++ Bund organisiert mehr BioNTech ++
8. Dezember 2021Der Bund hat zur Beschleunigung der Corona-Impfungen drei Millionen zusätzliche Impfdosen von BioNTech organisiert. 973.000 Menschen haben gestern in Deutschland eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten.
- NRW: Kinder-Schutzimpfung ab 17. Dezember
- Omikron-Variante in 57 Ländern
- Bund organisiert drei Millionen Dosen BioNTech zusätzlich
- 18,7 Prozent sind in Deutschland geboostert
- Südkoreas Zahlen hoch wie nie
- RKI meldet 69.601 Neuinfektionen
- UN-Chef Guterres in Quarantäne
Mehr als 200 Millionen vollständige Impfungen in den USA
In den USA sind bislang mehr als 200 Millionen Menschen vollständig geimpft. Das teilt die Seuchenbehörde CDC mit. Insgesamt seien über 475 Millionen Dosen verabreicht worden. Mehr als 237 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben rund 328 Millionen Menschen. Eine Auffrischungsimpfung haben rund 49 Millionen Personen erhalten.
Johnson kündigt schärfere Maßnahmen für England an
Der britische Premierminister Boris Johnson hat eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen in England angekündigt. „Es ist zunehmend klar geworden, dass Omikron sich sehr viel schneller ausbreitet als die Delta-Variante“, sagte er bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in der Londoner Downing Street.
In Großbritannien wurden Johnson zufolge bisher durch Genom-Sequenzierung bereits 568 Omikron-Fälle bestätigt. Die Maßnahmen sehen unter anderem die Aufforderung zum Home-Office vor, zudem eine Maskenpflicht für Theater und andere Veranstaltungen sowie die Pflicht zum Vorlegen eines Immunitätsnachweises oder eines negativen Testergebnisses beim Einlass zu Großveranstaltungen und Nachtclubs. Die Regelungen sollen im Laufe der kommenden Woche schrittweise in Kraft treten.
Eigentlich wollte Johnson eine Rückkehr zu Corona-Maßnahmen nach deren fast vollständiger Aufhebung zum „Freedom Day“ am 19. Juli unbedingt vermeiden. Der Tory-Politiker hatte die schrittweisen Lockerungen stets als „vorsichtig, aber unumkehrbar“ bezeichnet. Später schuf er sich jedoch mit Plan B eine Hintertür. Dessen Umsetzung kommt nun zu einem heiklen Zeitpunkt. Johnson steht wegen Berichten über eine Weihnachtsparty seiner Mitarbeiter während des Lockdowns im vergangenen Jahr unter Druck.
Fauci erwartet Neudefinition von „vollständig geimpft“
Der US-Immunologe Anthony Fauci erwartet eine baldige Änderung der Definition, wer in den USA als vollständig gegen Corona geimpft gilt. „Es wird eine Frage des Wann und nicht des Ob sein“, sagte der Immunologe dem Sender CNN. Es werde niemand bestreiten, dass es für einen optimalen Schutz eine dritte Spritze brauche – unabhängig von der Definition, sagte Fauci.
Nach Angaben der Impfstoffhersteller BioNTech/Pfizer sind für einen ausreichenden Schutz vor der Omikron-Variante drei Dosen ihres Produktes nötig. Ersten Labordaten zufolge schützten zwei Dosen nicht ausreichend vor einer Infektion mit der kürzlich entdeckten Variante, hieß es. Sie gehen allerdings davon aus, dass der Schutz vor einer schweren Erkrankung weiterhin gegeben ist. Diese Nachrichten der Herstellern ließen ihn ein wenig aufatmen, sagte Fauci, der auch den US-Präsidenten berät.
Krankenhäusern in Warschau gehen Beatmungsgeräte aus
In den städtischen Krankenhäusern von Warschau werden die Beatmungsgeräte für Covid-19-Patienten knapp. Eine Sprecherin des Rathauses der polnischen Hauptstadt sprach von einem „beunruhigenden Zeichen“. Neun Beatmungsgeräte hätten aus anderen Stationen beschafft werden müssen, da alle 104 Geräte für Corona-Patienten belegt seien. Die meisten Patienten waren der Sprecherin zufolge ungeimpft.
Die Angaben bezogen sich nur auf städtische Einrichtungen, zu Universitätskrankenhäusern und anderen Kliniken konnte die Sprecherin keine Angaben machen. Polen weist eine hohe Infektionsrate und zugleich eine vergleichsweise niedrige Impfquote auf. Vollständig geimpft sind nur rund 54 Prozent der Bevölkerung.
Dänemark verschärft Corona-Maßnahmen
Dänemark wird erneut Beschränkungen verhängen, um die schnelle Ausbreitung der neuen Omikron-Variante einzudämmen. Das kündigte Premierministerin Mette Frederiksen in Kopenhagen an. Dazu gehören die Schließung der Grundschulen ab dem 15. Dezember. Restaurants und Bars sollen ab Freitag um Mitternacht zu machen. Frederiksen forderte die Dänen zudem auf, im Home Office zu arbeiten und Zusammenkünfte wie Weihnachtsfeiern abzusagen.
„Wir halten es weiterhin für möglich, große Teile der dänischen Gesellschaft offen zu halten“, sagte Frederiksen. Sie hat wiederholt gesagt, die Regierung werde alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Wiedereinführung von Beschränkungen zu vermeiden. In den letzten Wochen hatte Dänemark jedoch einen dramatischen Anstieg von Neuinfektionen verzeichnet. Krankenhauseinweisungen und Todesfälle sind aber momentan noch deutlich unter den Höchstständen von vor rund einem Jahr.
WHO: Omikron-Variante in 57 Ländern
Die Omikron-Variante ist bereits in mindestens 57 Ländern nachgewiesen worden. Das berichtete der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, in Genf. Omikron werde noch darüber hinaus vordringen und könnte einen großen Einfluss auf den gesamten Verlauf der Corona-Pandemie nehmen, warnte Adhanom. Daten aus Südafrika legten nahe, dass es ein erhöhtes Risiko für eine Wiederinfektion mit Omikron gebe. Wissenschaftler müssten weitere Erkenntnisse über Omikron sammeln und auswerten. Die Länder müssten die Ausbreitung von Omikron stärker überwachen und mehr testen.
Die Zahl der Omikron-Infektionen steige in Südafrika stark, aber es sei zu früh zu sagen, ob sich das Virus in anderen Weltregionen ähnlich ausbreite. „In Südafrika steigen die Omikron-Fälle schnell, aber Omikron wurde dort entdeckt, als die Übertragung der Delta-Variante niedrig war, so hatte es wenig Konkurrenz“, sagte Tedros. Auch erste Meldungen, die darauf hindeuten, dass Omikron in Südafrika einen milderen Krankheitsverlauf verursacht, seien noch mit Vorsicht zu genießen. Es sei zu früh für konkrete Aussagen. Tedros rief Regierungen auf, Corona-Schutzmaßnahmen ernstzunehmen und umzusetzen. „Wenn Länder warten, bis sich die Krankenhäuser füllen, ist es zu spät“, warnte er.
Lauterbach: Pandemie-Bekämpfung wichtigste Aufgabe
Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat einen entschiedenen Kampf gegen die Corona-Krise angekündigt. „Die wichtigste Aufgabe für das Haus ist, die Pandemie für Deutschland zu beenden“, sagte der SPD-Politiker bei der Amtsübernahme in Berlin. Es solle alles daran gesetzt werden, mit der neuen Virusvariante Omikron fertig zu werden. Auffrischimpfungen sollten so schnell wie möglich in der Fläche fortgesetzt werden. „Wir werden so lange boostern und impfen, bis wir die Pandemie zu einem Ende gebracht haben“, sagte Lauterbach. Dies sei gemeinsam zu schaffen.
Er wolle insbesondere alles daran setzen, mit der neuen Omikron-Variante fertig zu werden. Deutschland sei durch die ersten drei Wellen besser durch die Pandemie gekommen als die meisten anderen vergleichbaren Länder in Europa, fügte Lauterbach hinzu. So habe Deutschland eine geringere Übersterblichkeit aufgewiesen als andere Staaten.
Kaufhauskette Woolworth klagt gegen 2G-Regel
Die Kaufhauskette Woolworth hat beim Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen Klage gegen die 2G-Regelung im Einzelhandel eingereicht. Ein Gerichtssprecher sagte am Mittwoch in Münster, das Unternehmen wolle im Eilverfahren die vorläufige Außervollzugsetzung der Regelung im bevölkerungsreichsten Bundesland erreichen. Nach der 2G-Regelung haben nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu vielen Läden.
Die Kaufhauskette Woolworth klagt gegen 2G-Regel
Das Unternehmen sehe in der 2G-Regel einen unangemessenen Eingriff in die grundgesetzlich garantierte Berufsfreiheit und die Eigentumsgarantie, sowie einen Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz, sagte der Gerichtssprecher. Woolworth argumentiere, dass die Einführung der 2G-Regel unverhältnismäßig und unangemessen sei. Denn es sei zweifelhaft sei, ob vom Einzelhandel angesichts der vorhandenen Schutzmaßnahmen wie der Maskenpflicht überhaupt signifikante Infektionsgefahren ausgingen.
Lauterbach: Pandemiebekämpfung zentrale Aufgabe
„Die Bekämpfung der Pandemie in den nächsten Monaten ist die zentrale Aufgabe“, sagte der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach bei der Amtsübergabe seinem Vorgänger Jens Spahn (CDU). Deutschland sei besser durch die ersten drei Pandemiewellen gekommen als fast alle anderen europäischen Länder, fügt der SPD-Politiker mit Blick auf Spahns Arbeit hinzu.
Sowohl Spahn als auch Lauterbach zeigten sich überzeugt, dass das Ziel zu erreichen sei, bis Jahresende 30 Millionen Menschen eine Auffrischungsimpfung zu geben.
Wiener Opernball für 2022 abgesagt
Der Wiener Opernball 2022 wird nicht stattfinden. Der Opernball mit seinen Tausenden Gästen wäre in der jetzigen Corona-Situation das falsche Signal, sagte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Statt weiter für das als gesellschaftlicher Höhepunkt geltende Ereignis zu planen, habe die Staatsoper nun die Möglichkeit in den durch die Absage freiwerdenden Tagen „ein schönes Programm für Jung und Alt zusammenzustellen“.
Auch 2022 wird der Wiener Opernball wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden.
Der Ball sollte am 24. Februar stattfinden. Zum stets ausverkauften Opernball kommen rund 5300 Gäste. Außerdem arbeiten etwa 2000 Menschen vor und hinter den Kulissen. Bereits in diesem Jahr war der Opernball wegen der Pandemie abgesagt worden.
WHO: Zahl der Neuinfektionen in der EU rückgängig
In Europa ist die Zahl der der Corona-Neuinfektionen und -Todesfälle nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation leicht zurückgegangen. Die WHO teilte mit, in den 53 Ländern der Region Europa seien die Neuinfektionen in den vorangegangenen sieben Tagen um zwei Prozent gesunken. Die meisten der mehr als 2,6 Millionen neuen Fälle seien dabei in Deutschland und Großbritannien registriert worden.
Die Todeszahlen seien im Vergleich zur vorangegangenen Woche um drei Prozent auf 29.000 gefallen. Zuvor war die Zahl der Fälle in Europa seit Mitte Oktober stetig gestiegen. Die WHO verwies außerdem darauf, dass mit Stand Montag alle 212 bestätigten Infektionen mit der Omikron-Variante in 18 Ländern der EU bisher ohne Symptome oder mit milden Symptomen verlaufen seien.
NRW: Kinder-Schutzimpfung ab 17.Dezember
In Nordrhein-Westfalen können sich Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren ab dem 17. Dezember gegen Corona impfen lassen. Der Schwerpunkt werde in den Praxen der Kinder- und Jugendmediziner liegen und um das Angebot der Hausärzte ergänzt, teilt das Landesgesundheitsministerium mit. Die Coronaschutzimpfung sei für viele Eltern ein sensibles Thema, sagt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Daher werde es ausreichend Beratungsmöglichkeiten geben. Zum Einsatz käme ausschließlich BioNTech-Kinderimpfstoff.
Norwegen begrenzt Anzahl von Personen in Privathäusern
Die norwegische Regierung führt zur Eindämmung des Coronavirus eine Obergrenze von zehn Personen für Versammlungen in Privathäusern ein. An Weihnachten und Silvester wird die Grenze auf 20 Menschen angehoben, bei öffentlichen Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze wird die Teilnehmerzahl auf 50 begrenzt. Darüber hinaus rät die Regierung, wenn möglich von zu Hause aus zu arbeiten, wie sie mitteilte. In Restaurants müssen die Gäste mindestens einen Meter voneinander entfernt sitzen.
Impfen statt Singen im Hannover-Stadion
Der Fußball-Club Hannover 96 und die christlichen Kirchen wollen zwei Tage vor Heiligabend eine große Impfaktion im Stadion zum Schutz vor Corona starten. Erwartet werden am 22. Dezember mehrere Hundert und möglicherweise einige Tausend Besucherinnen und Besucher, wie die Veranstalter mitteilten.
Das eigentlich für diesen Tag geplante Weihnachtssingen im Stadion wurde mit Blick auf die hohen Corona-Infektionszahlen abgesagt und auf 2022 verschoben. Zu dieser Aktion waren rund 5000 Teilnehmende erwartet worden. An die Stelle des Singens trete nun das Impfen, hieß es.
Die Impfaktion, dauert von 15 bis 22 Uhr. Geplant sind mehrere Impfstraßen im dreistöckigen VIP-Bereich der HDI-Arena, wie der evangelische Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes erläuterte. Die Impflinge und Impfteams haben dort durch eine Glasfront direkten Blick in die Stadionränge, die festlich beleuchtet werden sollen.
Österreich beendet Lockdown am Wochenende
Der Lockdown in Österreich endet in der Nacht zum kommenden Sonntag für die Geimpften und Genesenen. Das haben Bundesregierung und Länder am Mittwoch beschlossen. Ungeimpfte müssen weiterhin die Ausgangsbeschränkungen beachten. Die Öffnung werde begleitet von einem „Mindeststandard an Schutzmaßnahmen“, um einem neuerlichen Anstieg der Corona-Infektionen vorzubeugen, sagte Kanzler Karl Nehammer (ÖVP).
So gelte in Innenräumen eine FFP2-Maskenpflicht. Der Handel und die Friseure dürfen bundesweit am 13. Dezember wieder aufsperren. Die Gastronomie müsse eine Sperrstunde von 23 Uhr beachten. Die Nachtgastronomie und die Après-Ski-Lokale bleiben nach den Worten von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) geschlossen. Den Bundesländern stehe es frei, strengere Regeln zu treffen, hieß es.
Johnson entschuldigt sich für Scherze über mutmaßliche Party
Nach der Enthüllung eines Videos, in dem seine Mitarbeiter über eine mutmaßliche Weihnachtsfeier unter Missachtung der Corona-Regeln scherzen, hat sich Großbritanniens Premierminister Boris Johnson für das Verhalten entschuldigt. „Ich entschuldige mich uneingeschränkt für die Kränkung, die das Video im ganzen Land verursacht hat“, sagte Johnson
Dieser war wegen der scherzhaften Äußerungen seiner Mitarbeiter unter Druck geraten. Der Sender ITV News veröffentlichte am Dienstag die Aufnahme, in der Johnsons frühere Sprecherin Allegra Stratton, sein Berater Ed Oldfied und andere Mitarbeiter seines Büros zu sehen sind, wie sie sich über eine Party in der Downing Street, die es gar nicht gegeben habe, lustig machen. Das Video zeigt, wie Stratton bei der Probe für eine Pressekonferenz am Rednerpult steht und Fragen ihrer Kollegen über die mutmaßliche Feier beantwortet, die am 18. Dezember 2020 stattgefunden haben soll.
Zu dieser Zeit galten in London strenge Corona-Regeln, Treffen mit mehreren Menschen in geschlossenen Räumen waren verboten. Zuvor hatten britische Medien über die mutmaßliche Party von Johnsons Mitarbeitern berichtet, der Premierminister hatte aber bestritten, dass diese stattgefunden habe. Das Video hatte Empörung ausgelöst, es wurden Rücktrittsrufe gegen Johnson laut.
Messewirtschaft fordert „Messe-Machbar-Regeln“
Nach zahlreichen Messe-Absagen wegen Corona hat die gebeutelte deutsche Messewirtschaft die Politik aufgefordert, mit „Messe-Machbar-Regeln“ für Planungssicherheit zu sorgen. Nötig seien Vorgaben in den Corona-Verordnungen, unter welchen Hygienemaßnahmen Messen 2022 stattfinden können, sagte der Geschäftsführer des Ausstellungs- und Messe-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (AUMA), Jörn Holtmeier.
Messen seien Handelsplätze der Wirtschaft. „Messen sind kein Karneval, sie sind kein Fußballspiel.“ Bund und Länder hätten bereits im Mai 2020 beschlossen, dass Messen nicht als Großveranstaltungen gelten. Die jüngst besprochenen Maßnahmen des Bund-Länder-Treffens würden für freizeitorientierte Großveranstaltungen gelten. „Die Gesetzgeber in den 16 Ländern sind dringend aufgerufen, das nun unmissverständlich klarzustellen.“
Laut AUMA sind derzeit in drei Bundesländern Messen untersagt – in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. In den anderen Bundesländern gälten 3G, 2G oder 2G+-Zugangsbeschränkungen.
Ermittlungen zu Drohungen gegen Kretschmer
Nach Drohungen gegen Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer in einer Telegram-Chatgruppe ermitteln Polizei und Generalstaatsanwaltschaft. Gegen die Gruppierung „Dresden Offlinevernetzung“ und deren Mitglieder ergebe sich ein Straftatverdacht, teilte das Landeskriminalamt Sachsen mit. Die Zentralstelle Extremismus Sachsen der Generalstaatsanwaltschaft Dresden prüften, welche Tatvorwürfe in Frage kämen. Grundlage der Ermittlungen ist demnach ein Bericht der ZDF-Sendung „Frontal21“, die am Dienstagabend über Äußerungen zu Mordplänen mit Blick auf den sächsischen Ministerpräsidenten berichtet hatte.
Impfpflicht: UN-Menschenrechtsbeauftragte mahnt zur Achtung der Grundrechte
Die UN-Menschenrechtsbeauftragte Michelle Bachelet hat bei der Einführung von Impfpflichten die Achtung der Grundrechte angemahnt. Verpflichtende Impfungen „müssen den Grundsätzen der Rechtmäßigkeit, Notwendigkeit, Verhältnismäßigkeit und Nichtdiskriminierung entsprechen“, sagte Bachelet bei einem Videoseminar des UN-Menschenrechtsrats. „Unter keinen Umständen darf Menschen ein Impfstoff unter Zwang verabreicht werden.“
Maßnahmen wie die Einführung einer Impfpflicht, die auf den Schutz von Menschenleben abzielten, seien „natürlich von höchster Legitimität und Bedeutung“, sagte Bachelet. Dennoch sollten „Impfpflichten nur dann eingesetzt werden, wenn dies zur Erreichung zwingender Ziele im Bereich der öffentlichen Gesundheit notwendig ist“ und „wenn weniger einschneidende Maßnahmen wie das Tragen von Masken und soziale Distanzierung nachweislich nicht ausreichen“. Ähnlich hatte sich auch die Weltgesundheitsorganisation positioniert.
BioNTech/Pfizer: Impfstoff nach drei Dosen immer noch effektiv gegen Omikron
Der Covid-19-Impfstoff von BioNTech und Pfizer ist Studiendaten zufolge nach drei Dosen immer noch effektiv gegen die neue Omikron-Variante. Nach nur zwei Dosen gehen die beiden Unternehmen aber von einer geringeren Wirksamkeit aus.
Vorläufige Laborstudien zeigten, dass zwei Dosen deutlich geringere Neutralisierungstiter gegen Omikron aufweisen. Eine zweifache Impfung könnte vermutlich aber immer noch gegen eine schwere Erkrankung schützen. Drei Dosen konnten die Variante neutralisieren. Die Daten zeigten auch, dass eine Booster-Dosis die neutralisierenden Antikörpertiter im Vergleich zu zwei Dosen um das 25-fache erhöhe.
BioNTech/Pfizer arbeitet bereits an einem Varianten-spezifischen Impfstoff gegen Omikron. Sie gehen davon aus, diesen bis Ende März bereit stellen zu können, sollte eine Anpassung für einen höheren sowie langanhaltenderen Schutz notwendig sein.
Weihnachtsfeier-Video bringt britischen Premier Johnson in Erklärungsnot
Mitarbeiter von Boris Johnson sollen sich mit einer Weihnachtsparty in den Büroräumen des britischen Premierministers über Corona-Regeln hinweggesetzt haben. Ein Video vom Dezember 2020, in dem Mitarbeiter Witze über den Lockdown und ihr eigenes Verhalten machen, setzt die Regierung unter Druck, die seit Tagen beteuert, eine solche Feier habe es nicht gegeben. Britische Medien berichteten, die Party habe am 18. Dezember 2020 stattgefunden, mit Wein, Essen, Spielen und dem Austausch von Geschenken. Zu dieser Zeit waren wegen der Corona-Pandemie die meisten gesellschaftlichen Zusammenkünfte allerdings verboten.
Steinmeier ruft neue Regierung zu entschiedenem Corona-Kurs auf
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die neue Bundesregierung von Kanzler Olaf Scholz zu einem entschiedenen Vorgehen gegen die Corona-Pandemie aufgerufen. „Die Menschen hoffen darauf, dass Sie Führung zeigen und – gemeinsam mit den Ländern – die notwendigen Maßnahmen ergreifen“, sagte das Staatsoberhaupt bei der Ernennung des künftigen Kabinetts in Berlin. Die Realität im Herbst 2021 sei „bitterernst“.
Er wisse, dass die neue Regierung die große Verantwortung ernst nehme, die jetzt auf ihren Schultern laste. Er appellierte zugleich an alle Bürgerinnen und Bürger: „Diese Krise fordert nicht nur Politik, sie fordert uns alle. Es kommt auf jeden von uns an.“ Es gelte jetzt ganz konkret, Kontakte zu reduzieren und sich impfen zu lassen.
Bundespräsident Steinmeier und das frisch vereidigte Kabinett der neuen Bundesregierung
Bischof Adomeit: Sehe mehr Solidarität als Spaltung
In der Debatte um eine mögliche Spaltung der Gesellschaft in der Corona-Pandemie hält der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit den Zusammenhalt für stärker als Trennendes. „Seit Beginn der Pandemie gibt es eine beeindruckende Solidarität. Menschen in der Familie, im Freundeskreis, in der Nachbarschaft im Dorf oder Stadtteil unterstützen sich, sind ganz praktisch füreinander da“, sagte Adomeit am Mittwoch im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Bischof, der auch Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen ist, ergänzte: „Nur läuft diese gute Zusammenarbeit meist geräuschloser ab als die lautstarken Proteste auf der Straße mit zum Teil klar zu verurteilender Menschenverachtung, stellenweise sogar Gewalt.“
Dass es durch die Unterscheidung von Geimpften und Nichtgeimpften eine Spaltung gebe, könne er nicht unterschreiben, sagte Adomeit. „Vielmehr sehe ich unser Miteinander als Gesellschaft durch die Erschöpfung, Enttäuschung und Angst nach 21 Monaten der Pandemie stark belastet.“ Er halte mittlerweile eine Impfpflicht als ultima ratio für nötig, erläuterte der Bischof. Gleichzeitig gelte es weiter, Menschen im direkten Gespräch vom Impfen zu überzeugen und möglichst niedrigschwellige Impf-Angebote bereitzustellen.
Dulig verurteilt Drohungen gegen Kretschmer
Sachsens Vize-Ministerpräsident Martin Dulig hat Drohungen gegen Regierungschef Michael Kretschmer entschieden verurteilt. „Wenn inzwischen nicht nur Mordfantasien gegenüber unserem Ministerpräsidenten geäußert werden, sondern Menschen sich sogar verabreden, dann nimmt das Formen an, die weit über das hinausgehen, was wir ertragen und akzeptieren können“, sagte er nach einer Kabinettssitzung in Dresden.
Die Radikalisierung sei kein sächsisches Phänomen, auch wenn Sachsen damit eine besondere Herausforderung habe. Dulig sprach von einer „nationalen Aufgabe“. Es brauche innenpolitisch und gesellschaftlich ein „Stopp-Zeichen“, um der Radikalisierung Einhalt zu gebieten. Dazu habe er sich bereits am Vormittag mit der später neu ernannten Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Verbindung gesetzt.
Eilanträge gegen neue bayerische Verordnungen gescheitert
Der bayerische Verfassungsgerichtshof hat Eilanträge gegen die seit Ende November geltenden Verschärfungen der Corona-Regeln in Bayern wie die 2G- und 2G-Plus-Regeln sowie das Verbot von Weihnachtsmärkten abgelehnt. Es sei nicht zu erkennen, dass das bayerische Gesundheitsministerium mit den Verschärfungen seine Spielräume überschritten habe, erklärte das Gericht in München. Dabei wiesen die bayerischen Verfassungsrichter zur Begründung auch auf die schwierige Coronalage in Bayern mit einer Überlastung der Krankenhäuser hin.
Auch die Ungleichbehandlung von Geimpften beziehungsweise Genesenen und Ungeimpften sei gerechtfertigt. In der Summe wissenschaftlicher Erkenntnisse zeige sich, dass das Risiko einer Übertragung des Coronavirus auch unter der Deltavariante für Geimpfte im Vergleich zu Ungeimpften „deutlich vermindert“ sei.
Positiver Test: St.-Pauli-Stürmer Makienok in Quarantäne
Zweitliga-Tabellenführer FC St. Pauli meldet den nächsten Corona-Fall. Nach Cheftrainer Timo Schultz und Torwartcoach Mathias Hain ist auch Stürmer Simon Makienok positiv auf das Virus getestet worden. Das teilte der Fußballverein mit. Der 31 Jahre alte Däne hatte sich nach Angaben des Clubs aufgrund von Krankheitssymptomen am Dienstagmorgen isoliert und einem PCR-Test unterzogen – dieser fiel positiv aus. Makienok ist demnach in häusliche Quarantäne gegangen und steht der Mannschaft mindestens zwei Wochen nicht zur Verfügung.
Weltgrößter Impfstoffhersteller halbiert Produktion
Der weltgrößte Impfstoffhersteller Serum Institute mit Sitz in Indien will seine AstraZeneca-Produktion um mindestens die Hälfte reduzieren. Grund sei, dass die Indiens Regierung keine neuen Bestellungen aufgegeben habe, sagte Firmenchef Adar Poonawalla dem indischen TV-Sender CNBC-TV18. Gleichzeitig kämen Bestellungen der internationalen Impfstoffinitiative Covax nur langsam herein. Derzeit produziere seine Firma pro Monat 250 Millionen Dosen AstraZeneca, das in Indien unter dem Namen Covishield vertrieben wird. Das Serum Institute war Anfang Jahr als Hauptlieferant für die Impfstoffinitiative Covax vorgesehen, die dafür sorgen möchte, dass auch ärmere Länder an Impfstoff kommen.
Joachim Gauck spricht sich für Impfpflicht aus
Altbundespräsident Joachim Gauck hat sich für eine allgemeine Corona-Impfpflicht ausgesprochen. „Wenn es nicht genügend Bereitschaft gibt, dass erwachsene Menschen freiwillig zum Impfen gehen, dann sollte man es zur allgemein gültigen Regel erklären“ sagte Gauck der „Zeit“. Ungeimpfte gefährdeten nicht nur sich, sondern auch andere und belasten überproportional das Gesundheitssystem, fügte Gauck hinzu. Die Freiheit des Individuums finde da eine Grenze, wo sie die Freiheit und Unversehrtheit des anderen gefährde.
Ifo-Studie: 2G-Regeln führen zu mehr Erstimpfungen
Der Ausschluss von Ungeimpften aus vielen Lebensbereichen erhöht einer Studie zufolge die Bereitschaft, sich impfen zu lassen. Ein Vergleich der Erstimpfungen in Landkreisen und Bezirken an der deutsch-österreichischen Grenze von Anfang Oktober bis Anfang Dezember habe gezeigt, dass die frühere Ankündigung und Umsetzung von 2G-Regeln in Österreich dort zu einem schnelleren Anstieg der Zahlen führte als in Deutschland, teilte das Ifo-Institut in München mit. In den österreichischen Grenzbezirken sei der durchschnittliche Anteil Erstgeimpfter in diesem Zeitraum von 61,1 auf 68 Prozent (plus 6,9 Prozentpunkte) gestiegen, auf deutscher Seite dagegen nur von 57,2 auf 61 Prozent (plus 3,8 Prozentpunkte).
Die Ankündigung eines allgemeinen Lockdowns in Österreich, der am 22. November begann, habe diesen Trend etwas abgeschwächt, sagte der Co-Autor der Studie, Volkswirtschafts-Professor Hannes Winner. „Gezielte Einschränkungen für Impfverweigerer scheinen daher die Impfbereitschaft stärker zu erhöhen als ein Lockdown für alle.“
WHO: Mehr Menschen werden wegen Omikron im Krankenhaus landen
Die Omikron-Variante verbreitet sich laut Weltgesundheitsorganisation rasant über den Globus. Sie sei in 57 Ländern angekommen. Bei ähnlichen Krankheitsverläufen wie bei der Delta-Variante würden voraussichtlich mehr Menschen in Krankenhäuser behandelt werden müssen, da es zu mehr Infektionen komme. Noch gebe es wenig Erkenntnisse darüber, ob Menschen an Omikron schwerer erkrankten als an anderen Virusmutationen und ob die bislang verfügbaren Impfstoffe einen ausreichend Schutz böten.
Impfgegner vor Lauterbachs Wohnung – Reul warnt vor Radikalisierung
Vier Impfgegner haben vor der Kölner Privatwohnung des SPD-Politikers Karl Lauterbach eine unangemeldete Demonstration veranstaltet. Die Polizei beendete die Versammlung am vergangenen Freitagabend, wie die Kölner Polizei auf dpa-Anfrage bestätigte.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Corona-Leugner Lauterbach ausgesucht hatten, weil er immer wieder in den Medien aufgetreten ist. In einem Bericht an den Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags warnt das Innenministerium in diesem Kontext vor einer zunehmenden „Emotionalisierung und Radikalisierung“ durch die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern, die vor allem Einschränkungen für nicht-immunisierte Menschen bedeuten.
Caritasverband fordert Impfpflicht in der Behindertenhilfe
Die Caritas begrüßt, dass mit der Einführung einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht der Schutz vulnerabler Menschen vor Covid-19 verbessert wird. Weitergehende Schritte müssten folgen, sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa in Berlin. Die von der Ampel-Koalition geplante Regelung lasse Bereiche unberücksichtigt, etwa in der Behindertenhilfe. Aus Sicht des katholischen Wohlfahrtsverbandes müssen auch die Felder Schul-, Ausbildungs-, Berufsbegleitungs- und Arbeitsassistenz von der einrichtungsbezogenen Impfpflicht umfasst sein.Besondere Bedeutung habe für die Caritas auch die Steigerung der Impfquote in allen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe.
Caritas-Präsidentin Welskop-Deffaa plädierte dafür, noch in diesem Jahr eine allgemeine Corona-Impfpflicht gesetzlich einzuführen. Sie solle zum 1. April 2022 automatisch in Kraft treten, wenn zu diesem Stichtag die Impfquote unter 95 Prozent liege.
Prinz Charles wirbt fürs Impfen
Am Jahrestag der britischen Corona-Impfkampagne haben Thronfolger Prinz Charles (73) und seine Frau Herzogin Camilla (74) fürs Impfen geworben. „Alle, die noch keine Impfung erhalten haben oder mit der Auffrischungsimpfung zögern, können wir nur auffordern, sich die Beweise auf unseren Intensivstationen anzusehen und denen zuzuhören, die dort arbeiten“, hieß es in einer Mitteilung. Es sei mindestens zehn Mal wahrscheinlicher, dass Ungeimpfte in Kliniken müssen oder sterben als Geimpfte. „Deshalb fordern wir alle auf, sich impfen zu lassen und den Booster zu bekommen, wie wir es selbst getan haben.“ Am 7. Dezember 2020 hatte Großbritannien damit begonnen, Menschen flächendeckend gegen das Coronavirus zu impfen.
Labortests: Impfstoffe erzeugen schwächere Immunantwort gegen Omikron
Erste Labor-Untersuchungen zur Wirkung von Corona-Impfstoffen gegen Omikron deuten auf eine schwächere Abwehrreaktion gegen die neue Variante hin. Die Virologin Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt veröffentlichte erste Ergebnisse auf Twitter, die eine deutlich reduzierte Antikörper-Antwort auf die neue Variante zeigen. „Die Daten bestärken, dass die Entwicklung eines an Omikron angepassten Impfstoffs sinnvoll ist“, schrieb Ciesek dazu.
Bereits am Vortag hatten südafrikanische Experten ähnliche Daten vorgelegt, wonach die Antikörperantwort bei Geimpften gegen Omikron schwächer ausfällt. Ciesek wies aber auch daraufhin, dass aus ihrer Auswertung nicht herauszulesen ist, ob Geimpfte bei Omikron vor einem schweren Verlauf geschützt sind. Denn die Immunantwort beruht nicht nur auf Antikörpern, sondern beispielsweise auch auf T-Zellen.
Bund organisiert zusätzliche BioNTech-Impfdosen
Der Bund hat zur Beschleunigung der Corona-Impfungen drei Millionen zusätzliche Impfdosen von BioNTech organisiert, die andere EU-Staaten aktuell nicht benötigen. Sie sollen in dieser und zu Beginn der kommenden Woche den Ländern für die Impfzentren zur Verfügung gestellt werden, wie aus einem Bericht des scheidenden Gesundheitsministers Jens Spahn an seine Länderkollegen hervorgeht.
Auch über den Großhandel sollen demnach mehr BioNTech-Dosen an Praxen gehen. Insgesamt soll der Bund damit in der Woche vom 13. Dezember acht Millionen Dosen BioNTech und mehr als zehn Millionen Dosen von Moderna für Auffrischungsimpfungen ausliefern.
Weiter Steuer-Stundungen möglich
Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie können Firmen und andere Steuerzahler weiterhin eine Stundung beantragen, ihre Steuern also später zahlen. Eine entsprechende Ausnahmeregelung sei verlängert worden, teilte das Finanzministerium mit. Steuern, die eigentlich zum 31. Januar fällig wären, könnten damit bis zum 31. März gestundet werden, wenn man „unmittelbar und nicht unerheblich“ wirtschaftlich von der Krise betroffen sei.
Auch Ratenzahlungen bis zum 30. Juni sind dem Schreiben zufolge möglich. Begründet wird die Verlängerung mit weiterhin beträchtlichen wirtschaftlichen Schäden durch das Coronavirus.
Fast eine Million Impfungen am Dienstag
In Deutschland haben mittlerweile 15,6 Millionen Menschen eine zusätzliche Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Das entspricht 18,7 Prozent der Gesamtbevölkerung, wie aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Demnach sind allein am Dienstag 833.000 Auffrischimpfungen verabreicht worden.
Insgesamt gab es am Dienstag 973.000 Impfungen gegen das Virus. Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben 57,5 Millionen Menschen (69,2 Prozent der Gesamtbevölkerung). Mindestens eine erste Impfung haben 60,0 Millionen Menschen (72,2 Prozent der Gesamtbevölkerung) bekommen. Das RKI geht davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen.
Reuters: Rund 5,6 Millionen Corona-Tote weltweit
Seit den ersten registrierten Corona-Fällen in China vor rund zwei Jahren sind nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters weltweit rund 5,6 Millionen Menschen in Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Die Zahl der seitdem bestätigten Corona-Fälle beläuft sich demnach auf 266,67 Millionen. In den USA werden die meisten Erkrankungen (rund 49,5 Millionen) und Todesfälle (über 794.000) gezählt.
TUI erwartet im Sommer 2022 Rückkehr auf Vorkrisenniveau
Das zweite Jahr der Corona-Pandemie hat dem weltgrößten Reisekonzern TUI den zweiten Milliardenverlust in Folge eingebrockt. Im Geschäftsjahr 2020/2021 bis Ende September stand unter dem Strich ein Fehlbetrag von fast 2,5 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Hannover mitteilte. Damit fiel das Minus gut ein Fünftel niedriger aus als ein Jahr zuvor.
Nach einem kräftigen Geschäftszuwachs im Sommer und angesichts der bisherigen Buchungen für 2022 sieht Tui-Chef Fritz Joussen den Konzern jedoch auf dem Weg aus der Krise: „Wir erwarten für den Sommer 2022 und die Hauptreisezeit die Rückkehr zu einem Buchungsniveau in etwa wie vor Corona 2019.“
ver.di: 2000 Kündigungen bei Impfpflicht für Pflegekräfte in NRW
Durch die Pläne einer Corona-Impfpflicht für Mitarbeiter in Krankenhäusern und Pflegeheimen droht laut der Gewerkschaft Verdi eine Verschärfung des Pflegenotstands. Der Landesverband rechnet mit einer Kündigung von bis zu einem Prozent der Pflegekräfte in Nordrhein-Westfalen, wie die „Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung“ (Mittwoch) berichtet. Der Gewerkschaftssekretär für die Pflegeberufe, Jan von Hagen, betonte, der Verband halte „die Impfpflicht für einzelne Berufsgruppen für falsch und kontraproduktiv“. Die Verpflichtung werde die Impfquote nicht wesentlich erhöhen, aber es werde Menschen geben, die diesen Bereich dann verlassen werden, so der Gewerkschafter. Sollte die Impfpflicht kommen, rechnet von Hagen damit, dass in den Heimen bis zu 2000 Pflegende das Handtuch werfen. „Diese Menschen verlassen dann ein ohnehin völlig überlastetes System.“
Die Krankenhausgesellschaft NRW begrüßt die geplante Regelung hingegen, wie ein Sprecher auf Anfrage der Zeitung mitteilte. In den Kliniken an Rhein und Ruhr liege die Impfquote unter den Mitarbeitenden ohnehin bei über 90 Prozent. Derzeit werde juristisch geprüft, wie mit Mitarbeitern umzugehen sei, die eine Impfung trotz der Einführung einer Impfpflicht verweigerten. „Im Prinzip dürfen diese Leute dann ja nicht mehr weiterbeschäftigt werden“, so der Sprecher.
Spahn lehnt allgemeine Impfpflicht weiter ab
Der scheidende Gesundheitsminister Jens Spahn steht einer allgemeinen Impfpflicht gegen das Coronavirus weiterhin skeptisch gegenüber. Eine solche Pflicht wäre schwer zu kontrollieren und durchzusetzen, sagte Spahn im ZDF-„heute-journal“. Die Debatte darüber halte er jedoch für wichtig, „denn die hat ja einen Grund“, erklärte er: „Wir haben gut zwölf Millionen ungeimpfte Erwachsene in Deutschland, und diese Zahl ist zu groß.“
Die Diskussion um eine allgemeine Impfpflicht habe jedoch nicht nur rechtliche, sondern auch gesellschaftliche, ethische und medizinische Aspekte, betonte Spahn. Mit Blick auf die Durchsetzung und Kontrolle sei er weiterhin „grundsätzlich skeptisch“. Stattdessen plädiere er „sehr konsequent“ für die 2G-Regelung, „meinetwegen auch für das ganze Jahre 2022“.
Ministerien warnen vor online ausgestellten Testbescheinigungen
Ministerien warnen, dass online ausgestellte Corona-Testbescheinigungen, wie sie auch das Portal „Test-Express“ anbietet, am Arbeitsplatz ungültig sind. Geschäftsführer und ärztlicher Leiter verwickeln sich zunehmend in Widersprüche.
Südkoreas Corona-Zahlen so hoch wie nie
Südkorea hat innerhalb eines Tages so viele Corona-Neuinfektionen verzeichnet wie noch nie seit Beginn der Pandemie. 7175 neue Fälle und 63 Tote meldete die südkoreanische Gesundheitsbehörde. Auch die Zahl der Intensivpatienten stieg mit 840 auf einen Höchstwert. Im internationalen Vergleich ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Südkorea mit seinen knapp 52 Millionen Einwohner nach wie vor relativ gering, doch der Trend geht klar nach oben. Letzte Woche seien es noch 5000 neue Fälle gewesen, heute erstmals mehr als 7000. Das Virus breite sich massiv aus, sagte Ministerpräsident Kim Boo Kyum.
Im November hatte die Regierung eine Reihe von Corona-Auflagen aufgehoben und unter anderem wieder größere Treffen in Innenräumen erlaubt. Seitdem zogen die Zahlen wieder an.
Kommunen fordern von Ampel mehr Weitsicht
Der Städte- und Gemeindebund fordert von der neuen Bundesregierung mehr Weitsicht in der Corona-Pandemie. „Nachdem der Corona-Start verstolpert wurde, brauchen wir eine langfristige Strategie“, sagt Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Regierung solle in den Blick nehmen, dass ab März oder April die vierten Impfungen anstehen könnten. Ebenso müsse eine Impfpflicht konsequent umgesetzt werden. Zugleich verlangt Landsberg neue Finanzhilfen für die Kommunen. Die Ampelkoalition müsse sich klar zu finanziellen Hilfen und einem weiteren kommunalen Rettungsschirm bekennen.
Kuba lässt Impfstoff für genesene Kleinkinder zu
Die Arzneimittelbehörde in Kuba hat eine Notfallzulassung für die Impfung von Kindern ab zwei Jahren nach einer Corona-Infektion erteilt. Wie die Behörde mitteilte, wurde der in dem Karibikstaat entwickelte Impfstoff Soberana Plus für Kleinkinder zugelassen, deren Genesung mehr als zwei Monate zurückliegt. Die Entscheidung beruht demnach auf Ergebnissen einer klinischen Studie bei Kindern und Jugendlichen, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten. Die Studie zeigte demnach, „dass die Verabreichung einer Einzeldosis sicher ist, und lieferte Hinweise auf einen potenziellen Nutzen“ zum Schutz vor einer erneuten Infektion mit dem Coronavirus.
Der Impfstoff ist bereits seit September für genesene Erwachsene zugelassen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums hatten bis Dienstag insgesamt 9,2 Millionen Menschen der 11,2 Millionen Einwohner der Insel ihr Impfprogramm mit drei Dosen abgeschlossen. Die in Kuba entwickelten und produzierten Impfstoffe sind nicht von der Weltgesundheitsorganisation anerkannt.
Deutsche Bahn verschärft Kontrollen im Nahverkehr
Ab heute verschärft die Deutsche Bahn die 3G-Kontrollen im Regionalverkehr. Fortan sollen auch Schaffnerinnen und Schaffner bei der Ticketkontrolle überprüfen, ob die Fahrgäste geimpft, genesen oder getestet (3G) sind. Bislang hatten das im Nahverkehr vor allem die Sicherheits-Mitarbeiter übernommen. Allerdings bleibe es bei stichprobenhaften Überprüfungen, sagte die Bahn. Es werde nur dann nach dem 3G-Nachweis gefragt, wenn die Kontrolleure von Sicherheitspersonal begleitet werden.
Terrorexperte warnt vor gewaltbereiten Querdenkern
Der Terrorexperte Peter Neumann vom Londoner King’s College warnt angesichts der Impfpflicht-Debatte vor einer zunehmenden Gewaltbereitschaft von Corona-Leugnern und sogenannten Querdenkern. Wenn eine Bewegung sich Argumente zurechtlege, um auch Gewalt zu rechtfertigen, sei das ein „deutliches Warnsignal – und genau das erleben wir seit einigen Monaten“, sagte Neumann der „Augsburger Allgemeinen“.
Seit eineinhalb Jahren werde in der Querdenker- und Corona-Leugner-Szene propagiert, dass man den Politikern nicht glauben dürfe und die Impfpflicht entgegen allen Versprechungen kommen werde, erläuterte Neumann: „Wenn diese Impfpflicht nun tatsächlich eingeführt wird, könnte die Situation weiter eskalieren.“ Man erlebe eine „generelle Enthemmung“, die Normen des Zusammenlebens in einer demokratischen Gesellschaft würden von vielen Leuten nicht mehr respektiert.
Tote im Pflegeheim: Patientenschützer fordern Aufklärung
Nach dem Tod von 28 größtenteils ungeimpften Bewohnern eines Pflegeheims in Rudolstadt in Thüringen fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz eine Debatte über den Umgang mit Corona-Impfentscheidungen von Menschen, die unter Betreuung stehen. Eigentlich seien in solchen Fällen die behandelnden Ärzte in der Verantwortung, ein Betreuungsgericht anzurufen, um den Willen der Bewohner zu klären, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. Das sei grundsätzlich nötig, wenn sich die Meinung von Arzt und Bevollmächtigten in Betreuungsfragen unterschieden. Alles andere ist fahrlässig.
In Rudolstadt hatte der Landkreis berichtet, dass Angehörige der Bewohner teils von einer Corona-Impfung abgeraten hatten. Rund ein Drittel der über 140 Bewohner war demnach nicht geimpft. Nach Angaben des Heimbetreibers hatten alle 28 Gestorbenen einen Bevollmächtigten oder Betreuer. 22 von ihnen seien nicht vollständig geimpft gewesen.
Bundesschülerkonferenz für tägliches Corona-Testangebot in Schulen
Die Bundesschülerkonferenz fordert tägliche Angebote für Corona-Tests an den Schulen. „Um größtmögliche Sicherheit an den Schulen zu ermöglichen, muss dort eine regelmäßige Testung erfolgen können“, sagte Generalsekretärin Katharina Swinka dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Wir sprechen uns dafür aus, dass ein solches Angebot für alle täglich besteht – auch wenn Schülerinnen und Schüler geimpft oder genesen sind.“ Für Kinder und Jugendliche, die keinen 2G-Nachweis erbringen können, müssten solche Tests mindestens dreimal in der Woche verpflichtend sein, fügte Swinka hinzu. Sie sprach sich zudem für eine stärkere Aufklärung und mobile Impfteams an den Schulen aus.
Norwegen kündigt wegen Omikron-Variante neue Corona-Maßnahmen an
Die norwegische Regierung hat wegen der neuen Omikron-Variante des Coronavirus eine Verschärfung der Kontaktbeschränkungen angekündigt. „Die Situation ist jetzt so ernst, dass wir neue Maßnahmen ergreifen müssen, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten“, sagte Ministerpräsident Jonas Gahr Store. „Die Gefahr einer Überlastung der Gesundheitsdienste und die Ausbreitung der ansteckenden Omikron-Variante erfordert jetzt neue strenge Maßnahmen in unserem Land“. Ab Donnerstag um Mitternacht werden die Behörden die Zahl der Gäste in einer Wohnung auf zehn beschränken und die Maskenpflicht wieder einführen, wenn kein Abstand eingehalten werden kann. In Bars und Restaurants gibt es nur noch Tischbedienung. Die Maßnahmen sind zunächst auf vier Wochen befristet, es gibt jedoch Ausnahmen für die Weihnachtsfeiertage. An diesen Tagen dürfen 20 Gäste kommen – solange ein Mindestabstand eingehalten wird.
RKI meldet 69.601 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 427,0
Das Robert-Koch-Institut meldet 69.601 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 2415 Fälle mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 67.186 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 427,0 von 432,2 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
527 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Das ist der höchste Werte in der jetzigen 4. Welle der Pandemie. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 104.047. Insgesamt wurden in Deutschland bislang mehr als 6,29 Millionen Corona-Infektionen gemeldet.
Ärzteverbände fordern verlässliche Impfstofflieferungen
Ärzteverbände beklagen, dass nicht genug Impfstoff geliefert wird, um das Ziel von 30 Millionen Impfungen bis Weihnachten zu erreichen. „Inzwischen sind 14 Millionen Menschen in Deutschland geboostert, davon 10 Millionen in den Praxen. Bei diesem Tempo ist das Ziel von 30 Millionen Impfungen bis Weihnachten nicht völlig unrealistisch“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
„Wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen durch die Politik.“ Der Impffortschritt werde aber „immer noch“ durch die Politik ausgebremst. Für die Impfungen in dieser Woche hätten Vertrags- und Betriebsärzte sowie der Öffentliche Gesundheitsdienst bereits unter der Vorgabe von Höchstbestellmengen zusammen rund 6,5 Millionen Dosen des BioNTech-Impfstoffes geordert. „Geliefert werden wohl aber nur 2,9 Millionen Dosen und damit weniger als die Hälfte.“
UN-Generalsekretär Guterres geht vorsichtshalber in Corona-Quarantäne
UN-Generalsekretär António Guterres geht wegen eines Kontaktes mit einer positiv auf Covid-19 getesteten Person in Quarantäne. „Er hat keine Symptome gezeigt und wurde zunächst negativ getestet“, bestätigte Sprecher Farhan Haq am Abend (Ortszeit). Aus Gründen der Vorsicht habe der 72-jährige Guterres aber alle Termine abgesagt und werde bis zu einem erneuten Test am Donnerstag aus seiner Residenz in Manhattan arbeiten. Um wen es sich bei der positiv getesteten Person handelte, blieb zunächst unklar.