++ Kroatien und Bulgarien wieder Risikogebiete ++
24. Oktober 2021Ab heute gelten Bulgarien und Kroatien wieder als Hochrisikogebiete. Saarlands Regierungschef Hans plädiert für ein Ende der epidemischen Notlage in Deutschland.
- Deutschland gab bisher 7,6 Millionen AstraZeneca-Dosen an andere Länder
- Sieben-Tage-Inzidenz bei über 100
- Debatte über Impfpflicht für Lehrer gefordert
- Bayern: Schlag gegen Impfausweis-Fälscher
- USA: Zahl der Todesfälle steigt auf 733.834
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Das war es für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.
Grüne fordern Corona-Übergangsregelung
In der Diskussion um ein baldiges Ende der epidemischen Lage von nationaler Tragweite fordern die Grünen eine bundesgesetzliche Übergangsregelung. „Um der neuen Situation und der Zahl der Geimpften Rechnung zu tragen, schlagen wir stattdessen eine rechtssichere Übergangsregelung vor, die die befristete Fortführung bestimmter Maßnahmen ermöglicht“, sagte die Grünen-Rechtspolitikerin Manuela Rottmann der Zeitung „Welt“. Die epidemische Lage unverändert beizubehalten sei hingegen die „falsche Antwort“.
Zwar sei die Lage derzeit anders als im vergangenen Herbst, „weil wir dem Virus durch die Impfungen nicht mehr schutzlos ausgeliefert sind“, sagte Rottmann. Aber die Situation sei „nach wie vor ernst, denn die Infektionszahlen steigen deutlich“. Die Grünen-Fraktion sei „im Gespräch“ zu der Frage, wie eine Übergangsregelung aussehen könne. Gesundheitsminister Jens Spahn hatte zuletzt erklärt, die derzeit geltende epidemische Notlage von nationaler Tragweite Ende November auslaufen lassen zu wollen.
Hohe Inzidenzen vor allem in Südostbayern
In neun Landkreisen und drei kreisfreien Städten liegt die Sieben-Tage-Inzidenz über der Schwelle von 300, fast alle davon liegen im Südosten Bayerns. Das geht aus Daten des RKI hervor. Den höchsten Wert mit 537 weist der Landkreis Mühldorf am Inn auf. Werte über 400 erreichen zudem die Kreise Traunstein, Berchtesgadener Land und Straubing-Bogen.
Guterres fordert sinnvollere Verteilung von Impfstoff
Anlässlich des Weltgesundheitsgipfels in Berlin hat UN-Generalsekretär António Guterres eine sinnvollere Verteilung von Corona-Impfstoffen gefordert: „Impfnationalismus und Horten von Impfstoff bringt uns alle in Gefahr“, sagte er in einer vorab aufgezeichneten Rede. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte, Regierungen und Hersteller müssten „viel mehr Impfdosen vor allem an die am stärksten gefährdeten Länder liefern“. Nur so könne die Corona-Pandemie unter Kontrolle gebracht werden, so Tedros. „Der Schaden, den Covid-19 verursacht hat, macht deutlich, dass wir eine stabilere globale Gesundheitsarchitektur und politischen Willen auf höchster Ebene brauchen.“ Er forderte einen „globalen Pandemie-Pakt“.
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, sprach sich ebenfalls für mehr internationale Zusammenarbeit aus: „Grenzüberschreitende Gesundheitsbedrohungen müssen grenzüberschreitend bekämpft werden“, sagte von der Leyen in der Videoübertragung. „Wir brauchen einen weltweit gültigen Standard für Gesundheitsvorsorge.“ Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte: „Lassen Sie uns die Lektionen, die wir auf schmerzvolle Weise lernen mussten, nun nutzen.“
Sänger Ed Sheeran positiv auf Corona getestet
Wenige Tage vor dem Erscheinen seines neuen Albums ist der britische Popstar Ed Sheeran nach eigenen Angaben positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er sei in Quarantäne und folge den Richtlinien der Regierung, teilte der 30 Jahre alte Sänger auf Instagram mit. Daher könne er vorerst keine Termine persönlich wahrnehmen, sondern werde einige geplante Interviews und Auftritte von zu Hause aus machen. „Passt alle auf euch auf“, schrieb Sheeran. Ob der Sänger gegen Covid-19 geimpft ist, blieb zunächst unklar.
Der britische Sänger Ed Sheeran befindet sich derzeit nach einem positiven Corona-Test in Quarantäne.
Neue 2G-Regel in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg entfällt künftig bei 2G-Veranstaltungen die Maskenpflicht. Das gilt auch in der Gastronomie. Laut Sozialministerium treten die Änderungen am Donnerstag in Kraft.
Leverkusens Sportdirektor Rolfes betont Vorbildfunktion von Profis
In der Debatte um corona-geimpfte Fußballer und 2G-Regelungen in Stadien hat Bayer Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes die Vorbildfunktion von Profis betont. „Bei uns sind alle geimpft oder genesen, 2G in der Mannschaft und im Staff. So behandeln wir das auch bei den Fans“, sagte der 39 Jahre alte frühere deutsche Nationalspieler bei DAZN. „Es ist wichtig für die Solidarität in der Gesellschaft, dass Spieler vorangehen, deshalb haben wir viel mit den Spielern gesprochen und sie überzeugen können.“
Rolfes war allgemein darauf angesprochen worden, dass es generell ungeimpfte Spieler gebe, aber teilweise die 2G-Regelung für Zuschauer in Stadien gelte – dass also Fans entweder geimpft oder genesen sein müssen. Das 2G-Prinzip wird bei Heimspielen der Leverkusener in der BayArena angewendet. Ausgenommen von dieser Regelung sind Kinder und Jugendliche sowie Schwangere und Fans mit ärztlichem Attest.
Lokale Ausbrüche sorgen Chinas Gesundheitskommission
Mehr als hundert neue Infektionsfälle schüren bei chinesischen Behörden die Sorge vor einer verstärkten Ausbreitung der Corona-Pandemie. Das Risiko steige, dass lokale Ausbrüche zu einer weiteren Ausbreitung führten, sagt ein Sprecher der Nationalen Gesundheitskommission vor Journalisten. Der Vizechef der Kommission, Wu Liangyou, weist auf die hohe Übertragbarkeit der Delta-Variante hin.
Zwar sind in China die Ansteckungszahlen im internationalen Vergleich sehr niedrig, doch greift die Regierung gewöhnlich rasch zu drastischen Maßnahmen. Als Hintergrund gilt auch die Ausrichtung der prestigeträchtigen Olympischen Winterspiele im Februar kommenden Jahres.
Immunologe: „Missverständnis“ beim Thema Langzeitfolgen von Impfungen
Der Immunologe Carsten Watzl hat in Bezug auf mögliche Langzeitfolgen von Impfungen von einem „Missverständnis, das sich bei vielen Menschen hartnäckig hält“ gesprochen. „Was man bei Impfungen unter Langzeitfolgen versteht, sind Nebenwirkungen, die zwar innerhalb von wenigen Wochen nach der Impfung auftreten, die aber so selten sind, dass es manchmal Jahre braucht, bis man sie mit der Impfung in Zusammenhang gebracht hat“, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie der Nachrichtenagentur dpa.
Watzl verwies darauf, dass Nebenwirkungen einer Impfung immer innerhalb von wenigen Wochen nach der Impfung auftreten. Danach sei die Immunreaktion abgeschlossen und der Impfstoff ist aus dem Körper verschwunden. „Was offensichtlich viele Menschen unter Langzeitfolgen verstehen, nämlich dass ich heute geimpft werde und nächstes Jahr eine Nebenwirkung auftritt, das gibt es nicht, hat es noch nie gegeben und wird auch bei der Covid-19 Impfung nicht auftreten“, erläuterte der Experte.
Fahrgastzahlen im Bahn-Fernverkehr erholen sich
In den Fernzügen der Deutschen Bahn ist es wieder merklich voller. „Wir fahren derzeit täglich 300.000 Reisende durch Deutschland und angrenzende Nachbarländer“, sagte der Fernverkehrschef des Konzerns, Michael Peterson, der „Wirtschaftswoche“. Damit liege man im Fernverkehr bei Fahrgästen und Umsatz bereits bei drei Viertel im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit 2019, so Peterson.
In der Pandemie war die Zahl der Fahrgäste stark eingebrochen. 1,4 Milliarden Euro Verlust fuhr der Gesamtkonzern deswegen auch in den ersten sechs Monaten 2021 ein. Mit Blick auf die allmähliche Rückkehr der Reisenden will die Bahn im kommenden Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben.
Immer mehr Corona-Fälle in Österreich – Lage in Kliniken stabil
In Österreich hat sich der Trend zu deutlich steigenden Corona-Zahlen fortgesetzt. Binnen 24 Stunden wurden 3624 Neuinfektionen gezählt, wie das Innen- und Gesundheitsministerium berichteten. Das bedeutet ein Plus von 60 Prozent gegenüber dem Sonntag vor einer Woche.
Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner kletterte auf 255. Zugleich blieb die Lage in den Krankenhäusern stabil. Auf den Intensivstationen liegen rund 220 Menschen, das entspricht dem Niveau vor einer Woche. Ab einer Belegung von 600 Betten durch Covid-Patienten dürfen nach den Plänen der Regierung Ungeimpfte ihr Zuhause nur noch aus triftigem Grund verlassen.
Schmidt-Chanasit: Virus nach wie vor gefährlich für Ältere
Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat angesichts einer erkennbar schwindenden Angst in der Bevölkerung vor der weiterhin bestehenden Gefahr des Coronavirus gewarnt. Besonders die über 60-Jährigen könnten durch Impfdurchbrüche nach wie vor schwer an Covid-19 erkranken und daran sterben. Auch der nachlassende Impfschutz sei ein Problem, sagte er in einem Interview mit tagesschau24. Eine Drittimpfung sei deshalb dringend nötig, so der Virologe.
Mit Blick auf ein mögliches Ende der epidemischen Lage sprach sich Schmidt-Chanasit für weiterhin kostenlose Testungen für gefährdete Gruppen wie Ältere und für das Gesundheitspersonal aus. Auch angesichts der wieder ansteigenden Zahl an Neuinfektionen sollte eine niedrigschwellige Testmöglichkeit angeboten werden.
Angesprochen auf die noch immer verbreitete Skepsis gegenüber Impfstoffen sagte Schmidt-Chanasit, man habe inzwischen viele Ergebnisse zu den unterschiedlichen Vakzinen. Die Gefahr von schwerwiegenden Nebenwirkungen sei deshalb gering. Man solle aber die Unsicherheit der Menschen ernst nehmen und ihnen die Möglichkeit geben, auf weitere Impfstoffe zu warten.
Hinsichtlich einer Impfung für die unter 12-Jährigen müsse man noch weitere Daten und Studien abwarten und verwies dabei auf die noch ausstehende Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO).
Bayern: Schlag gegen Impfausweis-Fälscher
In München haben Polizisten eine Betrügerbande dingfest gemacht, die Hunderte gefälschte QR-Codes für den digitalen Corona-Impfausweis hergestellt und im Internet verkauft haben soll. Bei der Aktion fanden die Beamten am Freitag Geld und Kryptowährungen von fast 100.000 Euro. Es gab zwei Verhaftungen.
Bayerns Polizei registriert immer mehr Impfausweise mit gefälschten Corona-Zertifikaten. „Wir gehen davon aus, dass immer mehr gefälschte Impfausweise im Umlauf sind“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann der Nachrichtenagentur dpa. Unabhängig von dem Schlag gegen die Fälscherbande vom Freitag hat die Bayerische Polizei demnach 440 Fälle registriert, die im Zusammenhang mit der Fälschung von Impfpässen, Impfzertifikaten oder Impfstoffetiketten stehen. Anfang September waren es gerade erst 110 Fälle gewesen.
Bei Einreise nach England nur noch Schnelltest notwendig
Bei der Einreise nach England ist für vollständig Geimpfte eine weitere Hürde gefallen. Statt eines teuren PCR-Tests ist nur noch ein Schnelltest notwendig, der bis zum zweiten Tag nach der Einreise erfolgen muss, wie den offiziellen Reiseregeln zu entnehmen ist. Weiterhin muss dieser jedoch bei einem von der Regierung zertifizierten Anbieter gebucht werden. Die Tests sind ab etwa 20 Pfund (umgerechnet rund 23,60 Euro) zu haben Allerdings für beliebte Reisedaten auch schnell ausgebucht.
Landkreise für Ausweitung der Impfung bei Kindern
Die Landkreise in Deutschland haben sich für eine Ausweitung der Corona-Schutzimpfungen bei Kindern ausgesprochen. Die Immunisierung von Kindern und Jugendlichen sollte jenen Teil an Impfungen kompensieren, der „durch renitent unwillige Erwachsene“ auf dem Weg zum Erreichen von Herdenimmunität fehle, sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, der Eutiner Reinhard Sager, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Sobald auch ein Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen sei, sollten laut Sager auch diese Impfungen mit großer Kraft vorangetrieben werden. Dadurch gewinne man „insgesamt größere Spielräume für ein gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben wie vor der Pandemie“.
Studie: Gedächtnisprobleme nach Covid vermehrt bei Klinikpatienten
Kognitive Langzeitfolgen nach einer Covid-19-Erkrankung scheinen einer neuen Studie zufolge vermehrt nach schwereren Verläufen der Krankheit aufzutreten. Eine im Fachblatt „Jama“ veröffentlichte Untersuchung in den USA zeigt, dass ehemalige Patienten mit einem Corona-Klinikaufenthalt in einigen Bereichen um ein Vielfaches häufiger betroffen waren als Menschen, die ambulant behandelt wurden.
Insgesamt litten die Patienten am häufigsten unter Problemen damit, sich etwas zu Merken oder etwas zu Erinnern – dies betraf jeweils fast jeden vierten Menschen der Studie. Danach folgten etwa Wortfindungsstörungen oder eine generell langsamere Geschwindigkeit bei der Verarbeitung von Informationen.
USA: Zahl der Todesfälle steigt auf 733.834
In den USA haben die Gesundheitsbehörden innerhalb eines Tages 1903 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus registriert. Die Gesamtzahl steigt damit auf 733.834, wie die US-Behörde CDC mitteilte. Insgesamt wurden demnach bislang 45,316 Millionen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Weltweit weisen die USA die höchsten Infektions- und Totenzahlen auf.
Wuhan verschiebt Marathon
Etwa 26.000 Menschen sollten heute an einem Marathon in der zentralchinesischen Stadt Wuhan teilnehmen. Die Veranstalter entschieden sich jedoch, das Ereignis zu verschieben – aus Sorge vor einem Anstieg von Corona-Neuinfektionen.
Zwar meldeten die chinesischen Behörden nur 26 Neuinfektionen binnen eines Tages. Das Land fährt jedoch einen strikten Null-Covid-Kurs – auch mit Blick auf die in rund 100 Tagen beginnenden Olympischen Winterspiele in Peking.
Sieben-Tage-Inzidenz bei deutlich über 100
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland hat erstmals seit Mitte Mai den Wert von 100 überschritten. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit exakt 106,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei exakt 100 gelegen, vor einer Woche bei 72,7.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 13.732 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.26 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 8682 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 23 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 17 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.466.157 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Freitag mit 2,68 an (Donnerstag 2,45). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden.
Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.206.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 95.100.
Kroatien und Bulgarien ab heute Hochrisikogebiete
Mit Kroatien und Bulgarien stuft die Bundesregierung ab heute zwei weitere EU-Länder als Corona-Hochrisikogebiete ein. Wer nicht vollständig geimpft oder genesen ist und aus einem Hochrisikogebiet einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien. Bisher sind Rumänien, Litauen und Slowenien die einzigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, für die das gilt.
Weltweit stehen rund 70 Länder ganz oder teilweise auf der Risikoliste des RKI. Neben Kroatien und Bulgarien kommen heute auch Kamerun, Singapur und die Republik Kongo hinzu. Gestrichen werden Kenia, Kosovo, Irak und Honduras. Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.
Hans für Ende der epidemischen Lage
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans hat sich hinter den Vorstoß für eine Beendigung der epidemischen Lage gestellt. „Die Pandemie ist zwar nicht vorbei, aber sie hat durch die Impfungen ihren Schrecken verloren. Dem müssen wir Rechnung tragen“, sagte der CDU-Politiker der „Bild am Sonntag“. Er betonte zugleich: „Die Bundesländer müssen auch nach dem Ende der epidemischen Lage die Möglichkeit haben, Maßnahmen zu beschließen. Aber man darf nicht alle Länder über einen Kamm scheren. Bundesländer mit einer hohen Impfquote müssen sich ihre Freiheiten zurückerobern können.“ Der Vorstoß stammt von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Seit Tagen wird über den Vorschlag kontrovers diskutiert, auch angesichts der derzeit steigenden Infektionszahlen.
Deutschland hat 7,6 Millionen AstraZeneca-Dosen bilateral gespendet
Deutschland hat bislang 7,6 Millionen Corona-Impfdosen des Herstellers AstraZeneca bilateral anderen Ländern zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen zehn Millionen Dosen, die der Bund im Rahmen der Impfstoffinitiative Covax der Weltgesundheitsorganisation (WHO) übergeben hat, wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland berichtet. „Damit sind seitens des Bundes keine Bestände an AstraZeneca mehr auf Lager“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums den Zeitungen.
Die meisten Dosen hat demnach Vietnam auf direktem Wege erhalten (2,6 Millionen); es folgen die Ukraine (1,5), Ägypten, Ghana (beide 1,5) und Namibia (0,2). In der Auflistung enthalten sind auch 350.000 Dosen, die noch nach Thailand geliefert werden sollen. „Die Bundesregierung beabsichtigt, alle nicht für den nationalen Bedarf benötigten, pharmazeutisch einwandfreien und noch versandfähigen Impfdosen an Drittstaaten zu spenden“, betonte der Sprecher.
Insgesamt hat die Bundesregierung zugesagt, 100 Millionen Impfdosen verschiedener Hersteller unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Deren Verteilung soll in großen Teilen über Covax erfolgen. Zudem investiert der Bund nach eigenen Angaben 2,2 Milliarden Euro in die globale Corona-Bekämpfung, davon rund 1,6 Milliarden Euro direkt in die WHO-Initiative.
Seit Oktober gehen zudem alle Dosen des Herstellers Johnson & Johnson, die nach Deutschland geliefert worden sind, direkt an Covax. Über die Initiative sollen weltweit Menschen, die von der öffentlichen Gesundheitsversorgung ausgeschlossen sind, Impfangebote erhalten. Unter den bislang gespendeten Impfstoffdosen sind nach offiziellen Angaben fünf Millionen Dosen, die der Bund vom pharmazeutischen Großhandel und von den Bundesländern wegen fehlenden Bedarfs wieder eingesammelt hatte.
Landkreistag-Präsident will Debatte über Impfpflicht für Lehrer
Nach der Zunahme der Corona-Infektionen mahnt der Landkreistag eine Debatte über eine Impfpflicht für Pflegekräfte und pädagogisches Personal an. „Wir werden nicht umhinkommen, über eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppe wie Lehrer, Erzieherinnen oder Pflegekräfte zu diskutieren“, sagte der Präsident des deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Man müsse sich bewusst machen, dass bislang auch diejenigen geschützt würden, „die sich aus freien Stücken gegen einen Impfschutz entschieden haben“. Das habe zwar seine Berechtigung, jedoch müsse ab einem gewissen Punkt „die Frage erlaubt sein, wie lange die Gesellschaft das so mittragen kann“. Sager forderte überdies, Bund und Länder sollten sich auf einen Ausstiegspfad aus den Corona-Einschränkungen verständigen.