Sieben-Tage-Inzidenz bei 213,7 – Höchster Wert seit Pandemie-Beginn

Sieben-Tage-Inzidenz bei 213,7 – Höchster Wert seit Pandemie-Beginn

9. November 2021 Aus Von mvp-web

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen und hat den zweiten Tag in Folge einen Höchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 213,7 an. Bereits am Montag hatte es mit 201,1 einen Rekord bei den tagesaktuell vom RKI berichteten Inzidenzen gegeben.

Vor einer Woche hatte der Wert bei 153,7 (Vormonat: 64,4) gelegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 21.832 Corona-Neuinfektionen. Am Freitag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit 37.120 einen Rekordwert seit Beginn der Pandemie erreicht. Vor genau einer Woche hatte der Wert bei 10.813 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 169 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 81 Todesfälle. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Montag mit 3,93 an (Freitag: 3,91).

Viel Kritik an Corona-Gesetzesentwurf der Ampel-Parteien

05.20 Uhr: Der Gesetzentwurf der Ampel-Parteien zur Bekämpfung der Corona-Pandemie stößt auf viel Kritik. So lehnt die CSU-Bundestagsfraktion die Pläne ab, auch der Deutsche Städtetag und die Sozialverbände weisen auf Versäumnisse hin. Die Hausärzte warnten angesichts der hohen Infektionszahlen dagegen vor Panikmache und Verunsicherung. Nach einem Gesetzesentwurf von SPD, FDP und Grünen sollen die drastisch steigenden Corona-Zahlen unter anderem durch die Rückkehr zu kostenlosen Corona-Schnelltests, 3G am Arbeitsplatz und finanziellen Hilfen für Kliniken eingedämmt werden.

Der Deutsche Städtetag kritisierte, dass mit dem vorgelegten Entwurf die Chance vertan worden sei, die 2G-Regel im Freizeitbereich bundesweit einzuführen. “Ohne Piks sollte der Besuch im Fitnesscenter, im Club oder Kino tabu sein”, forderte der Vorsitzende Helmut Dedy in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Auch die Sozialverbände vermissen Regelungen: “Nur die tägliche Testpflicht für alle in der Pflege kann die anschwellende Corona-Infektionswelle in Heimen jetzt noch brechen”, sagte die Präsidentin des VdK-Sozialverbands, Verena Bentele, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Patientenschützer macht Druck bei kostenlosen “Bürgertests”

Dienstag, 9. November, 04.20 Uhr: Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat dazu aufgerufen, die Pläne für eine Rückkehr zu kostenlosen sogenannten Bürgertests so schnell wie möglich umzusetzen. “Wenn jetzt nichts geschieht, fällt ein weiteres gemeinsames Weihnachtsfest der Pandemie zum Opfer”, sagte Vorstand Eugen Brysch. Die Rückkehr zu den Bürgertests sei überfällig, um das Virus effizient zu enttarnen. Die entsprechende Verordnung lasse auf sich warten, kritisierte Brysch. “Wieder verspielt Deutschland wertvolle Zeit.” Der amtierenden Bundesregierung müsse klar sein, dass eine Wiederbelebung der erforderlichen Teststrukturen Wochen dauern werde.

Vertreter der voraussichtlichen künftigen Ampel-Koalition hatten am Montag deutlich gemacht, dass sie eine Wiedereinführung der kostenfreien Schnelltests für alle planen. Nach Angaben des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) laufen darüber mit den Ampel-Vertretern derzeit Gespräche. Seit dem 11. Oktober gibt es die kostenfreien Schnelltests nur noch für bestimmte Gruppen, die sich nicht impfen lassen können, etwa Kinder unter 12 Jahren.

Bayern: Seit Mitternacht schärfere Corona-Regeln in Kraft

Dienstag, 9. November, 02.00 Uhr: Angesichts drastisch gestiegener Infektionszahlen gelten in ganz Bayern seit Mitternacht schärfere Corona-Regeln. Dazu gehört die Testpflicht am Arbeitsplatz für Beschäftigte von Betrieben mit mehr als zehn Mitarbeitern und der weitgehende Ausschluss von Ungeimpften bei öffentlichen Veranstaltungen (2G). Öffentliche Veranstaltungen wie Kongresse, Messen, aber auch Sport- und Freizeitangebote unterliegen nun ebenfalls der 2G-Regel. Das heißt, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zugang haben – und Kinder unter zwölf Jahren für die es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt. Ungeimpfte über zwölf Jahren dürfen also auch mit negativem Schnell- oder PCR-Test nicht mehr zum Sport oder anderen Freizeitbeschäftigungen wie Kino, Theater, Schwimmbad oder Seilbahn – sofern diese nicht unter freiem Himmel stattfinden. Der Freistaat werde prüfen, ob die 2G-Regelung noch ausgeweitet werden muss, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit.