landesteile selbst für ihre Gesundheitspolitik verantwortlich. Mit der Maßnahme geht die Regierung von Wales weiter als die Zentralregierung in London, die für den größten Landesteil England zuständig ist. Dort lehnt eine Mehrheit in der regierenden Konservativen Partei die Einführung von Impfpässen bislang ab. Das Parlament in Cardiff hatte am vergangenen Dienstag mit hauchdünner Mehrheit für die Einführung gestimmt.

09:23 Uhr

Schulen und Universitäten in Pakistan wieder im Normalbetrieb

Nach mehr als eineinhalb Jahren pandemiebedingter Unterbrechungen haben Zehntausende Bildungseinrichtungen in Pakistan wieder den Normalbetrieb aufgenommen. Das südasiatische Land mit mehr als 220 Millionen Einwohnern hatte im Februar 2020 die Schließung von Schulen und Universitäten angeordnet, als die ersten Coronavirus-Infektionen gemeldet worden waren. Zuletzt durften die Klassen mit 50 Prozent besetzt werden.

Die Entscheidung, „normalen“ Unterricht zuzulassen, sei aufgrund einer geringeren Ausbreitung des Coronavirus und des Starts des Schulimpfprogrammes getroffen worden, erklärte der für die Pandemiebekämpfung zuständige Minister Asad Umar auf Twitter. Zuletzt war die Anzahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in dem Land stark zurückgegangen.

08:43 Uhr

Holetschek: „Impfen ist Weg aus der Pandemie, nicht Testen“

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat das Ende der kostenlosen Coronatests verteidigt. „Das Impfen ist der Weg aus der Pandemie, nicht das Testen“, sagte er dem BR. „Wir haben jetzt die Möglichkeit des Impfens, dann glaube ich, ist es konsequent, auch auf der anderen Seite zu sagen, dass wir die Kostenfreiheit von bestimmten Tests zurückfahren und die nicht mehr zu Lasten der Solidargemeinschaft abrechnen.“

Mit Blick auf Herbst und Winter betonte Holetschek, die Pandemie sei noch nicht vorbei. Er appellierte an alle Ungeimpften, sich impfen zu lassen, um damit „einen Beitrag für sich selber, aber auch für die gesamte Gesellschaft zu leisten“. Die seit dem Frühjahr für alle Bürger kostenlos möglichen Corona-Schnelltests müssen jetzt meist selbst bezahlt werden. Generell gratis bleiben sie noch für Menschen, die sich nicht impfen lassen können, darunter Kinder unter zwölf Jahren. Das legt eine neue Bundesverordnung fest, die am Montag in Kraft tritt.

08:40 Uhr

Vietnam startet wieder Inlandsflüge

Wegen sinkender Corona-Zahlen durften in Vietnam wieder Inlandsflüge den Betrieb aufnehmen – fast drei Monate, nachdem der Flugverkehr in dem Land komplett lahmgelegt worden war. Der Vietnam-Airlines-Flug VN213 sei am Sonntag von der Hauptstadt Hanoi nach Ho-Chi-Minh-Stadt geflogen, viele weitere Verbindungen würden folgen, berichtete die staatliche Zeitung „VnExpress“.

Allerdings dürfen nur vollständig Geimpfte, Genesene oder Passagiere mit negativem Corona-Test die Maschinen besteigen. Zudem gelten weiter strenge Regeln: Wer im Land reist, muss sich sieben Tage lang in häusliche Quarantäne begeben und während dieser Zeit Gesundheitstests unterziehen. Wann internationale Touristen das Urlaubsland wieder besuchen können, ist noch unklar. Jedoch gibt es Pläne, wonach die größte Insel Phú Quốc im Golf von Thailand ab November in einem Pilotprojekt wieder ausländische Gäste empfangen könnte. Ab Dezember könnten weitere Destinationen folgen, so die Halong-Bucht und die Küstenstadt Hội An, einst der größte Hafen Südostasiens direkt an der Seidenstraße.

07:35 Uhr

Schulstart mit Maskenpflicht in Mecklenburg-Vorpommern

In vielen Bundesländern haben die Herbstferien gerade erst begonnen – im Nordosten ist der Unterricht für die Schülerinnen und Schüler wieder losgegangen. Zunächst gilt an Schulen dort eine zweiwöchige Maskenpflicht.

07:08 Uhr

Corona stresst Studierende und Auszubildende

Zwei Fünftel aller Studenten, Studentinnen und Auszubildenden fühlen sich durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen stark gestresst. Das zeigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Fast 40 Prozent der Befragten beider Gruppen berichteten von depressiven Symptomen während der Viruskrise und gaben an, schneller gereizt als üblich und häufiger demotiviert zu sein. Hinzu kämen bei rund einem Viertel der Hochschüler und Lehrlinge körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Verspannungen sowie Ein- oder Durchschlafprobleme, so die KKH.

Mit Blick auf die eigene Ausbildung befürchten 65 Prozent der Befragten, dass sich auch in den kommenden Monaten wichtige Praktika und Auslandssemester schlecht planen lassen. Fast die Hälfte mache sich darüber hinaus Sorgen, Lernstoff nachholen zu müssen, so dass es zu einer Verzögerung von Ausbildung oder Studium komme. Die große Mehrheit (74 Prozent) treibt mit Blick auf die kommenden Monate vor allem die Sorge vor erneuten Kontaktbeschränkungen um, womit auch die Furcht vor Einsamkeit (44 Prozent) einhergeht.

07:01 Uhr

Neuseeland will verpflichtende Impfungen für Lehr- und Gesundheitspersonal

Neuseeland will eine Impfflicht für Lehrerinnen und Lehrer sowie Arbeitnehmer im Gesundheits- und Behindertensektor. Das Land kämpft gegen die hoch ansteckende Delta-Variante. „Neuseeland befindet sich bisher in einem der schwierigsten Momente der COVID-19-Pandemie“, sagte Premierministerin Jacinda Ardern in Wellington. In Auckland, der größten Stadt Neuseelands, wurden die Beschränkungen um eine weitere Woche verlängert. Etwa 2,38 Millionen Neuseeländer wurden bisher vollständig geimpft – das sind etwa 57 Prozent der berechtigten Bevölkerung. Bei einer Impfquote von 90 Prozent sollen Lockdowns aufgehoben werden.

04:13 Uhr

RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz auf 66,5 gestiegen

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist auf 66,5 gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen eines Tages 3111 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert.  Am Vortag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 66,1 gelegen, vor einer Woche hatte sie 64,7 betragen. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg um sieben Fälle auf 94.209. Die Gesamtzahl der Infektionen seit Pandemiebeginn liegt laut RKI bei 4.313.384.

03:06 Uhr

Sydney beendet nach dreieinhalb Monaten Lockdown

Die australische Metropole Sydney erwacht aus einem 106 Tage dauernden Lockdown. Mit Beginn des Montags beendete Dominic Perrottet, Ministerpräsident von New South Wales (NSW), die Maßnahme. „Ich sehe dies als einen Tag der Freiheit“, sagte er Reportern. „Wir führen die Nation aus dieser Pandemie heraus – aber es wird eine Herausforderung sein.“ Perrottet warnte, dass die Zahl der Infektionen nach der Wiedereröffnung ansteigen werde. Virusfreie Staaten wie Westaustralien und Queensland befürchten, dass bei dem Versuch in NSW, mit dem Virus zu leben, das Gesundheitssystem überfordert wird. Queensland hält seine Grenze zu NSW weiterhin geschlossen.

03:05 Uhr

Lauterbach befürwortet das Ende der kostenlosen Corona-Schnelltests

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach unterstützt das Ende der kostenlosen Corona-Schnelltests. „Das Auslaufen der kostenlosen Corona-Tests ist richtig“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“. „Es wäre falsch, denjenigen, die sich selbst der Solidarität des Impfens verweigern, unbegrenzt solidarisch die Tests zu bezahlen.“

Die seit dem Frühjahr für alle Bürger kostenlos möglichen Corona-Schnelltests müssen jetzt meist selbst bezahlt werden. Generell gratis bleiben sie noch für Menschen, die sich nicht impfen lassen können, darunter Kinder unter 12 Jahren. Das legt eine neue Bundesverordnung fest, die von heute an gilt. Auch die Kommunen begrüßen den Schritt. „Wir gehen nicht davon aus, dass die wegfallenden kostenlosen Tests zu ernsthaften sozialen Konflikten führen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Angesichts einer Impfquote von 80 Prozent bei Erwachsenen ist das der richtige Schritt“, sagte auch der Präsident des Deutschen Landkreistags, Reinhard Sager, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

00:37 Uhr

KBV-Chef fordert Ende der Beschränkungen nach dänischem Vorbild

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, fordert angesichts der hohen Impfquote in Deutschland ein rasches Ende der Corona-Beschränkungen. „Was die Dänen können, müssen wir auch können. Es ist an der Zeit, jetzt alle Corona-Maßnahmen zu beenden – nach dem Vorbild Dänemarks“, sagt Gassen der „Bild“. Die Lage in Deutschland sei derzeit wie in Dänemark am 10. September, als dort die Corona-Regeln beendet wurden, „wenn nicht sogar besser“ – dank der laut dem Robert Koch-Institut (RKI) vermutlich deutlich höheren Impfzahlen.