++ Mehr als fünf Millionen Tote weltweit ++
1. November 2021Laut Johns-Hopkins-Universität sind weltweit mehr als fünf Millionen Menschen nach einer Corona-Infektion gestorben. Das RKI meldet 9658 neue Fälle, die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 154,8.
- Virologe Stürmer plädiert für rasche Kinderimpfungen
- Göring-Eckardt kritisiert Wagenknecht und Kimmich
- RKI: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 154,8
- Indonesien setzt Impfstoff von Novavax ein
- Mehr als fünf Millionen Corona-Tote laut US-Forschern
Ende des Liveblogs
Für heute schließen wir den Liveblog. Vielen Dank für Ihr Interesse.
Virologe Stürmer plädiert für rasche Kinderimpfungen
Der Virologe Martin Stürmer hat dafür plädiert, Impfungen auch für Kinder unter 12 Jahren in Deutschland zuzulassen. In der Sendung ARD extra sagte er, dies sei ein Schlüssel, um zu einem normalen Alltag zurückzukehren. Es müssten sich angesichts steigender Infektionszahlen auch mehr Menschen impfen lassen können. Das Infektionsgeschehen werden auf dem Rücken der Kinder ausgetragen, dabei seien besonders sie eine schutzbedürftige Gruppe. Man dürfe sie nicht den Gefahren einer Longcovid-Erkrankung aussetzen.
Der Wissenschaftler rechnet damit, dass eine EU-Zulassung des Vakzins von BioNTech für Kinder unter 12 Jahren zum Jahreswechsel kommen. Die Ständige Impfkommission werde aber mit ihrer Empfehlung länger brauchen.
US-Seuchenbehörde rät von Reisen nach Belgien und Russland ab
Die US-Seuchenbehörde CDC rät von Reisen nach Belgien und Russland ab. Grund seien die „sehr hohen“ Covid-19-Infektionszahlen, teilt die CDC mit. Amerikanische Bürger sollten aus diesem Grund auch die Slowakei als Reiseziel meiden.
Israel: Brachten Booster-Impfungen die Wende?
Vor etwa zwei Monaten hatte Israel noch extrem viele Neuinfektionen. Mittlerweile ist die Inzidenz unter 50 gesunken. Tendenz: Fallend. Hängt das mit den Auffrischungsimpfungen zusammen, auf die die Regierung seit dem Sommer setzt?
Booster-Impfungen: Hausärzteverband kritisiert Spahn
Der Deutsche Hausärzteverband hat die Aussagen des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn zu Booster-Impfungen scharf kritisiert. Der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt sagte der „Welt“: „Alle Impfzentren aufmachen, Booster-Impfungen ohne Altersbeschränkung – wissenschaftliche und medizinische Kenntnisse und die Erfahrungen der vergangenen Monate werden dabei vom Tisch gewischt.“ Er sehe keinen Grund, warum die Praxen, die „schließlich den Impfturbo gezündet haben, die Booster-Impfungen nicht leisten können sollten – wenn ihnen keine Steine in den Weg gelegt werden“, sagte Weigeldt.
Hausärzte für flexiblere Vakzin-Auslieferung
Die Impfstoffe gegen das Coronavirus sollten nach Ansicht des niedersächsischen Hausärzteverbandes flexibler an Arztpraxen geliefert werden. „Die Auslieferung der Corona-Impfstoffe sollte nicht in einem starren Korridor erfolgen, sondern sie muss situativ am Folgetag möglich sein“, sagte Matthias Berndt, Vorsitzender des Verbandes, in einer Mitteilung. Eine Hausarztpraxis müsse sämtliche Corona-Impfungen weit im Voraus planen, da zwischen Bestellung und Lieferung mindestens zwei Wochen lägen. Dies sei so festgeschrieben vom Bund, sagte ein Sprecher auf Anfrage.
Berndt betonte, die Nachfrage in den Praxen könne jedoch sprunghaft steigen, etwa wegen der Auffrischungsimpfungen. Dies führe bei der gültigen Frist teils zu sehr hohem Beratungsbedarf bei den Praxisteams. Generell gebe es genug Impfdosen in den Lagern – daher sei diese Frist nicht nachvollziehbar.
Lettland erhält Ausrüstung aus anderen EU-Ländern
Im Kampf gegen das Coronavirus hat das besonders stark von der gegenwärtigen Pandemiewelle betroffene Lettland internationale Hilfe erhalten. „Danke Finnland, Ungarn, Niederlande, Schweden“, schrieb Gesundheitsminister Daniels Pavluts auf Twitter. Demnach haben die vier Länder dem baltischen EU-Land medizinische Ausrüstung über den EU-Katastrophenschutz zur Verfügung gestellt – darunter künstliche Lungenbeatmungsgeräte und Spritzenperfusionspumpen.
In Lettland hat sich die Corona-Lage zuletzt zugespitzt. Nach Angaben der nationalen Gesundheitsbehörden wurden in den vergangenen 14 Tagen gut 1745 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert. Die EU-Behörde ECDC weist für den Baltenstaat aktuell einer der höchsten Infektionsraten in Europa aus.
Indonesien lässt als erste Land US-Impfstoff Novavax zu
Indonesien hat als erstes Land den Corona-Impfstoff des US-Pharmakonzerns Novavax zugelassen. Novavax hat auch in der EU eine Zulassung beantragt und bereits einen Liefervertrag abgeschlossen. Novavax verwendet für sein Vakzin das sogenannte Spike-Protein von Sars-CoV-2 und reproduziert dieses massenhaft in Insektenzellen. Das menschliche Immunsystem bildet dann nach der Impfung Antikörper gegen das Protein und kann so eine Covid-19-Erkrankung abwehren. Weil der Impfstoff sich – anders als beispielsweise das Biontech-Pfizer-Vakzin – bei Kühlschranktemperatur lagern lässt, gilt das Mittel als Hoffnungsträger für ärmere Länder.
Bereits im Sommer hatten klinische Studien dem US-Unternehmen zufolge eine hohe Wirksamkeit des Vakzins ergeben. Novavax beantragte daraufhin die Zulassung des Impfstoffs in zahlreichen Ländern und bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Die EU-Kommission hat im Namen der Mitgliedstaaten bereits einen Kaufvertrag über 200 Millionen Impfstoffdosen geschlossen. Das deutsche Gesundheitsministerium plant das Mittel für 2022 bereits ein. Von den insgesamt 204 Millionen Corona-Impfstoffdosen, die Berlin für das kommende Jahr beschaffen will, soll ein Teil von Novavax kommen.
Falsche Corona-Atteste: Ärztin angeklagt
Wegen mutmaßlich falscher Gesundheitszeugnisse im Zusammenhang mit dem Corona-Schutz und Impfungen erhebt die Staatsanwaltschaft Anklagen gegen eine Ärztin aus Duderstadt. Das teilte die Behörde in Göttingen mit. Den Angaben nach soll die Ärztin zwei Kindern im Alter zwischen einem und fünf Jahren bescheinigt haben, dass sie von allen von der Ständigen Impfkommission empfohlenen und geforderten Schutzimpfungen dauerhaft freizustellen sind. Medizinische Gründe hätten dafür nicht vorgelegen.
Darüber hinaus soll die Ärztin in 16 Fällen gleichlautende Atteste ausgestellt haben, die die Besitzer vom Tragen einer Corona-Schutzmaske befreiten. Der Ärztin aus dem Landkreis Göttingen sei dabei bewusst gewesen, dass bei keinem der Menschen eine gesundheitliche Einschränkung vorlag, die ein derartiges Attest rechtfertigte. Teilweise seien die Bescheinigungen ohne Untersuchung ausgestellt worden.
Der Vorwurf lautet jeweils auf das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse. Laut Gesetz kann das mit einer Freiheitsstraße von bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe bestraft werden. Ein Termin für die Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Duderstadt steht noch nicht fest.
New York: 9000 städtische Angestellte beurlaubt
Etwa 9000 städtische Beschäftigte in New York sind wegen des Nichtbefolgens einer Corona-Impfanordnung unbezahlt beurlaubt worden. Das gab der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio bekannt. Die Impfpflicht für Angestellte der Stadt war am Montag in Kraft getreten. Die Feuerwachen blieben geöffnet, die städtischen Entsorgungsbetriebe setzten am Sonntag vorsorglich eine zusätzliche Abholung um, um zu verhindern, dass sich Müll anhäuft, wie der Bürgermeister sagte.
Bei einer Minderheit der etwa 300.000 städtischen Arbeitnehmer hatte es erbitterten Widerstand gegen die Maßnahme gegeben, darunter in für die öffentliche Sicherheit kritischen Bereichen wie der Polizei und der Feuerwehr. Die größte Polizeigewerkschaft der Stadt legte gegen die Anordnung juristisch Beschwerde ein. Bis Sonntag hatte etwa einer von vier uniformierten Feuerwehrleuten der Stadt noch nicht die erforderliche Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Dies galt auch für etwa einen von sechs Mitarbeitern der Entsorgungsbetriebe.
Etwa 12.000 Beschäftigte haben aus religiösen oder medizinischen Gründen Bedarf für eine Ausnahme von der Impfpflicht angemeldet. Sie dürfen weiter ihrer Arbeit nachgehen, bis die Anträge geprüft sind.
Jon Bon Jovi positiv getestet
Der amerikanische Rockmusiker Jon Bon Jovi ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Vor einem Konzert in Miami Beach am Samstagabend unterzogen sich der 59-jährige Sänger und seine Bandkollegen einem Schnelltest, der bei Bon Jovi positiv ausfiel – trotz vollständiger Impfung.
Der amerikanische Rockmusiker Jon Bon Jovi ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Ein Ansager betrat kurz vor Konzertbeginn die Bühne, um dem Publikum die schlechte Nachricht mitzuteilen, wie der Fernsehsender WSVN berichtete. „Jon fühlt sich großartig“, sagte der Ansager. Der „Livin‘ On a Prayer“-Sänger gehe nun ins Bett, fügte er hinzu.
Niederlande vor neuen Einschränkungen
Die Niederlande führen angesichts steigender Infektionszahlen neue Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie ein. „Wir kommen um neue Maßnahmen nicht herum“, sagte Gesundheitsminister Hugo de Jonge ohne Details zu nennen. Darüber solle am Dienstag entschieden werden.
Dem Sender NOS zufolge dürfte es an vielen öffentlichen Plätzen eine Maskenpflicht geben und der „Corona-Pass“ als Nachweis einer Impfung oder eines negativen Tests stärker verlangt werden. Die Infektionszahlen in den Niederlanden sind im vergangenen Monat stetig gestiegen. Mehr als 1200 Covid-Patienten müssen in Krankenhäusern behandelt werden, so viele wie seit fünf Monaten nicht mehr.
Linken-Chefin distanziert sich von Wagenknecht
Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow hat sich von Äußerungen der früheren Fraktionschefin Sahra Wagenknecht zum Thema Corona-Impfung distanziert. Die Haltung der Linken sei sehr klar. Es gebe die Beschlusslage, dass Impfkampagnen unterstützt würden, sagte Hennig-Wellsow. „Ich kann und werde Sahra Wagenknecht nicht mehr erklären“, sagte Hennig-Wellsow auf Nachfragen nach Äußerungen Wagenknechts in der ARD-Sendung „Anne Will“ vom Sonntagabend.
Wagenknecht hatte dort ihre Entscheidung, bisher auf eine Impfung zu verzichten unter anderem damit begründet, dass es sich um „neuartige Impfungen“ im Vergleich zum „klassischen Impfstoff“ handele. „Jetzt bekommen wir einen genetischen Code geimpft. Das ist ein anderes Verfahren.“ Sie finde es anmaßend zu sagen, man wisse, was das in fünf oder zehn Jahren auslöse.
Putin: Militär soll medizinische Zentren bauen
Wegen der katastrophalen Corona-Lage in Russland hat Präsident Wladimir Putin das Militär zum weiteren Bau medizinischer Einrichtungen für die stark wachsende Zahl von Patienten aufgefordert. Die zusätzlichen Behandlungsmöglichkeiten sollten das Gesundheitswesen entlasten, sagte Putin..
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen liegt bei täglich über 40.000, das Land verzeichnet zudem mehr als 1000 Tote am Tag. „So etwas gab es noch nie“, sagte Putin. Die Lage sei sehr schwer. Experten vermuten, dass die Zahlen in Wahrheit noch deutlich höher sind.
Göring-Eckardt kritisiert Wagenknecht und Kimmich
Nach dem Auftritt von Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht in der ARD-Talksendung „Anne Will“ hat Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt deren öffentlich vorgetragene Zweifel an der Corona-Impfung kritisiert. Sie warf der Linken-Politikerin vor, „mit Halbwahrheiten durch die Gegend“ zu laufen. Es sei ein „Zeichen von Solidarität“, sich impfen zu lassen, und sie erwarte von einer „verantwortungsbewussten Politikerin“, das auch klar zu sagen, sagte Göring-Eckardt im ARD EXTRA zur Corona-Lage, das heute Abend im Ersten ausgestrahlt wird.
Zur Impfskepsis von Joshua Kimmich sagte Göring-Eckardt, er müsse als Fußball-Profi nicht alle Informationen kennen. Klar sei jedoch: Langzeitfolgen von Impfungen seien nicht das Thema. „Das Thema ist die Erkrankung, die Schwere der Erkrankung und auch die Langzeitfolgen der Erkrankung, wo wir uns bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen viele Sorgen machen müssen“, sagte Göring-Eckardt.
Baden-Württemberg will Impfzentren nicht reaktivieren
Auf den Vorschlag von Gesundheitsminister Jens Spahn, Impfzentren wieder zu öffnen, hat das baden-württembergische Gesundheitsministerium abweisend reagiert. Das Ministerium appellierte „noch einmal eindringlich an das Engagement der Ärzteschaft“, ihrem Versorgungsauftrag nachzukommen – und kündigte an, möglicherweise weitere Impfteams aufzubauen.
Linken-Spitze betont Unterstützung der Partei für Impfungen
Nach dem Auftritt von Sahra Wagenknecht bei „Anne Will“ hat die Linken-Spitze die Haltung der Partei zum Thema Corona-Impfungen bekräftigt. „Es gibt eine Beschlusslage, die heißt, dass wir Impfkampagnen unterstützen“, sagte Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow in Berlin. Wagenknecht hatte in der Sendung gestern Abend unter anderem gesagt, sie lasse sich nicht gegen das Coronavirus impfen, weil sie kein Vertrauen in die bislang zugelassenen Impfstoffe habe. Hennig-Wellsow sagte, Impfen sei „auch die Verantwortung für andere“. Die Linken-Vorsitzende fügte hinzu: „Insofern ist es nicht banal, das Impfen abzulehnen oder vom Impfen abzuhalten.“ Wagenknecht sei Bundestagsabgeordnete und habe „keine führende oder demokratisch legitimierte Rolle im Bundesverband“. Insofern sei klar, dass die Parteivorsitzenden für die Partei und die Fraktionsvorsitzenden für die Fraktion sprächen.
Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch schrieb auf Twitter, er werbe weiterhin „nachdrücklich dafür, sich gegen Covid19 impfen zu lassen“, auch aus Gründen der Solidarität. Bartsch hatte die Linken-Bundestagsfraktion lange gemeinsam mit Wagenknecht geführt.
Sprecherin: PCR-Test bei US-Präsident Biden negativ
US-Präsident Joe Biden ist nach Angaben einer Pressesprecherin negativ auf das Coronavirus getestet worden. Der PCR-Test sei als Voraussetzung für die Teilnahme am Weltklimagipfel in Glasgow vorgenommen worden, sagte die Sprecherin zu Journalisten an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. Präsidialamtssprecherin Jen Psaki war gestern positiv getestet worden. Nach eigenen Angaben hat sie Biden zuletzt vergangenen Dienstag gesehen.
Bundeswehr fliegt Corona-Patienten aus Rumänien nach Deutschland
Angesichts der Zuspitzung der Corona-Lage in Rumänien nimmt Deutschland Patientinnen und Patienten aus dem EU-Land auf. Das teilte ein Sprecher des Sanitätsdienstes der Bundeswehr auf Anfrage in Koblenz mit. Am Vormittag flog demnach ein Spezialflugzeug der Bundeswehr nach Bukarest, um eine erste Gruppe von sechs schwer Erkrankten auszufliegen. Über die Aktion hatte zuerst das Portal „The Pioneer“ berichtet. An Bord des ersten Flugzeugs befanden sich demnach rund 20 Sanitätsfachkräfte der Bundeswehr. Morgen soll die rumänische Luftwaffe demnach sechs weitere Patientinnen und Patienten nach Deutschland bringen.
Für Mittwoch sei ein weiterer Flug der Bundeswehr-Spezialmaschine AirMedEvac geplant, hieß es. Insgesamt sollten bis Mittwochabend voraussichtlich 18 Erkrankte aus Rumänen zur Weiterbehandlung in deutschen Kliniken aufgenommen werden. Zum Gesundheitszustand lagen zunächst keine näheren Angaben vor. Alle Betroffenen benötigen aber laut Bundeswehr intensivmedizinische Behandlung.
Nagelsmann freut sich auf Stadion-Rückkehr: Corona-Tests negativ
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann ist froh, dass er seine Mannschaft im Champions-League-Heimspiel gegen Benfica Lissabon aller Wahrscheinlichkeit nach wieder im Stadion betreuen kann. „Ich freue mich sehr darauf, dass ich wieder an die Linie darf“, sagte Nagelsmann. Die letzten Corona-Schnelltests seien schon negativ gewesen. Jetzt muss auch noch eine PCR-Testung morgen vor dem Spiel am Abend negativ ausfallen. „Ich fühle mich gut“, berichtete der 34-Jährige bei der Video-Pressekonferenz zum Spiel noch aus der häuslichen Quarantäne.
Nach Corona-Ausbruch in Seniorenheim in Brandenburg
Nach einem schweren Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim im nördlichen Brandenburg mit acht verstorbenen Bewohnern hat Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher strengere Hygienekonzepte in Kranken- und Pflegeeinrichtungen gefordert. Sie sprach sich für tägliche Tests für ungeimpftes Pflegepersonal aus – denn in dem betroffenen Altenheim sind offenbar viele Mitarbeitende nicht geimpft.
Umsatz der Einzelhändler im September zurückgegangen
Die deutschen Einzelhändler haben im September überraschend weniger Umsatz verbucht. Die Branche setzt für das wichtige Weihnachtsgeschäft nun auf mehr Kauflaune der Verbraucher. Zum Ende des Sommerquartals fielen die Erlöse nominal um 2,3 Prozent zum August, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Klammert man steigende Preise aus, gab es real ein Minus von 2,5 Prozent, während Ökonomen hier 0,6 Prozent Wachstum erwartet hatten.
Ernüchternd war das Geschäft im September im Einzelhandel mit Waren verschiedener Art – etwa Waren- und Kaufhäuser: Hier gab es ein Umsatzminus zum Vormonat von real 4,3 Prozent. Der Handel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte preisbereinigt 0,9 Prozent mehr um, während das Geschäft mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren ein Umsatzminus von 9,6 Prozent einfuhr. Der seit der Corona-Krise boomende Internet- und Versandhandel meldete einen Rückgang von 2,0 Prozent. Doch liegen die Umsätze in dieser Sparte mit gut 27 Prozent weiter deutlich über dem Niveau von Februar 2020, als die Virus-Pandemie in Deutschland ausbrach und für Einschränkungen sorgte.
Indonesien erteilt Novavax-Impfstoff Notfreigabe
Der Corona-Impfstoff des US-Hersteller Novavax hat erstmals eine Zulassung erhalten. Die indonesischen Behörden hätten dem Mittel eine Notfreigabe erteilt, gab das Unternehmen bekannt. Novovax hat auch in Großbritannien, Kanada, Australien, Indien, den Philippinen und der EU eine Zulassung beantragt. Der Impfstoff wird aus Kopien der Spike-Proteine an der Oberfläche des Virus hergestellt.
Montgomery: Impfpflicht in Deutschland nicht vorstellbar
Für Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Weltärztebundes ist eine rechtliche Impfpflicht in Deutschland derzeit unrealistisch. „Ich kann mir nicht vorstellen, einen echten Impfgegner mit der Polizei zur Impfung vorfahren zu lassen“, sagte er bei tagesschau24. „Deswegen gibt es nur eine moralische Impfpflicht. Eine Zwangsimpfung würde das Bundesverfassungsgericht nicht zulassen.“
Zudem spricht sich Montgomery gegen den Vorschlag aus, Impfzentren für Booster Impfungen wieder zu öffnen. „Eine Impfung im Impfzentrum ist zehnmal so teuer wie eine Impfung beim Hausarzt“, sagte er. „Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wäre besser beraten gewesen, hätte er zuerst mal Gespräch mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Bundesärztekammer und dem Hausärzteverband geführt. Dann hätte man das organisieren können. Jetzt ist das schon wieder zu einem Streitfall geworden. Das ist keine gute Politik.“
Kambodscha beginnt Impfungen für Fünfjährige
Kambodscha hat eine Impfkampagne für fünfjährige Kinder gestartet. Ministerpräsident Hun Sen erklärte, die Kinder sollten immunisiert werden, bevor sie im Alter von sechs Jahren eingeschult würden. Der Regierungschef verkündete außerdem eine langsame Öffnung der Grenzen für ausländische Touristen. Mehr als 85 Prozent der Kambodschaner haben mindestens eine Dosis eines Corona-Impfstoffs erhalten, seit die Kampagne im Februar begann. Meistens wurden dabei die chinesischen Impfstoffe von Sinovac und Sinopharm verwendet. Die Kampagne zur Impfung von zwei Millionen Kindern zwischen sechs und elf Jahren begann am 17. September und ist fast abgeschlossen. Die rund 300.000 fünfjährigen Jungen und Mädchen sollen das Vakzin von Sinovac bekommen.
Schulen in Neu Delhi nach zwei Jahren wieder offen
Nach knapp zwei Jahren Pause sind in der indischen Hauptstadt Neu Delhi alle staatlichen Schulen wieder geöffnet. Zunächst darf jedoch nur die Hälfte der Kinder wieder zurück in die Klassenzimmer. Die restlichen Schülerinnen und Schüler sollten weiter online lernen. Doch beim Online-Unterricht im zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt gibt es ein Problem: Weniger als die Hälfte der knapp 1,4 Milliarden Inder haben Zugang zu Internet. Die Vereinten Nationen warnen im Zusammenhang mit den Schulschließungen und verbreiteter Armut in Folge der Pandemie vor einer Zunahme von Kinderarbeit und Kinderehen. Trotzdem war die Wiederöffnung der Schulen kein großes politisches Thema – auch, weil viele reiche Familien Angst haben, ihre ungeimpften Kinder zur Schule zu schicken, sie zuhause gutes Internet haben und auch die Betreuung der Kinder in der Großfamilie sichergestellt ist. Durch die langen Schließungen dürfte sich die Kluft zwischen Reich und Arm vergrößert haben.
Bundesregierung: Offenbar keine Übersicht über Impfzentren
Die Bundesregierung hat keinen Überblick über die Zahl der noch betriebenen Impfzentren in Deutschland. „Dazu liegen mir keine Zahlen vor, da die Bundesländer die Impfzentren in eigener Zuständigkeit betreiben“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Berlin. Einige Länder hätten ihre Impfzentren weiter in Betrieb, andere hätten sie auf Standby geschaltet. „Wieviele jetzt in Betrieb sind, kann ich nicht sagen“, so der Sprecher.
Angesichts stark steigender Corona-Zahlen hatte der geschäftsführende Minister Jens Spahn die Länder aufgefordert, ihre Impfzentren wieder hochzufahren. Denn die Menschen sollen auf einfache Weise an eine Auffrischungsimpfung gegen die nachlassende Wirkung des Impfstoffs kommen können.
Kretschmer nach Corona-Fall in der Familie in Quarantäne
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich nach einem positiven Corona-Test in seiner Familie in häusliche Quarantäne begeben. Wie Regierungssprecher Ralph Schreiber mitteilte, steht das Ergebnis eines PCR-Tests bei Kretschmer noch aus. Der Regierungschef sagte bis auf weiteres öffentliche Auftritte ab. Er arbeite nun von zu Hause aus, hieß es. Kretschmer ist doppelt geimpft mit dem Impfstoff von AstraZeneca.
Milliardenhilfe für Deutsche Bahn fließt
An die Deutsche Bahn und andere Branchenunternehmen fließt nach den Einbußen in der Corona-Pandemie nun milliardenschwere Hilfe. So sollen von diesem Monat an 2,1 Milliarden Euro an die Konzernsparte DB-Netz ausgezahlt werden, wie der Bahn-Beauftragte der geschäftsführenden Bundesregierung, Enak Ferlemann, ankündigte. Damit werden Benutzungsgebühren für das Schienennetz im Fernverkehr gefördert – was weitgehend der Bahn selbst zugutekommt. Sie beherrscht mit ihren ICE und Intercity-Zügen den Fernverkehr. Die Marktanteile des Konkurrenten Flixtrain und der Österreichischen Bundesbahnen mit ihren Nachtzügen sind gering.
Bis jetzt ist erst ein kleiner Teil der direkten und indirekten Hilfen von insgesamt 3,77 Milliarden Euro geflossen, die die EU-Kommission genehmigt hatte. Das geht aus der Antwort Ferlemanns an den FDP-Bundestagsabgeordneten Torsten Herbst hervor, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Bis zur Genehmigung im Juli hatte es lange Verhandlungen mit der Kommission gegeben, um Auflagen für den Bundeskonzern zu vermeiden, etwa eine Trennung von Unternehmensteilen. Der Bund wurde kürzlich von Gewerkschaftsseite kritisiert, dass die Hilfen zu langsam flössen.
Tonga verhängt nach erstem Corona-Fall Lockdown
Nach dem ersten gemeldeten Corona-Fall in Tonga hat die Regierung einen Lockdown über die Hauptinsel des Staates verhängt. Ministerpräsident Pohiva Tu’i’onetoa erklärte, die Maßnahme werde morgen um kurz nach Mitternacht beginnen und eine Woche dauern. Sie gelte nur auf der Insel Tongatapu, auf der die Mehrheit der Bevölkerung lebt. Schulen, Restaurants und Bars sollen geschlossen werden, außerdem gilt als nächtliches Ausgehverbot. Die Menschen dürfen ihre Häuser nur für den Kauf von Lebensmitteln oder Medikamenten, für Arztbesuche oder Bankgeschäfte verlassen.
Der Inselstaat im Südpazifik registrierte in der vergangenen Woche seine erste Corona-Infektion überhaupt, nachdem ein Reisender aus Neuseeland positiv getestet worden war. Er wurde in einem Hotel unter Quarantäne gestellt. Nun sollten. Tonga war eines der wenigen Länder weltweit, in denen das Virus noch nicht um sich gegriffen hatte.
Tschechien verschärft Regeln für Restaurants und Bars
In Tschechien sind seit heute wieder strengere Corona-Regeln in Kraft. Restaurants und Bars dürfen nur noch Gäste mit einem „Grünen Pass“ bedienen. Wer nicht geimpft oder nachweislich genesen ist, muss einen negativen Corona-Test vorweisen. Das Personal ist verpflichtet, die Nachweise zu kontrollieren. Andernfalls drohen empfindliche Strafen für die Restaurantbetreiber. Die von der scheidenden Regierung unter dem populistischen Ministerpräsidenten Andrej Babis beschlossene Maßnahme sorgt bei Gastronomen für Kritik. Die Regierung schiebe die Verantwortung für die Bekämpfung der Pandemie auf private Unternehmer ab, die ohnehin schwer von der Krise betroffen seien, hieß es. Zugleich wurden die Gültigkeitsfristen für Corona-Tests verkürzt: Antigen-Tests sind nur noch 24 Stunden statt drei Tage gültig, PCR-Tests nur noch drei Tage statt eine Woche. Ebenfalls neu ist, dass die Tests in der Regel selbst bezahlt werden müssen. Mit 57 Prozent vollständig Geimpften unter den 10,7 Millionen Einwohnern ist Tschechiens Impfquote im Vergleich zu anderen EU-Ländern gering.
Reisen in die Ferne – trotz Pandemie
Welche Länder außerhalb Europas ihre Grenzen wieder geöffnet haben – und wohin Reisen weiterhin nicht möglich sind. Ein Überblick.
Länder skeptisch gegenüber Vorschlag zu Gipfel zu „Booster-Impfungen“
Brandenburg und Berlin sehen das von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ins Gespräch gebrachte Bund-Länder-Treffen zu den Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus skeptisch. Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher betonte im rbb-Inforadio, zu diesem Thema sei bereits alles gesagt. Sie habe schon vor längerer Zeit alle Ärzte wegen Auffrischungsimpfungen für die vulnerablen Gruppen angeschrieben Wichtig sei vielmehr ein stärkeres, öffentliches Bewusstsein für den Ernst der Lage, fügte Nonnemacher hinzu. „Ich denke, was so wichtig ist, dass allgemein in der Bevölkerung diese Mentalität, Corona sei ja jetzt vorbei, dass das klar gesagt werden muss: Wir laufen in eine vierte Welle rein, die im Moment droht genauso hoch zu werden wie die Wellen, die wir letztes Jahr hatten.“
Zuvor hatte sich bereits Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller im ZDF ablehnend zu einem Bund-Länder-Treffen geäußert. Auch Berlin sei längst dabei, die sogenannten Booster-Impfungen voranzubringen, so Müller.
Zahl der Neuinfektionen in Österreich steigt deutlich
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Österreich steigt weiter deutlich. Innerhalb von 24 Stunden wurden 4523 Fälle gemeldet, wie das Gesundheits- und das Innenministerium berichteten. Vergangenen Montag waren es 2850 Neuinfektionen. Auf den Intensivstationen wurden den Angaben zufolge 292 Menschen behandelt. Ab einer Zahl von 300 Intensivpatienten tritt mit einer Woche Vorlaufzeit die zweite der fünf Stufen des neuen Maßnahmenplans der Regierung in Kraft. Dann ist unter anderem der Zutritt zur Nachtgastronomie und zu Après-Ski-Lokalen nur noch Genesenen und Geimpften gestattet. Ab 500 mit Covid-Patienten belegten Intensivbetten gilt diese Regel auch für alle anderen gastronomischen Betriebe. Ab 600 Betten droht ein Lockdown für Ungeimpfte.
Ärztekammer Niedersachsen lehnt Wiedereröffnung von Impfzentren ab
Der Sprecher der niedersächsischen Ärztekammer, Thomas Spieker, hat die Forderung des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn nach einer Wiedereröffnung der Impfzentren vehement zurückgewiesen. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte hätten in den vergangenen Monaten „in hervorragender Weise“ bewiesen, dass sie die anstehenden Booster-Impfungen bewältigen könnten, sagte er dem Evangelischen Pressedienst epd: „Es gibt keinen Grund zum Aktionismus.“ Die Praxen seien auf die Booster-Impfungen bestens vorbereitet, betonte Spieker. Außerdem seien diese ja zunächst nur für vulnerable Gruppen und über 60-Jährige vorgesehen. Um die Impfzentren wieder zu öffnen, sei ein längerer und kostspieliger Vorlauf nötig, erläuterte Spieker. Außerdem koste eine Spritze in einem Impfzentrum unterm Strich das Zehnfache dessen, was in einer Arztpraxis abgerechnet werde.
RKI: Rund 55,5 Millionen Menschen in Deutschland vollständig geimpft
Etwa 67 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor. Demnach wurden gestern etwa 14.000 Impfdosen verabreicht. 57,7 Millionen Menschen (69,4 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 55,5 Millionen (66,7 Prozent) sind vollständig geimpft.
Beim Stand der Covid-19-Impfungen gibt es weiterhin erhebliche regionale Unterschiede: Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 81,1 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. 15 weitere Bundesländer haben die 60-Prozent-Marke geschafft, lediglich Sachsen steht mit 59 Prozent unter dieser Marke. Bremen zählt mit 78,2 Prozent ebenfalls den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Sachsen ist hier mit 56,7 Prozent am Ende der Rangliste.
Ärzte fordern besseres Pandemie-Krisenmanagement
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat als Lehre aus der Corona-Pandemie ein bundesweit besser abgestimmtes Krisenmanagement gefordert. „Wir brauchen auch eine zentrale Stelle zur Koordinierung der Aktivitäten der einzelnen Gesundheitsämter“, sagte der Chef der Bundesärztekammer beim Deutschen Ärztetag in Berlin. Das Robert Koch-Institut (RKI) könnte einer solchen Bundesbehörde zuarbeiten, sollte aber nicht selbst diese Rolle ausfüllen. Vielmehr brauche das RKI ein „Upgrade“ zu einer echten Infektionsschutzbehörde wie in den USA in Unabhängigkeit vom Bundesgesundheitsministerium.
Gebraucht würden generell bessere Gesundheitsinformationen, forderte Reinhardt auch mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP. „Nie war die Vermittlung von Gesundheitskompetenz in der Allgemeinbevölkerung so wichtig wie in der Pandemie.“ Dies gelte ebenso darüber hinaus, auch um Antworten auf falsche Informationen in den sozialen Medien zu geben.
Berliner Charité: Angespannte Lage auf Intensivstationen
Angesichts stark steigender Corona-Neuinfektionen warnt die Berliner Charité vor einer Überlastung der Intensivstationen. Die Zahl der Patienten sei in den vergangenen Tagen merklich gestiegen. Rufe nach einer Wiedereinführung der Freihaltequoten für Intensivbetten werden laut.
Kanzleramtschef Braun offen für Gespräche mit Ländern
Kanzleramtschef Helge Braun hat sich grundsätzlich zu Beratungen mit den Bundesländern bereit erklärt, wenn diese Gesprächsbedarf zur Bekämpfung der Corona-Pandemie hätten. Er sie offen dafür, sagt der CDU-Politiker der Nachrichtenagentur Reuters. Zuvor hatte er den Beschluss der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP kritisiert, die epidemische Lage nicht zu verlängern und den Instrumentenkasten der Pandemiebekämpfung für Länder und Kommunen zu reduzieren. Diese müssten auf die Entwicklung reagieren können. Braun hatte sich allerdings deutlich gegen erneute Schulschließungen und Lockdowns ausgesprochen.
Thailand: Geimpfte Touristen dürfen wieder einreisen
Zum ersten Mal seit 18 Monaten hat Thailand seine Grenzen für vollständig geimpfte Urlauber aus dem Ausland wieder geöffnet. An den Flughäfen der Hauptstadt Bangkok und der Ferieninsel Phuket trafen bereits die ersten Urlauber ein. Der Betreiber der internationalen Flughäfen, Airports of Thailand, rechnet für den ersten Tag allein in Bangkok mit der Ankunft von 30.000 Passagieren.
Zugelassen sind vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Touristen aus insgesamt 60 sogenannten Niedrigrisikoländern. Dazu zählen neben Deutschland und mehreren anderen EU-Ländern die USA, Großbritannien und China. Statt einer mindestens siebentägigen Hotelquarantäne müssen sie nach der Landung nur noch einen PCR-Test vornehmen lassen und das Ergebnis in einem von der Regierung dafür registrierten Hotel abwarten.
US-Universität: Mehr als fünf Millionen Corona-Tote weltweit
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind weltweit mehr als fünf Millionen Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor, die die Hochschule veröffentlichte. Die Schwelle von vier Millionen Corona-Toten weltweit war Anfang Juli überschritten worden. Nach den Daten der US-Forscher liegt die Zahl der bestätigten Infektionen inzwischen bei mehr als 246 Millionen Fällen. Experten gehen bei Infektionen und Todesfällen rund um den Globus zugleich von einer hohen Dunkelziffer aus. Die Webseite der Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt einen etwas höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen auch wieder zeitweise nach unten korrigiert. Nach Angaben der WHO von Freitag gab es bisher 4,98 Millionen bestätigte Todesfälle und rund 245 Millionen bekannte Infektionen.
Südkorea lockert Beschränkungen
Südkorea hat seine Corona-Beschränkungen gelockert. Nun dürfen sich wieder größere Gruppen als bisher treffen, Restaurants können länger geöffnet bleiben. Die Behörden erklärten, man hoffe, mit diesem Schritt der Normalität ein Stückchen näher zu kommen. In der Region um die Hauptstadt Seoul galten seit Juli die strengsten Regeln, erste Lockerungen traten Mitte Oktober in Kraft. Nun können in der Hauptstadt bis zu zehn Menschen wieder zu privaten Treffen zusammenkommen, in anderen Regionen sind es zwölf. Der Impfstatus der Teilnehmer spielt dabei keine Rolle. Restaurants dürfen wieder rund um die Uhr geöffnet bleiben, statt um 22 Uhr zu schließen. Für Clubs dagegen gilt weiterhin um Mitternacht eine Sperrstunde.
Um Sporthallen zu nutzen oder Patienten in Krankenhäusern zu besuchen, müssen die Menschen Smartphone-Apps oder von den Gesundheitsbehörden ausgestellte Dokumente vorlegen, die belegen, dass sie vollständig geimpft sind oder innerhalb von 48 Stunden negativ auf das Virus getestet wurden. Die Höchstzahl der Teilnehmer an politischen Kundgebungen oder gesellschaftlichen Veranstaltungen wie Ausstellungen oder Hochzeiten wurde auf 499 Menschen angehoben, wenn alle Teilnehmer vollständig geimpft sind. Größere Menschenansammlungen sind auch im Profisport erlaubt.
Sieben-Tage-Inzidenz steigt in Thüringen auf 307,1
Die Corona-Inzidenz nimmt in Thüringen weiter zu. Laut Robert Koch-Institut (RKI) kletterte die Sieben-Tage-Inzidenz auf 307,1. Das ist der höchste Wert aller Bundesländer. Gestern hatte der Wert bei 304,1 gelegen und am Samstag bei 298,2. Die Zahl gibt an, wie viele registrierte Neuinfektionen es je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gegeben hat. Es wurden 319 neue Fälle gemeldet. Im Vergleich: Bundesweit gibt das RKI momentan eine Sieben-Tage-Inzidenz von 154,8 an.
Den höchsten Wert aller Regionen in Thüringen wies der Landkreis Sonneberg auf mit 487,3. Auch das Altenburger Land lag mit 453,8 über der 400er-Marke ebenso wie der Landkreis Gotha mit 402,8. Laut RKI wurde ein neuer Todesfall gemeldet. Seit Beginn der Pandemie sind im Freistaat 4510 Menschen im Zusammenhang mit Corona gestorben.
Ryanair: Erster Quartalsgewinn seit Pandemie-Beginn
Der irische Billigflieger Ryanair hat erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder einen Quartalsgewinn erzielt. Nach einem Verlust von 225,5 Millionen Euro im Vergleichszeitraum stand nun für die Monate Juli bis September ein Gewinn von 225 Millionen Euro, wie die Airline in Dublin mitteilte. In den vergangenen Wochen hätten Kunden verstärkt Tickets gebucht. Das Management rechnet damit, dass diese Dynamik auch bis Ostern und Sommer kommenden Jahres anhält.
Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Sachsen bei 291,6
Das Corona-Infektionsgeschehen in Sachsen verschärft sich weiter. Das Robert Koch-Institut (RKI) wies für den Freistaat eine Sieben-Tages-Inzidenz von 291,6 aus. Gestern hatte die Inzidenz noch bei 276,8 gelegen und am Samstag bei 266,4. Der Wert gibt an, wie viele neue Infektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche gemeldet wurden. Das ist nach Thüringen der zweithöchste Wert aller Bundesländer.
Negativ-Spitzenreiter unter den 13 sächsischen Regionen ist weiterhin der Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit einem Wert von 453,2 – gefolgt vom Landkreis Meißen mit einer Inzidenz von 397,3. Den mit Abstand niedrigsten Wert weist die Stadt Leipzig aus. Doch auch dort stieg die Inzidenz von 133,2 gestern auf 140,8 heute an. Neue Todesfälle wurden laut RKI nicht gemeldet. Seit Beginn der Pandemie sind in Sachsen 10.324 Menschen im Zusammenhang mit Corona gestorben.
Sänger Jon Bon Jovi mit Corona infiziert
US-Sänger Jon Bon Jovi ist mit dem Coronavirus infiziert – ein in Miami Beach geplantes Konzert wurde nun wegen der Infektion abgesagt. Der 59-Jährige habe sich laut US-Medien trotz Impfung mit dem Coronavirus infiziert. Der Sender NBC News zitierte demnach seinen Sprecher, laut dem der Sänger komplett geimpft sei und es ihm gut gehe. Für Bon Jovis Band ist es nicht der erste Corona-Fall: Keyboarder David Bryan hatte bereits zu Beginn der Pandemie, im März 2020, seine Infektion bekanntgegeben.
Der 59-jährige Sänger Jon Bon Jovi musste wegen einer Corona-Infektion ein geplantes Konzert in Florida absagen.
Israel öffnet Grenzen für geimpfte Touristen
Von heute an sind Reisen nach Israel zu touristischen Zwecken für Geimpfte wieder möglich – allerdings mit Auflagen. So müssen Reisende zwingend doppelt geimpft oder genesen sein. Und ungeimpfte Kinder dürfen nicht ins Land.
Ärztepräsident Reinhardt: Bei steigenden Corona-Infektionen mehr 2G
Ärztepräsident Klaus Reinhardt plädiert für eine Reaktion auf die steigenden Corona-Infektionszahlen. Im gemeinsamen „Morgenmagazin“ von ARD und ZDF sprach sich Reinhardt dafür aus, bei einem weiteren Anschwellen der vierten Welle mehr Bereiche des öffentlichen Lebens wie die Gastronomie und Museen mit einer 2G-Regel zu versehen und nur für Geimpfte und Genesene zuzulassen. Für den Arbeitsplatz könne er sich vorstellen, wie in Italien und Österreich eine 3G-Regelung vorzusehen, die eine Impfung, einen Genesenennachweis oder einen aktuellen negativen Test vorsieht. „In jedem Fall müssen wir einen Weg finden, der mit etwas mehr Kontrolle verbunden ist“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer.
Auch sprach er sich dafür aus, in Altenheimen „sehr intensiv“ weiter zu testen. Eine Impfpflicht für Pflegekräfte indes lehnte er ab. „Jeder Mensch sollte diese Entscheidung selbst fällen können“, sagte Reinhardt. Allerdings sei es „nur angemessen und auch gerecht“, wenn Ungeimpfte die Konsequenzen für ihre Entscheidung tragen.
Shanghai Disneyland testet 33.000 Menschen
Nach einem mutmaßlichen Corona-Fall im Disneyland in Shanghai sind mehr als 30.000 Menschen auf das Virus getestet worden. Alle Tests seien negativ ausgefallen, meldete die Stadt. Der Freizeitpark hatte am Sonntagabend abrupt geschlossen, während Polizei und medizinische Hilfsteams anrückten, um Massentests vorzunehmen. Die Parkleitung teilte mit, heute und morgen bleibe die Anlage geschlossen.
Örtliche Medien berichteten, ein Mensch, der in der nahe gelegenen Stadt Hangzhou positiv auf das Coronavirus getestet worden sei, habe am Samstag Disneyland besucht. Am Sonntagabend saßen daraufhin Zehntausende Besucher stundenlang im Vergnügungspark fest, während sie auf ihre Testergebnisse warteten.
Die chinesischen Behörden haben es sich zum Ziel gesetzt, bei einem Verdachtsfall die Übertragungskette des Virus so schnell wie möglich zu unterbrechen. Mit einer strengen Quarantäne soll die Zahl der lokal übertragenen Fälle auf Null reduziert werden.
RKI: 9658 Corona-Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 9658 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 3085 mehr als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 154,8 von 149,4 am Vortag. Vor einer Woche lag sie bei 110,1. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
23 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 95.752. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,6 Millionen Corona-Tests positiv aus.
Extra-Kantinenbereiche für Geimpfte und Genesene
Die Konzerne Bayer, E.on und Alltours werden künftig geimpften und von Corona genesenen Kollegen und Kolleginnen eigene Kantinenbereiche oder eigene Cafeterias anbieten. Das berichtet die Düsseldorfer „Rheinische Post“. In diesen Sonderbereichen dürften Beschäftigte ungezwungen zusammensitzen, während diejenigen, die sich nicht impfen ließen oder keine Auskunft über ihren Impfstatus geben wollten, weiterhin mit Abstandsregeln, Masken und Trennwänden beim Essen leben müssten. Der Versicherungskonzern Ergo prüfe nach eigenen Angaben eine vergleichbare Regelung. Bei Bayer gebe es mehrere Pilotprojekte für Kantinenbereiche nur für Geimpfte und Genesene. Alle Firmen betonten, dass Nicht-Geimpfte weiterhin einen Zugang zu ihren Kantinen hätten.
Grünen-Gesundheitsexperte kritisiert Ärzte für schleppende Impfungen
Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen gibt den niedergelassenen Ärzten eine Mitschuld am schleppenden Verlauf der Erst- und Auffrischimpfungen. „Nach der Schließung der meisten Impfzentren erfüllen die Praxen die in sie gesetzten Erwartungen erkennbar nicht, weder bei den Erst- noch bei den Booster-Impfungen“, sagt Dahmen dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Das Tempo reiche nicht aus. Die Kassenärztlichen Vereinigungen könnten sich mit dem Hinweis aus der Verantwortung ziehen, sie seien dafür nicht zuständig, dass die Menschen zum Impfen in die Praxis kämen. Wenn es dort nicht schnell genug gehe, müsse man an anderen Stellen, wie beispielsweise in Apotheken, impfen lassen.
Australische Grenzen nach fast 600 Tagen wieder geöffnet
Australien hat seine internationalen Grenzen nach fast 600 Tagen Schließung wegen der Corona-Pandemie wieder geöffnet. Am Flughafen der Metropole Sydney kam es schon in den frühen Morgenstunden zu emotionale Szenen, teils unter Tränen nahmen Angehörige ihre ankommenden Familienmitglieder in die Arme. Australien hatte am 20. März vergangenen Jahres eine der härtesten Grenzregelungen der Welt wegen der Corona-Pandemie eingeführt. Fast alle Reisen in das Land wurden gestoppt.
Spahn: Länder sollen Impfzentren wieder startklar machen
Angesichts stark steigender Corona-Zahlen fordert der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Länder auf, ihre Impfzentren wieder zu öffnen. „Um möglichst vielen möglichst schnell eine Auffrischungsimpfung zu ermöglichen, sollten die Länder die Impfzentren, die sie seit Ende September in Standby bereithalten, nun wieder startbereit machen“, sagte er der „Rheinischen Post“. Zudem riet Spahn dazu, in einem ersten Schritt alle Menschen über 60 schriftlich zur Impfung einzuladen. „Das hat bei den Erstimpfungen auch gut geklappt.“ Hintergrund ist, dass mehr Menschen eine Auffrischungsimpfung – die Booster-Impfung – gegen die nachlassende Wirkung des Impfstoffs wahrnehmen sollen.
Maskenpflicht am Sitzplatz in Schleswig-Holsteins Schulen endet
An den Schulen in Schleswig-Holstein gilt seit heute keine Maskenpflicht mehr am Sitzplatz. Für nicht geimpfte und nicht genesene Kinder und Jugendliche bleibe die Testpflicht bestehen, hatte Ministerpräsident Daniel Günther am Dienstag in Kiel angekündigt. „Wir bitten herzlich darum, dass alle verantwortungsbewusst mit dem Schritt umgehen.“ Sollte es in einer Lerngruppe zu einer Infektion kommen, gelte dort für fünf Tage eine tägliche Testpflicht und eine Maskenpflicht.
In Österreich tritt die 3G-Regel am Arbeitsplatz in Kraft
Im Kampf gegen die vierte Corona-Welle müssen in Österreich bis auf Weiteres fast alle Arbeitnehmer nachweisen, ob sie geimpft, genesen oder getestet sind. Die entsprechende Regelung tritt heute in Kraft. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, sich entsprechende Dokumente vorlegen zu lassen.