Hansa Rostock verpasst Sieg gegen 1860 München

17. Oktober 2020 Aus Von mvp-web
Stand: 17.10.2020 16:03 Uhr

Hansa Rostock hat im Top-Spiel der Dritten Liga eine couragierte Leistung gezeigt und war dem Sieg nahe. Am Ende trennten sich beide Teams nach einem intensiven Schlagabtausch 1:1. Bentley Baxter Bahn traf für Hansa zum Ausgleich.

von Thorsten Schettle

Die Corona-Zeiten werden wieder härter, und in vielen Stadien bleiben die Zuschauerränge inzwischen wieder leer. Im Ostseestadion herrschte hingegen am Samstagnachmittag über weite Strecken ein hoher Lautstärkepegel. Das 1:1 (0:1) im Top-Spiel der Dritten Liga zwischen Hansa Rostock und dem TSV 1860 München sahen 7.500 Zuschauer. Dass eine engagierte Leistung der Mecklenburger nicht mit einem Sieg gekrönt wurde, hatte auch mit einer Portion Pech zu tun. Einem vermeintlichen Treffer von Pascal Breier wurde die Anerkennung verwehrt. Bentley Baxter Bahn war zuvor der verdiente Ausgleich gegen den Tabellenführer gelungen.

„In der ersten Halbzeit hatten wir zu viele Ballverluste, da war es ein hektisches Spiel“, monierte Hansa-Trainer Jens Härtel anschließend, lobte dann aber auch: „Mit dem Tor, das wir machen, war es ein Spiel, in dem wir richtig drin waren.“

Kalte Dusche durch Erdmann vor der Pause

Während Hansa in der Vorwoche aus dem Westen der Republik beim Aufsteiger SC Verl drei Punkte entführt hatte, zehren die Sechziger in dieser Saison nicht zuletzt von ihren guten Erfahrungen mit Clubs aus dem Norden. Bereits gegen den SV Meppen als auch gegen den VfB Lübeck sammelten die Sechziger bereits Punkte ein. Rostocks Trainer Jens Härtel musste im Vergleich zur Partie in Verl auf Verteidiger Damian Roßbach (Rotsperre) und Lukas Scherff (Muskelfaserriss) verzichten.

Trotz der Umstellungen, Max Reinthaler und Luca Horn rückten in die Startelf, war Hansa von Beginn an gut in der Partie. Zwar hatten die Gäste durch Stefan Lex (13.) die erste gefährliche Aktion, doch in der Folgezeit lag eher ein Rostocker Treffer in der Luft. Die beste Chance der Hausherren hatte Maurice Litka, der sich energisch in den Strafraum gekämpft hatte, dann aber bei seinem Abschluss geblockt wurde (17.). Auch der Nachschuss von Horn blieb erfolglos. Beinahe eine habe Stunde war gespielt, als Breier den Ball über das Tor setzte. Die kalte Dusche folgte kurz vor der Pause – ausgerechnet durch einen Ex-Rostocker: Nach einer Ecke stieg Dennis Erdmann am höchsten und köpfte zur 1:0-Führung für den TSV ein.

Breiers Ball nicht im Tor – oder doch?

Dass die Hansa-Offensive in dieser Saison womöglich einen Qualitätssprung vollzogen hat, dokumentierte der schnelle Ausgleich. Keine fünf Minuten nach dem Seitenwechsel vollendete Bahn einen glänzenden Spielzug der Hanseaten zum Ausgleich: Nico Neidhart hatte den Ball nach innen gebracht und der gebürtige Hamburger mit dem Innenrist flach ins rechte Eck getroffen. Hansa erhöhte anschließend weiter den Druck und hätte sogar schon wenig später durch Breier den zweiten Treffer nachlegen können (63.).

Eine Viertelstunde vor dem Ende kochten die Emotionen kurzzeitig hoch: Breier nutzte einen missglückten Abwehrversuch von 1860-Keeper Marco Hiller und brachte den Ball in Richtung Tor. Dort kratzte Dennis Dressel diesen von der Linie – oder erfolgte die Rettungstat doch dahinter? Darüber hinaus schien ein Münchner Akteur zuvor sogar noch mit der Hand am Ball gewesen zu sein. Schiedsrichter Konrad Oldhafer beriet sich lange mit seinen Assistenten, entschied dann aber zum Entsetzen der Hausherren doch auf Weiterspielen. Nach einer Gelb-Roten Karte für Philipp Steinhart agierten die Gäste schließlich in der Schlussphase in Unterzahl. Hansa kam noch zu zwei guten Chancen, doch auch die kurz zuvor eingewechselten Korbinian Vollmann und Nik Omladic konnten den Ball nicht mehr im Tor unterbringen.

Tore:

  • 0:1 Erdmann (43.)
  • 1:1 B.B. Bahn (51.)

Hansa Rostock: Kolke – Sonnenberg, Reinthaler, Riedel – Neidhart, Löhmannsröben (83. Rother), B.B. Bahn, Horn (90. Vollmann) – Litka (83. Omladic), Verhoek, Breier
1860 München: Hiller – Willsch, Moll, Salger, P. Steinhart – Wein (41. Erdmann) – Neudecker, Tallig, Dressel, Lex (84. Greilinger) – Mölders
Zuschauer: 7500