3946 neue Fälle – Ursprung der Infektion bleibt in den allermeisten Fällen unbekannt
18. Oktober 2020
Topmeldungen zum Coronavirus
- 3946 Neuinfektionen – Gesundheitsämter haben massive Probleme bei der Nachverfolgung (20.40 Uhr)
- Bundespräsident Steinmeier: Auch zweiter Corona-Test fällt negativ aus (18.05 Uhr)
- Corona-Ausbruch auf Hochzeit im Saarland: 230 Gäste müssen in Quarantäne (17.47 Uhr)
- Mitten im Hotspot: „Querdenker“ demonstrieren in Dortmund – viele ohne Maske (17.14 Uhr)
3946 Neuinfektionen in Deutschland – Gesundheitsämter haben massive Probleme bei der Nachverfolgung
20.40 Uhr: Die Gesundheitsämter melden 3946 neue Corona-Fälle in Deutschland, 11 weitere Menschen starben an den Folgen der Erkrankung. Dabei meldeten vier Bundesländer an diesem Sonntag keine aktuellen Fallzahlen: Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Insgesamt haben sich 362.779 Personen in Deutschland bisher mit dem Virus infiziert, rund 291.900 sind inzwischen wieder genesen.
Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 362.779, 9744 Todesfälle
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 60.039 (+674), 1.932 Todesfälle (+4)
- Bayern: 78.187 (+0), 2.711 Todesfälle (+0)*
- Berlin: 21.428 (+302), 241 Todesfälle (+2)
- Brandenburg: 5.629 (+113), 180 Todesfälle (+1)
- Bremen: 3.589 (+28), 62 Todesfälle (+0)
- Hamburg: 9.908 (+162), 241 Todesfälle (+0)
- Hessen: 25.440 (+407), 573 Todesfälle (+1)
- Mecklenburg-Vorpommern: 1.712 (+26), 21 Todesfälle (+1)
- Niedersachsen: 25.835 (+382), 712 Todesfälle (+1)
- Nordrhein-Westfalen: 89.680 (+1.477), 1.943 Todesfälle (+0)
- Rheinland-Pfalz: 13.642 (+284), 263 Todesfälle (+0)
- Saarland: 4.451 (+39), 177 Todesfälle (+0)
- Sachsen: 9.595 (+0), 255 Todesfälle (+0)*
- Sachsen-Anhalt: 3.137 (+0), 71 Todesfälle (+0)*
- Schleswig-Holstein: 5.626 (+0), 163 Todesfälle (+0)*
- Thüringen: 4.881 (+88), 199 Todesfälle (+1)
*Diese Länder haben heute keine aktuellen Fallzahlen gemeldet
Gesamt (Stand 18.10., 21.02 Uhr): 362.779 (9744 Todesfälle)
Vortag (Stand 17.10., 20.02 Uhr): 358.833 (9733 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 291.900
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 61.135 (+2.035)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 18.10.) 1,44 (Vortag: 1,40)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 769 (+39)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 354 (+9)
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Sonntag bei 1,44 (Vortag: 1,40). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet je weils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Brisant sind die steigenden Infektionszahlen besonders mit Blick auf die Probleme bei der Nachverfolgung der Infektionsketten. Nach einem Bericht der „FAZ“ zufolge erfahre das Robert-Koch-Institut in weniger als 30 Prozent der Infektionen den Ursprung einer Ansteckung. Das bestätigte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums dem Blatt. Grund sollen die überforderten Gesundheitsämter sein.
Laut einer Umfrage der Zeitung soll die Situation in Bayern besonders dramatisch sein. Hier sollen zuletzt 80 Prozent der Ansteckungsorte unbekannt geblieben sein. Hinzu kommt, dass von den ermittelten 20 Prozent jeder zweite sich im September und Anfang Oktober zu Hause ansteckte.
In Hessen ließen sich in der vergangenen Woche 38,8 Prozent aller Neuinfektionen zurückverfolgen. In Thüringen lag der Wert immerhin bei 44,6 Prozent. Während sich in Baden-Württemberg Mitte September noch 43,9 Prozent der Corona-Infektionen zuordnen ließen, lag der Wert dort in der zweiten Oktoberwoche nur noch bei knapp 20 Prozent.
Gesundheitsminister Jens Spahn betonte diese Woche auf der Bundespressekonferenz, dass die Nachverfolgung der Infektionen nach wie vor eines der größten Probleme der Pandemie in Deutschland sei.
Corona in Pflegeheim in Freital: Zwölf Soldaten helfen ab Dienstag
20.37 Uhr: Nach mehreren Coronafällen in einem Pflegeheim in Freital werden dort bald Bundeswehrsoldaten eingesetzt. Ein Amtshilfeantrag der Landkreisverwaltung an die Bundeswehr sei kurzfristig genehmigt worden, teilte das Landratsamt in Pirna am Sonntag mit. Von Dienstag an würden zwölf Soldaten im Schichtbetrieb die Einrichtung unterstützen. Welche Aufgabe die Soldaten übernehmen, wurde nicht mitgeteilt.
In dem Pflegeheim waren am Samstag ein Bewohner und fünf Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Insgesamt sind dort nun sechs Bewohner und sieben Mitarbeiter betroffen.
Angesichts der verschärften Corona-Lage hatte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer das Hilfsangebot der Bundeswehr bekräftigt. „Die Zahl der Amtshilfeanträge an die Bundeswehr nimmt gerade spürbar zu. Wir können helfen“, erklärte die CDU-Politikerin am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. „So, wie es der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert, sollten jetzt alle Kräfte genutzt werden, um einen Lockdown zu vermeiden. Die Bundeswehr steht bereit, um in dieser kritischen Situation die Kommunen und Länder zu unterstützen!“
Bundespräsident Steinmeier: Auch zweiter Corona-Test fällt negativ aus
18.05 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich in Quarantäne begeben, nachdem einer seiner Personenschützer positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Ein erster Test bei Steinmeier fiel negativ aus, wie eine Sprecherin des Bundespräsidialamtes am Samstag mitteilte. Dieses Ergebnis eines Schnelltests wurde dann durch einen sogenannten PCR-Test validiert – am Sonntag lag auch in diesem Verfahren ein negatives Ergebnis vor, wie die Sprecherin sagte. PCR-Tests sind genauer als Schnelltests. Steinmeier bleibe in Selbstquarantäne, in den kommenden Tagen soll er erneut getestet werden.
Der Bundespräsident befinde sich in seiner Dienstvilla in Berlin-Dahlem. Bei dem Personenschützer aus dem Kommando des Bundeskriminalamtes handele es sich um eine Kontaktperson ersten Grades des Bundespräsidenten.
Corona-Ausbruch auf Hochzeit im Saarland: 230 Gäste müssen in Quarantäne
17.47 Uhr: Immer wieder sind private Feiern der Auslöser für Corona-Ausbrüche. Das gilt nun auch für eine Hochzeitsfeier in Großrosseln im Saarland. Wie die „Bild“ berichtet, müssen dort 230 Gäste bis 25. Oktober in Quarantäne. Nach Informationen der Zeitung wurde der Corona-Fall erste eine Woche später, am vergangenen Freitag, bemerkt. Die Hygiene-Regeln sollen laut des Hallenbetreibers, bei dem die Feier stattfand, eingehalten worden sein, berichtet das Blatt.
„Die Zusammenarbeit mit dem Veranstalter läuft sehr gut. Dem Gesundheitsamt wurde eine Beherbergungsliste ausgehändigt. Beim Abtelefonieren der Kontaktpersonen wurde deutlich, dass die allermeisten Gäste bereits durch das Hochzeitspaar informiert wurden und schon Bescheid wussten.“, erklärte Lars Weber, Pressesprecher vom Regionalverband Saarbrücken, in der „Bild“.
Nach den damals geltenden Corona-Verordnungen war die Anzahl der Gäste erlaubt, sogar bis zu 450 Menschen wären zu dieser Zeit in geschlossenen Räumen im Saarland erlaubt gewesen.
Wegen der steigenden Infektionszahlen sind seit Sonntag jedoch nur noch zehn Personen auf privaten Feiern im Saarland erlaubt.